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Test: Finhol Analog Multiboard, Effektgerät für Akustik-Gitarre

(ID: 126341)

Sound und  Praxis

Das Finhol Analog Multiboard erwacht durch Einstecken eines Klinkenkabels in den Instrumenteneingang. Schade, ein Netzschalter wäre noch etwas auf der Wunschliste für die nächste Generation, zumindest für mich. Der Grundsound verhält sich, wie vom Hersteller versprochen, völlig neutral gegenüber dem eingegebenen Signal. Die Akustikgitarre klingt am Ausgang, egal ob am unsymmetrischen Klinkenanschluss oder aber an der symmetrischen XLR-Buchse, ohne spürbare Verluste an Dynamik oder im Frequenzspektrum.

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Kompressor

Die Parameter des Kompressors wurden von Finhol gut ausgewählt. Schließlich gilt es, mit nur einem Poti (COMP) Parameter wie Attack und Release zu steuern. Zum Ausgleich des Pegels dient das Volume-Poti des Kompressors, das trotz des rauen Laufs recht gut zu dosieren ist. Bis gut drei Viertel Aufregeln des COMP-Potis ist der Klang wunderbar warm und angedickt, erst bei Potistellungen jenseits der 15 Uhr Stellung beginnt das Signal dann zu pumpen, was aber natürlich auch ein Stilmittel sein kann.

Booster

Einen satten Lautstärkeschub liefert der Booster als zweiter Effekt an Bord des Finhol Analog Multiboards. Das geht eine ganze Weile gut, nämlich auch bis ca. zur Hälfte des Regelwegs. Dann beginnen unschöne Verzerrungen, was natürlich aber auch immer abhängig vom angeschlossenen Instrument und dessen Pegel ist. Hier gilt es also sich ranzutasten, um einen perfekten Übergang zwischen einem Rhythmus- und einem Solosound einzustellen.

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Stereochorus

Zweifellos DAS Highlight beim Finhol Analog Multiboard! Da können sich die Hersteller mit Programmieren von Algorithmen für die DSPs ihrer Modulationseffekte noch so bemühen: Wer diesen analogen Chorus gehört hat, der schaltet nie wieder einen anderen ein. Und diesen möchte man am liebsten gar nicht mehr ausschalten, so schillernd, funkelnd und breit fliegt es aus den Lautsprechern! Einziger Wermutstropfen sind die Störsignale, die speziell bei weit aufgeregeltem DEPTH-Poti auftreten. Hier sind die Schwingungen des LFOs in Spielpausen deutlich wahrzunehmen.

 

BB

 

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Fazit

Was bleibt nach dem Test des Finhol Analog Multiboard haften? Nun, zunächst einmal ist das Konzept ein gutes: ein Effektpedal mit analoger Schaltung und einem hervorragenden Stereochorus, verpackt in ein attraktives Holzgehäuse mit dem gewissen „Customshop Flair“. Im Detail bzw. im Praxiseinsatz betrachtet zeigen sich dann aber doch einige Schwächen. Allem voran natürlich die fragilen Potis, die sich zwar gut bedienen lassen, dafür allerdings mit ihrem Sitz direkt auf der Platine schon im Neuzustand ein bedenkliches Spiel aufweisen und zudem danebengehenden Fußtritten schutzlos ausgeliefert sind.

Im Klangverhalten zeigen sich deutlich weniger Schwächen – der Kompressor komprimiert sinnvoll, der Booster hebt den Pegel wie gewünscht an und der Chorus sorgt für atemberaubend gute und sehr räumlich klingende Effekte, trotz eines Monosignals.

Trotzdem stellt sich natürlich die Frage, ob solch ein Gerät fast 300,- Euro kosten darf. Sicher, das all-in-one Konzept ist an sich schlüssig, allerdings kann man die verwendeten Effekte, einen Booster, einen Kompressor und einen Chorus, auch für weitaus weniger Investition einzeln bekommen. Und das vermutlich in nicht mal schlechterer Qualität, wenn man mal von dem famosen Chorus des Finhol Analog Multiboard absieht. Wir wünschen auf jeden Fall viel Spaß beim Antesten der Holzkiste!

Plus

  • gut klingender Grundsound/Preamp
  • Qualität Stereo-Chorus
  • regelbarer AUX-Eingang
  • DI-Out Buchse

Minus

  • fragile Potis
  • Filz- statt Gummifüße
  • weder Netzteil noch Batterien im Lieferumfang
  • kein Netzschalter

Preis

  • Ladenpreis: 279,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    roseblood11

    wer es bei einem simplen Chorus nicht schafft, Geräusche des LFO aus dem Audiosignal raushalten, versteht grundlegend sein Handwerk nicht.
    Entweder das Platinenlayout ist Mist, oder die Kabelführung. Zeigt doch mal Bilder von Innenleben! Bei so manchem Effekt irgendwelcher Boutique-Kasper steht der Anblick da in bemerkenswertem Kontrast zum polierten Äußeren. Ich würde auch fast drauf wetten, dass die Schaltungen mehr oder weniger Klone bekannter Klassiker sind, evtl nichtmal unbedingt für A-Gitarre.
    Der Preis dürfte hier wohl vor allem dem Design Marke “die neue Spießigkeit“ geschuldet sein. Naja, die zugezogenen Flaumbärtchen vom Prenzlauer Berg werden’s schon kaufen…

    • Profilbild
      roseblood11

      @roseblood11 Nachtrag:
      – wie kommt es zu der Aussage, der Chorus sei stereo, wo doch der Ausgang nur mono ist?
      – ist der Booster wirklich schaltungstechnisch vor dem Chorus angeordnet? Das wäre arg merkwürdig, da so ein Chorus mit ollen BBD-Chips eh kaum Headroom hat. Wenn man davor noch boostet, wird der doch schnell zum Verzerrer…

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