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Test: Fluid Audio C5 Classic Series, Nahfeldmonitore

Kompaktes Fluid mit Bass

29. Juni 2020
fluid audio c5 test

Fluid Audio C5 Classic Series, Nahfeldmonitore

Kleine Abhörmonitore gibt es derer viele und es passiert gelegentlich, dass wir ein Produkt noch nicht getestet haben. So geschehen mit den Fluid Audio C5, die es schon etwas länger gibt. Das macht aber nichts, denn Lautsprecher sind weitgehend ausentwickelt und die Produktzyklen deshalb relativ lang. Trotzdem gibt es verschiedene Ansätze, wie man besonders im Einsteigerbereich die Kosten niedrig und die Klangqualität recht hoch halten kann, das gelingt in der Praxis oft erstaunlich gut.

Inzwischen hat Fluid Audio die C5 als Classic Series kategorisiert, während die C5 BT mit Subwoofer-Ausgang und Bluetooth mit aptX die Nachfolge bei vermutlich ähnlichem Innenleben antreten. Mich begeistert immer wieder, wie viel Sound man heutzutage für wenig Geld bekommt, das wäre vor 20 Jahren noch undenkbar gewesen. Während günstige PC-Lautsprecher in den 90ern kaum überzeugen konnten, sind mir zumindest noch keine wirklich schlechten Studiomonitore begegnet. Günstige Aktivmonitore werden schließlich auch für Multimediaanwendungen beworben, so dass ich sie gerne anstelle von PC-Boxen empfehle.

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Als Hersteller hebt sich Fluid Audio ganz anders ab, denn während viele mit Materialmixen und neuen Technologien werben, setzt man hier auf bewährte und traditionelle Technik. Man will hochwertige Komponenten in guten Lautsprechern verarbeiten, die noch dazu günstig sein sollen. Dazu gehören beispielsweise hochverdichtete Papiermembranen für die Tief-/Mitteltöner, andere Hersteller setzen derweil auf Kevlar oder Polypropylen. Die Werbung verspricht natürlich viel und im Ergebnis ist nicht immer festzustellen, ob gerade das andere Material für den guten Klang maßgeblich verantwortlich zeichnet. Somit spricht aus meiner Sicht gar nichts gegen konventionelle Technik, wenn sie dazu noch funktioniert und der Sound am Ende stimmt. Ohne Frage gehören die Fluid Audio C5 zur Gattung günstiger Lautsprecher und so wollen wir doch mal sehen, ob die positiven Vorurteile auch hier zutreffen.

Ausgepackt

Im blauen Karton finde ich neben den beiden Lautsprechern ein Netzkabel, ein Audiokabel vom Typ Cinch-Klinke, zwölf Klebepads und ein rund 1,5 m langes Lautsprecherkabel. Daraus lässt sich schließen, dass es sich hier um ein teilaktives System handelt. So enthält eine Box die Elektronik und die Verstärkung erfolgt prinzipbedingt vor der Frequenzweiche. Die meisten Studiomonitore verfügen über zwei Verstärker je Box (Bi-Amping), was zwar theoretisch, aber nicht zwangsläufig besser sein muss. Teilaktive Systeme bieten hingegen den Vorteil, dass nur eine Seite zu verkabeln ist, der passive Lautsprecher wird lediglich mit der Hauptbox verbunden, gerade beim häufigen Transport kann dies von Vorteil sein.

Zudem zeigt sich die Elektronik grundsolide und bietet nur das Nötigste, wie einen festsitzenden Lautstärkeregler mit gutem Drehwiderstand, den Kippschalter für die Stromversorgung und die Eingangsbuchsen. Eine rückwärtige LED informiert über den Betriebszustand, auch die Feinsicherung wurde nicht vergessen. Ein Schieber zum Umschalten der Netzspannung auf 110 Volt befindet sich ungeschützt an der Rückseite, man könnte ihn mit den Fingern umschalten, was hierzulande die Box vermutlich zerstören würde. Daher hätte ich diesen lieber hinter einer Folie oder Abdeckung gesehen.

Fluid Audio C5 Verpackung

Jeder Monitor ist 25,6 cm hoch, 17,4 cm breit und 19,3 cm tief. Der aktive wiegt 4,8 kg, der passive ist 1,2 kg leichter. Die Klebepads können kaum zur Entkopplung vom Aufstellort beitragen, schützen aber die Oberfläche. Man könnte je Box sechs Stück aufkleben oder behält vier als Ersatz übrig. Zur besseren Entkopplung vom Untergrund und um die Hochtöner in optimaler Höhe zu positionieren sind kleine Ständer sicher besser, die es im Übrigen auch direkt von Fluid Audio gibt. Das wertig verarbeitete Gehäuse besteht aus vinylbeschichtetem MDF und ist gegen HF-Einstreuung geschirmt. Dem Trend entsprechend sind die horizontalen Kanten zu den Seiten rundlich, die Front- und Rückseite sind dafür recht kantig ausgeführt. Dies soll laut einiger Hersteller den Klang negativ beeinflussen. Nach meiner Erfahrung sind bei vielen Lautsprechern auch im günstigen Preissegment die Kanten der Schallwand zumindest leicht abgerundet.

Auf der Rückseite der linken Box befinden sich die Anschlussklemmen für den passiven Monitor sowie zwei symmetrische Eingänge in Form von 6,35 mm Klinkenbuchsen und zwei unsymmetrische Cinch-Anschlüsse. Im Prinzip lassen sich diese parallel nutzen, sofern man die Zuspieler in der Lautstärke regeln kann. Auf XLR-Buchsen muss man verzichten, in diesem Preisbereich halte ich ohnehin Cinch für die bessere Alternative, obwohl manche Hersteller auch drei Eingangspaare anbieten.

Fluid Audio C5 Rückseiten

Der passive Monitor hat ein solides Anschlussterminal, das nur die Klemmen beherbergt und unterhalb der Bassreflexöffnung eingefasst ist. Hier folgen die C5 vielen anderen Nahfeldmonitoren und entlüften die Box rückseitig am oberen Rand, was die wandnahe Aufstellung erschwert. Weil es keine Klanganpassung gibt, muss man gegebenenfalls am Computer oder Mixer nachhelfen.

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Fluid Audio C5 Eingänge

Auch wenn die Treiber sauber in der geraden Schallwand eingefasst sind, trifft die Farbvariante „Black“ nicht so ganz meinen Geschmack. Sie bezieht sich nämlich nur auf den Korpus, denn die Treibereinfassungen sind weiß ausgeführt. Würde ich mich entscheiden, wäre mir eine rein weiße Farbgebung lieber. Dem Trend entsprechend hat man auch den Woofer eingefärbt, das hat Fluid Audio bei anderen Modellen nicht gemacht. Ohnehin scheint es mehrere C5-Varianten zu geben, im Netz tauchen komplett schwarze Versionen mit rückseitigem Kopfhöreranschluss und Aux-Eingang im Mini-Klinkenformat auf.

fluid-audio-c5 bt test

Das ist die C5 BT in Weiß, hier wurden die Einfassungen geschwärzt. Natürlich ist Design Geschmackssache und optisch heben sie sich definitiv vom Einheitsbrei ab, langweilig sehen sie jedenfalls nicht aus.

Technisches zur Fluid Audio C5

Teilaktive Lautsprecher haben den Vorteil, dass nur ein Netzkabel benötigt wird und alle Verbindungen zu einer Box führen. Besonders im Multimediaumfeld oder wenn die Boxen an unterschiedlichen Orten eingesetzt werden sollen, ist diese Bauweise sinnvoll. Somit versorgt eine Class-AB-Endstufe mit 2x 25 Watt Musikleistung beide Lautsprecher und die Frequenzaufteilung findet wie erwähnt nach der Verstärkung statt. Das muss kein Nachteil sein, erhöht jedoch etwas die Chancen für Verzerrungen bei hohem Pegel. Fluid Audio gibt einen maximalen Schalldruck von 97 dB und einen gewichteten Signalrauschabstand von größer als 90 dB an, das sind theoretisch sicher keine Rekordwerte.

Das akustische Eigenleben der Fluid Audio C5 zeigt sich als erfreulich gering, wenn auch wahrnehmbar. Ein leichtes Netzbrummen und Rauschen aus nächster Nähe kann man zwar hören, wird allerdings vom iMac 27 locker verdeckt, da habe ich in diesem Preisbereich schon Lauteres gehört. Selbst bei Maximallautstärke, wenn der Eingangspegel über das Audiointerface geregelt wird, nimmt das Rauschen kaum zu. Trotzdem ist wie so oft das Netzteil dem Rotstift zum Opfer gefallen, auch wenn an sämtliche Schutzschaltungen gedacht wurde (Überlaststrombegrenzung, Subsonic- und Transientenschutz). Vermutlich hat man deshalb auch etwas unergonomisch den Schalter und Volume-Regler auf die Rückseite verfrachtet, bei beengter Aufstellung ist somit eine Steckerleiste Pflicht. Vor allem auch deshalb, weil auf eine automatische Abschaltung leider verzichtet wurde, die wäre ergonomisch sehr nützlich gewesen.

Fluid Audio C5 Tweeter

Die Papiermembran mit ihrem Durchmesser von 5 Zoll kann schon erstaunlich tief, selbst 38 Hz konnte die Box noch hörbar abbilden und dies mit vergleichsweise geringem Pegelabfall. Das ist für einen Lautsprecher dieser Größe schon ordentlich und je nach Anspruch und Aufstellung könnte ein Subwoofer überflüssig sein.

Der Hochtöner ist hinter einem Gitter geschützt, was vermutlich etwas nachteilig auf die Abstrahlung wirkt. Er sitzt in einem Waveguide und die Höhen werden durch die drei Auslässe seitlich abgeleitet. Der Sweetspot ist relativ hoch, zwei Personen können locker vor den Lautsprechern Platz nehmen. Entgegen vieler Mitbewerber setzt Fluid Audio nicht auf Seidenkalotten, sondern auf eine Polyetherimid-Membran mit 1 Zoll Durchmesser. Dabei liegt die Crossover-Frequenz mit 4,5 kHz relativ hoch, so dass der Woofer noch ein großes Spektrum der oberen Mitten abdecken muss.

Wie klingen die Nahfeldmonitore?

Während Aktivmonitore im gehobenen Preisbereich weniger kompromissbehaftet und daher universeller einsetzbar sind, lassen sich diese wie erwähnt bei günstigeren Lautsprechern kaum vermeiden. Das gilt auch für die klangliche Abstimmung, so möchte man genauso den Multimedia-Freund erreichen. Hier zeigen sich die Fluid Audio C5 erfreulich authentisch, wenn auch mit Abstrichen im Hochton- und oberen Bassbereich. In den Höhen klingen sie zwar nicht harsch, jedoch werden Transienten bei dichtem Audiomaterial nicht exakt herausgearbeitet. Bei Rock und Metal fällt das besonders auf, jedoch auch bei hoch komprimierter Popmusik und die Beurteilung wird etwas erschwert.

Im oberen Bassbereich klingen sie leicht übertrieben und generell größer, als man es optisch vermuten würde. Besonders gefallen sie mir bei organischer Musik, wie Klassik und Jazz mit nicht so ausgeprägtem Hochtonanteil, das Stereobild ist breit und die Instrumente lassen sich recht gut auf der virtuellen Bühne verorten. Interessanterweise zeigt sich ein geringer Hörabstand von Nachteil, gut 1 m Platz zwischen Boxen und Hörposition wird mit mehr Luftigkeit belohnt. Vermutlich sorgen die Gitter vor den Hochtönern für Verwirbelungen, die besonders bei geringem Abstand negativ ins Gewicht fallen.

Fluid Audio C5 schräg

Die Fluid Audio C5 können zwar laut, wenn auch nicht so ganz und verzerren schon leicht, bevor es unangenehm wird. Möglicherweise könnte die Ursache dafür am Netzteil liegen oder dass der Woofer doch etwas viel Arbeit übernehmen muss. Dafür komprimieren sie das Signal bei höherem Pegel erfreulicherweise nicht und behalten zumindest bis zur Grenze ihre Klarheit. Wer sie mit einem Subwoofer betreibt und ein Hochpassfilter vorschaltet, dürfte die Endstufe spürbar entlasten und somit den Grenzschalldruck erhöhen können.

In jedem Fall sind die Fluid Audio C5 gut klingende Lautsprecher mit einer angenehm neutralen Grundabstimmung, die selbst Tiefbässe noch gut wiedergeben und allenfalls im Hochtonbereich und bei geringerem Hörabstand ihre Schwächen zeigen. Fürs Mixing würde ich sie eher nicht empfehlen, hierzu fehlt es nach meiner Einschätzung etwas an Brillanz, dafür klingen sie sehr musikalisch und angenehm und das nicht nur auf dem Schreibtisch. Wer sich vorwiegend um Sprache und Videoproduktionen kümmert, liegt mit den C5 jedenfalls genau richtig.

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Fazit

Günstig und gut sind die Fluid Audio C5 in jedem Fall, auch wenn sie sich nicht überall gleich gut einsetzen lassen. Zum Musikhören am Schreibtisch eignen sie sich sehr gut, für die kritische Beurteilung von Audiomaterial wird man sie wohl nicht bevorzugen. Dafür ist der Aufbau solide und sie klingen für ihre Größe recht voluminös und trotzdem relativ neutral. Die Solidität lässt allerdings etwas Komfort vermissen, so befindet sich der Lautstärkeregler auf der Rückseite und auf eine Abschaltautomatik muss man verzichten. Wenn das nicht stört und man günstige Lautsprecher mit sattem Sound sucht, könnten die Fluid Audio C5 die richtige Wahl sein. Etwas mehr Ausstattung gibt es mit der Bluetooth-Variante, so dass sie als multimediale Lautsprecher ebenfalls überzeugen können.

Plus

  • hochwertige Verarbeitung
  • insgesamt guter Sound mit recht gutem Bass
  • bei organischer Musik recht transparent

Minus

  • Höhen vor allem aus kurzer Distanz nicht sehr transparent
  • keine automatische Abschaltung
  • keine XLR-Anschlüsse

Preis

  • C5: 165,- Euro (Paarpreis)
  • C5 BT (Bluetooth): 219,- Euro (Paarpreis)
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