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Test: HK Audio Polar 10 Säulenlautsprecher

Ein Musterschüler in Preis und Leistung

5. März 2020

Test: HK Audio Polar 10 Säulensystem Test: HK Audio Polar 10 Säulensystem Test: HK Audio Polar 10 Säulensystem

Man könnte den Eindruck gewinnen, die Säulen-PA hätte jeglichen anderen Beschallungsformen komplett den Rang abgelaufen. Nicht ein etablierter Hersteller, der nicht sein Portfolio in den letzten Jahren um eine oder mehrere Komponenten dieser Systemklasse erweitert hätte. Als einer der Letzten hat nunmehr auch HK Audio mit dem HK Audio Polar 10 Säulensystem nachgezogen und liefert mit interessanten Eckdaten bei einem moderaten Preis auf den ersten Blick jede Menge Kaufargumente für den ambitionierten Kunden. Mal sehen, wie der zweite Blick ausfällt.

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Test: HK Audio Polar 10 Säulensystem Test: HK Audio Polar 10 Säulensystem Test: HK Audio Polar 10 Säulensystem

HK Audio Polar 10 Front

Die Konstruktion der HK Audio Polar 10

Für knapp 700,- Euro erhält man mit der HK Audio Polar 10 ca. 2000 Watt Peak-Leistung, die aus einem 10 Zoll Subwoofer, sechs Stück 3 Zoll Mittenlautsprechern und einem 1 Zoll Hochtöner generiert werden. Laut Herstellerangaben wird ein Frequenzspektrum von 38 Hz bis 20.000 Hz abgedeckt, bei einem Abstrahlwinkel von 120 Grad.

Das Komplettsystem besteht aus insgesamt drei Elementen, wobei eine der beiden Säulenelemente ein reines Leergehäuse (Firmenbezeichnung „Spacer“) und lediglich als Distanzstange mit Durchleitung des Signals zu den Mittel- bzw. Hochtöner(n) (Firmenbezeichnung „Top“) dient. Anders ausgedrückt, um das System auf Bodenhöhe in Ohrhöhe der Zuhörer zu bringen, verwendet man den Spacer, befindet sich das System bereits exponiert auf einer erhöhten Bühne, verbindet man das Oberteil der Säulen per Stecksystem direkt mit dem Woofer. Mit den Abmessungen Top/Spacer: 10,8 x 82,5 x 9,8 cm (B x H x T) und einem Gewicht von 3,9 kg (Top) und 2 kg (Spacer) sind die beiden Säulenelemente leicht zu transportieren. Optisch haben beide Elemente ohnehin ein identisches Erscheinungsbild.

Test: HK Audio Polar 10 Säulensystem Test: HK Audio Polar 10 Säulensystem Test: HK Audio Polar 10 Säulensystem

HK Audio Polar 10 Rückseite

Im Woofer-Gehäuse, das mit den Abmessungen 366 x 625 x 541 mm (B x H x T) und einem Gewicht von 21 kg schon sehr kräftig in einer schwarzen Birkenmultiplex-Ausführung ist, befindet sich wie gewohnt auch die gesamte DSP-Abteilung inkl. Mixer und Endstufe. Setzt man alle Elemente zusammen, hat das System entsprechend eine Höhe von 2,13 m und ein Gewicht von knapp 27 kg, ohne Spacer entsprechend hat das System eine Höhe von ca. 1,35 m.

Wie bereits erwähnt, befindet sich die gesamte Elektronik im Unterteil der HK Audio Polar 10. Rückseitig befindet sich der Kaltgerätestecker nebst Kühlkörper und sämtliche Anschlüsse des Systems. Die Übergangsfrequenz zwischen Bass- und Mitteltöner liegt bei 180 Hz, was den vergleichsweise kleinen Mitteltönern eine Menge Richtung Tiefmitten abverlangt, der ewigen Achillesferse der Säulensysteme. Ich bin jetzt schon sehr auf den Praxisteil gespannt, zumal HK Audio explizit auf die Lösung dieses Problems hinweist.

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HK Audio Polar 10 Tieftöner

Der Mixerbereich des Systems gestaltet sich vergleichsweise einfach. Kanal 1 und 2 werden über eine Kombibuchse (XLR/TRS) versorgt und können mit einem Schieberegler in der Eingangsempfindlichkeit vorjustiert werden. Ein kleiner Lautstärkeregler entscheidet über die Endlautstärke. Kanal 3 ist für hochohmige Instrumente ausgelegt und verfügt ebenfalls über einen Lautstärkeregler. Kanal 4 ist als Stereokanal ausgelegt und regelt die Lautstärke für den Bluetooth-Empfänger oder aber die des RCA-Eingangs. Die Bluetooth-Version ist 5.0 und soll eine Reichweite bis zu 50 m haben.

Über einen XLR-Ausgang können die anliegenden Signale im Daisy-Chain-Verfahren an weitere Verstärkersysteme durchgeschleift werden. Als Abschluss befindet sich noch ein separater Lautstärkeregler des Subwoofers auf dem Mixerpanel, der neben einer Standard 0 dB Regelung auch einen Boost von bis zu 10 dB zulässt. Zum Schluss haben wir noch einen Mastervolume-Regler für das gesamte System.

Ein kleines, aber gut ablesbares Display, informiert über die wichtigsten Systempunkte wie Limiter Einsatz bei Übersteuerung und Bluetooth-Verwendung. Zudem verfügt das System über einen 3-Band-EQ (Bass 70 Hz, +/-12 dB, Höhen 12 kHz, +/-12 dB, Mitten semiparametrisch von 70 Hz – 12 kHz, +/- 2 dB) und drei Modi im Abstrahlbereich mit den Bezeichnungen Music, Voice und DJ. Zusätzlich kann man das System als Delay-Tower mit einer Entfernung von bis zu 100 m betreiben. Alle Einstellungen können auf bis zu fünf Presets gespeichert werden.

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HK Audio Polar 10 Bedienungspanel

In der Praxis

Von einer Säulen-PA erwartet man vieles, was bei anderen Systemen weniger ins Gewicht fällt. Insbesondere die Kombination aus leichter Transportabilität, unaufdringlicher Optik und überlegenem Abstrahlverhalten hat das Prinzip in der letzten Zeit zu einem Kassenschlager der ersten Kategorie werden lassen. Bei der HK Audio Polar 10 werden die o. g. Punkte auf den ersten Eindruck zweifelsohne erfüllt. Das Zerlegen des Systems dauert Sekunden und auch der Transport der einzelnen Einheiten gestaltet sich problemlos, vorausgesetzt, man verfügt über die Kraft, den Woofer mit seinen 21 kg zu bewegen, was sich aber aufgrund der praxisgerechten Griffmulden problemlos gestaltet.

In Sachen Optik gelingt den Saarländern ein wahrlich dezentes Erscheinungsbild, was auch im privaten Gartenfest Umfeld die Gäste nicht verschreckt, sondern eher als modernes Kunstelement wahrgenommen wird. Viele Tonexperten vergessen gerne, dass gerade bei dezenter Hintergrundbeschallung die Optik bei privaten Events teilweise wichtiger ist als der Klang. Das Konzept gefällt, die Verarbeitung ist sehr gut, der zu verwendende Kabelaufwand aufgrund der internen Verbindungsschienen minimal.

Überhaupt hinterlassen gerade die Steckschienen einen sehr guten Eindruck. Die Verbindungen sind verwindungssteif, massiv ausgelegt und lassen sich auch im Halbdunkeln einer spärlich ausgeleuchteten Bühne sicher zusammenstecken. Wer kennt nicht die Clubvariante, wo sich die Bühne ums Zerplatzen nicht ordentlich erhellen lässt, da alle Scheinwerfer mit irgendeinem Farbfilter zugekleistert sind, die Wände schwarz gestrichen wurden, und man schlicht und einfach vergessen hat, ausreichend weißes Licht für Auf- und Abbau zu installieren.

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HK Audio Polar 10 Soundmodi

Zwar lässt sich per Bluetooth ein entsprechender Audio-Stream auf die Anlage legen, allerdings gibt es keine App, mit der man das System fernsteuern könnte. Lässt man das Mischpult zu Hause, kommt man leider um die „einstellen-nach-vorne-laufen-hören-zurücklaufen-repeat“ Leier leider nicht drum rum.

Obwohl HK Audio nach eigenen Angaben einen speziellen Fokus auf das bauliche bedingte Mittenloch gelegt hat, kann man auch in diesem Fall die Physik nicht überlisten. 3 Zoll Lautsprecher sind einfach nicht in der Lage, entsprechende Tiefmitten zu liefern, um ein komplett ausgewogenes Klangbild zu generieren, erst recht, wenn nur sechs Stück zur Verfügung stehen. Man kann mit einem entsprechenden externen EQ etwas nachhelfen, aber das typisch leicht spröde Klangbild eines typischen Säulensystems ist wie bei allen anderen Anbietern auch bei der HK Audio Polar 10 zu vernehmen.

Im Gegenzug hingegen punktet das System mit einem sehr leistungsstarken Bass, der insbesondere im DJ-Preset eine solide Basis für bis zu ca. 150 zu beschallende Personen bietet. Der Headroom des Woofers ist überragend, zumal 1000 Watt RMS und 2000 Watt Peak bei Bedarf jede Menge Druck erzeugen können. Je nach Preset reicht das Klangspektrum von Scoop bis gemäßigt, wenngleich der Hochtonbereich auch Säulen-typisch zuweilen auch einmal „bissig“ werden kann.

HK Audio Polar 10 als Delay-Tower

Die Feedback-Festigkeit des Systems hängt wie immer vom Standort des Künstlers ab. Natürlich empfiehlt es sich, maximal auf gleicher Höhe mit den Lautsprechern, besser noch hinter den Speakern zu agieren, aber selbst bei leicht vorgelagertem Aufbau lassen sich Feedback-Attacken vergleichsweise gut im Griff behalten. Hierbei gilt es natürlich zu berücksichtigen, ob man den Spacer im Betrieb hat oder nicht. Ohne Spacer auf einer Bühne vor den Lautsprechern entpuppt sich erwartungsgemäß als keine gute Idee.

Die Bluetooth-Einspeisung gestaltet sich gut, die 50 m unter Bluetooth 5 werden erfüllt und selbst bei geringeren Versionen sollten 25 bis 30 m auch bei kleineren Hindernissen kein Problem sein. Für einen externen Mischpultbetrieb wären etwas hochwertigere Anschlüsse wie TRS oder XLR wünschenswert, im Consumer-Bereich hingegen machen die RCA-Anschlüsse einfach ihren Job.

HK Audio Polar 10 EQ-Diagramm

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Fazit

Mit dem HK Audio Polar 10 Säulensystem hat das saarländische Unternehmen eine hochwertige PA mit sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis im Programm. Mit einer sehr guten mechanischen Verarbeitung und einer einfachen Handhabung lassen sich kleinere Events bis max. 200 Personen auch bei akustisch ungünstigen Bedingungen akustisch ordentlich ausleuchten. Insbesondere im Bassbereich kann das System seine ganze Stärke ausspielen und liefert bei moderaten Abmessungen und vergleichsweise handlicher Haptik eine sehr gute Basis für verschiedene Ansprüche.

Plus

  • Klang
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Verarbeitung
  • Konzept

Preis

  • 698,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    Tai AHU

    Und ich dachte immer, die hätten das erfunden. Aber das waren oben vermutlich keine Säulen, sondern kleine Speaker.

    • Profilbild
      Axel Ritt RED

      @mbedres Nun, wenn es sich bei einer „amtlichen“ PA um ein Line Array handelt, was mittlerweile bei großen Festivals den Standard darstellt, arbeiten beide Systeme nach einem ähnlichen Prinzip.

      Bei kleinen Veranstaltungen gibt es immer noch die gerne genommene klassische 15/1 oder 12/1 Variante, die über einen anderen Abstrahlwinkel und zumeist auch über ein anderes Klangverhalten verfügt.

    • Profilbild
      Markus Galla RED

      @mbedres Nicht jede Säule ist ein Linienstrahler. Bei einem Linienstrahler werden vertikal Treiber gestackt. Damit diese koppeln und eine kohärente Wellenfront ausbilden, muss ihr Abstand gering im Vergleich zur Wellenlänge sein. Für tiefe Frequenzen kein Problem, für hohe schon. Dann kommt noch hinzu, dass ein wesentlicher Vorteil eines Linienstrahlers die Ausbildung eines Nahfelds mit lediglich 3 dB Pegelabfall pro Entfernungsverdopplung ist im Vergleich zu sonst 6 dB. Außerhalb des Nahfelds beträgt der Pegelabfall wieder 6 dB. Für den gesamten Frequenzbereich müsste aber für ein großes Nahfeld die Säule unendlich lang sein. Das geht natürlich nicht. Die Formel lautet d=(h•h•f)/2c. h ist die Höhe in Metern, c die Schallgeschwindigkeit. Man erkennt, dass es für tiefe Frequenzen längerer Säulen bedarf als für hohe. Gleichzeitig wird mit zunehmender Länge die Reichweite für Höhen auf Achse immer größer, während außerhalb der 0°-Achse die tiefen Frequenzen dominieren. Ausgeglichen wird das durch Curving und durch Waveguides. Beides fehlt den Säulen und auch die Länge lässt zu wünschen übrig. Deshalb sind Säulen in der Regel höhenlastig und haben ein Tiefmittenloch. Da aber der Höhenüberschuss in schwierigen großen Räumen die Sprachverständlichkeit auf den hinteren Plätzen leicht erhöht, werden sie gerne dafür empfohlen.

      • Profilbild
        Markus Galla RED

        @Markus Galla Säulen, die ein separates Hochtonhorn einsetzen, sind übrigens erst recht keine Linienstrahler mehr. Und auch die Säulen mit verdrehten Speakern zur Aufweitung des horizontalen Abstrahlwinkels (Bose) sind keine Linienstrahler mehr.

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          1-Mann-Band Berlin

          @Markus Galla Mag alles sein, aber der erwünschte Effekt, dass die Raumakustik den Sound nicht mehr in dem Maße beeinflusst, wie man es sonst kennt und dass der Schallpegel über die Distanz weniger stark abnimmt, bleibt ja erhalten.

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            Markus Galla RED

            @1-Mann-Band Berlin Hallo,
            das ist leider nicht richtig. Du kannst das gerne mal nachrechnen. Der Schallpegelabfall bei Linienstrahlern ist extrem von der Frequenz abhängig und von der Länge des Arrays. Bei keiner mir bekannten Säule reicht die Länge aus, um überhaupt das Nahfeld so weit zu vergrößern, dass es das Publikum überhaupt wahrnehmen würde. Es geht sehr zügig für die von der Säule abgestrahlten Frequenzen ins Fernfeld über und da ist der Pegelabfall wieder 6dB pro Entfernungsverdoppelung. Hinzu kommt, dass die Raumakustik sogar oft mehr Einfluss hat, weil durch das schmale Gehäuse der Säule (oder das Verdrehen der Speaker wie bei Bose) der Abstrahlwinkel sehr breit ist und extrem viel weniger gerichtet als es sonst der Fall wäre. Eine solche Säule einfach in eine Ecke zu packen, wäre also grob fahrlässig. Dreht man die zwingend erforderlichen Subwoofer bei den meisten Säulen mal ab, ist man erstaunt, wie hoch die Subwoofer gehen müssen, damit überhaupt ein Fullrange-Signal kommt, und da gilt 6dB pro Entfernungsverdoppelung. Wir haben hier bei uns in der Kirche zwei Seeburg GL24. Das sind im Vergleich zu diesen Billigsäulen richtige Line Arrays. Wenn ich Testobjekte dann mal drüben teste und das vergleiche, ist das ein Unterschied wie Tag und Nacht. Man sollte der Werbung nicht alles glauben, außer man liebt plärrigen Telefon-Sound in wenigen Metern Entfernung.

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              1-Mann-Band Berlin

              @Markus Galla Passt aber nicht zu meiner Erfahrung.
              Ich hatte eine Bose L1 compact im Freien im Einsatz (mit mobiler Stromversorgung), stand etliche Meter weit weg und stellte fest, dass die Lautstärke noch ziemlich laut war, ich sie dann leiser drehen konnte.
              Bei einem Händler in einer großen Halle machte ich einen AB-Vergleich zwischen LUCAS Nano 300 und Bose L1 compact und stellte fest, dass so ab 15 m Entfernung die Nano 300 deutlich leiser war.
              Bei einer Trauung im Freien hatte ich die Bose L1 compact in einer Lautstärke, dass alles, incl. Predigt, gut zu hören war, ich ging etliche Meter weit weg und merkte, dass es auch in großer Entfernung klar und deutlich zu hören war.
              In einem Raum, der akustisch problematisch ist, brachte ich die Bose L1 compact zum Einsatz und merkte, dass es deutlich besser klang.
              Ansonsten, in der Entfernung klang es klar und deutlich und nicht dünn und plärrig, aber natürlich auch nicht dröhnend.

            • Profilbild
              1-Mann-Band Berlin

              @Markus Galla „Man sollte der Werbung nicht alles glauben, außer man liebt plärrigen Telefon-Sound in wenigen Metern Entfernung.“
              Weißt Du was, ich würde nicht so reden, wenn ich es nicht selbst probiert hätte.
              Solche Statements, wie Deine, hatten mich in Kombination mit Händlern, die mich vor der Bose beschützen wollte, dazu gebracht, faule Kompromisse zu nutzen, bis ein beherzter Händler mir eine Bose L1 compact für den Auftritt geliehen hatte und mir diese hinbrachte. Ich war hin und weg.
              Damals war das auch das einzige Teil, was 11 kg wiegt und trotzdem auch Frequenzen unter 100 Hz kann, inzwischen ist ja durch die LUCAS nano und die MAUI 5 ein reichhaltigeres Angebot gegeben.
              Wenn das alles ein so großer Blödsinn ist, wieso bauen HK-Audio und LD-Systems solche Systeme?
              Die ganzen Diskussionen brachten Leute, die mit den Bose-Dingen gute Erfahrungen gemacht haben, in eine Situation, die sonst nur Christen kannten, wo Menschen auch deren Erfahrungen zerreden und deren Geisteszustand anzweifeln.
              Sicher hat es nicht nur Vorteile, gerade dann, wenn man im Raum Zonen wünscht, wo die Musik leiser sein soll, haben die Säulen arge Nachteile.

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                Markus Galla RED

                @1-Mann-Band Berlin Die Bose L1 darf mit anderen Säulen aufgrund der künstlichen Aufweitung des Abstrahlwinkels durch das Verdrehen der Treiber zueinander eigentlich gar nicht verglichen werden. Ich frage mich vor allem, ob dadurch einerseits überhaupt eine Kopplung entsteht und wie es mit Interferenzen aussieht, da durch das Verdrehen wieder Laufzeitunterschiede entstehen. Davon abgesehen ist es wie mit allen anderen Dingen auch: Man hört, was man hören will. Misst man aber mal nach, stellt man fest, dass es objektiv betrachtet anders ist. Und ich habe das oft gemacht. Ich bin vor Corona in vielen Kirchen unterwegs gewesen – mit Säulen, ohne Säulen. Ich habe viele Säulen zum Testen hier gehabt (nicht nur für Amazona) und KEINE hat selbst in einer kleinen Dorfkirche ausgereicht, um diese ohne Delay Line nach wenigen Metern vernünftig zu beschallen. Natürlich hört man hinten noch Sprache. Und man versteht auch was. Aber dann schick doch mal Musik drüber und hör dir die an. Die Physik lässt sich nicht besiegen und es ist wie selbst für große Line Arrays beschrieben: Höhen ohne Ende, tiefe Mitten und Bässe sind fast weg. Ist es vorne ausgewogen, schreit es hinten. Ist es hinten ausgewogen, wummert und dröhnt es vorne. Davon abgesehen sind die meisten Systeme mit gesonderten Hochtönern noch nicht einmal Linienstrahler.

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                  Markus Galla RED

                  @Markus Galla Bei Säulen koppelt nur ein ganz enger Frequenzbereich und da ist nichts mit 3dB Schalldruckabfall pro Entfernungsverdoppelung. Bei großen Line Arrays koppeln eben nicht nur kleine Breitbandlautsprecher. Für die Höhen braucht es ein Waveguide und ein berechnetes Curving, damit die genannten Effekte nicht auftreten und eine phasengleiche Kopplung stattfindet. Die Mitten und Bässe der großen Elemente koppeln ebenfalls. Und schau mal, wie viele Subwoofer benötigt werden, um einen Ausgleich zu schaffen. Und dennoch müssen die vorderen Reihen noch mit Near Fields beschallt werden, weil man sonst nur Wummern und Dröhnen hören würde.

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                  1-Mann-Band Berlin

                  @Markus Galla Ich gehe einfach nach dem klanglichen Ergebnis, das zählt.
                  Ich meine, wenn Du irgendwo Schmerzen hast, dann ist es für Dich auch nicht relevant, ob eine Behandlungsmethode sich wissenschaftlich beweisen lässt, sondern nur, dass die Schmerzen weggehen.
                  Wir sollten uns mal von der Illusion frei machen, wir könnten alles immer erklären, wissenschaftlich festlegen.
                  Ich habe meine Erfahrungen gemacht mit den Säulensystemen, es klang gut, auch in einer gewissen Entfernung, man muss kaum was korrigieren, sie machen einem das Leben in akustisch problematischen Räumen leichter.
                  Und ich musiziere nicht für Physiker, sondern für Leute, die sagen „Klingt gut“ oder „Klingt schlecht“.

                  • Profilbild
                    Markus Galla RED

                    @1-Mann-Band Berlin Das habe ich auch gedacht – bis ich den direkten Vergleich gemacht habe: gutes Säulensystem im Vergleich zu einem Yamaha Aktivsystem und einem Seeburg TSM Sat+ System. Alles in der gleichen Kirche. Ich war wirklich sehr überrascht, denn ich hätte gewettet, dass die Säulen besser klingen und weiter kommen. Dem war aber nicht so. Ich setze regelmäßig meine RCF Evox 8 V2 in Kirchen ein (beziehungsweise habe es vor Corona). Ich bin klanglich nach wie vor überzeugt davon. Aber nachdem ich dann die Yamahas im Vergleich bei einem Konzert eingesetzt und gehört habe und auch mal mein Seeburg TSM Sat+ System wieder im Einsatz hatte, habe ich doch angefangen daran zu zweifeln. Aber das muss halt jeder für sich selber hören und entscheiden.

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                      1-Mann-Band Berlin

                      @Markus Galla Weißt Du, Dein Vergleich hat den Makel, dass die Teile, von denen Du sagst, dass sie besser klingen, eben auch deutlich, deutlich teurer sind.
                      Ich konnte mal über Fohhn Systeme mischen und muss sagen, wenn man alles richtig macht, haben diese einen so audiophilen, herrlichen Sound.
                      Nur, dieser Sound muss bezahlt werden und kommt oft nicht zur Geltung. Ich habe eigentlich immer einen guten Sound hinbekommen, der durchschnittliche Musikhörer hat nicht eine audiophile Anlage, sondern eher ein einfaches System.
                      Zudem hat ja audiophile Wiedergabe im Beschallungsbereich keine lange Tradition. Ich erinnere mich an eine Werbeanzeige eines HiFi-Boxenherstellers, der damit warb, dass sein System in einem Konzertsaal dazu diente, bei einem Stück für Sinfonieorchester und Tonband die Aufnahme des Komponisten wiederzugeben und dafür dann 2 x 3 HiFi-Boxen dienten, weil die damalige Beschallungstechnik das nicht hergab.
                      Ebenso erinnere ich mich an den (neuen) Friedrichstadtpalast, bei dem das Orchester über die Beschallungsanlage lief, man hörte den Direktschall des Orchesters, der brilliant war und den Sound der Anlage, der irgendwie mehr so wirkte, als wolle man Frequenzen über 8 kHz und unter 100 Hz peinlichst vermeiden.

    • Profilbild
      1-Mann-Band Berlin

      @Zwo5eins Wobei ich bei solchen Systemen Erfahrungsberichte kenne, dass wenn man den Bassbereich auf einen normalen, großen PA Subwoofer auslagerte, die Beschallung deutlich mehr Zuhörer versorgen konnte, also wohl der Engpass bei der Kompaktheit des Systems liegt und damit die Basswiedergabe Grenzen hat.
      Und dann die Hinzunahme eines Subwoofers Ähnlichkeit hat, mit dem, dass man an einen Laptop einen großen Monitor anschließt.

  2. Profilbild
    DJ Ronny

    Hi, das ist ja ganz informativ, aber ein Test ist ja wohl was Anderes. Die Infos in dem Bericht kann ich auch auf der HK Seite bekommen.
    Ich denke schon, das hier HK wieder was gutes entwickelt hat. Ich bin mit meinen Nano’s immer noch sehr zufrieden.
    Bitte wenn schon Test drauf steht, sollte es auch einer sein.

      • Profilbild
        DJ Ronny

        @Axel Ritt Wie und wo hast du getestet? Welche Musik? Live oder ohne Puplikum? Verschiedene Veranstaltungen? Nur so im Lager oder Studio finde ich für einen Test zu wenig. Sicher ist der Aufwand dann um einiges höher aber hat doch einiges mehr an Aussagekraft. Kommt sicher auch darauf an wie lange du das testen darfst. Wenn da Kurztest drüber steht, erwarte ich das auch nicht.

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          Axel Ritt RED

          @DJ Ronny 1. In einem großem, leeren Lagerraum und auf offenem Gelände (Parkanlage)
          2. Drum Loops, Gesangsaufnahmen, fertig gemasterte Produktionen aus dem Rock und Popbereich
          3. Ohne Publikum
          4. Keine Veranstaltung

      • Profilbild
        1-Mann-Band Berlin

        @Axel Ritt Für mich fehlt vor allem, ob die klangliche Ausrichtung eher in Richtung der Elements Serie geht oder doch eher nach der LUCAS Serie klingt und welche Abstriche man machen muss, wenn man dieses Teil statt einer vergleichbaren Elements-Kombination nimmt.
        Ebenso auch die Frage, ob dieses System als Ersatz verstanden werden kann für das spezielle Caddy System, bei dem man den Säulenteil aus der Box zog.

        • Profilbild
          Markus Galla RED

          @1-Mann-Band Berlin Mit dem Caddy hat das System nichts zu tun und lässt sich nicht vergleichen. Eher mit einem Base Elements System. Zur Elements lässt sich noch sagen, dass das System viel zu teuer ist. Hat man eine brauchbare Ausstattung, kann man für das Geld auch schon bei Seeburg oder PL Audio shoppen gehen und bekommt ein richtiges Line Array mit sehr guter Leistung und tollem Sound.

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            1-Mann-Band Berlin

            @Markus Galla Also mir persönlich ist die Elements auch zu teuer, aber sie klingt ja deutlich besser und dann darf sie auch teurer sein.
            Ich denke mal, man muss für sich selbst eine Grenze festlegen, wie gut eine Anlage klingen muss.
            Die wenigsten von uns haben Anwendungen, bei denen man ein Sinfonieorchester open Air so verstärkt, dass es wie in einem guten Konzertsaal klingt, entsprechend muss die Anlage nicht sehr audiophil sein, sondern es genügt, wenn man mit wenigen Handgriffen einen guten Sound hat.

            • Profilbild
              Markus Galla RED

              @1-Mann-Band Berlin Ich würde mir mal die PL-Audio Sachen anschauen. Die sind sehr gut und das Preis-Leistungsverhältnis stimmt. Da kann man nach Corona auch mal gut vorbeifahren. Die können alles vorführen und machen auch Custom-Sachen, wenn man spezielle Wünsche hat. Man ist erstaunt, was eine vergleichbare Elements kosten würde und die klingt erheblich schlechter.

  3. Profilbild
    masterchief

    Sehr geehrtes Amazona Team,
    wenn jetzt das P/L Verhältnis so super ist, warum taucht der Polar nicht in den Charts auf? Das irritiert schon sehr.
    Als DJ im Roadeinsatz braucht man für Clubphasen ordentlich Punch und für Hochzeiten, Geburtstage die Möglichkeit bis 150 Personen zu beschallen bzw. der Saal kann groß sein. Die Yamaha Anlage soll ja auch gut sein.
    Damit möchte ich anregen das die Charts im Stage Bereich auch mal auf Anwendung ausgelegt sind.
    Auf welchen Platz in den Charts befindet sich die Polar?

    • Profilbild
      1-Mann-Band Berlin

      @masterchief Ich denke mal, dass es ja in erster Linie der Tiefbass ist und den kann man nicht schrumpfen, wenn man diesen in hoher Lautstärke braucht.
      Nach meiner Erfahrung könnte ein Twinset der Polar 10 oder besser 12 zusammen mit 1 bis 2 Stck 15″ Subwoofer, einen recht guten Job machen, möglicherweise aber auch bei Familienfeiern gerade deshalb Nachteile zeigen, weil die Musik im ganzen Raum zu laut ist.
      Oder Du würdest die Polar 10 in erster Linie nehmen, um den Raum mit mäßiger Lautstärke zu versorgen und der Tanzfläche extra Lautsprecher geben, die von den Sitzplätzen weg die Tänzer und Dich beschallen. Vielleicht eine „große“ LUCAS nano plus 2 extra Subwoofer.

  4. Profilbild
    1-Mann-Band Berlin

    Also ich finde es angenehm, dass HK Audio den Preisbereich unter 1000 EUR nicht nur mit den Systemen der kleineren LUCAS nano abdeckt, sondern in einem Bereich sich engagiert, in dem bisher in erster Linie nur von LD Systems die MAUI 5 und 11 waren und die Bose L1 compact, wenn sie gerade im Sonderangebot ist.
    Mich würde mal interessieren, wie sich die Polar eigentlich im Vergleich zu einer vergleichbaren Elements Konfiguration schlägt, welche Abstriche man machen muss.
    Denn die Elements ist ja doch einen Tick teurer, als Bose, klingt aber auch einen Tick besser, hat dafür aber einen engeren Abstrahlwinkel.

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