iConnectivity RTP-MIDI Interfaces im Test
Der kanadischer Hersteller iConnectivity ist seit ca. 2012 auf dem Markt und bekannt durch seine iOS-kompatiblen Audio- und MIDI-Interfaces. Seit Kurzem sind die beiden MIDI-Interfaces mioXL und mioXM erhältlich. Im Folgenden schauen wir uns diese etwas genauer an.
Erster Eindruck der MIDI-Interfaces mioXM und mioXL
Die in China produzierten Geräte sind solide aus Stahl gefertigt, die Lackierung oder Pulverbeschichtung ist kratzfest ausgeführt. Es existiert an beiden Modellen auf der Rückseite ein Erdungsanschluss, gut ist ebenfalls ein Kensigton-Lock-Anschluss beim mioXM. In Kombination mit dem Stahlgehäuse somit auch sicher(er) gegen Diebstahl.
Beim iConnectivity mioXM befindet sich auf der Unterseite ein Gewinde – eine M6-Schraube passt dort ohne Gewalt rein. Leider finde ich darüber nichts auf der Website, aber es ist denkbar, dass es für das optionale „Rack Shelf“ dient oder für diverse Stative.
Wichtig: Beide Geräte besitzen ein Touch-Display, das man auf den ersten Blick nicht von einem herkömmlichen Display ohne Touch-Funktion unterscheiden kann, da beim mioXM dort ebenfalls LEDs verbaut sind.
Lieferumfang
Beide Interfaces kommen in einer stabilen transportsicheren Verpackung und beinhalten jeweils das identische Zubehör:
- Steckernetzteil mit 100-230 V samt Adapter für USA, UK, EURO auf DC 2,5/5,5 mm Center positiv, Hohlkammerstecker mit erstaunlichen 3.000 mA, 12 V
- Netzwerkkabel (Ethernet), 150 cm Länge
- USB-Kabel, 160 cm Länge
- 4 Klebepads als Gummifuß
So beginnen wir hier mit einem Story-ähnlichen Test der Geräte, in dem ich auf die Funktionen eingehe. Nun kam mir zunächst die Frage auf, was und wie testet man am besten diese MIDI-Geräte. Schlussendlich liegen mir keine Anforderungen oder Testfälle vor, also wurde in diesem Test das getestet, was ich persönlich in meinem Studio regelmäßig mit MIDI mache. Da ich regelmäßig neue Synthesizer baue (DIY) und mehrere Controller und Sequencer nutze, ist mein MIDI-Setup ständig durcheinander, vor allem seitdem sich mein MOTU MIDI Express XT Router verabschiedet hat. Also die besten Vorraussetzungen, um meine komplexen Anforderungen mit den Interfaces zu testen.
Vorbereitungsarbeiten für den MIDI-Praxistest
Wir starten: Netzteil ran, USB-Kabel an den USB-DAW-Anschluss, ein Arturia Keystep per USB an einen Host-Anschluss, hinzu kommt noch ein Roland TB-3 per Standard-MIDI-Kabel. Die Geräte wurden spontan gewählt, da sie klein und leicht sind, das sollte für die ersten Tests reichen.
Per USB-DAW-Anschluss wurde mein iMac verbunden. Als nächstes einmal auf der iConnectivity Seite zwischen den übergroßen Produktbildern ein Handbuch gesucht: Fehlanzeige, das fängt ja schon einmal gut an. Ein paar Tage später wurde das 24-seitige englischsprachige Handbuch dann aber veröffentlicht.
Auf der Website befinden sich ein paar kurze englischsprachige Videos zur Einrichtung und Konfiguration, ich betone hier „kurze“ Videos.
Einmal MIDI-Konfiguration bitte
Für die MIO X-Serie gibt es ein neues Konfigurationswerkzeug: AURACLE for X-Series. Dieses Tool gibt es für Microsoft 10 (64 Bit) und MacOS 10.11 und höher (auch Catalina).
Nach dessen Installation unter MacOS Mojave steht als erstes ein benutzerfreundliches Firmware-Update an. Jedoch muss man auch hier zunächst das Video anschauen oder im Handbuch nachlesen. Nachdem nun fast die erste halbe Stunde ohne nennenswertes Ergebnis vertan ist, startet die AURACLE Konfigurations-Software.
In dem Menüpunkt MIDI Routing kann man bequem den Ports ihre Ziele zuweisen. Hierfür findet man auf der linken Seite seine Ports (Source) und auf der rechten Seite das Ziel (Destination), die Namen kann man frei vergeben. Auf der Zielseite kann man mehrere Ziele angeben, hier z. B. ein Linn-Strument zum KIJIMI und Deckardsdream sowie RTP 3.
mioXL/mioXM: MIDI Filter und Remapping
Hier gibt’s nicht viel zu erklären, jeweils für den Ein- und Ausgang kann man MIDI-Filter setzen, beispielsweise das Unterdrücken von MIDI-Clock-Signalen. Ein gezieltes Filtern z. B. von MIDI-Control-Change (CC) 74 ist nicht möglich, sondern nur alle CCs auf dem gewünschten Kanal.
Beim MIDI-Remapping kann man lediglich begrenzt konfigurieren. Warum man hier keinen gezielten CC-Parameter umrouten kann, erklärt sich mir nicht. Diese Funktion war m. E. im Vorgänger MIO10 in der iConfig Software vorhanden, bleibt zu hoffen, dass hier weiterentwickelt wird. Denn gerade Remapping ist von Nutzen, wenn man Potis oder Encoder eines Masterkeyboards auf die Filterfrequenz mehrerer Synthesizer angleicht. Somit bleibt als Workaround nur eine weitere Software-Lösung oder ein extra Gerät.
MIDI-Presets
Beide Geräteversionen bieten Presets: Das mioXM besitzt 4, das mioXL 32 Presets. Diese kann man per Auracle speichern und laden, ebenfalls per Direktzugriff am Frontpanel.
Das mioXL kann auf dem angenehm großen OLED mehr Informationen anzeigen und bietet auch die Möglichkeit, das Routing anzupassen, wohl gemerkt – das Display bietet bei beiden Geräten eine Touch-Funktion.
USB-Host-Reservation
Die USB-Host-Anschlüsse sind am Gerät nicht nummeriert, man kann diese jedoch in der Software fest zuweisen und umbenennen. Laut Hersteller kann man USB-Hubs verwenden – ob und wie gut das funktioniert, wurde jedoch nicht getestet. Auf alle Fälle sollte man vorab auf der Herstellerseite oder im iConnectivity Forum nachschauen, es gibt nämlich einige inkompatible USB-Hubs. Wichtig: USB-Hubs erweitern nicht die nutzbare Port-Anzahl.
RTP-MIDI
RTP/Network-MIDI: Real-time Protokoll – hier auf dem Netzwerk Ethernet-Stack mit MIDI.
Dieses Protokoll gibt es schon länger in Apple Produkten (iOS und macOS/OSX) und als extra erhältlichen Treiber für Windows (XP-Win10 32/64 Bit) sowie teilweise für Linux.
Es ist hiermit möglich, als Endpunkt einen Rechner oder andere RTP MIDI-fähige Geräte anzusprechen, somit auch mehrere mioXM oder mioXL. Dann sind beim mioXL 24 DIN-Ports und 20 USB-Hosts auf 22 RTP-Verbindungen verteilbar.
Und hier beginnt das RTP MIDI-Thema oder besser gesagt ein kleines Drama: Nun benötige ich, wie bereits erwähnt, Ersatz für ein MOTU MIDI Express XT und meine Hoffnung liegt vor allem im iConnectivity mioXL. Nichts ist einfacher, als sein Netzwerkkabel in das MIDI-Interface zu stecken und sich darüber zu wundern, dass in der Auracle Software unter RTP nichts so wirklich stabil funktioniert!
Da das Handbuch zu den beiden MIOs bei Beginn meines Tests noch nicht online war, musste ich also wie in meinem Hauptjob die IT-Systemanalytiker Rolle besetzen.
Zunächst Grundvoraussetzungen schaffen: den iMac direkt an einen simplen 4-Port Switch (kein Router) samt Interface hängen, im iMac eine statische IP vergeben und dem mioXL per USB in Auracle eine feste IP vergeben. WLAN sollte man zum Testen ausschalten.
Danach in der Auracle Software im MIDI-Router-Menü den Keystep zu RTP routen (Destination aktiviert). Folgend dann im Menü unter RTP/Network MIDI bei RTP 1 – „Connect to Computer“ wählen. Nach ca. 10 Sekunden sollte dann rechts in der gleichen Reihe ein Bonjour-Name stehen. Man kann die Namen anpassen – ist hilfreich, wenn man viele RTP-Sessions nutzen möchte.
Wenn man nun in Ableton in seine MIDI-Interfaces schaut, findet man den RTP 1 Namen (Bonjour Namen z. B. XL D01). In Ableton habe ich in einer MIDI-Spur nun als Eingang das RTP Device gewählt, somit den Keystep. Als Ausgabe dient ein Software-Synthesizer auf derselben Spur.
Auf Noteneingabe reagiert Ableton – sehr gut, somit gibt es auch eine Tonausgabe des Softsynths. Spaßeshalber wurde nun mal die Arpeggiator-Funktion des Keystep gestartet, was zum sofortigen Absturz der RTP-MIDI Verbindung führte. Am Interface war keine Reaktion der RTP-MIDI-LEDs zu erkennen, in Ableton kam nichts mehr rein. Was ist nun los?
Also wurde direkt einmal in Wireshark (ein Netzwerk-Scanner) installiert und geschaut, was noch ankommt, danach ein bisschen mit MIDI-Filtern gespielt und nichts erreicht. Verwundert war ich etwas darüber, dass trotz Filter für CLOCK, Start/Stopp und Reset für den Keystep diese Befehle im Netzwerk auftauchten. Der Keystep war direkt mit dem Interface per USB verbunden und somit sollten die Clock-Signale gar nicht im Netzwerk erscheinen.
Hier ein kleiner Ausschnitt aus Wireshark. Schön im Klartext zu erkennen, was gerade transportiert wird:
Also Plan B: MacBook raus und direkt an den großen guten Gigabit Router ran. Gleicher Fehler – beim Keystep Sequencer Start/Stopp hängt das Interface und es resultiert in keiner Reaktion mehr auf Noteneingabe (Sequencer deaktiviert), somit kann ich einen Fehler meiner Testumgebung ausschließen.
Dann einfach mal die alte herkömmliche Methode von Apple rausgesucht, RTP-MIDI-Konfiguration per Audio-MIDI-Setup-App. Ich fasse mich hier mal kurz: Solange die Auracle Software noch läuft, kann man keine Session speichern – da Auracle es unterbindet, auf eine Verbindung zu schalten.
Siehe da, mit der Apple Methode per Audio-MIDI-Setup geht’s. Und zwar mit Latenzen von unter 3 ms (4 Note Polyphonie Test bei 250 BPM inklusive Parameterwechsel).
Zur Erklärung bzw. Lösung von RTP-MIDI-Problemen:
Als Interface-Port in seiner DAW benötigt man eine Session, keinen Endpunkt.
Hier im Bild, der Interface-Name „fromkeyst“, dieser wurde als RTP-Verbindung in Auracle angelegt. Sollte man dieses Interface in seiner DAW direkt anwählen, erhält man spätestens nach wenigen Minuten Aussetzer und die RTP-Session bricht weg.
Die Auracle Software stellt lediglich einen Endpunkt her. Um diese RTP-Verbindung zu nutzen, benötigt man einen Sessionhandler aus dem macOS Audio-MIDI-Setup-Tool.
(Kurzanleitung: Session oben links aktivieren, aus dem Verzeichnis seinen RTP-Endpunkt wählen und „Verbinden“. Danach erscheint der Endpunkt rechts als Teilnehmer. In der DAW findet man dann den Namen „Session 1“.)
Da ich diese Fehler nun endlich lösen konnte, war es mir nun erlaubt, umfangreichere Tests zu machen. Diverse Routing-Methoden und Verbindungen per MIDI-Kabel und USB verliefen fehlerfrei und die Latenz war stets im nicht messbaren Bereich.
Per RTP-MIDI wurde Ableton von der Keystep-Clock synchronisiert, per LAN-Kabel lag hier die Latenz bei 0-3 ms, per WLAN (zwischen meinem WLAN-Router und dem Macbook) kam man hier auf immer noch brauchbare 3-10 ms. Da oft das Argument gebracht wird, man solle einen eigenen Switch für seine Audio/MIDI-Netzwerkgeräte nutzen, brachte mich das zu einem weiteren Test.
Das mioXL Interface und das MacBook waren per Kabel verbunden, während ich eine Sequenz vom Keystep zu Ableton per RTP versendete und diese dann per RTP zurück zum TB3 und einen Ableton Software-Synth schickte. Parallel dazu lief auf einem TV ein 4K Netflix-Film und auf dem MacBook ebenfalls ein 4K Film. Es hatte keine Auswirkung auf die Netzwerk-Latenz vom RTP-MIDI-Interface.
Egal was ich auch getestet hatte, über einen separaten WLAN-Repeater war keiner der Tests wirklich gut. 10-300 ms Latenz ist zu viel und machte sich in verzögerter Tonausgabe und einem Versatz zwischen Software-Synthesizer und TB-3 bemerkbar, da der TB3 noch mal den Weg zurück vom Macbook per RTP-MIDI machen musste.
Standard-WLAN-Produkte sollte man in kritischen Umgebungen nicht nutzen. Falls man unbedingt WLAN benötigt, sollte man sich beraten lassen, denn es gibt bereits Standard-Consumer-Produkte wie z. B. von Netgear mit Quality of Service und diversen Techniken, um auch in Gebieten mit sehr vielen WLAN-Netzen (Innenstädte) ein stabiles Netz zu betreiben.
Die MIDI-Latenz wird, wie im Screenshot erkennbar, in der Skala als roter Balken dargestellt. Im Hörtest deckten sich die Latenzzeiten stets mit dem Reaktionsergebnis aus Noteneingabe und Tonausgabe. Hierbei sollte stets berücksichtigt werden, dass Digitalmixer und Soundkarten Latenzen bei der Tonausgabe aufweisen. Technisch aufwändigere Messungen mittels Oszilloskop wurden nicht getätigt.
Technischer Test – Ergebnis
Allein das Thema RTP-MIDI hat mir ein paar Nerven gekostet und mindestens 10 Stunen meines Lebens gefüllt. Somit sehe ich es als meine Aufgabe, in diesem Test ausführlich darüber zu berichten, denn insgesamt macht es viel Spaß und bringt einen hohen Nutzen, per Netzwerk seine MIDI-Daten mit einer sehr niedrigen Latenz zu übertragen. Die anderen MIDI-Routing-Optionen per USB- und DIN-Anschluss funktionieren wie gewünscht und ohne erkennbare Fehler.
iConnectivity Support
Wie bereits in meinem letzten Artikel zum KIJIMI angekündigt, werde ich verstärkt auf den Support in meinen Artikeln eingehen. Vorab, der Geschäftsführer von iConnectivitity stammt aus dem IT Management-Bereich, vielleicht hat er auch Erfahrung mit Service-Management-Prozessen?
Bevor das Thema mit der RTP-MIDI-Einrichtung aufkam, habe ich eine Online-Support-Anfrage gestellt zum Thema Presets, nach 27 Stunden erhielt ich eine E-Mail-Antwort, die für mich fachlich korrekt war.
Pluspunkte:
- SSL abgesicherte Website (leider kein Standard, daher wird es erwähnt)
- Ticketsystem
- Forum
- FAQ
- Knowledgebase Artikel
- Videos (HowTo)
Alle genannten Website-Funktionen sind zwar minimalistisch, gemessen am Produktportfolio dennoch gut.
Minuspunkte:
- keine Telefonnummer angegeben – kein telefonischer Support
- Ticketsystem ist nicht transparent (Ticketsystem nicht vom Anwender einsehbar)
- Handbuch nur in englischer Sprache und nicht ausführlich (24 Seiten)
- keine Garantiebedingungen und Garantieumfang angegeben
- keine Service-Level-Agreements oder Angaben über Reaktionszeiten im Support
Ob und wie wichtig jemanden diese Informationen sind, möchte ich nicht bewerten, jedoch sollte berücksichtigt werden, dass viele Musiker ihr Geld mit Musikmachen verdienen und Ausfälle in gebuchten Tonstudios sowie Live-Auftritte schnellstmöglich gelöst werden müssen. Oder es folgen hier immense Kosten z. B. durch Schadensersatzforderungen sowie Reputationsverlust.
Die 2 Jahre „alten“ MIO Interfaces sind abgekündigt, ebenfalls die dort verwendete Iconfig Software. Es beibt zu hoffen, dass dem mioXM und mioXL nicht das gleiche Schicksal droht, es ist m. E. wichtig, für mindestens ein paar Jahre eine stabile Software und Hardware zu haben.
Man sollte hierbei folgendes nicht vergessen: vom Tag des ersten Rollouts der Hard- und Software dauert es meistens 1-2 Jahre, bis eine stabile Firmware und Software veröffentlicht ist, somit ist eine Produktabkündigung und Einstellung der Weiterentwicklung (Pflege) von Geräte-Firmware und benötigter Konfigurations-Software nach bereits 2 Jahren für Kunden ein schwieriges Thema, es droht hier ein Vertrauensverlust.
Sehen wir es einmal positiv, oftmals helfen genau solche Produkttests und Feedbacks vom Endkunden, diese Punkte aufzunehmen und zu verbessern.
Alles in allem ist iConnectivity gemessen am Produktportfolio, Marktposition und Preis in den oben genannten Service/Support-Leistungen im oberen Mittelfeld anzusiedeln.
Zum Abschluss noch die technischen Informationen zu mioXM und mioXL:
Basis-Spezifikation beider Geräte
- USB-MIDI-Hosts-Anschlüsse, class compliant
- USB-Anschluss (USB-DAW)
- USB-MIDI-Interface
- MIDI-Router
- MIDI-Matrix
- MIDI-Filter
- MIDI-Patchbay
- MIDI-Merger
- RTP MIDI-Support
MIO XL
- 19“ Rack, 1 HE, 12 cm tief
- Stahlgehäuse
- 8 MIDI-Eingänge (DIN, 5-polig)
- 12 MIDI-Ausgänge (DIN, 5-polig)
- 10 USB-MIDI-Host-Anschlüsse
- Netzwerkanschluss (Ethernet-Port mit Status LEDs)
- RTP MIDI, 22 virtuelle Netzwerkports
- USB-DAW-Anschluss
- Control.Knob, Preset-Schalter
- OLED-Display mit Touchscreen
- 32 Presets für Standalone-Mode
- Status-LEDs
MIO XM
- Stahlgehäuse
- 4x MIDI-DIN-Eingang
- 4x MIDI-DIN-Ausgang
- 4x USB-HOST-Anschluss
- Netzwerkanschluss (Ethernet-Port mit Status LEDs)
- 12 RTP MIDI virtuelle Netzwerkports
- USB-DAW-Anschluss
- Power-Taste
- Touch-Memory! (4 Presets direkt abrufbar)
- Kensington Lock (auf der rechten Seite)
- Erdung/Ground-Anschluss an der Rückseite
- M5-Gewinde auf der Unterseite
- Status-LEDs
- 214 x 140 x 37mm (B x T x H)
- 992 g
Die wichtigsten Unterschiede sind somit die Baugröße, Anzahl der Anschlüsse, Anzahl der RTP-Ports und das Fehlen der Displays sowie dessen Preset-Abruf im Standalone-Mode beim mioXM. Beide Geräte arbeiten lüfterlos im Gegensatz zum MOTU MIDI Express XT.
Frohes neues Jahr, DSL-man!
Wie immer finde ich eine sehr feine, diagnostische Expertise deinerseits vor. Sehr fundiert, wenngleich ich nicht alles nachvollziehen kann.
Ich habe selbst das MioXL seit einigen Tagen in meinem Studio stehen. Tatsächlich habe ich trotz eigendiagnostiziertem Mangel an Wissen über MIDI-Interfaces es gewagt, dieses scheinbar komplexe Gerät erworben. Von wenigen Hürden abgesehen, fand ich die Einrichtung kinderleicht. Ich muss jedoch einräumen, dass ich nur die Basisfunktionen (bisher) genutzt habe.
Mich würde interessieren, wie ich unter Windows das RTP-Problem löse. Sofern ich das richtig verstanden habe, ist dein Lösungsvorschlag auf Mac begrenzt, oder?
@Marco Korda Dankeschön, Dir bzw. Euch da draußen auch allen noch ein gesundes und erfolgreiches Jahr.
Unter Microsoft Produkten wurde nicht getestet.
Es hätte den Zeitrahmen noch weiter überschritten und ich lass sowas ungern in virtualbox (Virtualisierung) laufen.
Jedoch gibt es RTP MIDI Treiber auch für Windows.
https://www.tobias-erichsen.de/software/rtpmidi.html
Vielleicht mag jemand eine Userstory erstellen?
Ergänzung:
Es gibt momentan einen Bug:
In der DAW kann man nicht auf DIN9-12 direkt routen, der Hersteller ist informiert.
Als Workaround kann man aber über HOSTs zuweisen.
@DSL-man Ja, das stimmt, das ist mir auch aufgefallen. Ich habe 9-12 verzweifelt gesucht und nicht gefunden. Ich gehe davon aus, dass der Hersteller noch einiges korrigieren wird. Mich wundert, dass das so lange dauert. Das Gerät gibt es doch schon seit einiger Zeit…
Laut einem Forenpost beabsichtigen Sie die abgekündigten Geräte mio und iConnectMIDI künftig auch in Auracle X zu unterstützen:
https://forums.iconnectivity.com/index.php?p=/discussion/comment/5518/#Comment_5518
@oldwired Ich hoffe das klappt.
@Emmbot Sieht gut aus: https://www.iconnectivity.com/auracle-x-series allerdings habe ich es noch nicht getestet.
Danke DSL-man Super Artikel.
Wie weit du in das Thema gegangen bist „Analyse mit Wireshark“ und das du deine Erkenntnise mit uns teilst, hat mir sehr gefallen. Hier kann dem ein oder anderen kostbare Zeit erspart bleiben.
Da ich das mio10 hab werde ich wohl den mioXL „auslassen“ aber wer weiß. Momentan gibt es recht wenig brauchbare große Interfaces mir fällt noch ESI und Motu ein.
Vielen Dank für den Test!
Was mir jetzt im Testbericht fehlt, ist, dass im Vergleich zu den älteren Modellen der direkte Anschluss mehrerer PCs/IOS Devices abhanden gekommen ist. Dies war gerade für den Midi-/Audioaustausch von mehrere iPads besonders hilfreich.
@nomilian Stimmt! Das ist ein echter Mehrwert. Insofern kann ich die schlechte Bewertung auch nicht verstehen. Ich finde, MIDI kommt zudem sehr stabil rüber und Latenzen spielen bei mir überhaupt keine Rolle. Mehrere Computer mit unterschiedlichen Betriebssystemen können gleichzeitig genutzt werden. Die Nutzung von USB-MIDI direkt am Gerät ist klasse, da spare ich mir am Rechner die ein oder andere Buchse.
Erwähnenswert ist noch, dass USB-MIDI nicht mit allen kompatibel ist, z.B. die NI Kontrol Keyboards, z.B. S61 gehen darüber nicht. Es gibt eine Liste auf der Homepage, die man einsehen kann, was alles nicht geht.
@Marco Korda Die alten mio interfaces hatten dieses Feature. Die hier getesteten haben dieses nicht mehr :/
@nomilian Wenn das so wäre, wäre es womöglich ein reines Software-Problem, dass man ggf. lösen kann.
@Marco Korda Es fehlen schlichtweg die USB-Anschlüsse am Gerät. Hier wurde vermutlich kalkuliert, dass nicht so viele Menschen dieses Feature benötigen, obwohl es eines der Alleinstellungsmerkmale war. Zum Vergleich hier der kleinste Vertreter des alten Modells (https://media.sweetwater.com/api/i/q-82__ha-69cbae478ed05caa__hmac-61b882c474d6ead4203de69a94134cfea91dffc8/images/items/750/mio2-large.jpg)
…und ich dachte, ich habe Midi so einigermassen kapiert. Hier bin ich ungefähr zur Hälfte ausgestiegen, verstehe nur noch Bahnhof…
Mich reizen auch die Anschlüsse für PC, Laptop und IOS.
Ich weiß aber nicht wie ich 0-3ms bei 4 Noten und 255bpm einordnen soll. Gilt das jetzt auch für USB? Da sollten Werte unter 1ms normal sein. Auf WiFi, RTP und Routing kann ich komplett verzichten.
Wer vom Hersteller iconnectivity kauft, sollte auch wissen, dass dieser die Software der vorherigen midiinterfaces einfach aufgekündigt hat. Somit lassen sich diese nicht mehr im angepriesenen Funktionsumfang nutzen. Man muss also damit rechnen, dass dieses Interface in ein paar Jahren (oder Monaten??) auf den Elektroschrott wandern muss. Da bleibe ich lieber bei meinem Unitor 8 aus den 90ern, das am Mac immer noch seinen Dienst tut.
Sue haben schon jede Menge an Kunden und deren Vertrauen verloren, als sie ohne ersichtliche „Not“ das ursprüngliche iConfiguration-Tool sterben ließen und – ebenfalls ohne erkennbaren oder den Kunden mitgeteilten Grund – dieses unsägliche Auracle zusammenbastelten, welches nur einen rudimentären Bruchteil der bislang gewohnten Funktionalität besaß. Das war ein Bruch in der Produktentwicklung, den man sonst höchstens bei Firmen erlebt, die aufgekauft und dann plattgemacht werden.
Der grundsätzlich vorhandene Wille, das bis dato recht komplexe und stellenweise sehr abstrakte Konfigurationsschema mit dem Nachteil ultralanger Device- und Portnamen (welche in vielen IOS-Apps nur zu einem klitzekleinen Anfangsteil angezeigt wurden) auch für Nicht-Netzwerkspezialisten begreifbar zu machen, wurde durch eine mehr als mangelhafte Kommunikation in einem undurchsichtigen Forums-„Rollenspiel“ konterkariert. Der eigentliche technische Support war allerdings wie geschildert gut, konnte aber nichts an der Produktpolitik ändern.
Ich habe damals entnervt mein iConnectMidi4+ verscherbelt und widme mich seitdem wieder der guten, alten VERDRAHTUNG mit DIN-Hubs und USB-Ports und manueller RTP-MIDI-Konfiguration;-)) (obwohl – so viel weniger Kabel sind’s mit deren Teilen nun auch wieder nicht).
@vaikl Aufgrund des Artikels habe ich mir dieses „unsägliche Auracle“ mal angeschaut.
Ja „unsäglich“ trifft es ich hoffe es wird besser. Also das Firmwareupdate meinte Version aktuell was NICHT stimmte. Dann habe ich versucht über Auracle die Firmware ins mio10 einzuspielen. OHNE Erfolg. Kurz iConfiguration angeschmissen und zack alles nach 2 Minuten erledigt.
Also vorerst bleibe ich bei iConfiguration. Also entweder ich habe bei Auracle irdenwas nicht begriffen oder da fehlt so gut wie ALLES (außer RTP) aus dem iConfiguration.
@Emmbot Ich glaube bei Auracle fehlt für die „alten“ Devices (ich habe selber ein iConnectMIDI4+) wirklich fast alles.
Auracle X sieht für mich nach (nochmaliger) kompletter Neuentwicklung aus. Eventuell hatte sie sich ja in eine Sackgasse entwickelt und laut oben verlinktem Forenpost sollen die „alten“ Geräte ja künftig in Auracle X unterstützt werden.
Hallo,
in die Runde und ein gutes neues Jahr.
Toller Test DSL-man. Respekt.
Mann, Midi war mal so einfach.
16 Kanaele. 16 Geraete im Monomode.
Wenn ich hier gefuehlt nen Midihaenger hab, isses meist der Trigger von nem alten CS20M.
Eine furchtbare Kiste… ?
Ja, ich leb im Midiparadies mit 2 Masterkeyboards nem Merger und ner Thrubox.
Was man heut fuern Stress hat n paar Synths zu spielen.
Am Klavier blaetter ich einfach die Noten um.
Ich verstehe den Teil mit der MIDI Netzwerkkonfig und MacOS nicht. Meines Erachtens macht Apple da nichts falsch. Generell ist der Weg über AMS, MIDI Netzwerk nötig, wenn Geräte im WifI/LAN und MIDI kommunizieren wollen. Und das passiert immer über eine Session. Und wenn ich das MIO über WiFI/LAN anspreche muss ich auch eine Session anlegen. MIO sagt mir das nur nicht direkt. Und für W10 und rtpMIDI. Ich hab so seit jahren meine Macs mit den Logic X Instanzen verknüpft und wähle dann jeweil für einen Mac immer eine vorkonfigurierte Session aus.
@TobyB Solche Informationen gehören in ein ordentliches Benutzerhandbuch.
Woher soll der Anwender wissen was der Entwickler gebaut hat, schließlich kann man so etwas auch direkt in auracleX einbauen.
Hab das mioXL nun seit mehreren Wochen im Studio und bin absolut zufrieden, vor allem die Preset Funktion erspart mir sehr viel Zeit, da ich ständig neue Routings bauen muß.
@DSL-man Guten Morgen,
ich meine das ist Basiswissen. Und muss nicht zwangsläufig im Handbuch stehen. Vielleicht kann man das in ein FAQ packen. Und in die Software würde ich das nicht einbauen. Das würde sowohl auf MacOS und Windows einen Bridge Treiber erfordern. Das würde alles noch weiter komplizieren. Dann lieber den pragmatischen Keep it simple Ansatz. Auracle X empfinde ich einfacher als iConfig. Mich stört nur generell das die SW nicht durchlokalisiert ist. Das erachte ich als die größte Barriere.
Ich weiß, der Bericht ist schon recht alt, aber vielleicht ließt ja trotzdem jemand noch diesen Kommentar und kann mir meine Frage beantworten.
Wenn ich die mioXL per RTP-MIDI benutze, muss ich für jeden Port eine Session anlegen, macht in meinem Fall 19 Sessions. In Ordnung, das ganze funktioniert. Wenn ich meinen Mac neu starte, sind alle meine Verbindungen in den angelegten Sessions weg. Muss ich tatsächlich nach jedem Start des Macs alle 19 Sessions erneut per Hand verbinden? Gibt es da nicht eine Möglichkeit, dass die Verbindungen automatisch wiederhergestellt werden?