Modularer Mega-Sequencer für CV und MIDI
Koma Komplex ist das bislang ambitionierteste Projekt des Berliner Herstellers. Ein vierfacher Analogsequencer, der nicht nur Modularsystemisten mit Logistik und Versifikation beeindrucken will.
„Sich eine Sequenz zusammendrehen“ ist ein geflügeltes Wort, von „zusammenschieben“ spricht man eher nicht. Das liegt wohl daran, dass normalerweise Drehregler das vorherrschende Element an Analogsequencern sind. Schieberegler hingegen findet man eher selten. Der alte ARP Sequencer ist dann das oft zitierte Beispiel (Macbeth hatte mal einen Klon davon in Planung – verworfen) und vereinzelte Eurorackmodule bieten eine schiebbare Alternative zum omnipräsenten Drehmoment. Und nun also auch Koma Komplex.
Hardware
Koma Komplex besitzt ein relativ flaches, nicht pultförmiges Gehäuse von guter Größe. Die Oberfläche ist optimal ausgenutzt, wirkt aber nicht überladen. Wer ein bisschen Erfahrung mit Sequencern hat, wird sich mit den Grundfunktionen schnell zurechtfinden.
Im Mittelpunkt stehen natürlich die vier Reihen mit besagten Schiebereglern. Darüber liegend fallen die zahlreichen Buchsen auf. Alle Anschlüsse, inklusive MIDI und für das externe Netzteil, liegen auf der Oberseite, nichts wurde auf die Rückseite verbannt.
Ein Sequencer
Die Ausstattung von Koma Komplex wirkt zunächst recht überschaubar. Eine Sequencer-Einheit besteht aus 16 Schiebereglern, 16 Tasten und sechs Drehreglern. Die Funktion der Schieberegler ist klar, hiermit werden die Werte der Sequenz eingestellt, entweder Noten oder CV- bzw. MIDI-Werte zum Steuern von Parametern. Die Regler laufen gut, sind nicht zu leichtgängig, was das Einstellen eines bestimmten Wertes begünstigt. Wie bei allen Fadern gibt es ein bisschen seitliches Spiel, was aber wirklich geringfügig ausfällt. Die Schiebregler haben keine Kappen, besitzen dafür aber eine integrierte LED, die bei laufenden Sequencer die jeweils aktuellen Steps anzeigt, sprich Lauflicht.
Zu jeder Sequencer-Einheit gehören sechs Regler. Speed steuert die Geschwindigkeit, während mit Division die Auflösung im Verhältnis zur Clock eingestellt wird. Division ist der einzige Regler mit einer leichtgängigen Rasterung. Mit Seq-Length kann die Länge der Sequenz von 1 bis 16 Steps definiert werden. Gate-Length regelt die Dauer des Gate-Impulses. Es gibt fünf Play Modes: vorwärts, rückwärts, zweimal Pendel und Zufall. Mit Glide die Portamento-Dauer bei den dafür aktivierten Steps geregelt.
Bei diesen Funktionen arbeiten die vier Sequencer-Einheiten grundsätzlich eigenständig und unabhängig voneinander.
Section Controls
Die 16 unter den Schiebereglern liegenden Tasten sind multifunktional, weshalb sie mit Mehrfarb-LEDs ausgestattet sind. Ihre Funktion wird mit den Section Controls ausgewählt. Über Gate können einzelne Steps stumm geschaltet werden. Genau gesagt wird hier das Gate-Signal des Steps deaktiviert, der CV-Wert jedoch weiterhin ausgegeben.
Auch mit der Step-Funktion des Koma Komplex lassen sich Sequencer-Schritte deaktivieren, jedoch werden diese Schritte dann komplett übersprungen, das sogenannte Skippen. Dafür sind zwei Modi vorhanden. Im ersten Modus wird der deaktivierte Step einfach übersprungen, d.h. die Sequenz verkürzt sich dementsprechend. Im zweiten Modus wird der Step zwar auch ausgelassen, jedoch wird der davor liegende Step entsprechend wiederholt, so dass die Sequenzlänge erhalten bleibt. Deaktiviert man zum Beispiel Step 3 und 4 dann wird in diesem Modus Step 2 dreimal gespielt, bevor es mit Step 5 weitergeht.
Mit SSP kann der Startpunkt der Sequenz im Koma Komplex frei bestimmt werden, so lässt sich eine Sequenz schnell verschieben (shiften). Im Gilde-Menü wählt man die Steps aus, bei denen Glide aktiv sein soll, der Wert wird mit dem Glide-Regler für alle Steps gleich eingestellt. Über das Menü Mode werden MIDI-Einstellungen, Skip- und Repeat-Verhalten sowie Uni-/Bipolar der CV-Ausgabe (s.u.) bestimmt.
Repeat zeigt dann eine Spezialität von Komplex. In diesem Menü kann man einen Step auswählen und eine Anzahl von Wiederholungen dafür einstellen. Das geht natürlich auch für mehrere Steps mit einer unterschiedlichen Anzahl an Wiederholungen. Auch hier sind wieder zwei Modi verfügbar. Zunächst gibt es normale Wiederholungen, womit sich die Sequenz auch entsprechend verlängert. Und alternativ dazu gibt es Ratcheting, das seit einiger Zeit wieder sehr beliebt geworden ist.
Ratcheting bedeutet, dass die Clock-Auflösung für einzelne Steps erhöht wird und der Step entsprechend oft auf dieser Zählzeit wiederholt wird. Hat man z. B. eine 16tel Sequenz und setzt auf einen Step ein 4-faches Ratcheting, dann wird dieser Step die gleiche Note viermal mit einer 64tel Auflösung spielen. Komplex kann maximal eine 16-fache Wiederholung bzw. Ratcheting pro Step erzeugen, wobei beim Ratcheting naturgemäß eher niedrigere Werte sinnvollere Ergebnisse hervorbringen.
Da man einen Sequencer nur hören kann, wenn er vom Tisch fällt, haben wir diesmal anstelle von Audiodemos Tutorial-Videos von Koma eingefügt, die die Arbeitsweise besser veranschaulichen.
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Die Einstellungen der verschiedenen Section Control-Funktionen erfolgen am Koma Komplex über die Step-Tasten mit ihrer unterschiedlichen Farbkodierung. Speziell bei Repeat und MIDI-Modes muss man sich etwas einarbeiten, da man keinerlei Aufdrucke oder Text-/Kürzelanzeigen zur Hilfe hat. Das bremst den Spielspaß in der Anfangsphase leider etwas aus.
Patch-Feld
Zu jeder Sequencer-Einheit gehört des Koma Komplex ein Feld mit 20 Patch-Buchsen. Zunächst natürlich die Standardanschlüsse: CV-Ausgang (2x parallel), Gate-Ausgang, Clock-In/Out, Start, Stop, Transpose. Auch die sechs Regler-Funktionen Division, Speed (über Clock-In), Gate-Length, Seq-Length, Play Mode und Glide können über ihre CV-Eingänge moduliert werden. Ebenso lassen sich die Funktionen Repeat, Sequence Start Point und Skip Step von außen steuern.
CV-Recorder
Vier Sequencer-Spuren sind zwar ganz nett, aber manchmal hätte man gern etwas mehr. Und Koma Komplex bietet auch mehr. Jeder Sequencer-Einheit verfügt über einen CV-Recorder, der eine CV-Sequenz mit bis zu 64 Schritten (abhängig von der eingehenden Clock) aufzeichnen kann. Wohlgemerkt nur CV, nicht die dazugehörigen Gate-Signale. Man kann also eine Modulationssequenz erzeugen, diese dann aufnehmen und anschließend die gleiche Spur nun für eine neue Sequenz parallel zum CV-Recorder nutzen. Da man für die Aufnahme im Recorder die CV-Quelle über das Patch-Feld verbinden muss, nutzt man hier am besten den zweiten, parallelen CV-Ausgang der Sequencer-Einheit. Natürlich kann man auch eine externe Quelle aufzeichnen.
Diese Operation kann wie gesagt für jede Sequencer-Einheit des Koma Komplex unabhängig ausgeführt werden und die CV-Recorder besitzen eigene Ausgänge, können dann also frei auf beliebige Ziele gepatcht werden. Außerdem gibt es noch drei weitere Speicher für den CV-Recorder, die jedoch nur einen separaten Ausgang besitzen und somit lässt sich nur eine davon zusammen mit den anderen Sequencer- und CV-Recorder-Spuren abspielen. Allerdings lassen sich diese drei Sequenzen über die Bank Up/Down-Eingänge mittels Triggersignalen umschalten, so dass man hierüber so etwas wie Pattern-Chain oder variable Abfolgen erzeugen kann.
Insgesamt kann Koma Komplex also neun unterschiedliche CV-Signale parallel über individuelle Ausgänge ausgeben.
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Master Controls
Oh, ganz vergessen, loslaufen muss Koma Komplex ja auch noch. Neben dem globalen Start/Stop ist ein solches Tastenpärchen auch für jede der vier Sequencer-Einheiten vorhanden. So lässt sich jede Einheit separat starten und anhalten. Das manuelle Einstarten erfolgt Clock-quantisiert zum nächsten Wert der mittels Division eingestellt wurde, also z.B. dem nächsten 16tel Step.
Hier ist Koma Komplex relativ minimalistisch ausgestattet. Will man Abhängigkeiten oder spezifische Logiken haben, muss man das über die Start/Stop-Buchsen realisieren. So kann man etwa mittels externer Clock-Sequencer oder -Teiler und Logik-Module komplexere Strukturen realisieren.
Zwei Funktionen habe ich hier vermisst. Zum einen eine Einstart-Option mit Quantisierung auf den Taktbeginn und einen globalen bzw. vierfachen Reset. Operiert man viel mit Division, Speed und Sequenzlänge, moduliert diese möglicherweise von externen Quellen, dann kann es unter Umständen sehr lange dauern, bis die vier Sequencer wieder auf den Punkt zusammenspielen. Ein Reset würde bei arg durcheinander gewürfelten Pattern sehr hilfreich sein. Koma Elektronik hat jedoch schon angekündigt, dass diese Funktion mit dem nächsten Update nachgereicht wird.
Ein globales Tempo ist auch nicht vorhanden. Will man die Geschwindigkeit mehrerer/aller Sequencer-Einheiten zusammen verändern, muss man entweder diese über Clock-In/-Out verketten oder eine externe Master-Clock verwenden. Koma hat hierfür ein passendes Tool namens RH-301 im Programm.
One Shot Mode
Mit One Shot können im Koma Komplex die Sequencer-Einheiten separat vom permanenten auf einen einmaligen Durchlauf nach dem Start-Befehl umgestellt werden. Eine Anwendung dafür wäre die Erzeugung einer Hüllkurve mit (haha, Wortspiel) komplexem Verlauf, die über die Start-Buchse dann getriggert wird.
Außerdem hilft die One Shot-Funktion bei mehrtaktigen Pattern. 16 Steps beschreiben normalerweise ein eintaktiges Pattern. Aber selbst die monotonste Club-Stampferei kennt längere Figuren. Sind zwei Einheiten auf One Shot gestellt, verbindet man die End-of-Sequence (EOS) Buchsen mit den Start-Buchsen der jeweils anderen Einheit. So wechseln sich die beiden Sequenzen stetig ab. Das Spiel lässt sich natürlich auf alle vier Einheiten und sogar über mehrere Komplexe ausweiten.
Output Range
Die ausgegeben CV-Spannung kann im Koma Komplex für verschiedenen Anwendungszwecke angepasst werden. Für die Tonhöhensteuerung bietet sich der 5 Volt-Bereich an, da es der gängigen Volt/Oktav-Norm entgegenkommt, die von den meisten Analogsynthesizern und MIDI/CV-Interfaces über einen Bereich von 5 Oktaven umgesetzt wird. Braucht man eine feinere Ausnutzung des Fader-Weges und arbeitet in einem engeren Tonhöhenbereich, wählt man den 2 Volt-Bereich.
Für einen größeren Werteumfang, wie er beispielsweise an Steuereingängen oft vorkommt, kann man den Ausgabebereich auf 9 Volt setzen.
Die Schieberegler können im Mode-Menü zwischen unipolar, also von 0 bis 2/5/9-Volt, oder bipolar, von der nicht gerasteten Mittelposition 0 jeweils den halben Range-Wert positiv und negativ arbeitend eingestellt werden.
Quantizer
Der Koma Komplex verfügt über drei Quantisierungsraster: chromatisch, Minor, Major. Für jede Sequencer-Einheit kann der Quantizer separat eingestellt und de/-aktiviert werden. Wer mehr bzw. andere Tonleitern braucht, kann zu einem der zahlreichen Quantizer-Module für das Eurorack greifen.
Der Einsatz der Quantizer ist eine echte Hilfe bei Melodien, da die 60 mm Fader speziell bei der 5 Volt Range naturgemäß nicht so präzise agieren können, wie man es sich wünschen würde.
MIDI
Da reden wir die ganze Zeit von CV, aber Komplex gibt auch MIDI-Daten aus. Hier gilt wieder, dass, bis auf die MIDI-Clock, alle Einstellungen für jede Einheit separat vorhanden sind. Wahlweise können Noten, Velocity oder MIDI-CC-Werte mit einem Sequencer erzeugt werden. Auch hier dienen wieder die 16 Step-Tasten zur Eingabe. Da es jedoch keine Gehäuseaufdrucke gibt, die das nicht vorhandene Display ersetzen könnten, muss man immer wieder mal in die Anleitung schielen. Denn gerade bei den CCs wird es etwas gewöhnungsbedürftig, da man Step-Nummer kombinieren muss. Vermutlich hat man das irgendwann verinnerlicht, aber in der Einarbeitungszeit ist es ein wenig nervig.
Der wahre Wert von Komplex’ MIDI-Fähigkeit liegt meiner Meinung nach darin, dass die Möglichkeiten des Patch-Feldes und die Interaktion der vier Einheiten in ein MIDI- bzw. DAW-Setup in einem Maße einbezogen werden können, wie es wohl kein anderer Hardwaresequencer ermöglicht.
Vier Sequencer
Was macht man mit vier identischen Sequencern? Zunächst kann man sie als vier Spuren betrachten, die entweder vier Melodien oder Parametersteuerungen in einem Pattern verkörpern. Vierstimmige Sequenzen oder Melodie + Filtermodulation + VCA + Decay-Modulation wären klassische Anwendungen. So richtig geht es bei Komplex aber erst ab, wenn man die vier Einheiten miteinander spielen lässt. Auch wenn es bei nur vier Spuren anfangs eventuell schwer fällt, eine davon zu „opfern“, nur um eine andere Spur zu beeinflussen, merkt man beim Arbeiten schnell, dass selbst einfache Manipulationen für eine massive Steigerung bei Lebendigkeit und (haha, noch’n Wortspiel) Komplexität sorgen.
Rhythmische Modulation von Sequenzlänge, Play Mode und Division oder punktuelle Steuerung von Ratcheting-Steps brechen die eintaktigen Muster extrem vielfältig auf. Die Möglichkeiten im Koma Komplex sind verführerisch, so dass man zu Anfang sicherlich oft zu viel in ein Pattern packt, man will all die Möglichkeiten ausschöpfen. Das ist auch ok, denn mit der Zeit lernt man sicherlich, die Balance zwischen Machbarem und Sinnvollem zu halten. Koma greift jedoch dem Nutzer dabei unter die Arme und hat auf der Website die Komplex Knowledge Database eingerichtet sowie einige Tutorial-Videos erstellt, die die Einarbeitung erleichtern.
Coming demnächst
Koma Elektronik arbeitet inzwischen an einem weiteren OS-Update, das zumindest folgende Funktionen und Verbesserungen beinhalten soll:
– umschaltbare Reset-Möglichkeit
– 100% Gate Length möglich
– einfache Swing-Einstellungen (vermutlich dreistufig: aus, leicht, stark)
– Factory-Reset
– ggf. noch flexiblere CV/Gate-Einstellmöglichkeiten
Ob noch weitere Funktionen mit einfließen können, wird derzeit von den Entwicklern geprüft.
Wow! war mein erster Eindruck. Rein optisch ist es ein ziemlich beeindruckendes Teil. Leider hat man aber auch hier keine Rack-Tauglichkeit mitgegeben, was zumindest der Zielgruppe der Modularisten aufstößt. Vom Konzept her entspricht es so ziemlich meiner Arbeitsweise, auch wenn’s bei mir weitaus bescheidener zugeht. Aber ich verwende eben auch z.B. einen Arpeggiator, der einen Step-Sequencer transponiert und einen weiteren für CV-Sachen, welche per Ratcheting Controller etc. etc.
Schön hat ein Produkt von Koma bei euch zum Test Einzug gehalten. Ich habe den Komlex seit einiger Zeit und er ist phantastisch. Die fehlende Rack-Tauglichkeit ist aus meiner Sicht überhaupt kein Problem. Ich nutze ihn mehr als Instument vor mir, ich kann schieben, drehen, drücken, stöpseln, alles was das Herz begehrt. In ein Rack eingebaut ginge für mich etwas verloren.
Sequenzer sind eine meiner Leidenschaften, und der Komplex steht dabei ganz weit vorne. Er ist berechenbar und unberechenbar zugleich.
Ist da eigentlich was dran, dass die hardware sequencer „tighter“ sind das triggern aus der DAW?
@Jim: Hast Du das mal verglichen bzw beobachten können?
@TZTH Ich denke das ist eine Überlieferung aus der Zeit, als der tighte Atari ST allmählich von vermeintlich leistungsstarken Windows95-PCs abgelöst wurde, deren Pseudo-Multitasking sich in grauenhaften Geschwindigkeitsschwankungen niedergeschlagen hat.
Ich hab seit etlichen Jahren keine unsauber laufenden DAWs mehr erlebt; da sind die Programmhäppchen, die die Clock generieren grundsätzlich genauso stabil wie die ICs, die in den HW-Sequencern den Takt angeben. Aber letztendlich hängt es immer an der CPU, ggf. noch an den I/Os und am RAM; den Rechner bis an die Grenze zu fahren bringt immer eine gewisse Instabilität mit sich.
@A.Vogel Das wäre doch mal ein interessanter Vergleichs-Test, mal die DAW, mal den HW-Sequencer als Master und dann in unterschiedlichen Situationen das Timing messen…
@Son of MooG Hallo Son of MooG,
das ist erst mal ein komplexer Test. Da du das Timing nur indirekt messen kannst. Du müsstest erst mal für Hardware Sequencer und für DAW Hard und Software einen Benchmark herausarbeiten und dann gegen diesen das Timing messen. Es gibt bei Hardware Sequencer mehrere Wege die Zeit zu erzeugen, Jim sprach ja den AS Oberkorn an, dort werkelt ein LFO der das Zeitnormal erzeugt. Andere verbauen einen Schwingkreis und einen Zeitteiler oder einen DSP der die Zeit erzeugt. Und im Rechner werkelt dann Hard und Software zusammen. Das Thema ist recht komplex.
@TobyB Zumindest die Benchmark ist leicht festgelegt: 0,0ms jitter/delay.
Aber nicht jede Hardware ist so tight.
Hier gibt es eine gute Übersicht: http://innerclocksystems.com/New%20ICS%20Litmus.html.
Die beliebtesten Kisten eiern teilweise recht ordentlich. Es kommt also auch auf die Art des Eierns an. Gerade Rechnerbasierte DAWs haben das Problem, daß die CPU unheimlich viele Aufgaben nacheinander abarbeiten muss, die eigentlich gleichzeitig stattfinden sollen. Daher ist das Timing nach wie vor ein Problem. Messungen würden vermutlich für jeden Rechner unterschiedliche Ergebnisse bringen. Je nachdem was da so alles an Hard- und Software installiert ist. Interessant wären Messungen trotzdem finde ich…
Hallo psv-ddv,
ich hab lange nicht mehr bei Innerclock vorbeischaut. Aber wieder eine Menge gelernt. Natürlich muss das Eiern „rund“ sein. Sonst würd es ja nicht funktionieren ;-) Ich kenne Leute die am PC alles ausschalten, was nicht unmittelbar mit der DAW benötigt wird, damit meine Ich auch Prozesse, nur um das letzte Körnchen Performance zu gewinnen.
@TZTH Hi – ich hab mal bei Koma diesbezüglich nachgefragt. Sie haben wohl Tests gemacht und werden die Ergebnisse demnächst auf ihrer Website in der ‚Komplex Knowledge Database‘ nachtragen.
Falls jemand einen Atari ST mit Notator für ’nen Test braucht, ich mach‘ immer noch mit dem Ding Musik, da könnte ich was beisteuern. Ansonsten benutze ich noch einen Yamaha QX5 Hardwaresequenzer, früher arbeitete ich ausschließlich mit einem Roland MC-50 MKII, der aber leider vor einiger Zeit in den Hardwarehimmel abgeritten ist. Der Atari ist Zentrum eines variablen Setups mit 20+ MIDI-Geräten (und ein bißchen CV), Timing ist super tight und Spaß macht die alte Kiste auch. Lang lebe Notator! :-)
Zum Thema: Der Koma Komplex macht zumindest optisch seinem Namen alle Ehre, die Features hören sich auch mächtig an, damit könnte ich was anfangen, wäre da nicht der Preis. Das Gerät ist sicher sein Geld wert, soviel würde ich aber nicht ins Sequenzen stecken wollen, da hätte ich andere Prioritäten.
Und ich dachte schon, ich wäre ein Dinosaurier, weil ich bis 2009 noch mit einem 286er PC und Cakewalk DOS 5.0 gearbeitet habe. Ich gebe mich bescheiden geschlagen…
„[…] Logistik und Versifikation beeindrucken will. […]“
Häh?
Sprich mal so, dass dumme Menschen ohne Abitur Dich verstehen können. Also Musiker.
Wer hier einen Kommentar posten kann, der kann sich auch im Internet informieren, was die o.g. Begriffe bedeuten und damit seinen Horizont erweitern. Was immer wünschenswert ist (für Menschen mit, und ohne Abitur)! Das Niveau wird schon oft genug zurückgeschraubt. Dies ist keinesfalls überheblich angemerkt.
Danke für den informativen Artikel, Jim!!
@fran_ky Das ist nicht die Aufgabe eines Artikels — der sollte in erster Linie lesbar sein und inhaltlich richtig.
Versifikation:
http://www.duden.de/suchen/dudenonline/versifikation
„Etwas in Versform gießen“. Macht hier wirklich Sinn.
„Getretener Quark wird breit, nicht stark.“.