Ein sehr günstiger und dennoch guter Ständer für Monitore?
Studiomonitore wie auch DJ-Monitore gibt es viele. Monitore, also Lautsprecher. Nicht weniger Möglichkeiten zum Aufstellen gibt es und damit ist nicht die Form gemeint, sondern tatsächlich die Unterlage, der Ständer oder die Halterung. Der Millenium Desktop Monitor Stand DM3 ist dabei nur einer der unzähligen Ständer, der neben Halterungen für die Wand oder Schaumstoffunterlagen mit mehr oder weniger großer Absorbtionsfähigkeit im schier unendlichen Angebot zu finden ist.
Aufgabe für diesen Test waren zwei Ständer für Lautsprecher zu finden, die auf einem erhöhten Teil des DJ-Pultes hinter dem Setup stehen können, die eine solide Höhe schaffen, schlank sind und die auf dem Pult nicht zu viel Platz um den Ständer/Fuß herum wegnehmen, damit hier noch weitere Geräte Platz finden können. Wandhalterungen fallen raus? In diesem Fall ja, denn die Wand hinter dem Setup würde die Lautsprecher nicht halten. Das sollte man bei Wandhalterungen natürlich immer bedenken. Ob man einen rund 9 kg schweren Lautsprecher auf eine Wandhalterung stellen würde, über dem teuren Setup, die an einer Rigips-Wand befestigt wurde? Nicht nur ich sollte hier Zweifel haben.
Eine Monitor-Halterung mit Klemme? Die Idee ist gut und am platzsparendsten auf dem Pult, aber leider kann man auf diesen meistens die Monitore nicht schräg platzieren, noch häufiger, sie brauchen einen Abstand der Platte von der Wand.
Was für das Aufstellen von Monitoren eh empfohlen wird, kann bei einem DJ-Setup daheim jedoch häufig nicht realisiert werden. Zumeist doch steht dieses direkt an einer Wand. Damit fallen auch diese Halterungen raus.
Eine Lösung könnte also der Millenium Desktop Monitor Stand DM3 sein. Einer links, einer rechts. Investition 35,- Euro das Stück und damit schlicht sehr günstig.
Millenium Desktop Monitor Stand DM3 – ein erster Blick
Der kleine und eher unaufgeregt aussehende Ständer der Musikhaus Thomann Eigenmarke Millenium ist geeignet, um Lautsprecher auf dem DJ-Pult, Studiotisch oder wo auch immer mit moderater Höhe zu stellen und somit in Richtung Ohrenhöhe zu positionieren. Das wirkt auf den ersten Blick nach einer guten Investition. Aber hält der günstige Ständer auch, was er verspricht?
Aufgabe für diesen: KRK RP6 mit 8,8 kg. Bis 15 kg sollen die Stands halten – das dürfte also kein Problem werden.
Die Bodenplatte misst 20 bis 21,3 cm. Oben gibt es eine Abstellfläche mit der Größe von 22 x 18 cm. Auf diese kann die mitgelieferte Gummimatte gelegt werden, die Kanten werden um die obere Platte herum gedrückt und halten die Matte an ihrer Stelle – zumindest solange man den Monitor nicht auf dem Ständer herumschiebt. Die Lösung ist praktisch, einfach und kostengünstig.
An der Bodenplatte befinden sich vier Gummifüße, die zum einen für einen sicheren Stand sorgen, zum anderen die Vibrationen auf die Tischplatte dämpfen sollen.
Das funktioniert natürlich nicht so gut wie ein richtiger Absorberfuß, denn das Gummi ist natürlich härter und die runden Füße haben noch einige Zentimeter Auflagefläche. Kein Wunder, wenn auf ihnen mit dem Ständer rund 18 kg lasten können sollen. Dennoch ist diese Lösung weitaus besser, als würde der Metallfuß direkt oder mit einer komplett gummierten Unterseite auf einer Tischplatte stehen.
Einzig die Anbringung mit den Gegenparts auf der Oberseite finde ich hinderlich. Hier befinden sich vier runde Konterparts aus Kunststoff. Klar, hier sind die Gummifüße verschraubt, aber sie sind hinderlich, wenn man auf die flachen Bodenplatten etwas drauf stellen möchte. Vermutlich wird das meistens nicht der Fall sein und es ist Jammern aufm hohen Niveau, aber ich wollte es erwähnen. Flach wäre besser gewesen.
Die Höhe des Monitorständers ist von 23,5 bis 28 cm einstellbar. Dafür sorgt ein Mechanismus, wie man ihn von dem einen oder anderen Stativ kennt: eine kleine Kugel, die in Bohrungen einklinkt. Keine Feststellschraube. Das ist tatsächlich auch nicht notwendig, denn einmal eingerastet, bewegt sich hier gar nichts. Zugleich bedeutet das, dass man die Kugel mit dem Finger kräftig reindrücken muss, um die Höhenverstellung zu nutzen.
Rückseitig kann eine Kabelführung eingeclippt werden, die (in der Regel) zwei Kabel zum Lautsprecher am Ständer entlangführt. So ist auch optisch Ordnung geschaffen.
Der richtige Winkel für den Lautsprecher
Neben der Höhenverstellung kann man auch die obere Platte anwinkeln und somit den Lautsprecher ausrichten. Da dieser nur auf der Gummimatte liegt, hat das natürlich auch bauartbedingt zum Glück Grenzen. Maximal 10 Grad sagt der Hersteller, in beide Richtungen: Also absenkend oder erhöhend.
Eingestellt werden kann dies unterseitig, eine Stellschraube hält, einmal festgezogen, die Oberseite in der richtigen Position. Das funktioniert einwandfrei. Auf beiden Seiten sind Gradangaben von +10° bis -10° aufgedruckt. Die Idee ist gut, funktioniert als Richtungsangabe auch gut, exakt jedoch ist es nicht.
Denn tatsächlich sind die Oberseiten beider Ständer, selbst mit gleich eingestelltem Winkel einfach nicht parallel. Die Unterschiede sind deutlich sichtbar. Hier muss also das Augenmaß herhalten oder man misst es aus. Auf die Winkelangaben kann man sich maximal grob verlassen bzw. ich würde es gar nicht tun.
Der richtige Stand für das DJ-Monitoring
DJ-Monitoring oder die Beschallung im Studio, die Lautsprecher müssen sicher stehen. Soweit erledigt der Millenium Desktop Monitor Stand DM3 die Aufgabe gut, hat aber wie jeder Ständer, der schlank ist, seine Schwächen. Im Klartext: Rempelt man den Lautsprecher an, wackelt das gesamte System. Und sicher fällt der Lautsprecher irgendwann auch runter, wobei ich das wirklich nicht ausprobieren wollte. Im Regelfall, also wenn der Lautsprecher steht, gibt es absolut keine Probleme. Aufgrund der Konstruktion des einen Ständers ist das System aber natürlich wackelig. Bis es bedrohlich wird, dauert es jedoch seine Zeit. Also keine Panik, wenn es mal wackelt, aber wie bei jedem Ständer, gilt auch hier Vorsicht.
Qualität des Lautsprecherständers
35,- Euro Kaufpreis. Das ist wirklich nicht viel. Dafür bietet der Millenium Desktop Monitor Stand DM3 eine solide Qualität ohne Mängel. Die Verarbeitung ist gut, es gibt keine losen Teile, keine Mängel, die die Funktion beeinträchtigen, keine scharfen Kanten oder schlecht verarbeiteten Stellen. Der Zusammenbau anhand der beiden mitgelieferten Schrauben sowie Schlüssel für diesen ist kinderleicht, anziehen sollte man diese halt fest – ansonsten wackelt der Ständer.
Ich hab genau diese Ständer vor ein paar Monaten gekauft und bin von der soliden Qualität beeindruckt. Anwinkeln muss ich zum Glück nichts, meine JBL 305P MKII stehen sicher und nix rappelt. Ich mag die :)
@Jan Steiger Top. Same here. Seitdem stehen meine Lautsprecher auch endlich mal auf Ohrenhöhe. Beschäment, dass ich das vorher nicht geregelt hatte :)
Danke für den Test! Genau das, wonach ich gesucht habe:)
Sieht nach einem soliden Ständer aus. Schade, dass die Bodenplatte diese „Blumenform“ hat. Trifft leider gar nicht meinen Geschmack und das Auge „isst“ ja bekanntlich mit.
@Tommy Bodenplatten sind echt immer Mist. Stehen immer im Weg. Aber anklemmen an der Tischplatte geht bei mir z.b. leider nicht, die Wand ist Leichtbau und hält nichts…und anbohren wollte ich die Platte noch nicht. Dann muss man sich leider mit so einer Platte arrangieren. #DoofAberOk