Sound & Praxis
Im Test wurde das Mooer ShimVerb Pro Digital Reverb sowohl im Effektweg eines Verstärkers als auch direkt über die Stereo-Ausgänge in einen Mixer eingeklinkt. In beiden Bereichen zeigt sich das Pedal vom Sound leider eher dürftig. Und das unabhängig davon, welches der fünf Presets gerade angewählt ist. Der Grundsound ist tendenziell doch sehr verwaschen, was zum einen an minderwertigen AD/DA-Wandlern oder aber an einem eher müden DSP bzw. an dessen Effekt-Algorithmen liegen könnte. Das führt auch dazu, dass sich die fünf Presets klanglich kaum voneinander unterscheiden, speziell der Spring-Algorithmus klingt nach allem anderen als nach einer Federhall-Emulation im eigentlichen Sinne.
Den Shimmer-Effekt kann man als nette Dreingabe bezeichnen, allerdings sieht Praxistauglichkeit anders aus. Denn durch die feste Vorgabe der Intervalle ist es reine Glückssache, dass das Hallsignal auch harmonisch zu dem Gespielten passt. Hier scheiden Akkorde oder Voicings generell aus, einzelne Töne hingegen können schon davon profitieren. Und würden das noch besser, wenn der Grundsound des Pedals eben nicht so unsauber und grob aufgelöst wäre.
Erfreulich ist wiederum, dass sich die Grundsounds ohne eine spürbare Latenz wechseln lassen. Somit gestaltet sich auch der Wechsel zwischen den beiden nutzbaren Hallsounds reibungslos.
Himmel, so mancher Karaoke DVD Player hat ja vernünftig klingende bessere Effekte…oder das doch eher Bescheidene Reverb meines Samson XP150 …. was da beim Splitten zu Stereo an „Tönen/Geräuschen“ wahrnembar ist…oder der Soundbrei bei Chorus/Oktave.. warum hat das Produkt bitte keine „Finger weg“ Wertung, die ist meineserachtens die einzige für den Haufen Elektronikschrott in Bezug auf die Soundbeispiele, und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Herr Stephan Dry auf 0 und Wet auf 100 % stehen hatte für die Soundbeispiele
@LittleGizzmo In der Tat klingen die Beispiele, als wenn der Wet-Anteil sehr hoch (>90%) ist.
@ Stephan: Kannst du was dazu sagen?
Was den Sound betrifft: Klingt in der Tat mehr als blechern und unharmonisch; da klingen m.E. die 30 Euro Tretminen von NUX noch deutlich besser.
Hallo zusammen :)
Ja, ich habe bewußt einen sehr hohen Wet-Anteil gewählt, um die „Effektqualität“ auch wirklich hören zu können. Das mache ich so gut wie bei jedem Gerät und meistens klingt es cool (siehe/höre z.B. das Digitech Supernatural Verb, das DigiTechPolara oder auch das KORG SDD-3000). Das hier ist tatsächlich das (fast) reine Effektsignal des ShimVerb(!).
@Stephan Güte Danke für die flotte Antwort.
Dann lautet mein Fazit: Schlimm, wahrscheinlich das schlimmste Reverb, das ich je gehört habe.
Ja Andreaz,
deinen Worten ist aber auch gar nix hinzuzufügen! Mir ist bisher auch nix Schlimmeres untergekommen, kann mich nicht erinnern, mal sowas gehört zu haben … dabei machen die sonst doch ganz coole Sachen, wie die kleinen Röhrentops z.B.
@Stephan Güte Kann es vielleicht sein, dass das Testgerät irgendeinen Hau hatte?
Ich will jetzt nicht unnötig polemisieren, aber die Beispiele klingen so, als wenn das Signal nicht direkt am Reverb abgenommen worden wäre, sondern über schlechte PC-Boxen abgespielt, und im Gäste-WC mit dem Smartphone aufgenommen wären.
Ich hate deren Geräte noch nicht unter den Fingern, aber wenn das Ding so ein Ausreißer ist, dann könnte ja ggf. wirklich ein Defekt vorliegen….
Nein, Andreaz, das Gerät verhielt sich im Test völlig normal, egal ob vor´m Amp oder im Pult. Die Aufnahmen sind direkt aus den Stereo-Outs gemacht, vorne dran hing am Mono-Input eine PRS Angelus Akustik-Gitarre, auch die ist im Dauerbetrieb und i.O. (Batterie voll) ;)
@Stephan Güte Erschreckend….. :/
@LittleGizzmo Da hat man leider nur das bereits eh nicht so dolle Einzelpedal mit wenig nützlichen Zusatzfunktionen erweitert, statt das wichtigste zu ändern: die Klangqualität. Der normale ShimVerb klingt auch wie Dose, da ist sogar das Line6 Pedal deutlich besser.
@LittleGizzmo Sorry: „dass“ wär’s gewesen :)