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Test: Neumann KH120 Studiomonitore

Neumann mit seinen ersten Studiomonitoren

21. März 2011

Moment mal …? Studiomonitore von Neumann? Die deutsche Firma Neumann ist doch weltweit als erste Marke für hochqualitative Mikrofone bekannt! Wenn sich eine renommierte Firma wie Neumann dazu entschließt, ein neues Produktfeld zu eröffnen, sollte man hellhörig werden. Und wie es dazu kam, ist einfach erklärt. Die Firma Sennheiser (Mutterfirma von Neumann und Klein+Hummel) entschloss sich dazu, das deutsche Traditionsunternehmen Klein+Hummel komplett in die Firma Neumann zu integrieren und einen maßgeblichen Teil der K+H Entwicklungsabteilung zu übernehmen. Klein+Hummel war vor allem im deutschen Rundfunkbereich für besonders hochqualitative Monitore bekannt. Während die Produktpalette von Klein+Hummel auch zunächst fortgeführt wird, ist der KH120 das erste Neumann Produkt. Innerhalb der nächsten zwei Jahre werden die Klein+Hummel Produkte komplett durch Neumann-Entwicklungen ersetzt. So wird zum Beispiel der Nachfolger der K+H O300 den Namen KH310 tragen. Ersatzteile für die K+H Monitore werden auch weiterhin erhältlich sein.3_rear-.jpgLaut Neumann Geschäftsführer Wolfgang Fraissinet profitieren die neuen Produkte vor allem von der Neumann-typischen Fertigungstechnik, sehr niedrigen Toleranzschwellen und entsprechenden Qualitätsrichtlinien, die für einen Studiomonitor natürlich genauso wichtig sind, wie für ein Studiomikrofon. Durch die neue Fertigung sollen Ausschussraten im Promille-Bereich erreicht werden. Die Neumann Vertriebsstruktur ermöglicht zudem eine weltweite Verbreitung.

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Die KH120 löst die bekannte Klein+Hummel O110 ab und ist eine komplette Neuentwicklung. Sie besteht aus einem Aluminium-Druckgussgehäuse mit Bassreflexsystem. Sowohl die 1″ Hochtonkalotte als auch das 5,5″ Tief/Mitteltonchassis sind zum Schutz mit einem nicht entfernbaren Lochblech versehen, so dass die KH120 insgesamt einen sehr hochwertigen und langlebigen Eindruck hinterlässt. Das Gehäuse ist in der Standardversion in RAL 7021 lackiert und wird auch bis auf weiteres nur in dieser Farbe erhältlich sein.
Neumann bietet übrigens als Zubehör eine vollständige Palette an Montagewinkeln und Haltern für Wand-, Decken- und Tischmontage an.

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Die beiden internen Endstufen verfügen über jeweils 50W Dauerleistung und 80W Peakleistung, was für eine so kleine Box absolut ausreichend ist. Dennoch ist sie in der Lage, durch das Bassreflexsystem Frequenzen von 54 Hz bis  20 kHz (+/- 2 dB) im Freifeld zu erzeugen. Die Übergangsfrequenz liegt bei 2 kHz.

Auf der Front tut ein in modernem weiß beleuchtetes Logo unmissverständlich den Namen Neumann kund, und man ist in der Lage, die Leuchtkraft herabsetzen oder deaktivieren, wenn es stört. Wird der Monitor übersteuert, so leuchtet das Logo rot auf.

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Auf der Rückseite versenkt angeordnet finden wir den Power-Schalter, die Netzbuchse, einen XLR-Eingang sowie einen 4-fach DIP-Schalter für Ground-Lift und die oben genannten Logoeinstellungen.

Im oberen Bereich der Rückseite sind die Akustikschalter, Pegel-Schalter und -Regler untergebracht. Drei Schalter dienen zur Frequenzganganpassung, zum Beispiel wenn die Box an einer Wand oder in einer Ecke steht. Dies hat vor allem bei Räumen Relevanz, die akustisch nicht optimiert sind oder wenn die Aufstellung nicht anders möglich ist. Andernfalls sollte man den Frequenzgang nicht verändern. Wie immer gilt zunächst: Aufstellungsort ändern oder Raumakustik verbessern.4_left-.jpgUm den Pegel der Monitore einzurichten, verfügt die KH120 über einen Schiebeschalter, der mit 94, 100, 108, 114 dB [SPL in 1 m] beschriftet ist. Zusätzlich lässt sich das Eingangssignal noch mit einem Poti um bis zu 15 dB Abschwächen. Eine Tabelle zeigt zum Beispiel, dass die KH120 bei einem Eingangspegel von 0 dBu in einem Meter Abstand einen Schalldruckpegel von 100 dBSPL erzeugt.

Das mitgelieferte Benutzerhandbuch ist sehr gut geschrieben und enthält viele technische Grundlagen, die im Gegensatz zu Aussagen aus Handbüchern vieler Fernost-Hersteller selbstverständlich Hand und Fuß haben.

Klang

Klein+Hummel war seit jeher ein Hersteller, der in Punkto Klang keine Kompromisse macht. Unsere Hörsessions bestätigen, dass auch die KH120 die beiden Buchstaben mit Recht im Namen trägt, denn die KH120 ist definitiv die beste Box dieser Größe, die ich bislang gehört habe. Der Klang ist ausgewogen, detailreich und absolut unaufdringlich. Bei korrekter Aufstellung ist der Sweetspot sehr großzügig, um auch bei seitlichen Bewegungen gut arbeiten zu können. Die Mittenauflösung ist sehr gut, und auch Tiefen- und Breitenstaffelung sind nahezu optimal. Erstaunlich ist, dass auch der Bassbereich bei der geringen Größe noch sehr trocken wiedergegeben wird. Falls höhere Lautstärken und Tiefbässe für die Abhörsituation notwendig sind, muss aber ein passender Subwoofer die K120 unterstützen, was rein physikalisch schon klar sein dürfte.
Verglichen mit den O300 aus gleichem Hause muss die KH120 im Mittenbereich etwas zurückstecken, was die Detailauflösung angeht. Das ist aber kein Wunder, denn die O300 bietet einen eigenen Lautsprecher, der sich nur auf die Mittenwiedergabe konzentrieren kann. Sonst hat die KH120 sehr viel mit dem ausgewogenen und angenehmen Klangcharakter der O300 gemeinsam. Somit ist auch qualitatives Abhören mit den KH120 (bis auf den Tiefbassbereich) kein Problem.

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Fazit

Die KH120 sind ein absoluter „Nobrainer“. Neumann zeigt mit dem Monitor-Debut 2011, dass auch kleine Lautsprecher wirklich großen Klang wiedergeben können. Auch wenn der KH120 mit gut 650 Euro pro Stück für Hobbyisten, Schüler oder Studenten hoch angesiedelt scheint, so ist das Preis-Leistungs-Verhältnis dennoch absolut hervorragend. Es handelt sich eben um ein echtes Profiprodukt. Das Gesamtpaket aus Klang, hochwertiger Verarbeitung und langjähriger Ersatzteilbeständigkeit macht die KH120 zu einem äußerst hochqualitativen und voraussichtlich langlebigen Abhörlautsprecher.

Plus

  • hervorragender Klang
  • erstklassige Verarbeitung
  • langlebiges Design
  • langjährige Ersatzteilverfügbarkeit

Minus

  • -

Preis

  • UVP: 698,- Euro
  • Straßenpreis: 650,- Euro
  • Preise pro Stück
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Forum
  1. Profilbild
    Danny Who AHU

    Kleine Anmerkung: die PA-Sparte von K+H wurde in Sennheiser Professional überführt, die Marke wurde also gesplittet. Gibts eigentlich Aussagen, warums dann noch die 110 gibt, wenn alle Modelle ersetzt werden sollen?

    Hoffen wir, dass auch unter Neumann die Geräte gleich gut bleiben, es seinen wohl einige Mitarbeiter entlassen worden.

    • Profilbild
      changeling AHU

      @Danny Who Die Modelle sollen ja erst innerhalb der nächsten 2 Jahre ersetzt werden. Steht so im Text:

      „Innerhalb der nächsten zwei Jahre werden die Klein+Hummel Produkte komplett durch Neumann-Entwicklungen ersetzt.“

  2. Profilbild
    Onkel Sigi RED

    Des Kaisers neue Kleider?

    Ziemlich fragwürdiger Marketing-Gimmick, einem bewährten Produkt einen anderen Namen überzustülpen. Klein & Hummel war ja ein Begriff in der professionellen Audiotechnik wie etwa Mercedes-Benz bei den Automobilen.

    Nee, echt, was soll das denn?

    Siegfried Schöbel

  3. Profilbild
    a.e.neumann

    +1 für Siegfried Schöbel.
    Aber, um bei seinem Mercedes-vergleich zu bleiben: auch K+H hatte gegelentlich kleine pannen, genau wie der schwabenstern. Und wenn ich die heutigen Neumann-mics mit den alten vergleiche, mit denen ich seit 30+ jahren arbeite, hält sich die begeisterung in gewissen grenzen.
    Nach dem letzten ausgewechselten amp-modul von K+H habe ich jedenfalls auf PSIaudio umgestellt (PSI hat früher für Studer die studio-monitore gemacht, bevor Harman International die reihe einstellte). Beste investition seit jahrzehnten. Puncto ausgewogenheit, linearität, phasenkohärenz und zuverlässigkeit kann sogar K+H/Neumann sich von PSI noch eine scheibe abschneiden. Hoffentlich wird unter der Sennheiser-aegide nicht am falschen ort gespart, sonst würde K+H kaputtrationalisiert.

  4. Profilbild
    TheTick

    Leute, ich habe mir die Monitore vor ca. 2 Monaten gegönnt. Sie sind jeden Cent wert. Wahnsinn, wieviel besser Monitore sein können, als meine alten Behringer Truth B2031P.

  5. Profilbild
    Jonnybups

    die klingen wirklich sehr gut. Habe mit denen sehr lange in einem optimierten Raum gearbeitet.

    Um allerdings eine genaue Bass Abbildung zu erreichen braucht man den Subwoofer und der kostet glaube ich 2500 Euro :)))

    Da kannste dir auch direkt 8 Zoll Genelecs holen oder Event Opal o.ä

    • Profilbild
      tubeheat

      @Jonnybups Komme mit den RL906 besser klar als mit den Neumännern. Wer noch ein paar Ocken mehr zu verbrennen hat, sollte die auf jeden Fall auch mal antesten. Bitte nicht missverstehen: letzten Endes kommt es aber darauf an, wie man mit den Monitoren arbeiten kann und da hat jeder andere Präferenzen, Räume, Ohren, .. In der Preisklasse sind die Neumänner auf jeden Fall eine Hausnummer.

  6. Profilbild
    MrMeloD

    Hi Thorsten,

    ich würde mir so gerne ne 8 Zoll Variante der Teile wünschen. Dann müsste ich mir keinen Subwoofer extra ins Studio stellen. Oder wie siehst Du das? Könnte ich mit den KH120 auch Danceproduktionen mischen?

    VG
    Fabian

    • Profilbild
      t.walter AHU

      @MrMeloD Es ist ja nicht die Frage welche Musik du auf Monitoren mischst. Wichtig ist, dass der Frequenzgang korrekt abgebildet wird. Mit einem Subwoofer bist du da flexibler. Hast du auch daran gedacht, dass dein Raum ein paar Akustikmodule und Bassfallen bekommt?

  7. Profilbild
    Antoni

    Ich habe ein Paar KH120 seit 2011 und bin wirklich sehr zufrieden. Lediglich die neuen Gimmicks wie Bluetooth oder auch Auto-Switchoff vermisse ich ein wenig.

    Erstklassige Ware!

  8. Profilbild
    1stDIVA

    Ich nutze die KH120 selber und habe schon einiges an (kleineren) Monitoren gehört. Diese hier werde ich nicht mehr hergeben. ;-) Nach der akustischen Optimierung meines Abhörraumes haben die beiden sich gut eingefunden. Nur zu empfehlen!

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