Abschließend werden die Saiten über einen Sattel aus Kunststoff zur Kopfplatte geführt, die hinsichtlich der Form eher klassisch daher kommt und farblich, wie schon der Korpus, in Redburst-Highgloss erstrahlt. Neben dem Sandberg-Logo, der Modellbezeichnung und dem Eingang für die Halsspannschraube lassen sich hier der Sandberg typische Saitenniederhalter und die vier Stimmmechaniken finden, die sich harmonisch in das schwarze Farbkonzept der Hardware einfügen.
Die Hard-Facts des Sandberg Electra M4 RB wären somit ausführlich beschrieben, wobei der Bass durchaus einen soliden Eindruck macht. Alle Komponenten machen einen wertigen Eindruck und sitzen fest montiert am rechten Fleck. Ebenso die beweglichen Teile zeigen keine Schwächen und weisen den nötigen Widerstand auf, ohne zu leichtgängig zu sein. Auch wenn die Einzelteile in Fernost produziert werden, so erscheint der Zusammenbau und die Qualitätskontrolle in Braunschweig einwandfrei zu funktionieren, so dass keine fehlerhaften Stellen in Form von scharfen Ecken oder Kanten zu entdecken sind.
Hinsichtlich der Optik gewinnt das Instrument zwar nicht unbedingt einen Schönheitswettbewerb, jedoch scheint die Grundlage zu stimmen. Es bleibt also abzuwarten, wie sich das Instrument im harten Arbeitsalltag schlägt und welche klangliche Figur es dabei abliefert.
Praxis & Sound
Gleich zu Beginn macht sich das Gewicht des Sandberg Electra M4 RB von ca. 3,7 kg äußerst positiv bemerkbar. Ebenso eine mögliche Kopflastigkeit lässt sich nicht erkennen. Ob um den Hals schwingend oder auf dem Oberschenkel ruhend, dieser E-Bass bietet gute Voraussetzungen, um längere Einsätze am Stück, im Proberaum oder auf der Bühne, ohne Rückenschmerzen durchzustehen.
Die ersten Trockenübungen auf dem Griffbrett machen ebenso einen guten Eindruck. Dank des Sandberg typischen schmalen C-Profil des Halses und der optimalen Saitenlage fühlt man sich gleich wie zu Hause, was sich dementsprechend in einem angenehmen Spielgefühl äußert. Eine gewisse Eingewöhnungsphase hinsichtlich des Humbucker sollte man allerdings einplanen, sofern man diese Pickup-Konfiguration noch nicht all zu sehr gewöhnt ist. Nutzt man den Pickup teilweise als Thumbrest, muss sich schließlich die Handposition daran anpassen.
Hat man sich mit diesem E-Bass aber erst einmal etwas auseinandergesetzt, läuft alles wie am Schnürchen, so dass Fingerstyle, Slap- oder Tapping-Einlagen von tiefsten bis in den höchsten Bund problemlos von der Hand gehen.
Seine klanglichen Charakteristiken macht der Electra M4 bereits sehr deutlich im unverstärkten Zustand mit einem drahtig, hölzernen Grundklang hörbar. Dieser Sound wird am Verstärker der Wahl unterstrichen, wobei der Humbucker mit seinem typisch präsenten crispen und mittenreichen Grundcharakter noch einmal deutlich aufträgt. Im aktiven Modus ist dieser Klangeindruck besonders druckvoll und brilliant, was dementsprechend im passiven Modus durch Ziehen des Volume-Poti nicht mehr der Fall ist.
Fast könnte man dem Electra M4 solide Allroundqualitäten nachsagen. Allerdings fehlt der Klangregelung dafür noch die Tonblende, um dem Bass solch muffige und dumpfe Klänge zu entlocken, wie sie z.B. für die Genren Soul oder Reggae benötigt werden. So erweist sich der Sandberg Electra M4 eher als idealer Partner für rockige Gefilde.
Hier wird es doch einmal interessant für mich, einmal einen Sandberg anzuspielen. Natürlich kenne ich auch die deutlich teureren Modelle, doch gab das mein Geldbeutel bisher nicht so wirklich her.
@Muckeopa Dann nichts wie los in den nächsten Musikladen deines Vertrauens! :)
Schön zu hören, wenn das neue Konzept gleich auf Interesse stößt.
„… die eher dröge Optik …“
Was? Ich finde, der Bass sieht mal richtig scharf aus, würde ich sofort auf die Bühne schleppen.