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Test: Swissonic A204BT, A203 BT, Nahfeldmonitore mit Bluetooth

Kleine Monitore mit Bluetooth

5. Dezember 2022
swissonic a204 bt a203bt test

Swissonic A204BT, A203 BT, Nahfeldmonitore mit Bluetooth

Die Swissonic A204BT Aktivmonitore sind die ideale Lösung, wenn Ihnen am Arbeitsplatz die Qualität der Lautsprecher im PC oder im Monitor auf den Keks gehen, Sie aber auch keine teuren Studiomonitore anschaffen möchten. Die Auswahl dieser Multimedialautsprecher ist riesig und Player wie Logitech und Harman haben sich anscheinend als feste Größen für externe PC-Lautsprecher festgebissen. Aber sollte es nicht doch ein Hauch Studiotechnik sein? Ich habe mir in diesem Test die kleinen Lautsprecher der Thomann Hausmarke Swissonic genauer angesehen und wir werden herausfinden, ob man für 129,- Euro pro Paar schon gute Qualität erwarten darf.

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Die Ausstattung der Swissonic A204BT

212mm x 145mm x 188mm: Das sind die Maße der des größeren der beiden neuen Modelle der Swissonic A-Serie: A203BT und A204BT. Die kleinen schwarzen Kisten haben ein klassisches Design: 2-Wege-Aktivmonitor mit einer 1“ Seidenkalotte und einem 4 Zoll (101,6 mm) Tiefmitteltöner (A203BT: 3,5 Zoll). Für jedes Chassis ist eine 25 W Class-D-Endstufe zuständig, wobei in diesem Swissonic Modell genau genommen nur eine Box aktiv ist und der zweite, passive Lautsprecher über ein normales Lautsprecherkabel verbunden wird.

Optisch erkennt man den aktiven Speaker am Volume-Regler, der zusätzlichen 3,5 mm Kopfhörerbuchse und der Betriebs-LED. Der übertragbare Frequenzbereich wird mit 70 Hz bis 20.000 Hz bei einem maximalen Schalldruck von 100 dbA (Peak) angegeben. Der 1 Zoll Hochtöner verfügt bei der Swissonic A204BT über einen in die Schallwand eingelassenen Waveguide, der die Abstrahlcharakteristik und den Wirkungsgrad der Kalotte verbessern.

swissonic a204 a203 bt test

Das Design der Frontplatte ist gänzlich ohne sichtbare Schrauben gestaltet, auch der kleine 10 cm Tiefmitteltöner passt sich schön in die Schallwand ein. Die Lautsprecher verfügen zudem jeweils über eine rückseitige Bassreflexöffnung, die dem kleinen Chassis zu etwas mehr „Wumms“ verhelfen soll.

Die Rückseite der aktiven Box bietet zwei unsymmetrische Cinch-Buchsen (RCA) und symmetrische 6,3 mm Klinkenbuchsen (TRS). Rechts vom Bassreflexrohr befincdet sich ein sehr einfach gehaltenes Anschlussterminal für die Verbindung zur passiven Box. Hier wird einfach das beigelegte ca. 1,5 m lange Lautsprecherkabel angeklemmt. Dies wirkt wirklich billig und darf auch kritisiert werden.

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Eine Lösung mit einer Klinkenbuchse wäre sicher robuster und betriebssicherer. Ja ok, durch den Klemmmechanismus kann auch ein längeres oder kürzeres Kabel aus meiner Kiste verwendet werden. Aber irgendwie hat das den Charme eines 80er-Jahre Kaufhauslautsprechers von einer Kompaktanlage.

Eine Klangregelung fehlt: Die Swissonic A204BT geben das Signal bestmöglich wieder. Wenn etwas korrigiert werden muss, dann geht nur der Weg über einen (Software-) Equalizer (z. B. im Audiointerface). Ein Netzschalter und eine Buchse für das 2-polige Netzkabel schließt die Ausstattungsliste ab – oder?

Nein, denn die Swissonic A204BT verfügt über Bluetooth, was den Speaker von den meisten Mitbewerbern abhebt. Ein kleiner Knopf mit der Aufschrift „Pairing“ ermöglicht die kabellose Signalübertrag über Bluetooth. Wir schauen uns im Praxisteil an, wie gut das funktioniert.

Eine sehr kleine und nicht sehr auffällige LED auf der Front zeigt den Status des Lautsprechers an, denn tatsächlich hat Thomann den kleinen Monitoren auch noch eine Standby-Funktion gegönnt. Und als kleines Rätsel dürfen Sie raten, welche Bedeutung die Farben rot, blau und grün haben, denn dies sind die drei verfügbaren Status.

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Die Verarbeitung der Swissonic A204BT

Ich kann immer wieder nur staunen, was die Fabriken in Fernost für eine hohe Qualität abliefern. Klar, die Lautsprecher sind mit Kunststoff-Furnier bezogene Pressspangehäuse, aber die Ausfräsung für den Verstärker, die Bassreflexröhre und die schicke Frontplatte – da kann man nicht meckern. Die Kanten sind sauber verklebt und es klappert und wackelt nichts.

Bis auf das erwähnte „Anschlussterminal“ für die zweite Box sind die Swissonic Lautsprecher sehr ordentlich verarbeitet. In der Verpackung liegen einfache Filzklebeunterlagen bei, damit weder der Lautsprecher, noch der Schreibtisch verkratzt werden.

Messwerte zu den Nahfeldmonitoren

Thomann hat uns kurz vor Redaktionsschluss noch die (Labor-) Messwerte der Swissonic A203BT und A204BT zugeschickt.

Zunächst die Frequenzschriebe: oben der Frequenzgang der kleineren A203BT und darunter die hier getestete A204BT:

Swissonic_203BT_Frequenz

Swissonic_204BT_Frequenz

Man sieht natürlich sofort, dass die 204er unterhalb von 100 Hz deutlich mehr Tiefgang hat, denn das größere Chassis füllt den Raum im Bereich von unterhalb von 50-80 Hz mit wesentlich mehr Druck als die kleinere A203 BT. Unterhalb von 50 Hz tut sich aber bei beiden Lautsprechern nicht mehr viel. In den Mitten und den Höhen verhalten sich die Swissonic etwas unruhig, aber noch ausgeglichen. Die Schwankungen sind im  +/-5dB Bereich, was in dieser Preisklasse aller Ehren wert ist.

Schauen wir uns nun die Verzerrungen der beiden Thomann-Speaker an (Total Harmonic Distortion, THD):

A203BT THD Ratio 86dBSPL

A204BT THD Ratio 86dBspl

Typisch ist die zu den Höhen abfallende Kurve mit niedrigen Verzerrungen unter 0,5 % bei 86 dB SLP Schalldruck. Es ist auffällig, dass sich die Schriebe in den Höhen sehr unterscheiden, obwohl der Hochtöner identisch zu sein scheint. Hier habe ich aber den Eindruck, dass die Werte der 203er (oben) anders gemittelt wurden und die hohe Auflösung bei der 204 bleibehalten wurden. Auffallend und positiv zu bewerten ist, dass die beiden Speaker im Bass nicht über 2 % (203BT) bzw. 1,5 % (204BT) gehen, was für eine gute Treiberqualität- und -abstimmung spricht.

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Swissonic A204BT: In der Tonstudiopraxis

Fangen wir ganz klassisch an: symmetrische TRS-Kabel an mein Audiointerface (UAD Apollo TWIN X) und das Stromkabel anschließen. Dann noch die Verbindung zum zweiten (passiven) Lautsprecher herstellen und schon kann es losgehen. Ein paar YouTube Videos, Mediatheken durchstöbern und ein kleines Spielchen wagen. Meine Stirn fängt an sich zu runzeln und ich frage mich: Ist die A204BT doch zu wenig, um einen ordentlichen Klang zu ermöglichen? Das Klangbild wirkt tendenziell dumpf und bassarm. Aber so schnell gebe ich nicht auf. Ich lasse den kleinen Boxen ein wenig Einspielzeit und stresse die Sicken und Zentriermembranen der Chassis ein wenig, um auf Betriebstemperatur zu kommen und ein wenig Geschmeidigkeit zu erlangen. Und siehe da: Mit etwas mehr Pegel beginnt die Swissonic immer mehr Spaß zu machen.

Wenn man an den Frequenzenden mittels Equalizer etwas nachhilft, dann kommt sogar etwas Spritzigkeit ins Spiel. Wenn man aber mit dem Pegel wieder unter Zimmerlautstärke fällt, bleibt der etwas müde Charakter A204BT erhalten – hier scheinen die Endstufen zu wenig Saft zu haben, um die Chassis adäquat zu beschleunigen. So scheint die Swissonic nichts für die leisen Töne am Abend zu sein: Wer hören möchte, was möglich ist, der solle doch bitte etwas Pegel machen.

Wir brauchen bei 129,- Euro pro Paar natürlich nicht über die ultimative Ortbarkeit eines Musikers im Orchester zu diskutieren. Auch finden wir keine ultra-transparenten Höhen und druckvolle präzise Bässe. Aber das gesamte Klangbild der A204BT ist absolut stimmig und auch untenrum ist genügend Punch vorhanden, um ein gutes, recht verfärbungsfreies Klangbild zu erzeugen.

Nun versuchen wir es mit der Bluetooth-Funktion. Mein Handy (Apple iPhone) in den Einstellungen auf Bluetooth-Geräte stellen und den Pairing-Knopf auf der Lautsprecherrückseite für ca. 3 Sekunden gedrückt halten. Die Monitore melden sich dann brav mit „A204BT“ an und verbinden sich auch zackig. Swissonic verwendet das nicht mehr ganz taufrische Bluetooth 5.0 Protokoll (wir sind 2022 bei V 5.2) und auch das verlustarme aptX wird nicht unterstützt. Aber ehrlich: Bei dieser Art Lautsprecher spielt das keine relevante Rolle. Der Klangunterschied zwischen der direkten Verbindung ist marginal – per Kabel wirkt es insgesamt etwas frischer, was aber auch Einbildung sein kann, denn ein echter A/B-Vergleich ist durch die Umschaltpause nicht möglich.

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Swissonic A204BT
Swissonic A204BT
Kundenbewertung:
(8)

Beim iPhone habe ich ein wenig mit den verschiedenen EQ-Presets gespielt und für mich hat das Preset „Rock“ am besten gepasst. Knackige Bässe und Höhen bei weiterhin guter Sprachverständlichkeit. Wie so oft im Leben: Ein kleiner Klick auf dem Handy und schon passt es.

Swissonic_A204BT_BT

Vergleich und Conclusio

Bisher hatte ich in diesem (Preis-) Segment nur die Behringer Media 40 und die kleinen KRK Monitore der Classic Serie im Test. Die Behringer gefiel ebenfalls mit ordentlichem Klang, litt aber auch unter der beschriebenen Müdigkeit. Die KRKs sind schon „echte Monitore“, wobei man hier schon tiefer in die Tasche greifen und ebenso wie bei Behringer auf Bluetooth verzichten muss.

Behringer_Media 40USB_front

Und wie so oft bei der Thomann Eigenmarke: Das Ergebnis überrascht positiv. Und bevor Sie jetzt Ihren virtuellen Bleistift spitzen und dem Autor eine gewisse Färbung vorwerfen möchten: Thomann ist offensichtlich wirklich daran interessiert, dem Anwender ein bestmögliches Klangerlebnis in der Einsteigerklasse zu ermöglichen. Mit der A-Serie zeigen die Franken, dass man für wenig Geld auch durchaus brauchbare Lautsprecher herstellen kann, wenn man sich auf das Wesentliche konzentriert. Die von mir monierte „Müdigkeit“ bei geringen Pegeln ist eine Eigenschaft, mit der man schon leben kann. Wer auch bei niedrigen Pegeln eine gewisse Spritzigkeit wünscht, der muss deutlich tiefer in die Tasche greifen.

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Fazit

Preisgünstig, klein und praktisch, so sollen Lautsprecher für Medien und PC sein – und genau diese Ansprüche erfüllen die Swissonic A204BT. Klang, Ausstattung und Verarbeitung passen und mit der integrierten Bluetooth-Funktion lassen sich die kleinen Monitor auch mit Handy & Co. steuern. Vielleicht mag man den Boxen eine gewisse „Müdigkeit“ bei niedrigen Pegeln unterstellen, aber sobald man den Pegel anhebt, dann machen die kleinen Kisten wirklich Spaß. Ein attraktives Paket, das integrierte PC- und Bildschirmlautsprecher mühelos in den Schatten stellt.

Plus

  • preisgünstig
  • gut ausgestattet
  • inkl. Bluetooth
  • guter Klang ab Zimmerlautstärke

Minus

  • etwas müde bei niedriger Lautstärke

Preis

  • A203 BT: 98,- Euro (Paarpreis)
  • A204 BT: 129,- Euro (Paarpreis)
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Forum
  1. Profilbild
    mdesign AHU

    auch wenn es vielen nicht so recht passt: heutzutage muss günstig nicht mehr schlecht und teurer nicht mehr unbedingt besser sein. schöner bericht, danke! und wenn sogar der plural von ’status‘ stimmt, dann hat man alles richtig gemacht.

  2. Profilbild
    vssmnn AHU

    Sind die denn elektromagnetisch geschirmt?
    Gerade beim Einsatz in PC / Display Nähe würde ich darauf bestehen.

    • Profilbild
      Jörg Hoffmann RED

      @vssmnn Hallo, es gibt keinen expliziten Hinweis darauf, dass die Lautsprecher abgeschirmt sind. Allerdings sollte insbesondere bei Flachbildschirmen hier kein Problem mehr auftreten – gerade so kleine Lautsprecher sind i.d.R. da sehr unkritisch. Im Zweifelsfall: ausprobieren!

  3. Profilbild
    hubschat

    Hallo zusammen. Hab kürzlich die Yamaha HS-7 installiert, die haben jedenfalls keine Abschirmung und stehen bei mir direkt neben einem Flachbildschirm. Von daher kommen keine Störungen, jedoch kam vom DSL-Router (10 cm links von der linken Box) etwa alle Sekunden ein leises „Blöööööt“, was sich durch Aufstellen eines Bleches dazwischen beheben liess.

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