Der Looper
Im Looper-Mode funktioniert das Delay noch bedingt, somit können auch Loops mit Delay aufgenommen werden. Hier werden keine Presets verwendet, sondern das analog einzustellende Delay. Das hat zur Folge, dass die vier Taster jetzt andere Funktionen besitzen und somit auch die TAP-Funktion nicht mehr verfügbar ist. Während der Loop-Aufnahme kann man das Signal jederzeit verändern, ob „trocken“ oder mit Delay. Es gibt weiterhin die Möglichkeit, den Loop endlos laufen zu lassen oder auch nur einmal abzuspielen. Im Record-Mode werden neue Aufnahmen der vorherigen Version hinzugefügt, die man mit der UNDO/REDO-Funktion jeweils löschen oder wieder hinzufügen kann. Loops können bis zu 40 Sekunden Länge erstellt, aber nicht gespeichert werden und sind gelöscht beim Abschalten des Gerätes. Somit ist der Looper nur begrenzt einsetzbar und auch nur als nette Option zu sehen, nicht zu vergleichen mit Bodeneffekten, welche ausschließlich für das Loopen konfiguriert sind.
Last, but not Least gibt es die Option, von True-Bypass auf den Buffered-Bypass umzuschalten. Hierfür muss man das Pedal öffnen und einen DIP-Schalter betätigen. Der True-Bypass leitet das Originalsignal im Off-Modus direkt durch, ohne es zu färben, hat aber zur Folge, dass das Delay beim Ausschalten direkt abgeschnitten wird. Im Buffered-Bypass-Modus klingt das Delay aus, aber man muss mit eventuellen Signalverlusten leben.
Sound/Praxis
Was von Beginn an gleich positiv auffällt: Das Flashback X4 ist zum größten Teil selbst erklärend und simpel im Handling. Man stellt sich einen gewünschten Delay-Typ ein, regelt die Intensität und das Feedback und tippt das Tempo ein, ganz einfach. Das Preset kann man jetzt speichern, indem man den Taster zwei Sekunden hält, bis es blinkt, fertig. Nicht, dass es das noch nicht gibt, aber wenn ein Konzept aufgeht, auch in der Praxis besteht und gut funktioniert, ist das fast Wichtigste schon mal erledigt.
Das Wichtigste, neben dem Handling, ist natürlich der Sound. Auch hier besteht das TC Delay meiner Meinung nach mit Bravour. Alle Delay-Typen klingen gut bis sehr gut, die neu hinzugenommenen sind sinnvoll gewählt und bieten eine schöne Erweiterung im Sortiment. Zwölf Typen, die sich im Detail auch mal ähnlich sind, aber doch in Nuancen einen etwas anderen Charakter bilden.
Auch der Soundverlust, der wenn überhaupt, zwischen Buffered- und True-Bypass zu hören ist, ist schwindend gering. Was ein Vor- aber auch Nachteil sein kann ist, dass die Tap-Geschwindigkeit mit dem Preset abgespeichert wird und sich beim Umschalten nicht der aktuellen Geschwindigkeit anpasst. Da kann man aber streiten, was jetzt besser ist.
Der Looper funktioniert sehr gut und ist für den Livebetrieb durchaus sinnvoll einsetzbar. Auch wenn man keine Loops speichern kann, ist er für den Moment gut einsetzbar und lässt sich einfach und sinnvoll bedienen. Da er als Option zu sehen ist, gibt es für mich kein Manko.
Die Toneprints sind eine schöne Option, auch sehr gut durchdacht in der Umsetzung und simpel in der Handhabe. Ich habe es jetzt nur mit einem iPhone ausprobiert, aber es funktionierte problemlos. Die App downloaden, sich einen Toneprint aussuchen und, so verrückt es klingt, über den Tonabnehmer der Gitarre auf das Pedal beamen. Somit kann man den Soundgarten noch mal um ein paar Beete erweitern.