Tiptop Audio CYMBL909
Im CYMBL909-Modul werden Crash- und Ride-Becken vereint. Wie auch bei den Hi-Hats wird der Klang der Becken aus einem 6 Bit Soundsample erzeugt. Während dieses im oberen Mittelbereich noch sehr nach dem Original klingt, kann über den Tune-Parameter ordentlich Rabatz gemacht werden. Je tiefer man die Becken abspielt, desto dreckiger wird es. So reicht der Sound von klarem Click bis zu rabenschwarzem Kohlenkeller, ohne an Charme zu verlieren. Und da sich das auch über separate CV-Eingänge in der Tonhöhe modulieren lässt, kriegt man aus dem CYMBL-Modul viel mehr raus, als man auf den ersten Blick vermuten würde.
Der Klang der Tiptop Audio 909 Module
Klanglich halten die Module allesamt, was sie versprechen. Was draufsteht, ist auch drin und so kann ich ihnen durch die Bank weg einen sehr guten Sound bescheinigen. Sie glänzen nicht nur durch sehr gute Imitation des Originals, sondern profitieren zusätzlich vom größeren Parameterspielraum und ihren Modulationsmöglichkeiten. Die BD909 Kickdrum ist sehr durchsetzungsfähig und lässt sich super mit einer satten Bassline im Mix unterbringen. Auch wenn sie stets den energischen Grundcharakter beibehält, ist sie doch gerade durch die Overload- und Tune-Funktion um einiges wandelbarer, als man das vom Roland kennt. Das gilt so auch für das Snaredrum-Modul: Zwischen schnappender Elektro-Peitsche bis knirschendem Bitcrush-Sound deckt das SD909-Modul eine Menge musikalischer Nuancen ab und lädt zum Experimentieren ein. Das CP909 und RS909-Modul sind zwar nicht so wandelbar wie die oben Genannten, liefern aber ebenfalls sehr solide Ergebnisse.
Suchende können hier den 909-Sound finden und dank der großen Parameterweite die Clap ordentlich verdrecken oder Rimshots passgenau stimmen. Dafür gibt es dann beim HATS909-Modul wieder auch wildere Mutationen. Hohe Clicks oder dunkles Scheppern – auch in den Extremen bleibt der Klang stets musikalisch. Bei Modulation mit einem FM- oder AM-Signal an der dazugehörigen Buchse kommen tolle rhythmische Variationen heraus. Persönlich konnte ich für die „RAW“-Funktion eher weniger Verwendung finden, doch die brachialeren Musikgestalter unter uns dürften auch daran ihre Freude haben. Von hier aus lässt sich der Bogen bestens zu dem CYMBL909-Modul spannen. Hier tun sich abseits des konservativen Beckenklangs richtige Abgründe auf. Stellt man das Tuning hier auf die niedrigste Stufe mimt das Ridebecken ein digitales Ölfass, während das Crashbecken aus einer düsteren Circuit-Bent-Sphäre heraus krächzt. Diese hohen Modulationsreichweiten machen im Zusammenspiel mit dem CV-steuerbaren Tune dann sogar noch extremere Sounds möglich.
Irgendwie fehlen mir die Höhen bei den Demos, ein wenig dumpf wie aus einem alten Sampler? Aber sonst sicher eine Spassmaschine!
Mit den „Zwischenlegeplättchen“ sind wohl U-Scheiben (oder Washer) gemeint? Mir reicht zum Glück meine TR-09 (und mein RhythmWolf); zu den Modulen muss man ja noch den passenden Sequencer mitrechnen. Dabei bieten sie nicht grade viel CV-Inputs…
Mhm naja alle Module + Rackplatz und Sequenzer… da ist was von Jomox oder Acidlab auch locker drin.
Klar dann ohne CV Eingänge aber dafür Fett und je nachdem sogar günstiger.
@Synthie-Fire So habe ich Anfangs auch gedacht, dann bin ich aber auf folgendes gekommen:
1. Nicht jeder will/braucht ALLE Sounds einer 909, manche wollen vielleicht nur die Snare.
2. Nicht jeder will/braucht einen extra Sequencer, manche wollen vielleicht gar keine XOX-Sequenz mit ihrem Modular spielen, arbeiten lieber mit komplexen Hüllkurven oder Zufallsgeneratoren.
Wer aber „einfach nur“ einen modernen 909-Klon, oder einen analogen Drumcomputer sucht, sollte sich tatsächlich eher in Richtung Stand-Alone orientieren.