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Test: Transistor Sounds Labs Stepper Acid, Eurorack Step-Sequencer

Sequencer für den Live-Betrieb

31. Juli 2020
transistor labs stepper acid test

Transistor Sounds Labs Stepper Acid, Eurorack Step-Sequencer

Es war einmal im schönen England. Da trafen sich die Künstlerinnen Nina Richards und Zoé Blade in einem dunklen Pub und kamen schnell ins Gespräch. Zwei inspirierende Getränke später waren sie bei dem Thema Eurorack und Live-Performance angekommen und es entwickelte sich dieser unverbürgte Dialog:

Nina: „Welchen Sequencer nutzt du denn eigentlich für deine Live-Sachen?“ Zoé: „Hm, ich habe da schon viel herumprobiert, aber irgendwie ist in dem großen Angebot nicht der richtige Sequencer für mich dabei. Alles viel zu kompliziert. Der müsste irgendwie total einfach zu bedienen und trotzdem zugleich direkt im Zugriff sein.“ „Mir geht es genauso Zoé!“, meint Nina verwundert und ergänzt: „Warum bauen wir uns so ein Ding mit all unseren Wünschen nicht einfach selbst zusammen?“ Und Zoé erwiderte erstaunt: „Ja, meinst du echt? Aber warum eigentlich nicht? Das wäre schon cool!“

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Und so wurde es ein langer und kreativer Abend. Sie kritzelten erste Entwürfe und Ideen auf Bierdeckel und dachten sich einen Namen für ihre gemeinsame Firma aus. So oder so ähnlich könnte es sich zugetragen haben. Einen Sommer später wird aus dem Märchen Wirklichkeit und die beiden weiblichen Protagonisten aus diesem nicht verbrieften Intro gründen als Transistor Sounds Labs ihre eigene Firma und legen tatsächlich ihren eigenen Wunsch-Sequencer vor: den Stepper Acid. Wir haben ihn für euch im Testlabor.

Was ist der Stepper Acid?

Der in England hergestellte Stepper Acid von Transistor Sounds Labs ist ein einspuriger, digitaler Step-Sequencer im Roland TB-303 Style für das Eurorack-Modularsystem, vorrangig entworfen für den schnörkellosen Live-Betrieb. Die großzügig angelegte Bedienoberfläche bietet direkten Zugriff auf alle Abspielparameter, Step-Eingabe, Transponierung und ausgefuchste Live-Features, dazu 40 Speicherplätze für Pattern- und einen Song-Modus, in dem sich die Patterns zu einem Song verknüpfen lassen. Für ein perfektes Timing und hohe Sync-Auflösungen sorgen zwei Digitalchips, wobei einer das Betriebssystem mit den Sequencer-Funktionen befeuert und einer für die Bedienoberfläche zuständig ist.

Stepper Acid Transistor Sounds Labs Userbild Ausgepackt Verpackungsinhalt

Auspacken und Anschließen des Sequencers

Die große Pappschachtel ziert ein weißer Sticker mit der aufgedruckten Frontplatte des Stepper Acid und so weiß man sofort, was man hier gleich Cooles zum Vorschein holt. Das satte 32 Teileinheiten große Modul schält sich aus der schützenden Folie und die überraschend aufgeräumte silberne Frontplatte des Stepper Acid entpuppt sich sofort als absoluter Hingucker. WOW! Selten ein so aufgeräumt wirkendes Eurorack-Modul gesehen, denke ich. Natürlich gibt es hier auch die sonstigen Beilagen: das Eurorack-Powerkabel, ein Schraubenset und eine hübsch verzierte Karte, in der uns Nina und Zoé artig für den Kauf Danke sagen und uns bitten, vor der Installation des Moduls die Bedienungsanleitung von der Firmen-Website herunterzuladen und diese natürlich auch zu lesen. Dem komme ich gerne nach … Download läuft.

Das hübsche Modul ist mit einer Einbautiefe von 31 mm äußerst Skiff-freundlich und auch hier merkt man, das Teil soll Live gehen. Am Eurorack-Powerbus saugt das Modul auf der +12 V Leitung, für ein Modul dieser Größenordnung, eher moderate 100 mA. Umso überraschender ist, dass die beiden anderen Leitungen für -12 V und 5 V überhaupt nicht genutzt werden.

Userbild Rückseite

Die Rückseite des Stepper Acid gibt sich genauso aufgeräumt wie die Frontseite. Zwei im rechten Winkel angeordnete, per Flachbandkabel verbundene PCBs, ein paar Stiftleisten, die nicht näher definiert werden, aber vermutlich für Firmware-Updates oder Erweiterungen vorgesehen sind und die Eurorack-Powerbuchse werden umrahmt von einer Menge sauber ausgeführter Lötstellen.

Virtueller Rundgang über die Frontplatte

Mittlerweile ist der Stepper Acid im Testcase angekommen, sicher mit Washern und Schrauben fixiert und wir beginnen wie immer, zuerst unseren virtuellen Rundgang über die Frontplatte, wobei ich gleich zu den Bedienelementen die Funktionen mit erkläre.

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Stepper Acid Transistor Sounds Labs Herstllerbild Frontansicht 2

Links oben erkennt man das große Display, das man wohl auch auf einem Kilometer Abstand noch gut ablesen kann. Hier werden eingestellte Zahlenwerte, wie Pattern-Nummern, Betriebszustände, Tempo, Swing oder die Clock-Auflösung dargestellt.

Links daneben befindet sich der Schalter und die dazugehörige Zustandsanzeige als rote LED für die externe Clock. In der Grundeinstellung läuft der Stepper Acid mit einer internen Clock. Dieser Schalter aktiviert die externe Clock, bei der mit dem Stepper Acid keinen Einfluss mehr auf das Tempo genommen werden kann. Allerdings erlaubt der Stepper Acid hier die global wirksame Einstellung der Clock-Auflösung in Pulses-Per-Quarter-Note (PPQN), die auch gleich im Display mit einem kleinen c neben dem Wert angezeigt wird. Per Datenrad kann nun die Auflösung der Clock bis hinauf zu 96 PPQN angepasst werden. Die Clock-Auflösung gilt für die interne und für die externe Clock. Damit ist es möglich, den Stepper Acid perfekt in jede gewünschte Umgebung synchronisiert einzubinden.

Rechts neben dem Display befinden sich vier Schalter, beschriftet von oben nach unten mit TEMPO, SWING, PATTERN und SONG. Auch hier gibt es jeweils eine rote LED als Zustandsanzeige und auch hier kann mit dem rechts davon angeordneten Regler der Wert dazu eingestellt und am Display direkt mitgelesen werden. Die Bedienung ist so leicht wie genial: Beispielsweise Taster TEMPO drücken und am Display wird das aktuelle Tempo angezeigt. Mit dem Regler kann man das Tempo nun im Wertebereich von 30 bis hinauf zu 320 BPM verändern.

SWING funktioniert genauso und regelt namensgebend den auf das Pattern wirkenden Swing-Faktor. Höhere Auflösungen in der Clock bieten hier auch eine höhere Auflösung des Swing-Faktors über das gesamte Pattern hinweg.

Stepper Acid Transistor Sounds Labs Userbild Modul im Case

Der Taster für PATTERN lässt uns in die Pattern-Auswahl einsteigen. Angezeigt wird im Display zuerst das aktuelle Pattern. Durch Drehen am Regler kann man durch die 40 Patternslots scrollen und durch nochmaliges Drücken des Tasters PATTERN wird das im Display ausgewählte Pattern geladen. Ein großes E neben der Pattern-Nummer zeigt an, dass das Pattern gerade editiert wird. Das E wird zu einem P, wenn der Sequencer das Pattern abspielt. Durch Drücken von SONG kommt man in den Song Mode. Hier lassen sich dann, wie schon erwähnt, 16 Patterns zu einem Song zusammenstellen.

Rechts neben dem schon besprochenen Regler kommen wir zu den Pattern-Operationen CLEAR, COPY und SAVE. Im Zusammenspiel mit dem Taster PATTERN können diese Operationen auf Patterns angewendet werden und sind selbsterklärend. CLEAR dient als Löschfunktion, während mit COPY Pattern kopiert werden. Mit dem Taster SAVE speichert man ein editiertes Pattern auf den vorhanden 40 Speicherslots ab.

Ganz rechts befinden wir uns in der NUDGE-Sektion, gekennzeichnet durch vier Pfeile in alle Himmelsrichtungen und ihre jeweiligen Beschriftungen. Mit den Pfeilen rechts und links verschiebt man das aktuelle Pattern auf der Abspielachse nach rechts oder nach links. Vorn aus dem Raster fallende Noten werden dabei hinten wieder eingeschoben und umgekehrt. Mit den Pfeiltasten nach oben oder nach unten wird das gesamte Pattern beim Druck auf die Pfeiltaste um einen Halbton nach oben oder unten transponiert. Logisch und selbsterklärend.

Unter der NUDGE-Sektion finden wir zwei weitere Taster LENGTH mit – und + beschriftet. Mit diesen Tastern kann man die Länge des Patterns einstellen. Hat man zum Beispiel mehrere Stepper Acids zur Verfügung, kann man hier mit unterschiedlicher Pattern-Länge polymetrisches Material erstellen. Stellt man wie schon beschrieben dazu noch unterschiedliche Clock-Auflösungen an den Geräten ein, sind wir sogar im Bereich der allseits beliebten Polyrhythmik.

Kommen wir nun zu dem Bereich, der beim Anschauen des Moduls wahrscheinlich das größte Fingerzucken bereitet: das Minipiano mit einer Oktave Umfang. Natürlich kann es direkt auch live gespielt werden. Für kleinere Melodien im Live-Betrieb sicher ein cooles Feature, aber in erster Linie dient die Tastatur während der Pattern-Editierung der Noteneingabe. Dazu ist unter der Tastatur ein längerer Strang an 16 LEDs verbaut. Eingeteilt ist dieser in vier Teile zu je vier LEDs. Dieser LED-Strang repräsentiert unser aktuelles Pattern mit 16 Steps. Mit den beiden Pfeiltasten rechts neben dem LED-Strang navigieren wir die aktuelle Editierposition durch das Pattern und können dabei auf der Tastatur gleich Noten auf dem angewählten Step in das Pattern setzen. Im aktivierten SONG-Mode nutzt man diese Pattern-Leiste dann als Song. In den 16 Slots können in diesem Modus dann die 16 maximal abzuspielenden Patterns der Reihe nach hinterlegt werden.

Stepper Acid Transistor Sounds Labs Herstllerbild 303 Patterneditierung

Mit den rechts neben der Tastatur angeordneten Sektionen OCTAVE und ATTRIBUTES kann man nun diese Noteneingabe noch verfeinern. Über OCTAVE hat man die Möglichkeit, die eingegebene Note bis zu zwei Oktaven nach unten oder oben zu transponieren, wobei diese Einstellung per LED direkt angezeigt wird. In der ATTRIBUTES-Sektion findet man dann Taster für GATES, ACCENT und SLIDE sowie auch hier die dazugehörigen Zustands-LEDs. Diese Sektionen dürfte den altversierten Hasen der Roland TB-303 Programmierung sattsam bekannt vorkommen und in der Tat bekommt man hiermit bei entsprechender Soundprogrammierung auch die altbekannten coolen Acidlines hin. Zurück zu den Tastern: Mit GATES und ACCENT setzt man einzelne Trigger-Signale im Pattern und mit aktiviertem SLIDE werden einzelne Steps via Glide verbunden. Mit dem rechts neben SLIDE angeordneten kleinen Drehregler ist Global eine Einstellung für den Slide-Übergang wählbar. Kleiner Tipp: Das funktioniert nicht nur zwischen Noten, sondern auch zwischen Pause und Note, sodass zum Beispiel aus dem Nichts in die nächste Note reingeslidet wird – fetzt!

Springen wir kurz unter diese Pattern-Editiersektion, finden wir dort auch gleich die dazugehörigen, entsprechenden Ausgangsbuchsen, umfassend beschriftet mit NOTE OUTPUT. Hier schließt man das zu steuernde Instrumentarium an. Die CV-Ausgangsbuchse liefert die Tonhöhe in einem Umfang von fünf Oktaven bei einer Ausgangsspannung von 5 Volt. GATE und ACCENT geben, wenn im Pattern gesetzt, entsprechende Trigger-Signale an der gleichsam beschrifteten Ausgangsbuchse aus. Noch ein Tipp: Wer jetzt nicht unbedingt auf Noten Akzente setzen möchte, kann diese Buchse (und auch GATES) zum Beispiel auch dazu nutzen, um Drums damit zu triggern. Wichtig in dem Zusammenhang ist es auch zu wissen, dass man die Ausgangsspannung für diese Buchsen per Jumper auf der Rückseite des Stepper Acid von 5 V auf 12 V umschalten kann.

Userbild Testsystem Eurorack Modularsystem

Dann beschreiben wir noch schnell die restlichen Ein- und Ausgangsbuchsen und den RUN/STOP-Taster, bevor wir zum Highlight des Stepper Acid von Transistor Sounds Labs kommen. Links unten befinden sich zwei Buchsen für den SYNC INPUT und rechts unten befinden sich noch einmal zwei Buchsen für den SYNC OUTPUT. Die Eingangsbuchsen für SYNC INPUT werden genutzt, um den Stepper Acid zu externem Equipment zu synchronisieren. Wie schon im Abschnitt zum Taster zur externen Clock erwähnt, entscheidet hier die Einstellung zur Auflösung der Clock darüber, wie der Stepper Acid darauf reagiert.

An den Ausgangsbuchsen SYNC OUTPUT werden die internen Clock-Signale des Stepper Acid direkt ausgegeben oder eine extern genutzte Clock durchgeschleift. Hier schließt man also praktischerweise das extern zu synchronisierende Equipment an. Sowohl SYNC INPUT als auch SYNC OUTPUT haben eine RUN/STOP-Buchse und eine CLOCK-Buchse. RUN STOP verarbeitet Trigger zum Starten und Stoppen des Sequencers, während an den Clock-Buchsen selbstredend die Clock anliegt oder ausgegeben wird. Wenn man die RUN/STOP-Buchsen nicht benutzt, kann man mit dem über der SYNC OUTPUT Sektion sitzenden RUN/STOP-Taster die Patterns auch on the fly, aber in SYNC einstarten und stoppen. Dieser Taster hat natürlich auch ohne SYNC IN diese Funktion, also PATTERN START und PATTERN STOP oder im SONG-Mode dann SONG START und SONG STOP. Wie es sich für einen Live-Sequencer gehört, kann man alle Funktionen auslösen, während der Sequencer läuft, aber das funktioniert auch alles bei gestoppter Wiedergabe.

Die letzten drei Taster inklusive Statusanzeige per LED sind unter der Beschriftung LIVE zusammengefasst und Ausnahmsweise beginne ich diesmal von unten mit der Beschreibung der Taster und Funktionen. MUTE BAR bewirkt, gedrückt in der Live Anwendung, dass das Pattern ab dem nächsten Takt stummgeschaltet wird, bei MUTE NOTE passiert das sofort. Umgedreht funktioniert das natürlich auch für das Einstarten des Patterns, also erst beim nächsten Takt oder sofort.

Mit DETACH ist der oberste Taster beschriftet. Man muss es gesehen haben, um es zu begreifen. Mit diesem Taster aktiviert man den DETACH Mode. Dabei wird das aktuell abgespielte Pattern von der Bedienoberfläche gelöst und weiter abgespielt, während man einfach ein neues Pattern laden, editieren und auf Abruf einfliegen kann. Ein sehr cooles und mächtiges Feature!

Und damit sind wir mit der Frontplatte und deren Bedienung schon durch. Hier erklären euch die beiden Mädels noch einmal direkt am Objekt die Bedienung des Stepper Acid.

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Mehr Informationen

Bedienung des Stepper Acid

Im Prinzip kann man das achtseitige Handbuch sofort zur Seite legen und mit der Pattern-Programmierung beginnen. Die gut strukturierte und vor allen Dingen selbsterklärende Benutzeroberfläche ruft quasi sofort danach, endlich auf RUN zu drücken und mit den Pianotastern Noten in die Pattern zu klopfen. Allerdings würde man sich um ein paar gute Hintergrundinformationen bringen. Die Mädels geben in ihrem Handbuch ein paar coole Patch-Ideen sowie Hints und Tipps zum Besten und erklären neben den Bedienelementen auch den Kalibrierungsvorgang.

Die Bedienung des Sequencers ist wirklich absolut kinderleicht und in jeder Funktion und Nuance auf den direkten Live-Betrieb ausgelegt, das heißt: schnörkellos und zielführend. Alle Taster und Regler sind auf der ausladenden Frontplatte ergonomisch gut erreichbar und die Funktionen in einzelne Bereiche logisch perfekt zusammengefasst. Es gibt keine Doppelbelegungen der Taster, das heißt: Alle gebotenen Funktionen sind jederzeit im Direktzugriff. Die Taster reagieren sofort mit fühlbarem Druckpunkt und auch die Regler sind im Regelweg perfekt aufgelöst und geben sofortige Rückmeldung. Durch das in jeder Situation gut ablesbare große Display und die vielen Status-LEDs ist der Betriebszustand des Moduls jederzeit gut ablesbar. Was soll ich sagen? Besser geht es fast nicht!

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Mehr Informationen

Nachdem der Test fast im Kasten war und ich so viel Spaß mit dem Stepper Acid hatte, wollte ich für unsere Leser noch einige Hintergrundinformationen sammeln und bat die Entwicklerinnen per E-Mail um ein kurzes Interview. Und tatsächlich waren zwei Tage später die Antworten im Postfach und es stellte sich dabei heraus, dass ich mit meinem hübschen Märchen zum Anfang des Artikels von der Wahrheit gar nicht soweit entfernt war, aber lest selbst …

Stepper Acid Transistor Sounds Labs Herstllerbild Entwicklerinnen Selbstporträt

What do you do when you are not developing Eurorack modules?

Nina: We both spend a lot of time making music, both for ourselves and commission work.

How did you get the idea to develop a step sequencer?

Nina: Zoé was getting into modular synths and one day asked me if I could make the hardware for a 303 style sequencer to use with her modular. I have some background in electronics and so I said yes, I can do that! I designed the hardware and Zoë wrote most of the software. We were making some prototypes and showed them around. Many more people were interested in it than I expected, and it all just went from there.

What was the biggest challenge in developing the Stepper Acid?

Nina: As it was our first product, learning how to use the PCB software to design the circuit boards was a bit of a challenge. Even in the early prototype stages, getting PCBs manufactured was necessary to be able to make front panel controls for testing so I had to learn that very early on.

Maybe there were things you still wanted to do with the Stepper Acid but had to drop them for some reason?

Nina: There were some features that we were originally thinking about, but we decided to simplify the design in the end to make using it more immediate and more fitting to Eurorack usage, especially in a live setup. These included things like multiple output channels and MIDI control. We decided early on that it was more important to have a really solid core set of functions that are really easy to use.

Are you planning further modules for the Eurorack?

Nina: Yes! In the coming months we’ll be launching Stepper Drum, a drum-focused sequencer that takes a lot of inspiration from Stepper Acid. We’ve been developing this for quite a while and, assuming we can get the parts, it will be available relatively soon.

Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an Nina Richards für die liebevolle Beantwortung meiner Fragen und abschließend noch eine kleine Zusammenfassung der wichtigsten Features des Stepper Acid von Transistor Sounds Labs:

⦁ 16-step sequencer with adjustable pattern length
⦁ Adjustable analogue slide
⦁ Song mode for pattern chaining
⦁ Stores up to 40 patterns
⦁ Detach mode for playing one pattern while entering another
⦁ Gate and Accent output / 5V or 12V selectable
⦁ Variable swing function
⦁ Dual microcontroller design
⦁ Adjustable clock sync input + output, Includes: 24PPQN (Sync24), 48PPQN, 96PPQN and 4PPQN
⦁ Assembled in the UK

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Fazit

Wenn man jetzt abschließend das Interview mit Nina und dazu meine Ausführungen zum Stepper Acid durchgelesen hat, wird man unweigerlich zu dem Schluss kommen, dass die beiden Frauen hier in der Tat ihren absoluten Wunsch-Sequencer entworfen haben.

Man merkt dem Stepper Acid in jeder Situation und Hinsicht an, dass hier das Benutzerinterface voll auf den hektischen Live-Betrieb hin optimiert wurde. Alle Parameter liegen im ergonomisch direkten Zugriff und bieten klar ablesbare Zustandsanzeigen. Der DETACH-Mode in einem zwar ausladenden, aber sehr hübsch gestalteten Eurorack-Modul, ist dann wirklich der Gipfel des spontanen Eingriffs ins Live-Geschehen. Ich hatte bei dem Test eine Menge Spaß mit dem Modul, allein schon im Homestudio. Es war jederzeit inspirierend und brachte Groove ohne Ende, ständig erwischte ich mein sonst träges Bein beim Mitwippen. Meine Vorstellungskraft lässt den Stepper Acid aber in einer Live-Umgebung erst richtig aufblühen. Ein wirklich tolles und vor allen Dingen sehr musikalisches Tool ist den beiden Mädels hier gelungen! Wer mit seinem Modularcase auf den Bühnen dieser Welt live unterwegs ist, sollte sich den Stepper Acid unbedingt mal genauer anschauen. Von mir gibt’s hier eine ganz klare Kaufempfehlung.

Plus

  • ergonomische Bedienung
  • keine Doppelbelegungen
  • klare Zustandsmeldungen der Bedienelemente
  • schnörkellose Zweckoptimierung auf den Live-Einsatz
  • DETACH-Mode

Preis

  • 340,20 Euro
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Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Sieht nach einem einfach bedienbaren Teil aus, die Detach-Funktion finde ich sehr gelungen.

    Mann, ein eigener lightman Sequenzer wäre echt mal der Knüller. Wenn ich könnte, würde ich mir einen Hardwaresequenzer mit einer Best-Of Kombination aus den Funktionen von Notator, Yamaha QX5, Roland MC-50 MKII und MC-80 bauen, dann wäre endlich Ruhe und ich könnte mit dem Teil alt werden. :)

    Ich verstehe die derzeitige Konzentration auf Stepsequencing, die meisten Leute arbeiten ja heute mit DAWs, ich aber nicht, polyphones MIDI-Sequencing ist für mich ein Muß, ebenso wie Einspielung während der Aufnahme, die tolle Microscope-Funktion von den Rolands, keine/sehr großzügige Schrittbegrenzung, 16 Tracks, alle einzeln in frei wählbaren Taktzahlen loopbar, sowie ein Eimer voll Echtzeit-Frickelzeugs wie Stutter, Track Morphing, Zufallswerte, usw., wählbar global, per Track oder per MIDI-Kanal. Sequenzer läuft immer weiter, egal was man am Gerät macht. Tischgerät, Größe wie MC-80, SD-Karten als Speichermedium bzw. USB-Anschluß, in Schwarz, Display Roland-Grün, wertiger Alphadial… das wäre doch mal was.

    • Profilbild
      Marco Korda AHU

      Hm da sind wir aber schnell bei der eierlegenden Wollmilchsau. So etwas als Modul frisst ja schon eine ganze Reihe. Ich hatte den Stepper Acid schon lange auf dem Schirm, so ganz neu ist der nämlich auch wieder nicht. Aber ich finde ihn gezielt gut so wie er ist. Bei deiner Variante wäre Menüdiving unumgänglich, zumindest im Eurorack-Format.

      Die einzige echte Alternative sieht ja so aus: https://youtu.be/siNLuXdJXYw

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @Marco Korda Jau, fürs Eurorack wäre mein Traumsequenzer nix, eine Menüstruktur wäre auch nötig, halt ähnlich wie beim MC-50/MC-80. Sowas wie der Stepper Acid ist da viel geeigneter, zumal man im Rack meist noch andere Kontrollmöglichkeiten hat, das ist allerdings auch ein anderer Ansatz, als ich ihn verfolge, konnte mich nur beim Thema Sequenzer nicht zurückhalten, die Dinger sind schließlich Herz und Seele eines Setups.

        Cooles Video übrigens, endlich ein Sequenzer für Leute mit schlechten Augen, den könnte selbst ich ohne Brille bedienen! :)

  2. Profilbild
    Green Dino AHU

    Die Detach-Funktion klingt super, ich frag mich sowieso warum sowas bei Sequenzern nicht Standard ist…Ein Pattern editieren bzw. vorbereiten während ein anderes Pattern läuft – wär logisch, oder?

    Naja, die TR-8s kann das z.B. dazu würde der Acid Stepper doch wunderbar passen^^

    • Profilbild
      TobyB RED

      @Green Dino Es gibt durchaus solche Sequenzer. Ich mache das mit dem Pioneer Toraiz Squid. Und spiele dann Ping Pong mit den Tracks. Das funktioniert recht gut. Hinzukommt das ich den Groove Bender und Warp habe, wenn ich von Tempo A nach Tempo B will. Wenn ich möchte kann man das auf die Spitze treiben und mittels der Skalenautomatik erst ein Pattern live über die Pads spielen und dieses parallel dazu aufzeichnen und dann einfach laufen lassen und die nächste Stimme einspielen. Wenn keiner da ist zum mitjammen, kommt das richtig gut. Die Basispattern kannst du dann wiederum live variieren, Laufrichtung, Notenlänge, etc., ebenso kannst du via USB die Pattern exportieren oder importieren, es sind dann Standard MIDI Files.

      • Profilbild
        Green Dino AHU

        @TobyB Kann man beim Squid wirklich ein Pattern bearbeiten während ein anderes läuft, oder schiebst du quasi einfach Tracks hin und her und editierst dann auf einem stummgeschalteten Track?

        Mach ich z.B. oft beim Octatrack, ist übersichtlicher als mit Fills und Conditional Trigs zu arbeiten.

        Wenn man genug Tracks zur Verfügung hat kommt das ja letztendlich aufs Gleiche raus, wobei ein komplettes Pattern im Hintergrund editieren zu können natürlich schon komfortabler ist.

        *(Da ich jetzt nicht die Nomenklatur beim Squid kenne; mit Track meine ich eine Spur wie bei einem monophonen Sequencer, ein Pattern sind alle Tracks zusammen – wie beim Octatrack z.B. – je nach Sequenzer kann Pattern, Track und Sequenz ja unterschiedliches bedeuten.

        „Es gibt durchaus solche Sequenzer.“
        Welche denn?

        • Profilbild
          TobyB RED

          @Green Dino Hallo Green Dino,

          das geht, entweder in Echtzeit oder auf Step Basis. Darüber hinaus kann du je 16 Pattern zu Phrasen zusammenfassen und dann die Pattern und die Phrase live bearbeiten. Du kannst auch Triggerpattern mit Triggernoten definieren. Sehr lässig für Arps. Ich mache das auf Trackbasis weils für mich einfacher ist und ich nicht versehentlich ein Pattern zerschiesse. Der Track ist dann nur im Audio Stumm, das mache ich mit dem MX1 und der Vorhör Funktion(Regler Mixing auf Select und Channel Select, während der Channel Mute ist). Mit dem Polyend Tracker kannst du sowas auch machen, mit dem AS Generator auch, beide haben aber total unterschiedliche Konzepte. Der Mode Machines SEQ-12 hat einen Jam Mode für Echtzeit-Umsschaltung der Pattern. Beim Oberkorn3 gehts auch. Aber hier musst du halt mit dem System und seinen Grenzen spielen. Und ohne Logik und eine ruhige Hend geht bei dem nichts.

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