Test: Vocaloid Hatsune Miku V3 English, synthetische Vocals

So klingt es

Die Gretchenfrage (oder in diesem Fall: die Hatsunefrage) ist natürlich, ob das Endprodukt tatsächlich eine menschliche Stimme ersetzen kann (und wir im Studio endlich auf die Freundin des Bassisten verzichten können). Nun – das Ergebnis ist nicht zuletzt auch eine Frage des Eifers, mit der wir die Stimme bearbeiten. Wer sich nicht scheut, stundenlang an den Control-Parametern zu friemeln, wird der Realität deutlich näher kommen als der, der nur mal eben eine Line mit Text hinwirft. Letzten Endes hört man so oder so aber schon, dass das hier eine synthetische Stimme ist. 

Soundbeispiel 1: Ohne Text klingt es noch recht echt.

Soundbeispiel 2: Mit Text dann aber gewinnt der synthetische Anteil die Oberhand. Auch wenn man das mit etwas Feintuning sicher noch besser hinbekommen kann.

Was dann aber erstens durchaus seine Reize hat, zweitens enorm wandlungsfähig (und in der Beziehung der menschlichen Stimme überlegen) ist und drittens immer noch näher dran ist als jede andere Form der synthetischen Stimmerzeugung.

Die Stimme selber klingt – trotz englischer Version – natürlich auch weiterhin sehr „japanisch“. Soll heißen: dezent kindlich-piepsig, vor allem dann, wenn auch Text ins Spiel kommt. Das ist dann zwar nichts für die gesangliche Vertonung einer Rockoper, sonst aber ein feines Stück digitaler Vokalkunst.