Revolution des Mastering?
Viele Produkte des Herstellers SPL haben wir hier auf AMAZONA.de bereits getestet und wurden dabei schon sehr oft von den Qualitäten des deutschen Unternehmens überzeugt. Neben den Studiprodukten hat SPL seit einiger Zeit die ProFi Serie im Programm, von der wir u.a. den Director getestet haben. Mit dem neuen SPL Hermes bedient der Hersteller nun wieder den Mastering Bereich.
Nicht weniger als revolutionieren möchte SPL den Mastering Prozess mit dem Hermes. Über den Mastering Router lassen sich bis zu acht 2-kanalige Prozessoren in beliebiger und abspeicherbarer Reihenfolge ins Mastering einbinden. Dabei ist es möglich, bis zu vier komplexe Bearbeitungsketten per Knopfdruck umzuschalten und somit zu vergleichen.
Darüber hinaus bietet der SPL Hermes zwei frei zuweisbare Parallel-Mix-Stufen, die jedem der acht angeschlossenen Geräte zugewiesen werden können. So lassen sich beispielsweise auch zwei Kompressoren mit unterschiedlichen Parallel-Mix-Einstellungen vergleichen.
Das Routing im SPL Hermes erfolgt dabei vollständig passiv und mit Gas-gekapselten und Gold-bedampften High-End-Relais. Alle aktiven Stufen des Hermes, so u. a. die Ein- und Ausgangsstufen und die Parallel-Mix-Stufen, arbeiten mit SPLs eigener 120 Volt Technologie.
Das aufwändige Umstecken von Equipment soll mit dem Hermes also passé sein und die Möglichkeit zum echten Vergleichshören überhaupt ermöglicht werden. Der Ablauf des Mastering-Prozesses wird hiermit deutlich vereinfacht, denn über die Umschaltmöglichkeit zwischen den Mixes lassen sich neue Kombinationen im Handumdrehen ändern, speichern und vergleichen. Dabei ist der Hermes komplett Hardware-basiert, es ist keine zusätzliche Software notwendig.
Die unverbindliche Preisempfehlung des Hermes liegt bei 4.999,- Euro. Noch im Dezember sollen die ersten Produkte ausgeliefert werden.
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Na, so ein Schnäppchen aber auch! Wenn ich erst mal eine zweite Effektkette habe, wäre das Teil das richtige auf meinem Homerecording-Gabentisch. :-)
„Gas-gekapselten und Gold-bedampften High-End-Relais“
Genau hier war für mich klar, dass es sich einfach nur um teuren Voodoo handelt.
Auch kann ich den Mehrwert des SPL Hermes nicht erkennen. Ich mache sowas direkt in der DAW. Oder kann das Teil doch noch mehr als im Artikel steht, also zwischen Bussen und Mixen umschalten?
Hallo Raven,
Dear Hermes ist ein Insert Router für Mastering Ketten analog. Eignet sich aber auch für den Einsatz im Stereo Bus Oder Master.
Es geht darum Outbord Effekte zu bypassen und deren Reihenfolge in der Kette zu verändern. Was in der Daw einfach ist, gestaltet sich im analogen etwas schwieriger, vor allem wenn man der Schaltvorgang nicht hören möchte im Signal.
Ist natürlich nur interessent wenn man auch schon ne menge an Outboard hat.
Gruß Kutscher
@Kutscher Hallo Kutscher,
danke für die Info. Bei mehr als zwei Geräten die Reihenfolge zu verändern wäre tatsächlich nicht sehr komfortabel, obwohl sich das auch mit mehreren Patchbays lösen ließe. Trotzdem finde ich das Gerät für den Zweck deutlich zu teuer.
Gruß
Ted
Hallo Ted,
Ja und du kannst auch paralele Bearbeitungen ohne Pegelverlust erzeugen würde mit ner Patchbay zu 50% Pegelverlust führen. Sowas ist bei einigen Vintage Compressoren besonders tragisch wenn sie keinen Input gain haben.
Preis ist natürlich relativ. Wenn man das Ding hochwertigen Outboard bestückt welches in der summe bei 15k bis 25k landet ist das schon in Ordung. Aber schau dir doch mal den kleinen Bruder von Spl die Masterbay an. Oder von Tegler den Konnentor, der lässt sich auch über eine VST remote steuern.
Sicherlich ist soein Gerät auch für Menschen die mit Mastering ihren Lebensunterhalt verdienen gedacht.
Ps. Es ist relativ schwierig Relais zu konstruieren die nicht prellen. Obwohl da auch nen Menge Marketing drin steckt.
Gruß Kutscher
@Kutscher Übrigens SPL arbeite intern mit 120V Signalpegel. Da sind mit Gas isolierte Raileis Pflicht. Sonst erzeugt man einen heftigen Abrissfunken.
Die Technik steckt aber in jedem LS im Haushalt.
@Kutscher Der Knackpunkt bei so einer Konstruktion ist eigentlich eher die Menge an Relais die notwendig sind um einen True Bypass zu erzeugen. Wenn man bedenkt, dass mit einem Relais theoretisch nur 2 Regelwege möglich sind benötigt man eine äußerst komplexe Schaltung um an jeder Position das Gerät zu platzieren. Mit ICs kein Problem mit Relais, kompliziert, also ich wüsste nicht wie und wenn man sich andere Patchbays der Art anschaut wie den Liasion, kann das auch scheinbar niemand anderes im Moment.
Ob man das braucht ist nochmal was anderes ;)
@borg029un03 Da wird Intern wohl ne Kreuzschiene mit Relais liegen. Wie die alten messer Bretter. Aber ist mit der Logikansteurung schon aufwendig. Und vor allem Knackfrei ist ja wue su richtig schreibst das Problem.
Es gibt neben dem Tegler und SPL noch die Patchbay von SSL für das Matrix2 Pult. Die ist sogar für Monoinserts als Multi Patch. Also nicht nur für ne Stereosumme.
Leider nur mit dem Pult erhältlich.
Ob man sowas wirklich braucht? Ist gerade fürs Mastering fraglich, da viele Ingeneure da meist eh mit der Gleichen Kette arbeiten. Aber irgendwie muss man das Betriebsergebis ja Steueroptimieren.
Gruß Kutscher
@Kutscher Es gibt noch viele andere Hersteller von relaisbasierten Monitorcontrollern sowohl für den Mastering- als auch für den Projektstudiobereich, wo die Monitorsektion einer nicht(mehr) vorhandenen Konsole mit mehreren Abhörwegen, schaltbaren Inserts, etc. ersetzt werden muss.
Das speicherbare Verschalten analoger Klangprozessoren ist absoluter Standard und im Mastering üblich, da unterschiedliche Musikstile oft mit jeweils passenden Ketten bearbeitet werden und die Prozessoren je nach Bedarf schnell und im Hörvergleich zusammengestellt werden müssen.
Davon abgesehen gibt es neben SSL auch noch andere Hersteller wie Harrison oder AMS/NEVE, die Ihre Analogmischpulte automatisieren und hierzu in einigen Bereichen Relais einsetzen.
Alles nichts besonderes und beim SPL „Hermes“ für Mastering Verhältnisse preislich eher im Einsteigersegment angesiedelt.
Das ist dann auch das einzig revolutionäre an dem Gerät.