Spring Reverb vom Synth-Spezialist
Dass u-he nicht nur exzellente Software-Synthesizer herstellen kann, wissen die meisten unserer Leser schon lange. Erst kürzlich hatten wir das Delay-Plugin Colour Copy im Test, nun hat das Team um Urs Heckmann ein Spring Reverb Plugin angekündigt. Etwas Geduld ist zwar noch von Nöten, denn u-he Twangström (nein, hier hat nicht fälschlicherweise die Autokorrektur gegriffen) wird erst 2019 das Licht der Welt erblicken. Allerdings ruft u-he ab sofort alle interessierten User zur Public Beta Phase auf. Bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass es nicht mehr lange dauern wird. Genau genommen soll Twangström am 08. Januar 20190 erscheinen. Bis dahin kann man im Pre Sale bereits zuschlagen, das Plugin kostet dann 49,- Euro. Ab dem 08. Januar 2019 soll der Preis dann 69,- Euro betragen.
Wer den Software-Synthesizer Bazille sein Eigen nennt, wird mit Sicherheit schon mal an Twangström vorbeigekommen sein, denn bei Twangström handelt es sich um die Spring Unit von Bazille. Allerdings wird das neue Plugin zwei weitere Reverb Tanks enthalten, die darüber hinaus mit einer Drive-Sektion, Filter, Envelope und Mod-Matrix ausgestattet sind.
Die drei Tanks aus Twangström basieren auf Physical Modeling. Laut u-he hat dies einen klaren Vorteil gegenüber Plugins, die mit festen Impulsantworten (IRs) arbeiten.
Weitere Informationen zu u-he Twangström erhaltet ihr auf der u-he Website bzw. über die Ankündigung im KVR Audio Forum.
Funktionsübersicht u-he Twangström in englischer Sprache
- 3 different reverberation tanks, inspired by the most used ones built in the guitar & instrument amps that made rock ’n roll
- a tasty drive & tone stage for heating-up and colouring the sound
- a multi-mode filter, with variable type blend, stereo offset, and pre- or post-tank routing option
- an four-flavours envelope stage that can pick up the signal from either input, output or external sidechain
- LFO module
- modulation matrix, for the fun part
- and most important: shakeable springs
Ich habe mir die Beta-Version heruntergeladen und ausprobiert. UHE hat wieder mal einen guten Job gemacht und das Verhalten eines physikalischen Spring-Reverbs 1:1 digital modelliert.
Aber genau hier liegt das Problem. Ein Spring-Reverb klingt in den meisten Fällen unangenehm, weil der Ton nicht nur einmal, sondern mehrmals reflektiert wird. Hinzu kommt ein unerwünschter Peak bzw. Knall, wenn das Tonsignal das Ende der Feder erreicht und zurückgeworfen wird.
Der Höreindruck ist dann eher schwammig und breiig, weil sich alte Töne mit neuen vermischen, und die Frequenz der Reflektion einen eigenen Beat generiert. Ich würde in der Produktion einen solchen Effekt nie einsetzen.