*****tron im Miniformat
NACHTRAG: Leider hat sich -fast war es zu erwarten- die Ankündigung als Fake herausgestellt. Aber weil es eine schöne Idee gewesen ist, lassen wir es mal so stehen. Vielleicht macht irgendwann Waldorf oder sonst jemand etwas aus dieser Anregung?
Die ursprüngliche Nachricht:
Der Waldorf Kassettenspieler, ein „Tapeloop Synthesizer“, soll angeblich zur NAMM vorgestellt werden.
Anhand zweier im Netz kursierender Bilder mit Basisinformationen wird heftig spekuliert, was der Waldorf Kassettenspieler eigentlich genau ist – sofern es kein Fake ist.
Den Begleitschriften zu zwei unvollständigen Skizzen kann man immerhin entnehmen, dass es sich um einen Samplerplayer im typischen Waldorf-Quadratgehäuse handelt, der von Hause aus „legendäre Sounds von Band-Instrumenten“ beinhaltet, womit offensichtlich Mellotron, Chamberlin, Birotron etc. gemeint sind. Weiterhin kann man „upload any kind of samples“, also eigene Sounds in das Gerät laden, wofür ein interner Flash Memory-Speicher von 128 GB vorhanden sein soll. Die Samples lassen sich via USB übertragen und ein Software Sampler-Editor gehört wohl dazu.
Zur Klangbearbeitung sind ein analoges Mulimodefilter, eine digitale Effektsektion wie beim Waldorf Streichfett sowie Tape-Delay- (wie passend) und Röhrenverzerrer-Emulation vorhanden. Zur Polyphonie gibt es keine Angaben, aber aufgrund des analogen Filters wird es wie beim Streichfett ja sowieso eher Paraphonie werden.
Falls der Waldorf Kassettenspieler ein echtes Projekt sein sollte, könnte er eine sinnvolle und vermutlich auch günstigere Alternative zum Manikin Memotron werden. Der Bedarf an solchen Maschinen ist jedenfalls vorhanden, die Sounds von Mellotron & Co. kommen scheinbar nie aus der Mode. Bleibt jedoch die Frage aus welchen Quellen die Original-Samples stammen, teilweise hatten zum Beispiel G-Force und IKM auf die gleichen Lieferanten für ihre Software-Emulationen zurückgegriffen. Was angesichts der wenigen Spezialisten auf diesem Gebiet durchaus nachvollziehbar ist.
Allerdings fällt dem aufmerksamen Betrachter der beiden Skizzen doch auf, dass eine Reihe Regler fehlt …
Also, wenn der Waldorf Kassettenspieler Realität ist, dann wird es ein interessantes Gerät. Warten wir es ab.
ui, da bin ich mal gespannt. vor allem mit eigenen samples…
Die Frage ist doch, wer das braucht?
Erstens gibt es schon mehrere Geräte dieser Art auf dem Markt. Zweitens gibt es erwähnte Software. Drittens kann man auch einen Nord Electro nehmen, der in der Version 5 sogar mehr Speicher besitzt und Nord bietet die Mellotron Samples kostenlos an und sie klingen sehr gut. Beim Streichfett ist das anders, weil es hier kein vergleichbar ausgestattetes Gerät am Markt gab. Aber beim Mellotron?
@Markus Galla Die Frage „wer das braucht“ erübrigt sich doch zum jetzigen Zeitpunkt alleine weil so gut wie nichts über die Möglichkeiten des Gerätes bekannt ist. Aber man darf wohl mit einer gewissen Sicherheit davon ausgehen, dass zumindest die Preisgestaltung in Richtung Rocket und Streichfett gehen wird. Wer das dann braucht? Budgetbewusste Menschen.
@Markus Galla Ein etwaiger Verkaufserfolg wird meines Erachtens vermutlich direkt mit der Qualität und Anzahl der angebotenen Sounds (Libraries?), sowie dem Verkaufspreis korrelieren. Nimmt man Streichfett und Rocket als preisliche Referenz, dann liegen die beiden doch deutlich unter dem Preis, den z.B. Markus Resch für die zusätzlichen Sounds für sein Mellotron verlangt. Gespannt bin ich, wer für die Sounds verantwortlich zeichnen wird.
Hallo Peter,
Frohes Neues und Gesundes Jahr.
Waldorf ist ja immer für eine Überraschung gut. Ich hab für die Mellotron Klänge definitiv künstlerisch Bedarf. Bis dato mache ich das mit einem modifizierten Panasonic „Walkman“. Wie dem auch sei. Ich gehe bis dato immer noch davon aus das sich zu Rocket, 2 Pole und Streichfett noch Geräte gesellen. Da die Produktreihe für noch nicht abgeschlossen erscheint. Zumindestens der Teaser ist schon mal guter Einstand ins Jahr.
@TobyB Hallo Toby,
Hab vielen Dank. Ich wünsche Dir ein Frohes und Gutes Neues Jahr!
Ich verstehe Dich nur zu gut. Vor Jahren hatte ich mit dem Memotron begonnen (siehe auch Testbericht auf meiner Webseite) um es dann durch das Resch Mellotron zu ersetzen. Von letzterem verwende ich drei Sounds, die aber nahezu permanent. Und was Waldorf betrifft, da bin ich gespannt was das letztendlich wird. Vielleicht ja ein „one shot“ Sample Player der sich an den beiden zuvor genannten Instrumenten orientiert.
Ciao,
Peter
@Markus Galla also ich vermute mal ganz stark, der preis wird deutlich unter einem nord electro oder memotron geschweige denn einem echten mellotron liegen… und software will auch nicht jeder nutzen. vor allem live. ich denke also schon, dass es einen markt dafür gibt (abhängig vom preis natürlich).
Klar ist es nichts neues, aber der Formfaktor und die Gebrauchsfähigkeit wird seine Kunden finden. Software hat auch immer so eine kurze Halbwertszeit, und ein Stück Hardware ist dein guter Freund für Jahre oder Jahrzehnte. Ich finde es klasse, auch wenn ich es nicht kaufen werde.
Ob das die neue Art der Ideenfindung ist? :) Firma erstellt Skizze und lässt diese frei. User spekulieren. Firma sammelt ein :)
Das wäre nach dem Streichfett ein konsequenter Schritt. Ich halte es von daher nicht für einen Fake. Auch der Name passt ja in der Abfolge zum Streichfett. Und ich denke, kaufen werden dass genau die Leute, die nicht genug Geld für ein Manikin Memotron übrig haben. Meine Hoffnung ist allerdings, dass Waldorf sich irgendwann auch wieder traut, etwas ‚größere‘ Geräte zu bauen. Man könnte ja als nächstes den „Klangaufzeichner“ machen :D Ein richtiger Sampler, mit allem Pipapo und Realtime-Aufnahme Möglichkeit (mit Klinke-In natürlich) ohne dass man erst Wav-Files recorden, dann konvertieren und abschliessend in ein Gerät transferieren muss. Dieser „Klangaufzeichner“ müsste ja nicht mal ein riesiges Gehäuse haben, aber vielleicht ein paar Knöpfe mehr als ein Blofeld (der zwar auch Samples verarbeiten kann, aber eben nur über oben beschriebenem Umweg). Ich vermute allerdings, dass sie vorher erst noch Zarenburg in klein ausbringen werden… oder doch die in einem Forum von jemand angedachte „Schlagsahne“ :D
Wundert sich eigentlich niemand über die Qualität des Mockups? Ist das Waldorf-Style?
Ist keinem aufgefallen, dass es das Wort „Kassettenspieler“ laut Duden gar nicht gibt?
Gebt mal im google-Tranlator „Tape Deck“ ein und seid gespannt, was da rauskommt. :)
Hallo Monoklinke, weisst Du, dass aus dem Duden nach und nach Wörter gestrichen werden, wenn sie nicht mehr im täglichen Sprachgebrauch wichtig sind? Nun, Kassettenspieler ist eines davon. Ich weiss nicht, wie alt Du bist, aber ich kann mich noch an Kassettenspieler erinnern, auch wenn unter Judendlichen das englisch angehauchte „Kassettendeck“ oder die Kurzform „Kasi“ viel cooler war. Wenn Du dir jetzt einen alten Duden besorgst (ja eines von den ‚Hardware‘ Exemplaren), sagen wir mal aus Anfang bis Mitte der 90er, müsstest Du auch noch über das Wort „Kassettenspieler“ stolpern. Die Kids von Heute haben keine Ahnung mehr, was das ist. Für die gibt es die Google-Blidersuche. Geh einmal auf Google, klick oben auf Bilder und Tippe „Kassettenspieler“ ein. Huch! Es gibt sogar noch Seiten, wo man welche kaufen kann? Und für alle, denen das bloße abspielen nicht reicht, gab es sogar noch Kassettenrecorder. Ich kann irgendwo nachvollziehen, dass in der neuen coolen englischgeprägten deutschen Sprache diese Wörter befremdlich wirken und gar nicht trendy sind…. nebenbei: Ist dir in den Sinn gekommen, dass dieser Mock-Up vielleicht nur die erste Entwurfsskizze ist? :)
Gudde Bro M,
Nur weil etwas alt ist muss man es nicht streichen. Ich hab sogar noch zwei echte „Tape Decks“ sowie Walkmänner und war grade noch Kassetten und HiMDs kaufen. Und solange das noch läuft sehe ich keinen Grund das weg zu geben. Das Wort Kassettenspieler ist noch im Duden. Einstweilen muss man der Jugend vielleicht nahebringen, das der Jahreskalender stramm auf die NAMM zu geht und Waldorf nun nicht unbekannt ist für Mock Ups und erfrischendes Marketing. Rocket, Streichfett(Fettarm war gestern), „and now lets switch to Gemütlichkeit“. Oder der Blofeld Synthschurke, Pussy Galore(TM). Von dieser Seite gesehen, erstmal alles richtig gemacht, wir reden drüber. Was dann bei rumkommt und geliefert wird, steht auf einem anderen Blatt.
@TobyB Die Frage ist natürlich, in welchem Duden? Jedes Jahr fliegen aus dem Duden zahlreiche Wörter raus und neue ziehen dafür ein. Wenn Du mal „Duden gestrichene Wörter“ und die Jahreszahl eingibst, wirst Du einige nachlesen könne. Ob Kassettenspieler beim letzten noch dabei war, weiss ich nicht, da mein letzter Hardware-Duden schon 10 Jahre alt ist. Dass die Online-Version nicht vollständig ist, sollte aber eigentlich auch jedem klar sein, der sich bewusst ist, dass die mit dem Verkauf ihrer Hard und Software noch Geld verdienen wollen. Vom Duden-Verlag selbst gibt es übrigens das Buch „Wortfriedhof – Wörter die uns fehlen werden“ in dem einige (aber nicht alle) von den gestrichenen Wörtern wieder genannt werden. Auch sehr interessant ist das „Lexikon der bedrohten Wörter“ von Bodo Mrozek. Ob sie allerdings mit einem Messer bedroht werden, oder doch nur verbal, konnte ich nie in Erfahrung bringen. Was Waldorf betrifft: Seit dem lesen dieser Neuigkeit, würde es mich eher wundern, wenn es den Kassettenspieler NICHT geben wird und alles nur ein ‚Hoax‘ war :)
hallo und allen ein gutes neues Jahr,
vor allem bleibt gesund:)
Ich finde auch, daß Waldorf seinen Weg konsequent weitergeht. Lieber eine kleine aber feine Produktpallette gepflegt, als ständig neues, halbgares Zeugs.
Sicherlich stellen die vielen Desktopsynths auch irgendwann den Arbeitstisch zu, aber man kann alles mit nur einem Masterkeyboard verwalten. Die vielen Minikeyboards sind dann doch etwas unpraktischer, aus meiner Sicht jedenfalls. Nun, wenn auch hier der Sound stimmt, nehm ich das gern an.
Man muss sich nicht mehr zwingend die Nase plattdrücken um an begehrte Klänge zu kommen. Man kann zwar auch hier am Ziel vorbeischiessen, aber ich denke uns stehen in dem Punkt mehr Türen offen, als wir vielleicht verdauen können:)
Wenn man nach dem Zweck oder Purismus fragt, landet man wieder bei der Glaubensfrage. Im Moment reicht mir meine JV-Karte „Keyboards“ aus, die ist zwar nicht gerade reichhaltig in punkto Mellotron, aber für mich als subtiler Lückenfüller ausreichend. Ich bin gespannt wie es hier weitergeht.
netter Gruß
Wenn der Preis in der Nähe des Streichfetts ist und die Sounds der Clavia-Library ebenbürtig sind, werde ich wohl zuschlagen, auch wenn ich schon einen Electro 4D habe…
Diese Bilder haben ungewöhnliche skizzenhafte Qualität. Sonst gab es bei Waldorf eigentlich immer schöne Axel Hartmann Renderings zu den neuen Modellen.
Und hier: http://www.....ieler.html sind oben rechts drei statt zwei Regler. Das ist alles extrem ungewohnt diffus.
Mal abwarten was wirklich kommt.
Es gab mal eine Zeit in der noch alles deutsch benannt wurde, Ausdrücke wie Eckfrequenz kennt keine sau mehr, aber bei Resonance oder halbdeutsch Resonanz, da klingelts im Kopf.
So oder so ähnlich dachten wohl die Marketingstrategen bei Waldorf.
Wenn es das ist, wonach es aussieht bzw. aussehen soll, dann möchte ich nicht wissen, wie Markus Resch darauf reagieren wird. Oder die Herrschaften von Manikin.
Vielleicht liege ich ja komplett daneben….ich besitze einen Roland xp 30 mit der vintagesynth Card, da gibt es wirklich recht gute samples als ausgangsmaterial, die man mit der Synthese noch genügend aufrauhen/verstimmen/anzerren kann.
aber ich laß mich gerne überraschen !
Es gibt nun ein ziemlich konkretes Bild zum Waldorf Kassettenspieler, Struktur wie beim Streichfett, d.h. es hat von oben links nach unten recht die Kategorie, analoges LP/HP Filter, 2 Part Layer/Split, Attack und Release, dazu 4 Effekte (Reverb, Phaser, Wobbler (?), Distortion) und zum Schluss die Bänke. Interessant ist bei der Kategorie der zweite Schalter, anscheinend gibt es 14 Variationen zu jedem Klang ? Und auch der Midi-Out ist interessant, evtl. übertragen die Regler Daten für den Sequenzer. Mit 128 GB Flash Memory wäre wohl genug Platz für alles mögliche, fragt sich wie lange ein Sample sein darf. Naja, es fehlt ein Pitch, daher fragt sich auch wie gut die Transponierung sein wird und ob der Preis dann unter dem Blofeld Desktop sein wird, der ja auch die Sample-Option hat.
Es war leider nur ein Fake. Schade.
Nick von Sonicstate hat Waldorf am NAMM Stand gefragt.
@Saxifraga Wer hätte das gedacht?