Mit einer Extraportion Drive
Das Waldorf vcf1 rundet die Palette von Waldorfs Modulen im Eurorack-Format ab. Hier werden zwei Funktionen vereint: Multimode-Filter und Verzerrer-Vorstufe.
Für das Waldorf vcf1 wurde Funktionen bzw. Schaltungen der Standalone-Geräte Rocket und 2-Pole genutzt.
Das Modul verfügt über zwei Eingänge, die sich bereits übersteuern lassen. Eingang 1 wird zusätzlich zu einem Distortion geführt. Waldorf spricht hier von „einer experimentell ausgelegte Verzerrer Vorstufe, die dem Eingangssignal interessante bis brutale harmonische Strukturen hinzuaddiert.“ Schon hier kann das verzerrte Signal an einem separaten Ausgang wieder abgegriffen werden.
Darauf folgt ein 12 dB Multimode-Filter mit Tief-, Band- und Hochpass mit Resonanz bis zur Selbstoszillation. Die Cutoff Frequenz kann über zwei separate Eingänge, jeweils mit Abschwächer ausgestattet, moduliert werden. Ein Eingang hat einen bipolaren Regler, so dass hier zu Beispiel mit einer Hüllkurve problemlos von positiver zu negativer Modulation gewechselt werden kann. Auch die Resonanz ist via CV modulierbar.
Die drei Filtermodi Tief-, Band- und Hochpass lassen sich über jeweils eigene Ausgänge abgreifen und bei Bedarf extern mischen.
Zusätzlich ist noch eine Output-Sektion vorhanden. Diese besitzt eine weitere regelbare Drive-Stufe. Für diesen Ausgang wird der Filtermodus per Schalter gewählt.
Somit lassen sich über die fünf einzelnen Ausgänge beliebige Kombinationen von übersteuerten und gefilterten Signalen zusammenführen oder an weitere Module schicken. Das verspricht eine flexible Anwendung.
Das Waldorf vcf1 ist wie alle bisherigen Waldorf Module sehr übersichtlich aufgebaut und verfügt über solide Bedienelemente aus Metall. Ein genaues Lieferdatum wurde noch nicht genannt, doch ist es bereits bei Händlern gelistet, so dass es nicht mehr allzu lange dauern dürfte. Der Ladenpreis wird demnach 329,- Euro betragen.
Was wurde eigentlich aus dem Hybrid-Keyboardsynth, der vor ein paar Monaten mal angeteasert wurde?
Nichts gegen Waldorf oder modular (im Gegenteil), aber das Ding wäre für mich deutlich interessanter als der Versuch, sich einen modernen/neuen Microwave aus Einzelmodulen zu basteln – und vermutlich auch preiswerter.
Gibt es da irgendwas Neues?
Waldorf’s Vorliebe für Verzerrungen kann ich nicht teilen; mir reicht mein subtil eingesetztes „Drive“ Modul von Dreadbox. Als reines Filter ist vcf1 ziemlich teuer; da wäre das „2-Pole“ mit 120,-€ weniger die günstigere Alternative, auch wenn die Verarbeitung nicht die Beste ist…
Die Filterschaltung ist die aus dem 2-Pole Filter?