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Workshop: Gitarrensetup für die Bühne

Pedals, Gitarren & Amps für die Bühne

21. Februar 2023

Workshop: Gitarrensetup für die Bühne

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Du wirst gefragt, ob du mit einer neuen Band spielen willst und nun stellt sich für dich die Frage, wie du das soundtechnisch am besten umsetzt. Kein klassischer Rock’n’Roll, kein Blues, kein Folk, kein HipHop, keine elektronische Musik – aber von allem etwas! Die musikalische Vielfältigkeit von moderner populärer Musik kann einem bei der Frage nach dem Equipment schon so manches Fragezeichen auf die Stirn zaubern. Vielleicht kennen das einige von euch und beschäftigen sich daher des Öfteren mit dem Thema, wie ein gutes Live-Setup als Gitarrist*in in der heutigen Zeit aussieht.

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Kemper Profiler Stage
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Als professioneller Live- und Studiomusiker, der mit diversen großen wie auch kleinen Acts fest wie auch als Sub-Gitarrist unterwegs ist, möchte ich euch daher einen Erfahrungsbericht darüber geben, wie man vorgehen kann, wenn man mit wechselnden Bands und Künstler*innen auf der Bühne steht, um für jede Situation den passenden Sound in exzellenter Qualität parat zu haben.

In Zeiten, in denen Popmusik so viele Genres kombiniert, dass sogar dem Schachcomputer schwindlig werden könnte, ist es wichtig, sich die Frage zu stellen, welche Anforderungen an dich als Musiker*in gestellt werden. Das Allerwichtigste ist, dass ich mich mit dem Equipment, welches ich zum Gig mitbringe, wohlfühle, mich damit gut auskenne, dass es zu 100 % zuverlässig funktioniert und vor allem, dass es zur Situation passt. Bei einer Band, die sphärische Musik mit vielen per Mikrofon abgenommenen akustischen Instrumenten spielt, mit einem Marshall Plexi ohne Pedalboard anzukommen, weil der Sound ja bekanntlich aus den Fingern kommt, ist eventuell nicht die beste Lösung – da wäre eine gewisse Soundvielfalt, die man anbieten kann, gepaart mit einem Amp, der die Lautstärke auf der Bühne leise hält, vermutlich schlauer (auch wenn die Amp-Puristen hier vielleicht ein „aber, …“ anbringen würden). Bei einer instrumentalen Bluesband mit dem Kemper aufzutauchen, um dann zu merken, dass die Band ohne Monitore spielt und dich auf der Bühne keiner hören kann, wäre wiederum in die andere Richtung ungünstig.

Flexibilität ist für mich hier also der Schlüssel und somit versuche ich mich quasi auf mehrere Standbeine zu stellen. Zum Glück gibt es heute so vielseitige Möglichkeiten, die besten Sounds mit allerlei unterschiedlichen Geräten zu produzieren, nicht zuletzt dank der Digitalisierung. Ich persönlich verteufle weder die, (wie es Kritiker nennen würden) mit Latenz gepeinigten und absolut ohne Mojo versehenen Quad Cortex, Helix und Kemper Amps, noch würde ich auf die Idee kommen, dank eines All-in-one-Gerätes alle meine Amps und Pedals zu verkaufen. Und somit haben sich bei mir über die Zeit einige Dinge rauskristallisiert, die mir immer zuverlässig dabei helfen, das perfekte Setup für die geforderte Situation zu liefern.

Bühnensetup: Amp und Pedalboard

Workshop: Gitarrensetup für die Bühne

Ich bevorzuge low-wattage Combos oder Amps, die bei geringer Lautstärke sehr gut klingen wie z. B. den Morgan PR12 oder einen THC Sunset (mittlerweile EICH Amps), die sich sehr gut mit vorangeschalteten Pedalboards vertragen. Denn auch auf großen Bühnen ist die Lautstärke des Amps nicht zu unterschätzen und der FOH-Mensch ist meistens dein Freund, wenn die Gitarre nicht auf jedem Mikro am besten zu hören ist. Als Besteck vor meinen Füßen achte ich darauf, dass mein Pedalboard mit einem Loop-Switching-System versehen ist, das es mir erlaubt,, Presets für Songparts und meine Go-to-Sounds auf Knopfdruck zu kreieren.

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Morgan Amplification PR12 1x12 Twilight
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Außerdem lege ich Wert darauf, MIDI-fähige Delay- und Reverb-Pedale à la Strymon am Start zu haben, die es mir ermöglichen, verschiedenste Raumtiefen und Sphären zu kreieren und diese mittels Presets an Songtempi und Vibe der jeweiligen Band anzupassen. Zudem kann ich nicht auf 4-5 unterschiedliche Boost- und Zerrpedale verzichten, die mir die Möglichkeit geben, diverse Gain-Strukturen und Färbungen im Gitarrensound zu erzeugen. All das ist angeführt von einem Buffer-Pedal, damit der Sound über die langen Kabelwege schön frisch bleibt. Bei den Kabeln fürs Pedalboard habe ich übrigens sehr gute Erfahrungen mit denen von Evidence Audio gemacht. Die verbrauchen nicht viel Platz (was bei vielen Pedalen ja durchaus ein wichtiger Faktor ist, man will sein Pedalboard im besten Fall ja noch selbst tragen können) und funktionieren absolut zuverlässig bei bestem Sound.

Setup für Gitarristen: Kemper und Pedalboard

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Wenn der Amp einmal zuhause bleiben muss, verwende ich gerne mein Pedalboard im Zusammenhang mit einem Kemper. Hier habe ich die Möglichkeit, die Individualität und die gewohnten Sounds meines Pedalboards zu behalten und trotzdem in der Lage zu sein, wenn nötig für keinerlei Bühnenlärm zu sorgen. Dabei achte ich darauf, dass ich im Kemper wenn möglich nur ein Profil verwende, also den Kemper als reinen Ersatz für meinen Combo sehe, um zu vermeiden, dass Pedale unterschiedlich auf verschiedene Amps reagieren und das Setup dadurch etwas unkontrollierbarer zu machen. Generell gilt bei mir für den Kemper jedoch, dass ich ihn nur verwende, wenn der Gig mit In-Ear-Monitoring stattfindet. Für alles andere greife ich zum Amp.

Kemper only auf der Bühne

Wer schon einen Kemper oder ähnliches hat, wird ihn natürlich meistens ohne andere Gerätschaften verwenden, da die Kisten ja als eierlegende Wollmilchsau konzipiert sind. Das mache ich natürlich auch, allerdings dann, wenn ich z. B. ein zug- oder flugtauchliches Setup brauche oder wenn ich weiß, dass ich wirklich sehr viele und sehr verschiedene Sounds aus unterschiedlichen Jahrzehnten und Genres brauche. Mit dem Kemper habe ich natürlich auch immer ein super Akustikgitarren-D.I. mit an Bord, was für die eingangs erwähnten Folkeinflüsse äußerst praktisch ist, da man sowohl das leisteste Picking als auch laute Schrammelsounds ganz easy umsetzen kann.

Kemper Setup mit externen Pedalen

Workshop: Gitarrensetup für die Bühne

In letzter Zeit verwende ich neuerdings immer häufiger ein Setup mit in das Kemper System eingebundenen externen Pedalen. Der riesige Vorteil von diesem Setup ist, dass man einerseits seine heißgeliebten Zerr- und Boost-Pedale (alle Besitzer eine King of Tone wissen wahrscheinlich, was ich meine) weiter einsetzen kann, wie auch, und das ist für mich viel wichtiger, die Möglichkeit hat, bei jedem gespeicherten Sound den richtigen Amp zu suchen (ich versuche mich hier jedoch auf 3 bis maximal 4 unterschiedliche Profile, meist vom gleichen Amp zu begrenzen) wie auch ganz entspannt Level-Anpassungen zu machen, damit das, was ich abliefere, immer perfekt im Mix sitzt. Vor allem, wenn man mit In-Ear spielt ist das ein wirklicher Gamechanger. Mal sehen, ob sich diese Variante bei mir vielleicht in Zukunft sogar gegen die anderen durchsetzt.

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Source Audio Ventris Dual Reverb
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Mit diesen vier Grund-Setups bin ich jeder musikalischen Situation gewachsen und kann individuell entscheiden, was für mich das beste Ergebnis bringt. Spiele ich mit einer Band, die vielleicht in Bezug auf Equipment eher old-school unterwegs ist, sich in relativ klaren Genregrenzen bewegt und eventuell ohne In-Ear spielt, bringe ich auf jeden Fall Amp + Pedalboard mit zum Gig. In einer Konstellation, in der die Bühnenlautstärke eine Rolle spielt, vielleicht weil die Frontperson sehr leise singt oder es viele Mikros auf der Bühne gibt, bringe ich am liebsten Kemper + Pedalboard. Für die ultimative Flexibilität ist es definitiv das Kemper only Setup.

Das Gute ist, das alle Varianten heutzutage absolut professionelle Sounds erzeugen können und man definitiv keine große Auswahl braucht, um gut aufgestellt zu sein. Auch nur mit einem der vier genannten Setups kann man immer und überall zurecht kommen. Es gibt ja z. B. noch Load-Boxen für Amps oder aktive Monitore für den Kemper.

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Forum
  1. Profilbild
    Tai AHU

    Das erste Bild!!! Ehrlich gesagt, bin ich froh, dass meine Zeit mit Gitarre live vorbei ist. Wie schafft man das, den richtigen Schalter zu treten, ohne 3 Potis darunter gleichzeitig zu ruinieren? Ob ich sowas bräuchte, will ich gar nicht erst diskutieren. Echt harter Stoff.

    • Profilbild
      casterTele

      @Tai Das erste Bild- ich kann dort im Bereich des Fußes eine EFX MK5 sehen! Ich glaube das diese Tool den Stepptanz oder zielgenaue Treten einzelner Bodeneffektgeräte erleichtert!😉

      Aktuell bin ich wieder drauf und dran meine Bodeneffekte in meine Setup zu integrieren. Ich warte nur noch auf die Lieferung des Tonex!

      • Profilbild
        Tai AHU

        @casterTele Ich vermute, da laufen die In/Out der Tretminen zusammen und die Presets schalten vorher definierte Loops? Das könnte das ganze etwas erleichtern, stimmt.

        Ich hatte ein Ibanez WahWah mit Verzerrer-Kombi, dann ein Renometer, so hiess das glaube ich, ebenfalls Ibanez, ein 5-Band EQ. Später noch ein AD 80, finito.

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          Matze Franz RED

          @Tai Hi gaffer, genauso ist es! Der Loopswitcher ist die Zentrale in der alle In/Out Verbindungen zusammenlaufen, und mit dem man per Preset mehrere Pedals gleichteitig schalten kann. Somit kein Stepptanz, und die Potis bleiben auch an Ort und Stelle :-)

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