Modular Event in Zürich - ein Kosmonaut lebt
Dass Eurorack auch im Jahr 2018 im Trend liegt, kann man nicht leugnen. Als Dieter Döpfer im Jahr 1996 den modularen Synthesizer A-100 einführte, wurde er belächelt, heute wird er als Erfinder des Eurorack Standards gefeiert. Das Interesse an diesem Format hat sich so vergrößert in den letzten Jahren, dass immer mehr kleine Modular Meetings auf der ganzen Welt entstehen. Berlin hat die Superbooth, Wien hat die ModCon, England unter anderem das Brighton Modular Meet und die Schweiz das Zürich Modular Fest. Auf dem Letzteren verweilte ich für drei Tage und möchte euch einen Rückblick geben.
Ja, es stimmt! Die Kabelsalat Faszination hat auch das Land erreicht, das eigentlich bekannt für seine Berge, Käsefondue und natürlich Toblerone ist. Die zweite Edition des Zürich Modular fand zwischen dem 28. und 30. September im Museum of Digital Art (MuDA) statt. Hierfür räumte man für drei Tage das Museum aus und verwandelte es in eine bunte Synthesizer-Welt um. Das Ziel des Events war es, die Öffentlichkeit mit den Akteuren der modularen Synthesizer-Welt zusammenzubringen und in Vorträgen, Workshops und Performances zu informieren wie auch zu unterhalten.
Tag 1: Die Ruhe vor dem Sturm
Aller Anfang ist schwer und das war auch hier der Fall. Am späten Freitagnachmittag begann die Veranstaltung sehr gemütlich. Kein Wunder, an diesem Tag gab es noch keine Ausstellung, sondern einen Workshop, einige Präsentationen wie auch kleinere Konzerte. Davon profitierten die Firmen und bauten am späten Freitagnachmittag ihre Stände für den nächsten Tag auf. Auch die ersten Besucher waren bereits da und warteten auf ihren gebuchten Workshop in einem separaten Studio.
Für den ersten Tag hatte die Organisatoren (Eduardo Kiefer, Raffael Segmüller, Sascha Giger …) Tobi Neumann, einen deutschen Filmkomponisten, DJ wie auch Produzenten aus Berlin gebucht. In diesem vierstündigen, kostenpflichtigen Workshop zeigte er den Teilnehmern seine Arbeitsweise mit einem modularen Synthesizer, präsentierte seine Lieblingsmodule und antworte auf Fragen.
Für alle, die nicht an diesem Seminar teilgenommen hatten, gab es ein kleines, aber feines Rahmenprogramm im Hauptraum des MuDA. Begonnen hat das Schweizer Duo Domi Chansorn & deAdi Grandma’s Finest Minimal Blues, die eine Mischung aus elektronischen Klängen und Elementen des Blues präsentierte. Mit ihren modularen Grooves hatten sie somit das Event sehr stimmig für das Publikum eröffnet.
Weiter ging es mit dem Schweizer Künstler Dyne, der interessanterweise keinen modularen Schrank als Instrument aufbaute, sondern selbst entwickelte Sound-Module/Controller mitbrachte. In einer kurzen Präsentation erzählte er dem Publikum, wie er diese entwickelt hatte, demonstrierte sie und spielte anschließend auch ein Konzert mit diesen.
Zur selben Zeit war Tobi Neumann umringt von seinen Workshop-Teilnehmern, die tief im modularen Wald versunken waren. Module wurden verkabelt, an vielen Knobs gedreht und an Sounds gebaut, an die man möglicherweise zu Hause im Studio nie gedacht hätte.
Den Abschluss des ersten Tages machte Mateo Hurtado, ein weiterer Schweizer Musiker. Er bespielte ein drei Reihen Modular-Synthesizer, der mit einem Sequencer verbunden war. Bei ihm bekam das Publikum feinsten modularen Techno auf die Ohren.
Man sollte bekanntlich nicht das gesamte Pulver am ersten Tag verschießen. So oder so ähnlich kann man den ersten Tag des Zürich Modular-Fest beschreiben. Mit drei Acts, einem vierstündigen Workshop wie auch einer kleinen Präsentation hatte das Meeting sehr gemütlich begonnen. Wer aber noch nicht Musik genug hatte, reiste weiter in den Club Klaus, wo Tobi Neumann in den frühen Morgenstunden ein DJ-Set zum Besten gab.
wäre toll, wenn ihr künftig solche events vorher ankündigt. da wäre ich auch gerne dabei gewesen. setzt doch einen event kalender auf – wär das nichts? auf jeden fall ein schöner bericht geworden.
@fritz808 Hey fritz808. Schöne Idee für den Kalender, vor allem für Events im deutschen Raum. Freut mich, dass der Bericht gefallen hat ;)
Danke für den schönen Bericht…klasse Idee mit dem Eventkalender.
Hätte ich das früher gewusst wäre ich sehr wahrscheinlich auch in Zürich aufgeschlagen ;-).
In dem Fall hoffentlich nächstes Jahr :-).