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Test: Native Instruments Maschine Mikro MK3, Production Center

Günstiger Einstieg in den Maschine-Kosmos

2. November 2018

Native instruments Maschine Mikro MK3

Nachdem eigentlich der Trend bei der Maschine-Hardware in Richtung „höher, schneller, weiter“ (in Form von immer größeren Displays) ging, gehen die Berliner mit der Native Instruments Maschine Mikro MK3 einen Schritt zurück und konzentrieren sich auf das (vermeintlich) Wesentliche – die Pads. Ob das ein großer Wurf wird oder nicht – auf jeden Fall ist die Mikro MK3 durch die Konzentration die günstigste Maschine, die es je gab. Dass dafür einige Abstriche gemacht werden mussten, liegt in der Natur der Sache.

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Im Falle der Mikro MK3 liegen die Abstriche im Bereich Soundkarte und Displays, diese fallen nämlich einfach mal weg. Wobei – ganz stimmt das auch nicht – gibt es doch neben dem einzigen Drehregler ein 24 x 6 mm „großes“ Schwarzweiß-Display, das die wichtigsten Parameter anzeigt, die dann entweder mit dem Drehregler oder den rechts daneben befindlichen Pfeiltasten verändert werden können. Aber jetzt greife ich schon etwas vor …

NI Maschine Mikro MK3

So klein, aber wirkt schon so erwachsen

Einstieg in die Native Instruments Maschine Mikro MK3

Seit langer Zeit schon plane ich den Einstieg in den Maschine-Kosmos. Die vielen Versionen – MK2, MK3, Mikro MK 1 und MK2, Studio etc. machten die Wahl nicht gerade leicht. Auf jeden Fall nicht, wenn man nicht unbedingt die neueste Generation braucht, sondern sich eher den Gebrauchtmarkt anguckt. „Reicht die MK1?“ „Will ich nicht doch die farbigen Pads der MK2?“ „Die Displays der MK3 sind aber auch schon sehr coo.l“ „Eigentlich würde doch auch eine Mikro reichen, obwohl die Leute bemängeln, dass dann alles in Untermenüs steckt und mit der ‚Shift‘-Taste bedient werden muss.“ So oder ähnlich geht es sicher nicht nur mir.

Da macht der Preis der neuen Mikro die Entscheidung sicherlich etwas einfacher, kriegt man doch so ein Neugerät zum Preis eines gebrauchten. Die 16 Pads sind jetzt gewachsen und verfügen über die gleiche Größe wie bei den großen Geräten.

Native instruments Maschine Mikro MK3

Eine beinahe unbegrenzte Anzahl an Farben ermöglicht stets eine sehr gute Übersicht, welche Aktionen sich dahinter verbergen. Der grundsätzliche Aufbau eines Tracks mit Samples auf den Pads, die zu Groups und dann Scenes zusammengefasst werden, folgt ebenfalls den großen Maschine-Controllern. Das wird gerade Künstlern, die evtl. Zuhause einen großen Controller nutzen und live vor Ort nur eine Mikro brauchen, entgegenkommen. Allen anderen (inkl. mir) steht erst einmal die gleiche steile Lernkurve bevor.

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Diese wird allerdings noch etwas größer durch die Tatsache, dass es naturgemäß noch deutlich weniger (Lern-)Videos zu Funktionen in Maschine gibt, die nicht direkt am Controller erledigt werden können. Die Limitationen der fehlenden Displays und Drehregler fallen am ehesten auf, wenn man sich zum x-ten Mal ein Video anguckt, in dem ein Sample ganz einfach mit zwei Drehreglern beschnitten wird und man versucht, das mit der Maus in der Hand nachzuvollziehen und nachzumachen.

So gibt es auch bereits einige kritische Stimmen ansonsten begeisterter Maschine-Nutzer, die eher auf Sampling setzen und denen daher die fehlenden Einstellmöglichkeiten an der Hardware besonders auffallen. Aber prinzipiell ist das Aufnehmen und Bearbeiten von Fremd-Samples über die Software technisch uneingeschränkt möglich. Nur eben mit einem anderen Workflow und einer separaten Soundkarte bzw. AD-Wandler.

Wer auch ohne Sampling seinen Spaß hat bzw. erst einmal so starten will, kann dank der mitgelieferten Sound-Library mit 1,6 GB verschiedenen Sounds aller möglichen Genres direkt eintauchen. Für den Start schon super, jedoch wurde auch hier der Rotstift angesetzt, gab es doch bei der Mikro MK2 insgesamt 8 GB an Samples, Loops, Sample-Instrumenten, Drum-Synths & -Kits, Songs und Presets dazu. Aber irgendwie musste man ja auf den Preis kommen, der jetzt vielen den Einstieg ermöglichen wird. Dank der Software-Synthesizer Massive, Monark und Reaktor Prism, die ebenfalls im Paket enthalten sind, können auch eigene Sounds und Sound-Gruppen kreiert werden. Oder man sampelt eigene oder fremde Musik. Wobei auch dafür eher der Griff zur Maus bzw. dem Trackpad nötig wird.

Native instruments Maschine Mikro MK3

Grundsätzlich ist jeder Maschine-Controller ein reines Bedieninstrument der Maschine-Software. Standalone ist mit ihnen nichts zu machen, zumal die MK3 Version durch die fehlenden Audioschnittstellen noch hilfloser ist als alle Versionen davor. Allerdings hat Native Instruments der Mikro MK3 eine verbesserte MIDI-Steuerung zur Nutzung der Hardware mit einer DAW mitgegeben.

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Forum
  1. Profilbild
    targon

    Ich habe mit der Maschine Studio angefangen. Irgendwann kam die Jam dazu, um noch schnelleren Zugriff zu haben.
    Mit weniger Knöpfen und ohne Display würde für mich Maschine nicht funktionieren.

    Aber nichts ist so individuell wie der eigene Workflow.

    • Profilbild
      Alexander Kramer RED

      @targon Hallo Targon,
      Ich glaube auch, dass der Weg zurück von vielen Knöpfen und Reglern zur Mikro schwer fällt.
      Aber als Einstiegsgerät, ohne den „Knopf-Workflow“ verinnerlicht zu haben, ist sie schon gut gemacht.

      Lieben Gruß

      Alex

  2. Profilbild
    FLTRHND

    Ich finde für die Software hätte es einen Abzug geben sollen. Die Updates sind sehr mager. Die Maschine Software wird stiefmütterlich behandelt. Versprochene Dinge wie Songlayer, Automationen, Live Scene Arrangment Recording die schon mit dem Release der Jam kommen sollten, sind nicht erschienen. Entwicklungen werden eingefroren um einen Sampledienst zu integrieren. Nichts wird kommuniziert, in den offiziellen Foren ist die Laune mies. Die Hardware ist super aber wer sich eine Maschine kauft sollte sich eigentlich erstmal im offiziellen Forum informieren. Ich jedenfalls bin sehr auf die Nase gefallen da ich hoffte zumindest eine Daw ähnliche Software zu bekommen. Das Arrangement ohne Songlayer und vernünftige Automation lines ist bisher ziemlich mies, die Bedienung mit Maus schlecht die Grafik alt backen und nicht 4k ready. Und ich würde auch nicht vor nächsten Jahr mit einem Update rechnen.

  3. Profilbild
    8-VOICE AHU

    Die Software ist schon sehr wichtig, auch wenn die Hardware toll ist, aber zumindest Automationen sollten möglich sein…!

    • Profilbild
      Alexander Kramer RED

      @8-VOICE Hallo 8-Voice, Hi xhanibalx,

      Ihr habt schon recht mit euren Aussagen. Aber getestet wurde nicht mit Augenmerk auf Maschine 2 oder der Maschine Software im Vergleich zu anderen DAWs. Sondern primär die Hardware, und wie diese mit der Software zusammenarbeitet.
      Bleibt nur zu hoffen, dass jetzt wo Sounds.com gelauncht ist, wieder intensiver an den Features gearbeitet wird.

      Lieben Gruß

  4. Profilbild
    slogen

    Dieses Jahr habe ich mir nach reichlicher Überlegung eine Maschine MK3 gegönnt. Nach 30 Tagen habe ich die Kiste zurückgesendet. Als Jahre langer MPC 2500 Nutzer fand ich den Workflow einfach kacke und die ganze Bedienung sagt mir auch null zu. Alleine schon der ganze Installationsakt ging mir auf den Sack. Irgendwie wirkt alles überladen…. Es hat sich mir gegenüber wieder einmal bestätigt das ich Native Instruments nicht gut finde.

    Auch nutze ich z.B. lieber Serato als Traktor DJ.

    Damals MPC 2500 gekauft –> ausgepackt –> eingeschaltet –> los

    Ich denke das ich mir im laufe des Jahres eine MPC X gönnen werde, aber auch hier bin ich gespannt ob mir das nicht zu viel alles ist. Scheint ja auch nicht mehr das zu sein was es mal war…. aber ausprobieren werde ich die Kiste wohl.

  5. Profilbild
    TBS

    Ich hatte die Mikro ein halbes Jahr ausprobiert, da ich das Konzept für Software und Controller sehr interessant gefunden habe.

    Als Hauptsoftware benutze ich Ableton Live. Der Ausflug zur Mikro war ok gewesen, mit einigen Abstrichen.

    Für mich als eingefleischter Ableton Live User haben sich ein paar Sachen vertraut angefühlt, der Sequenzer ist einfach aber ok. Der Contr. erleichtert das Arbeiten und die Zuweisung der Tasten mit den Funktionen ist logisch aufgebaut. Trotz der Option in die Menüs zu tauchen.

    Jetzt kommt das „ABER“, man ist schon durch Ableton Live sehr verwöhnt muss ich sagen, die Automation, lässt hier für mich zu wünschen übrig, Hüllkurven kann man nur mit der Hand einzeichnen und nicht wie in Live ein Line ziehen oder Kurven einfügen.

    Das zweite Problem, ist dass ich hier mir über die Jahre einen Ordner mit Plugins angelegt habe und ich diesen auch thematisch durch Ordner getrennt habe, damit man die Übersicht über die vielen Plugins behält. Das ignoriert Maschine und es wird alles durcheinander geworfen und die Ordnung ist dahin, man muss umständlich die Plugins suchen.

    Aber alles in allem ist die Maschine Mikro mit Software und Controller ein gelungenes Konzept.

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