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Workshop: Bedroom Gitarristen – Gitarre spielen in Zimmerlautstärke

Der perfekte Bedroom Sound!

15. Januar 2023

Workshop: Gitarre spielen in Zimmerlautstärke

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Der perfekte Gitarren-Sound in Zimmerlautstärke ist wahrscheinlich DIE Herausforderung für uns Gitarristen und dementsprechend sind wir immer auf der Suche nach dem perfekten Bedroom Sound. Klar, wir Gitarristen lieben es, auf der Bühne oder im Proberaum zu stehen, das 100 Watt Röhren-Topteil voll aufzudrehen und uns die Wucht des Sounds über die 4x12er Box um die Beine wehen zu lassen. Mit dieser gefühlten Rückmeldung des Amps fliegen die gespielten Töne nur so aus den Fingern und man spielt so gut, wie selten zuvor. Die Röhren kochen und der Amp spielt an seiner Leistungsgrenze und klingt besonders sahnig. Aber zu Hause, im Studio und selbst auf vielen Bühnen und ist diese große Lautstärke eher unerwünscht. Es gibt Übersprechungen mit den anderen Instrumenten, ein unschönes Feedback über die Monitor-Boxen und auch die eine oder andere unschöne Rückmeldung vom Tontechniker, der irgendwie gegen die Lautstärke kämpft, um einen guten Mix hinzubekommen. Die Frage aller Fragen lautet also: Wie kann man auch mit einer moderaten Lautstärke einen richtig vollen Sound erzeugen?

Zuhause Gitarre spielen – digitale Optionen

Der moderne Gitarrist wird jetzt natürlich sagen, dass es doch zahlreiche, digitale Emulationen gibt und dass ein Röhrenamp zum Verstärken des Gitarrensignals längst nicht mehr nötig sei. Ja, das ist durchaus richtig und seit den ersten Emulationen von Line6 in Form des PODs, der legendären roten Bohne, hat sich technisch viel getan.
Vom Kemper Amp über aktuelle Line6 Helix Geräte bis zu DAW-Plug-ins gibt es viele richtig gute Amp-Emulationen, die klanglich oft gar nicht mehr vom echten analogen Amp unterschieden werden können. Wer gute Boxen am PC hat, kann mit diesem Setup sehr gut zu unterschiedlichen Songs jammen.
Ich persönlich tue mich mit Plug-ins aber immer etwas schwer, da ich tagsüber schon genug Zeit am Rechner verbringe und abends gerne ohne Touchpad und Monitor auskommen möchte. An echten Potis schnell etwas nachregeln, ist da viel entspannter.

Hier könnten das Strymon Iridium und das Walrus Audio ACS-1 Abhilfe schaffen. Beide haben sich des Problems nochmals angenommen und bieten die Pedalboard-Lösung für viele Gitarristen. Der Vorteil ist, dass man das kompakte Pedal auf sein bereits vorhandenes Pedalboard packen und so sämtliche Presets und Sounds nutzen kann, die man braucht. Sie ermöglichen es sogar (auch, wenn für viele vielleicht ein Frevel), über Kopfhörer zu üben und das mit einem richtig guten Sound. Als Bonus bekommt man eine tolle Amp-Emulation, mit der man auch gleich aufnehmen kann.

Workshop: Gitarre spielen in Zimmerlautstärke

Strymon Iridium

Wer also bereits ein kleines Heimstudio hat und entsprechend gute Monitor-Boxen und Soundkarte sein Eigen nennt, der kann in nahezu jeder Lautstärke zu Hause üben und aufnehmen und das Ergebnis gleich fertig produzieren und als MP3-Datei speichern. Vom Songwriting zum Song war es nie einfacher.

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Strymon Iridium Amp & IR Cab
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Kundenbewertung:
(128)

Bedroom-Amps für den Gitarren-Sound in Zimmerlautstärke

Kleine Amps in Transistor-Bauweise gibt es schon lange und die Auswahl ist groß. Auch wenn Gitarristen beim Wort Transistor immer gleich das Gesicht verziehen und reflexartig einen Schritt zurücktreten, können diese Amps tatsächlich eine gute Option zum Üben und Jammen in den eigenen vier Wänden sein. Es gibt genügend berühmte Gitarristen, die sowohl im Studio als auch Live Transistor-Verstärker nutzen. Also keine Angst vor dem modernen Zeug. Man muss sich immer nur mantraartig sagen, dass Verzerrer-Pedale ja auch auf Transistoren basieren.

Kleine Röhrenamps sind mittlerweile ebenfalls eine gute Option. Während man lange Zeit versucht hat, das 100 W Marshall Topteil durch Attenuator, Mastervolume und Powerscaling auf Zimmerlautstärke zu zähmen, haben sich kleine 1-5 Watt Amps auf den Markt geschlichen und liefern sehr gute klangliche Ergebnisse. Axel hat hier den Hughes & Kettner Nano Heads mal auf Herz und Nieren getestet.

Gitarren-Sound in Zimmerlautstärke

Hughes&Kettner Nano Heads

Eigentlich sind 100 Watt Amps ja schon lange nicht mehr richtig ausreizbar. Erfunden in Zeiten, in denen die PA nur sehr rudimentär oder gar nicht vorhanden war, brauchte man die Lautstärke, um ein Konzert hörbar für viele Zuschauer zu spielen. Aber schon früh bemerkte man, dass man eigentlich einen angezerrten Sound bei etwas geringerer Lautstärke brauchte. Also wurde das Mastervolume in Amps eingebaut. So konnte man in dem Preamp die Verzerrung erzeugen und die Gesamtlautstärke etwas reduzieren. Das ist für Bühnen sicherlich sinnvoll, für einen Gitarren- Sound in Zimmerlautstäke trotzdem immer noch viel zu laut. Denn wenn man das Master-Volume fast ganz zudreht, klingt der Amp zu Hause einfach nicht mehr gut.

Powerscaling bei Amp

Eine weitere Option, die Röhrenmonster zu zähmen, ist es, ein Powerscaling einbauen zu lassen. Hier kann, kurz zusammengefasst, die interne Spannung stufenlos reduziert werden, wodurch der Arbeitspunkt der Röhren verändert wird und der Amp auch bei geringerer Laustärke schon verzerrt. Aber auch das funktioniert immer nur in Maßen. Als Beispiel: ich habe ein Powerscaling sogar in einem 5 Watt Amp eingebaut, um ihn zu Hause spielen zu können. Einen 100 Watt Amp würde man auch hiermit nicht in ein Wohnzimmer stellen wollen.

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Der perfekte Gitarren-Sound in Zimmerlautstärke durch Attenuator

Attenuator sind eine weitere Option, um dem lauten Würfel das Maul zu stopfen und den Gitarren-Sound auch in Zimmerlautstärke gut klingen zu lassen. Diese Geräte schaltet man zwischen Amp und Lautsprecher und kann so die Gesamtlautstärke weiter reduzieren. Es gibt Attenuator von verschiedenen Herstellern und ich habe die Erfahrung gemacht, dass jeder Attenuator mit einem anderen Amp besser oder schlechter funktioniert.

Dr. Z Amplification Z Air Brake

Den Weber Attenuator mag ich in Verbindung mit Fender Amps. Der Z Air Brake von Dr.Z, der sogar über ein Bedroom-Setting verfügt, klingt mit Vox oder Marshall meiner Ansicht nach besser. Aber auch hier hat man klangliche Einbußen und der Speaker interagiert nicht mehr so schön mit dem Amp, wie man es aus dem Proberaum gewohnt ist.

Die OX Amp Top Box von UA Audio ist eine perfekte Lösung, um seinen Röhrenamp in ein Studio-Setup zu integrieren und eignet sich natürlich auch sehr gut, um zu Hause damit zu üben. Johannes hat das gute Stück hier mal für euch getestet. Auch hier gilt: wer ein Homestudio hat oder langfristig selbst aufnehmen möchte, für den könnte dieser Attenuator eine ideale Option sein.

So spielst du Gitarre leise – Isolationsbox

Isolationsboxen, wie zum Beispiel diese von Grossmann, könnte ebenfalls interessant sein, wenn man den Sound dann anschließend über ein kleines Mischpult oder den PC wieder verstärkt. Die Isolationsboxen schirmen einen einzelnen Lautsprecher fast schalldicht in einer Box ab und per Mikrofon kann dieser dann abgenommen werden. Damit habe ich schon sehr gute Ergebnisse erzielt und möchte für Aufnahmen nicht mehr drauf verzichten. Als reines Übungs-Setup ist es vielleicht etwas umständlich, da man das Signal wieder verstärken und über gute Boxen abhören muss. Es gab auch mal den Versuch, einen Diffusor vor den Speaker zu klemmen aber dies verändert eher den Abstrahlwinkel des Lautsprechers und verteilt den Höhen-Peak. Leiser wird es dadurch nicht. Sicher, die Wucht eines aufgerissenen Amps haben sie nicht, aber sie haben einen guten Sound und immerhin echte Röhrenverzerrung. Vom Fender Champion, über kleine Marshalls, bis in die Boutique Ecke, die Hersteller bedienen alle Soundvorlieben.

Gitarren-Sound in Zimmerlautstärke

Vov Lil‘ Night Train

Ich habe im Laufe der Zeit ein ganzes Arsenal an kleinen Röhrenamps angesammelt und bin ein echter Fan der Sounds. Wenn man bei Proben eine Kombination aus einem Vox AC15 und Fender Deluxe Reverb im Stereo-Setup spielt, kann zu Hause ein Vox Lil‘ Night Train und ein Fender Vibrochamp diesen Gitarren-Sound auch in Zimmerlautstärke schon ziemlich gut nachstellen.

Auch die kleinen Fender Tweed Nachbauten vom Champ oder die gesuchten Blackheart Killerant 1 Watt Amps können einen schönen, angezerrten Sound erzeugen und das bei absolut vertretbarer Lautstärke.

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Fender 68 Custom Vibro Champ
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Kundenbewertung:
(7)

Auch wenn sie nicht zu 100 % den Klangvorlieben entsprechen, klingen sie doch besser, als ein großer Amp, der in der Lautstärke auf 0,5 feinjustiert wird. Wenn man diese kleinen Amps an einen etwas größeren Lautsprecher als den meist verbauten Winzling, anschließt, erhält man zwar wieder etwas mehr Lautstärke, aber der Klang wird auch voluminöser. Einige dieser kleinen Röhrenamps haben ihre bekannten Schwachstellen und eignen sich aber sehr gut, um sie vom Fachmann modifizieren zu lassen. So kann man unnötiges Brummen oder eine Frequenzanpassung an die eigenen Soundvorlieben realisieren. Und gerade die Kombination von zwei kleinen Amps kann das Klangspektrum sehr schön erweitern. So kann ein Amp die Schwächen des anderen ausgleichen.

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Gitarre spielen, ohne Nachbarn zu stören – Effektgeräte

Die kleinen, bunten Treter helfen uns auf der Bühne ja auch, warum sollte man sie vergessen, wenn es um einen guten Gitarren-Sound in Zimmerlautstärke geht? Selbst wenn man auf der Bühne kein Overdrive-Pedal nutzt, sondern seinen Grundsound aus einem angezerrten Amp holt, können Verzerrer zu Hause den kleinen Amp etwas anpumpen. Ob man nun einen klassischen Overdrive oder eine Amp-Emulation wie die Box of Rock von Zvex oder die klassischen Sansamp Pedale vor einem kleinen Amp, ob Röhre oder Transistor nutzt, ist eigentlich nebensächlich, da man ihn ja nicht in die Sättigung treibt, klingen die richtig gut und können so noch einiges an Sound rausholen.
Hier ist die Wahl des richtigen Verzerrers etwas komplexer. Während man auf der Bühne vielleicht einen mittenbetonten Tubescreamer mit weniger Bässen wählen würde, kann dieser im Zimmer, alleine gespielt, etwas topfig klingen. Hier wähle ich eher einen neutraleren Verzerrer, der auch untenrum etwas mehr Druck hat. So klingt der kleine Amp etwas voller.

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Fazit

Ja, die Zeiten, in denen man seinen Live-Amp zum Üben mit nach Hause geschleppt und so lange gespielt hat, bis die Nachbarn klingeln, sind zum Glück vorbei. Es gibt Mittel und Wege, mit denen der Gitarren-Sound auch in Zimmerlautstärke gut zu klingen kann. Von kleinen, gut klingenden Amps bis hin zu digitalen Emulationen, die einen richtig guten Sound haben und dazu noch sehr flexibel sind, ist die Auswahl groß. Wichtig ist, dass man ein Setup findet, das zu einem passt und das einfach und unkompliziert zu bedienen ist. Es macht halt wenig Spaß, wenn man abends erst einmal das Setup aufbauen und Updates installieren muss. Man möchte doch einfach nur ein bisschen jammen. Und einen inspirierenden Sound bekommt man dann auch ohne Streit mit den Nachbarn hin.

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Forum
  1. Profilbild
    megaloop

    Hallo,
    man könnte auch den DI-Out (falls vorhanden) vom Amp nutzen – Manchmal sogar mit einer zuschaltbaren Box-Emulation – und das Signal an ein Audio-Interface oder ein Mischpult schicken. Von da aus hat man die Möglichkeit über Kophörer oder angeschlossene Monitore den unverfälschten Sound des Amps/Vorverstärkers abzuhören mit der benötigten Lautstärke.

  2. Profilbild
    HanSolo

    Danke für den Artikel!
    Schade, dass das Z Air Brake Pedal seit Februar 2022 nicht mehr hergestellt wird.😕

  3. Profilbild
    harrymudd AHU

    Nach langem Hin und Her nehme ich meine Gitarren mittlerweile zu 99% mit Mikrofon(en)ab und auf.
    Auch einen Mini-Plexi mir Attenuator auf ca 85dB/1m gedosselt.
    In einer Mietwohnung:)
    Früher per DI( Rockman, später SansAmp, dann Pod bzw Plugins) auch den Kemper habe ich probiert, aber nichts hat mir diesen lebendigen Sound eines mikrofonierten Amps geliefert.
    Diese kleinen 1W Röhrenamps sind auch eine praktikable Lösung – mit Mikrofon, besonders mit Bändchen erzielte ich gute Ergebnisse.
    Als Attenuator kann ich für den lötkundigen Gitarrero den Tube-Town POS100 Bausatz empfehlen – Anschaffungswiderstand 100 Euronen. Und ein Attenuator ändert immer den Sound, was aber für mich ok ist.

  4. Profilbild
    RainerJTM

    Hier meine Erfahrungen und Vorgehensweise in Kürze:

    Meine Röhrenamps haben alle zwei Speakerausgänge.
    1. Ausgang 1 geht auf einen Toneking Ironman II Attenuator oder wahlweise eine Fryette Power Station PS-2 und von da auf ein 2×12 Cabinet
    …. TROCKEN OHNE HALL/Delay.

    2. Ausgang 2 geht auf einen OxAmp und dann über den Digitalausgang in die DAW (Cubase Artist) mit zwei Adam 8x Studiomonitoren
    …. MIT HALL/Delay vom OXAMP.

    Warum mache ich das?

    Der OXAMP ist bzgl. der Speakersimulationen sowie bzgl. Reverb/Delay das Beste am Markt.
    Der OXAMP ist bzgl. Attenuatorqualität FÜR MICH allerdings das Schlechteste am Markt.
    Es gibt keinen Bypass … selbst bei Rechtsanschlag arbeitet der Attenuator schon zu ca 10%.
    Geht man nur einen Teilstrich zurück dann kompromiert der Attenuator den Ampsound schon sehr stark … Bässe und Höhen werden beschnitten.
    Geht man noch weiter zurück dann ist das Ampsignal für meine Begriffe jeglicher Lebendigkeit beraubt.

    Der IRONMAN II ist ein klassischer rein analoger Attenuator mit reaktiver Last.
    Hier hat man bei Rechtsanschlag einen Bypass.
    Sollte das Signal bei starker Dämpfung zu stark aufhellen, kann man dies über einen Presence-Switch (-3db, -6db) korrigieren.

    Auf diese Weise erhalte ich für meine Ansprüche eines Amateurs einen Super Sound in the Room, den ich toll recorden kann und der auch nach Röhre klingt!

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