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BLACK BOX: Korg DDM-110 und DDM-220, Drumcomputer

(ID: 109951)

HAPTIK & ANSCHLÜSSE

Die Verarbeitung beider Geräte ist außerordentlich gut. Das angeraute Kunststoffgehäuse ist mit einer Kantenlänge von 22,5 x 19,5cm annähernd quadratisch und hat eine gleichmäßige Stärke von 4 cm. Auf der Unterseite liegt das Gerät auf Gummifüßen rutschfest auf, allerdings lösten diese sich bei meinem Gerät recht schnell ab. Die Anschlüsse befinden sich auf beiden Seiten, das ist besonders bei der Montage vor einer Heimorgel praktisch. Im Studio dürfte das allerdings weniger gefallen. Links befindet sich der Netzanschluss und der Power-Schalter, 9 Volt Gleichspannung muss als anliegen, möglicherweise könnte das bekannte KA-350 passen. Alternativ lassen sich 6 AA-Zellen (Mignon) zum Betrieb nutzen. Diese sind auch für den Speichererhalt Voraussetzung, ohne Batterien darf man stets von vorne beginnen. Weiter gibt es zwei 3,5 mm Klinkenbuchsen für die Datensicherung und den DIN Sync Anschluss. Rechts befinden sich fünf 6,35 mm Klinkenbuchsen, von denen die oberen beiden ein Fußschalteranschluss und ein Trigger-Ausgang sind. Schließt man dort einen Kopfhörer an, hört man beim Drücken der Handclap-Taste einen Impuls. Da ich seinerzeit kein Handbuch hatte und ansonsten auch nicht brauchte, habe ich diese Buchse nicht verwendet. Die unteren drei sind zwei Mono- und ein Stereo-Ausgang für den Kopfhörer. Als Kind hatte ich damals das Gerät auf Reisen immer dabei und verbrachte die Zeit mit dem Programmieren von Drum-Patterns. Leider hat KORG die Sounds im Panorama so verteilt, dass diese entweder zentral, ganz links oder ganz rechts ertönen. Die Abhörposition wurde aus Sicht des Drummers gewählt, so dass sich Open und Closed Hi-Hat und Hi-Tom ganz links befinden, Low-Tom und Crash ganz rechts, Bass-Drum, Snare-Drum, Rimshot und Handclap in der Mittel. Links und rechts bedeutet aber nicht wie beim Roland TR-505 ein leichter Versatz im Stereo-Panorama, sondern wirklich auf dem linken und rechten Kanal mit einer nicht ganz klaren Trennschärfe verteilt. Das wirkte sich mit Kopfhörern bei mir etwas ermüdend aus und war auch nicht lange bei hoher Lautstärke zu ertragen.

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Das Bedienfeld mit 15 Kunststofftasten und fünf Drehreglern ist übersichtlich und logisch aufgebaut. Eine dreistellige LED-Segmentanzeige stellt die jeweiligen Werte außer Tempo dar, Lautstärkeregler auch separat für Metronom und Hi-Hat/Crash runden die Ausstattung ab. Der Tempo-Regler ist rastend und den jeweiligen Wert muss man am weißen Zeiger ablesen. Da das nicht exakt klappt, gibt es einen kleinen Fine-Tuning-Regler. Überhaupt ist die abgeflachte Seite der kleinen und großen Drehregler sehr schön und erleichtert die Blindbedienbarkeit. Ein kleiner Schiebeschalter unterhalb des Displays wechselt zwischen dem Wiedergabe- und Editiermodus, dies wird auch deutlich an roten LEDs gekennzeichnet und verhindert ein versehentliches Verändern der Daten. Letztendlich sperrt dieser den Zugang zu den Editierfunktionen. Die 10 Tasten für Akzentuierung und die neun Sounds sind groß genug und auch die übrigen Tasten lassen sich zielsicher treffen. Sie ragen weit genug aus der Frontplatte heraus und sitzen enorm fest. Zwar haben sie keinen wirklich definierten Druckpunkt, dafür vertragen sie auch etwas Kraft und wirken nicht so fragil wie beispielsweise die Gummitasten einer Electribe EMX-1/ESX-1.  So hat man nicht das Gefühl, ständig auf die Platine zu drücken und im Betrieb zeigten sich nach häufigem Gebrauch keine Störungen. Gleiches gilt für die Drehregler, auch wenn besonders die kleineren etwas Spiel haben. Betrachtet man das Bedienkonzept genauer, weiß man, woher die Bedienphilosophie des microKORG der ersten Generation stammt. Denn vieles ist artverwandt, wie beispielsweise die Modus-Taster links neben den Sounds, die doch sehr an die zwei Drehregler der Programmiersektion erinnern. Der eine ist für den Song-Modus zuständig, der andere für den Pattern-Modus.

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BEDIENUNG

Beim Einschalten des Instruments befindet es sich übrigens im Song-Modus auf Song 1 und man kann die Sounds nicht direkt anspielen. Rechts neben diesen Tasten befinden sich eindeutige LEDs mit einer zugehörigen Beschriftung. Drückt man mehrfach die jeweilige Modus-Taste, wechselt die LED zum nächsten Punkt, sofern verfügbar. Oben und unten wird die LED-Reihe mit den zwei roten Leuchten für die Programmierung flankiert. Drückt man die Song-Taste, kann man direkt den Song wählen, drückt man Pattern, verfährt man ebenso mit dem gewünschten Programmspeicher. Ein Live-Modus erlaubt das direkte Spielen der Drums. Ist der Schiebeschalter im Programmiermodus, erlaubt ein weiterer Druck auf Pattern oder Song den Zugriff auf die Editierfunktionen.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Viertelnote AHU 1

    Die Sounds der beiden Gerät habe ich immer
    zu sehr als pappig empfunden. Den 110er Drums habe ich auch sehr schnell abgestoßen. Aber Nostalgischen Spaß machen die Kisten.

    mfG

    • Profilbild
      Stephan Merk RED

      @Viertelnote Weißte, prinzipiell hast Du Recht. Aber wie immer muss man auch hier auf das Einsatzgebiet schauen: Sie klangen besser als sämtliche analogen Orgel-Drums von Farfisa bis Bontempi und No-Name. Korg hatte in den 80er doch immer so günstige Teile rausgehauen, wie sie es heute ja auch machen. Ich hatte mal das – ich meine es hieß PM-5 oder PA-5, das war ein Pedal-Hall für Gitarristen. Mono und sehr einfach, aber ich war damals froh, überhaupt etwas zu haben. Da war man nicht wirklich anspruchsvoll. Auch meinen DDM-110 habe ich geliebt, weil ich brauchte weder Lupe noch andere Hilfsmittel, die LED-Reihenfolge konnte ich mir merken, die LEDs waren super groß und bei Autofahrten war er stets dabei und ich konnte experimentieren.

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        Viertelnote AHU 1

        @Stephan Merk gerade bei einem Handicap ist gerade die Beschriftung der Bedienelemente, bzw. das
        Handling extremst wichtig. Ich stehe nämlich vor einem ähnlichen Problem.

        Das weniger-ist-mehr Prinzip ist nicht immer schlechter. Ich denke bei einer einfachen, aber klaren Struktur liegt das Ergebnis eher auf der Hand.

        Noch was zum DDM: lassen sich die Geräte syncen?

        freundlicher Gruß

        • Profilbild
          Stephan Merk RED

          @Viertelnote Ja, lassen die sich über diesen Sync-Port, hatte ich im Artikel ja beschrieben. Da ich aber nicht beide hatte, konnte ich das nie in der Praxis sehen. Dass Weniger oft mehr ist, kann ich auch so bestätigen. Da muss man manchmal Kompromisse setzen, wenn auch vom logischen Gesichtspunkt an der falschen Stelle. Oder man lebt eben mit den Einschränkungen und verzichtet auf Funktionen, weil man sie schlichtweg nicht erreicht. Ich suche mir bei der Entscheidung dann meistens den mittelweg raus.

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            Viertelnote AHU 1

            @Stephan Merk Ich meinte auch das syncen mit anderen Geräten (Boss DR55, Boss DR110) aber das
            ist auch ein anderes Thema. Mit einem Gate Reverb knallen die alten Drummies aber ganz ordentlich. Ich hab da einen Korg DRV 1000 als Geheimwaffe für mich entdeckt.

            mfG

            • Profilbild
              Stephan Merk RED

              @Viertelnote Hm, die sagen mir nichts, aber die Boss-Geräte dürften ja MIDI Haben, das fehlt ja dem Korg, damit klappt’s nicht. Hatte damals mal spaßeshalber den TR-505 angeschlossen, keine Reaktion. Ist ja auch logisch, weil eben kein MIDI. Ich hatte im Netz gelesen, die TB-303 hat auch so einen Sync-Port, aber kompatibel war damals anders.

  2. Profilbild
    Son of MooG AHU

    Die DDM-110 hat mich viele Jahre begleitet, wohl auch deshalb, weil sie zu den letzten Geräten gehörten, die noch kein MIDI hatten. Hier noch ein paar ergänzende Bemerkungen: Es gab nur eine Sync-Buchse, die per Schiebeschalter als in oder out fungierte. Außerdem gab es einen programmierbaren Trigger-Out, bei dessen Nutzung man aber auf den Clap-Sound verzichten. Auf diese Weise liefen DDM-110 als Master über Sync mit meiner MC-202 und über Trig-Out mit dem Arpeggiator meines Juno-6. Die Taster funktionierten nach einigen Jahren nicht mehr zuverlässig; manchmal kam gar nichts oder ein ganzes Stakkato. Mit dem Erwerb eines Yamaha QY-10 schickte ich die DDM-110 in Rente…

    • Profilbild
      Stephan Merk RED

      @Son of MooG Danke Dir für Deine Ergänzungen? Den Schiebeschalter hatte ich noch waage in Erinnerung, aber war mir nicht mehr sicher, daher wollte ich lieber weniger als mehr schreiben. Der befand sich an der linken Seite meine ich. Aber wie Du das beschreibst, hat die Kiste ja richtig experimentelles Potential. Da ist mein Vergleich zu den Folcas ja gar nicht mal so weit her geholt.

      • Profilbild
        Son of MooG AHU

        @Stephan Merk Noch eine kleine Ergänzung: die letzten Monate, bevor ich die DDM 110 einem Bastler verschenkte, erhielt ich noch eine DDM 220, deren Taster ähnlich schlecht reagierten wie bei der 110 (ist also kein Einzelfall). Den Nachteil der Sync.Buchse konnte ich zum Glück durch die 2 Sync-Out-Buchsen meines MC-202 ausgleichen, aber wer hatte schon diese Kombination ? Die 220 ging übrigens gemeinsam mit der 110 an o.g. Bastler…

  3. Profilbild
    micromoog AHU

    In der Teeniezeit in den 80ern hatte ich mal die 110er übers Wochenende leihweise vom örtlichen Musikgeschäft mit nach Hause nehmen dürfen. So richtig tolle Erinnerungen habe ich nicht daran und es kaufte dann kurz darauf eine Alesis HR16 anstatt die kleine Korg.

    • Profilbild
      Stephan Merk RED

      @micromoog Ich fände schön, wenn bei Vergleichsnennungen auch darauf hingewiesen werden würde, warum das Gerät dann den Vorzug bekam, ob es im selben Preisniveau liegt oder eben nicht und was es mehr bzw. besser konnte. Wer nach Jahren die Kommentare liest, wird ohne aufwendige Recherche die Beweggründe jedenfalls nicht nachvollziehen können. Ich finde das etwas schade, weil gerade die Kommentare doch eine deutliche Bereicherung eines Artikels darstellen und diesen eben lebendiger erscheinen lassen.

      • Profilbild
        micromoog AHU

        @Stephan Merk War mit der Alesis einer der ersten, muss also so 87 (oder gar 88) gewesen sein.
        Da war die DDM110 schon ein paar Jahre auf dem Markt.
        Die Zeit war schnelllebig, DX7 löste Analoge ab, D50 und Rompler lösten den DX7 ab (sehr vereinfacht ausgedrückt). Zu dem Zeitpunkt als ich die DDM110 bei mir hatte suchte ich definitiv nach einem anderen Sound. Die Alesis HR16 bot seinerzeit eher den Sound den ich suchte, dank des Detunes von +/- 12 Halbtönen und der Möglichkeit Sounds zu layern, hatte die HR16 schon einen ordentlichen Wumms und war auch im Akustikbereich besser aufgestellt.

        • Profilbild
          c.hatvani RED

          @micromoog Schöner Bericht. Die zwei Kisten hatte ich auch mal in meinem Besitz – ich fand den Sound von Anfang an grausig :-). An der Bassdrum konnte man herumdoktern wie man wollte (EQ, Verzerrer, Kompressor, etc.), das Ergebnis war immer bescheiden.

          Zu erwähnen wäre noch, daß es mit dem Korg MR-16 ein Soundmodul gab (gleiches Gehäuse wie EX-800), der die Sounds der DDM Maschinen in einem Gerät mit MIDI und Einzelausgängen vereinte.

  4. Profilbild
    THEXCEE

    OMG OMG…bedenkt auch was KORG damals in unseren Kreisen ausgelöst hat „DIGITAL DRUMS“ für diesen Preis!! Keine 8000DM für eine LINN!
    Ich war froh, und benutzte den Trig out meines DD110 sehr erfolgreich an meinem Monopoly.

  5. Profilbild
    harrymudd AHU

    Auch ich besaß die DDM110 und später auch den Synchronizer KMS30, der dann auch MIDI sync erlaubte.
    Ach ja damals….

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