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sx-KN7000 bei Nacht

In der Grundeinstellung ist er recht steril und fast zu viel des Guten, so dass man die virtuelle Raumgröße verkleinern sollte. Es gibt einige Voreinstellungen und er lässt sich in vielen Parametern anpassen, so dass hier auch noch Klangpotential geboten wird. Aufgrund dieser Distanz der Instrumente fehlt irgendwie etwas Druck, das sich bei traditioneller Musik allerdings positiv auswirkt. Hier liegen ohnehin insgesamt gesehen die Stärken: Naturinstrumente, Schlager, Jazz, Volksmusik. Schwächen gibt es in den Bereichen Dance, Elektronik oder House. Das klingt nicht wirklich schlecht, der Biss fehlt aber irgendwie. Die PCM-Engine klingt sehr analytisch, eben digital und präzise. Die harten Übergänge, die man bei den Mega Voices der Tyros-Reihe kennt, erlebt man beim Technics KN7000 nicht. Das gesampelte Steinway-Piano klingt beispielsweise gut, wenn auch etwas zurückgestellt, als ob man die Mikrofone nicht direkt am Korpus ausgerichtet hätte. Gleiches gilt auch für andere, aber nicht alle Sounds. Besonders Flöten und Bläser klingen doch recht dynamisch und warm, verfügen teilweise auch über spieltechnische Artikulationen. Einige davon sind als monophone Soloist-Sounds ausgelegt, die dadurch sehr authentisch wirken und sich vor Allem beim Layern mehrerer Sounds als Melodiestimme positiv hervorheben können.

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Mit der Solo-Taste lässt sich aber jedes Instrument monophon spielen. Die Synthesizer-Sektion ist mal so, mal so. Es gibt schöne Padsounds, wobei sich manche Lead-Sounds nicht immer bissig durchsetzen können. Das verleiht dem Instrument zwar eine gewisse Eigenständigkeit und sicher ist nicht jedes analoge Vorbild ein Kreischkünstler, aber manche Sounds hat man durchaus druckvoller in Erinnerung. Das absolute Gegenteil empfinde ich jedoch beim DX7 E-Piano, das wurde sehr authentisch und dynamisch gestaltet, dass es vom Original kaum zu unterscheiden ist. In den Klangbeispielen können Sie sich selbst einen Eindruck davon machen. Insgesamt verfügt das Instrument über 64 MB Wellenformspeicher, die sich auf 1.187 Sounds und 41 Drum-Kits aufteilen, 128 Stimmen können gleichzeitig erklingen. Dazu kommen dann noch eine Drawbar-Orgel mit zuschaltbarem Overdrive und drei Tab-Orgeln, hier werden klassische E-Orgeln von Solina und eine Wurlitzer Theater-Orgel nachgebildet. Besonders dabei ist, dass sich letztere auch als Harmonium oder kleine Kirchenorgel für klassische Werke einsetzen lässt. Ein Akkordeon-Register steht auch separat zur Verfügung, das deutsche, französische und italienische Modelle anbietet.

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Da liegt es nahe, dass es auch eine Ausführung mit Knopfakkordeon-Tastatur gibt. Diese wurde allerdings nicht von Panasonic selbst, aber im Auftrag vermutlich für den europäischen Markt gefertigt. Heute wird eine solche Gehäusevariante meines Wissens nur noch von Ketron angeboten und sieht ziemlich interessant aus, auf der Musikmesse konnte man so etwas vor einiger Zeit noch bewundern. Die Akkordeons und Orgeln beschränken sich aber nicht nur auf die eigenen Registrierabteilungen, auch in Plenum findet man ausreichend Material. Hammond-Derivate mit mitgesampeltem Rotary-Effekt gehören beispielsweise auch dazu, die allerdings eine gewisse Eigenart aufweisen. Da es keine Laufzeitkorrektur gibt, erfolgt bei jedem Tastendruck der Rotary-Effekt je angeschlagenem Ton in entsprechend unterschiedlicher Geschwindigkeit. Das führt dazu, dass bei mehrstimmigem Spiel eine interessante Schwebung entsteht, die man aber nur wahrnimmt, wenn man bewusst drauf achtet. Auch wenn natürlich über die Tastatur verteilt mehrere Samples vorliegen, läuft der Effekt eben nicht synchron. Das ist anders bei clean gesampelten Orgeln, die dann mit dem internen Rotary nachbearbeitet werden.

Dieser hat allerdings nicht so viel Biss und Overdrive kommt daher besser bei den mitgesampelten Effekten zur Geltung. Artikulationen, wie Glide-Effekte bei Gitarren- und Bass-Sounds sucht man vergebens. Unverständlich, zumal Roland hier schon zwei Jahre früher mit dem VA-7 vorgelegt hat. Immerhin wurden so manche Sounds der Erweiterungs-Boards aufgemöbelt und machen diesen Umstand wieder wett. Es gibt viele Stereo-und auch Multi-Samples, davon profitieren hauptsächlich Piano und Live-Drums. Ungeloopt sind diese zwar Angesichts des Speichers natürlich nicht. Dafür ist die Perkussionsabteilung vor Allem der Erweiterungen beachtlich, hier stehen ausreichend lange Samples und Variationen bestimmter Perkussions-Sounds bereit, um lebendige Phrasen zu erstellen. In den Klangbeispielen finden Sie Auszüge der Demos, welche die Möglichkeiten gut abbilden.
Es gibt insgesamt vier NX-Sounderweiterungen, die in einem verschraubten Schacht an der Unterseite in einen je dafür vorgesehenen Steckplatz eingeschoben werden. Pro Erweiterung wurden damals 278 Euro aufgerufen und man erhielt je 16 MB Sample-ROM dazu. Sind alle Boards verbaut, verfügt das Instrument über satte 128 MB Klangspeicher. Jedes Board hat eine eigene Thematik: Das SY-EW01 Pop Production Board enthält Sounds vieler bekannter Pop-Produktionen der letzten Jahrzehnte, das wird auch im zugehörigen Werks-Demo schnell klar und man kann die Pop-Songs, die wie beim Wellenreiten über die Radiosender kurz angedeutet werden, schnell erraten. Es fällt auf, dass die bereitgestellten Instrumente teils nachbearbeitet sind, aber auch etwas direkter rüberkommen, als man es von den internen Sounds gewohnt ist.

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