monotribe modding
Mit dem monotron und monotribe hat Korg für ein Unternehmen seiner Größe viel Mut bewiesen und wurde mit Erfolg bzw. Verkaufszahlen belohnt. Sind die beiden in ihrem Auslieferungszustand studiotechnisch eingeschränkt, setzte Korg mit der Veröffentlichung der Schaltpläne jedoch ein Zeichen und traf damit natürlich besonders den Geschmack der Bastlerszene. Modding und Circuit Bending ist beim monotribe angesagt. Korg liefert sozusagen nur das Grundmodell, was der Anwender daraus macht, ist seine Sache. Sehen wir uns also an, was beim monotribe so alles geht.
Haftungsausschluss
Obwohl Korg den Schaltplan des monotribe zur Verfügung stellt, verliert der Endverbraucher seinen Garantieanspruch, wenn er das Gerät öffnet und modifiziert.
Die hier vorgestellten Modifikation sind nach bestem Wissen und Gewissen vom Autor zusammengetragen und verifiziert und funktionieren, soweit implementiert, auf dessen monotribe. Amazona.de, der Autor sowie deren Quellen übernehmen keinerlei Garantie für das Funktionieren der Modifikationen und sind in keiner Weise haftbar für Schäden die mittelbar oder unmittelbar durch die hier bereitgestellten Informationen entstehen könnten.
Wer zwei linke Hände hat, nie einen Lötkolben in denselben und auch sonst keine Ahnung von Elektronik hat, der sollte jemanden hinzuziehen, auf den das nicht zutrifft.
Herzlichen Dank an dieser Stelle an den monomodder Blog, der mit der einen oder anderen Antwort ausgeholfen hat.
1. monotribe OS 2.0
Beginnen wir mit etwas ganz einfachem, das noch nicht einmal die Garantie verletzt, weil es von Korg zum Selbermachen vorgesehen ist: dem Betriebssystem 2.0.
Mit dem Update hat Korg dem kleinen Kasten eine Menge neuer Tricks beigebracht. Als erstes fällt der Synth-Sequenzer auf, der nun wie die Drum-Sequenzer 16 Steps bietet. Die Lautstärke der einzelnen Steps des Synth-Parts ist nun über den Ribbon Controller oder über die MIDI-Controller CC 7 (Lautstärke) oder CC 11 (Expression) einspielbar, ebenso wie die Hüllkurve der Synth-Stimme. Die Gate-Zeit kann nun zwar auch über den Ribbon Controller eingespielt werden, jedoch nicht über MIDI. Die Rhythmus-Parts sind ebenfalls überarbeitet worden und nun können die aktiven Steps für die Bassdrum, Snare und HiHat Sequenzen wie beim Synth-Part separat gesetzt werden.
Zuerst einmal sollten sie feststellen, welches OS im monotribe schon vorhanden ist.
Halten Sie dazu die PLAY- und GATE-Tasten gedrückt, während der monotribe angeschaltet wird. Ist auf dem Gerät OS 2.0 schon vorhanden, leuchten die LEDs von SYNTH, HH und REC, während die FLUX-Diode blinkt.
Bei OS 1.0 leuchtet PLAY anstelle von REC.
Der Download des Updates enthält auch eine englischschsprachige umfassende, aber leicht zu verstehende Anleitung für diesen Vorgang. Im Nachfolgenden werden daher nur die wichtigsten Punkte noch einmal wiedergegeben.
Das Aufspielen des OS funktioniert wie in den frühen Tagen der Computer, als die Datasette noch den Höhepunkt der Technik darstellte. Die Update-Datei wird entsprechend im M4a- bzw. MP3-Format bereitgestellt. Es ist prinzipiell eine Audiodatei, die digital codierte Signale enthält. Versuchen Sie nicht, sich diese Datei anzuhören, Ihre Lautsprecher könnten darunter leiden. Wer sich noch and die Einwahlgeräusche eines 56K Modems erinnern kann, weiß, wie sich das in etwa anhört.
Falls die Signaldatei vom Computer abgespielt wird, ist darauf zu achten, dass nicht aus Versehen irgendwelche System-Sounds wie E-Mail- oder Chat-Benachrichtigungen die Übertragung korrumpieren. Sollte das passieren, muss die Update-Prozedur wiederholt werden.
Das Update sollte entweder mit einem frischen Satz Batterien im monotribe oder bei angeschlossenem Netzteil durchgeführt werden. Verbinden Sie den Audioausgang Ihres Abspielgerätes mit dem SYNC-IN des monotribes. Halten Sie beim Einschalten die Tasten FLUX, HH und STEP 1 gedrückt. Beginnen Sie das Abspielen der Signaldatei.
Sollte das Update fehlschlagen, blinken die Tasten FLUX, REC und PLAY. Schalten sie dann das Gerät aus und probieren sie eine andere Abspielquelle. Das englischsprachige PDF-Handbuch liefert dazu weitere Tipps.
Es gibt im Netz auch eine offizielle Schablone von Korg mit dem Aufdruck der neuen V2 Funktionen. Diese fand ich aber nicht besonders praktisch. Vor allen Dingen wegen der Redundanz der unveränderten Beschriftung und weil alle Öffnungen für Potis und Schalter von innen ausgeschnitten werden müssen. Das Overlay kann auf der U.S. Seite von Korg frei heruntergeladen werden (siehe Verweise).
Alternativ habe ich ein eigenes Label-Set entworfen, das prinzipiell dem Korg Design folgt. Das Set ist in den Verweisen verlinkt und dazu gedacht, auf weiße Klebefolie ausgedruckt zu werden. Es ist einfach auszuschneiden, dafür aber ein wenig kleinteilig. Mit einer Pinzette lassen sich die Schnipsel aber gut anbringen. Die Datei wird zur ausschließlich persönlichen freien Verwendung zur Verfügung gestellt. Die Datei darf nur unverändert und nicht kommerziell weitergegeben werden (CC 3.0 BY-NC-ND).
2. MIDI miditribe I/O
Rev. 3 vom 18.02.2012
Das miditribe lässt sich sehr leicht einbauen. Ein kleines brasilianisches Bastellabor namens Amazing Machines hat sich den MIDI-Fähigkeiten des monotribe angenommen. Die MIDI-Schnittstelle ist prinzipiell schon als Pin-Leiste auf dem Motherboard des monotribe ausgeführt und es gibt auch eine Anleitung im Netz von GameBoy Genius, um diese direkt zu anzusprechen (siehe Verweise), aber diese Lösung ist meiner Meinung nach nicht so sicher, verlässlich und elegant wie die Lösung von Amazing Machines. Die Anschaffungskosten von $88 (U.S.) amortisieren sich umgehend in Zeit und Nerven, die einen diese Lösung nicht kostet.
Nach dem Einbau bietet der monotribe die folgenden MIDI Eigenschaften:
Eingehende MIDI Clock Messages werden standardmäßig erkannt. Wenn man den Sync In-Eingang nutzen will, muss zuerst das Senden der MIDI-Clock vom Host-Sequenzer aus unterbunden werden. Dann muss das Gerät entweder neu gestartet oder das Kabel am Sync-In ab- und wieder eingesteckt werden.
Der Synth-Part des monotribe liegt auf MIDI-Kanal 1. Es werden nur die Noten gespielt, die der Kleine auch sonst spielen kann. Außerdem hört der Synth-Part auf die folgenden MIDI-Befehle:
- MIDI Note – ON / OFF
MIDI-Velocity nach VCA-Lautstärke / Synth- Part(OS 2.0)
Pitch Bend – Pitch Bend Wheel (-7 / +12 Halbtöne)
VCA-Lautstärke – Volume CC 7 oder Expression CC 11 (OS 2.0)
LFO-Intensität – Modulation Wheel – CC 1
LFO-Rate – CC 16
LFO-Ziel – CC 81
LFO-Modus – CC 82
EG-Hüllkurvenform – CC 80
LFO-Wellenform – CC 83
Der Rhythmus-Part des monotribe liegt auf MIDI-Kanal 10 mit den Noten C1 (36) für die Bassdrum, E1 (40) für die Snaredrum und F#1 (42) für die Hi-Hat.
Die Portbelegung ist schwarz/weiß für den MIDI-Eingang und rot/grün für den MIDI-Ausgang und auf der Platine vermerkt.
Beim monophonen Spielen des Synth-Parts gibt es ein paar Dinge, die man beachten sollte, da die MIDI-Implementation weiterhin den Einschränkungen des monotribe Schaltungsdesigns unterliegt. Es kann zu Notenhängern kommen, wenn der monotribe keinen spezifischen Note-Off Befehl für eine Note erhält. Dann muss die gleiche Note noch einmal gespielt werden, um sie zum Abklingen zubringen. Deshalb sollten sich die Längen der gespielten Noten auch nicht überlappen. Beim ausgiebigen Test kam der monotribe jedoch auch mit schnelleren Arpeggios zurecht.
Das miditribe Interface ist nicht nur ein Qualitätsprodukt, sondern auch ein Must-Have für jeden, der den vollen Nutzen aus seinem monotribe ziehen will. Es gibt auch ein Max/MSP-Standalone bzw. Max4Live-Patch von Fabricio Poce, der zeigt, wie man mit etwas kreativer Nutzung der MIDI-Fähikeiten erstaunliche Sounds aus dem monotribe kitzeln kann. Der Patch kostet €5, der Link ist in den Verweisen zu finden.
Interesse geweckt? Dann wenden wir uns der Installation des miditribe I/O zu.
2.1 miditribe Einbau
Wie gesagt verlieren Sie durch das Öffnen des Gehäuses des Korg monotribe ihren Garantieanspruch!
Der monotribe liegt derart vor uns, dass das Batteriefach auf der linken Seite ist bzw. die Anschlüsse auf den Betrachter zeigen. Die vier Gummifüße müssen nur an den Außenseiten nach hochgebogen werden, damit man die Schrauben in den Vertiefungen lösen kann. Es besteht keine echte Notwendigkeit, die Gummifüße ganz abzunehmen oder die Schrauben herauszunehmen.
Wenn man das Untergehäuse vorsichtig nach hinten, also von sich weg, aufklappt, sieht man den Kabelbund von der Batterieversorgungsplatine zur Nebenplatine, auf der die externe Stromversorgung und alle anderen Anschlüsse des monotribe sitzen. Den Kabelbund vorsichtig abziehen und notfalls mit einem spitzen Gegenstand den Stecker gleichmäßig aushebeln. Die Stecker im monotribe sind verpolungssicher, wenn es sich also nicht leicht aufzustecken lässt, ist es sehr wahrscheinlich falsch herum. Notizen machen hilft auch!
Das miditribe I/O befreien wir jetzt erst mal von den beiden MIDI-Kabeln. Dann werden beim monotribe die linke obere und die linke mittlere Schraube auf der Hauptplatine gelöst, um dort das Interface anbringen zu können.
Damit man etwas mehr Platz zum arbeiten hat, kann auch noch die Nebenplatine entfernt werden. Dazu einfach die drei Schrauben zwischen den Anschlüssen des monotribe lösen und die Nebenplatine vorsichtig aus ihrer Position nehmen. Dies ist nicht wirklich notwendig, macht aber Einsetzen des miditribe ein klein wenig einfacher, da die Nebenplatine bis zur mittleren Schraube ragt, die dadurch etwas schlechter zu erreichen ist. Der Kabelbund zwischen Neben- und Hauptplatine muss dabei nicht entfernt werden.
Spätestens jetzt sollte man sich eine kleine Denkpause gönnen. In dieser sollte man sich überlegen, wo die MIDI-Kabel denn nun aus dem Gehäuse herauskommen sollen.
Der einfachste Weg ist, die Kabel durch die Öffnung im Batteriefach zu fädeln. Nicht sehr schön, aber schnell erledigt. Nur mit dem Zumachen des Batteriefachs wird es dann etwas schwierig.
Die praktische Lösung ist, in den leicht zu bearbeitenden Plastikboden des Untergehäuses, ein ca. 3 – 4 mm großes Loch zu bohren und die beiden Kabel dort hindurch zu führen. Als Zugentlastung werden z.B. die Kabel auf der Innenseite des Untergehäuses mit etwas Klebeband umwickelt, sodass die Verdickung nicht durch das Bohrloch passt und damit versehentliches Zerren an den DIN-Buchsen abfängt.
Die weitaus eleganteste und auch aufwendigste Lösung ist es, in die Seitenwand des monotribe eine 9- oder gar 15-polige VGA-Buchse einzusetzen. Was das soll? Ich sage nur: Breakout-Kabel bzw. Breakout-Box! Also nicht nur zukunftssicher für weitere Modifikationen des monotribe, sondern auch modular.
Nachdem also die Entscheidung getroffen ist, schrauben wir die verlegten MIDI-Kabel wieder an. Wohin die Kabelanschlüsse gehören, ist auf der miditribe-Platine deutlich aufgedruckt. Nun kann das miditribe eingesetzt und die beiden Schrauben auf der Hauptplatine wieder sanft angezogen werden. Die Schrauben auf gar keinen Fall fest zudrehen, sonst kann die Platine zerspringen! Und nicht vergessen, den Kabelstrang des miditribe an den MIDI-Port auf der rechten Seite der Hauptplatine anzuschließen!
Falls die Nebenplatine herausgenommen wurde, diese wieder einsetzten und auch den Kabelstrang für die Batterieversorgungsplatine wieder anbringen. Dann die Kiste zumachen – fertig. monotribe macht MIDI. Viel Spaß!
Das war jetzt einfach genug. Gehen wir im nächsten Kapitel ans Eingemachte und modden den monotribe mit ein paar Reglern und Ausgängen mehr.
3.0 Modding
Wir haben also den monotribe offen und die Nebenplatine ist bereits herausgenommen. Der breite Kabelstrang, der die Neben- mit der Hauptplatine verbindet, muss diesmal gelöst werden, notfalls vorsichtig mit einem spitzen Gegenstand seitlich am Stecker ansetzen und beidseitig gleichmäßig aushebeln. Nachdem das Obergehäuse völlig vom Untergehäuse entkoppelt ist, wird ersteres umgedreht und die Potikappen vorsichtig abgezogen bzw. abgehebelt. Danach können die sechs Schrauben von der Hauptplatine gelöst werden. Die siebte – im Bild gelb markiert – muss nicht gelöst werden. Sie hält nur die Plastikpassform für die Taster und Ribbon Controller auf ihrem Platz.
Nun liegt die Hauptplatine frei und das Obergehäuse leer daneben. Am unteren Rand der Platine sind nun die einzelnen Lötpunkte zum Abgreifen der verschiedenen Signale bzw. Spannungen beschriftet. Hier die Liste der Lötpunkte und benötigte Bauteile:
- BD DECAY
Bassdrum Decay. Benötigt: Erdung (GND), 2K2 logarithmisches Potentiometer, 300 Ohm Widerstand, um ein endlos Decay zu unterbinden. Sonst klingt bei „offenem“ Poti das Audiosignal weiter, auch wenn der Sequenzer gestoppt wird. Mit zunehmender Decay-Zeit wird die Bassdrum immer fetter, bis sie schließlich zum kontinuierlichen Bass wird. Hier geht es deutlich in Richtung TR. - SN DECAY
Snaredrum Decay.
Identisch mit BD DECAY. Mit zunehmender Abklingzeit wird die Snare immer Tom-ähnlicher und fängt schließlich richtig an zu klingen. - SD NOISE DECAY
Das Snare-Rauschen ist klanglich nicht so leicht zu manipulieren wie Bassdrum und Snare. Das liegt vor allen Dingen daran, dass sich die Klangvariation über eine „Widerstandsstrecke“ von ca. 20 MOhm verteilt, das hochohmigste Poti aber „nur“ 10 MOhm bietet, also gerade mal die Hälfte. Eine alternative Lösung wäre, mit entsprechenden Festwiderständen und per Kipp- oder Drehschalter eine Auswahl zu treffen. Zwei 10 MOhm Potis in Reihe geschaltet wären auch eine Lösung, aber nicht unbedingt sinnvoll. - HH DECAY
Beim Decay der HiHat stellt sich das gleiche Problem wie beim Snare-Rauschen. - BD OUT
Bassdrum Audioausgang. Benötigt: Erdung, 3 kOhm Widerstand, um ein Kurzschließen des Ausgangs beim Anschießen von anderem Audiogerät, wie Mixer oder Interface zu unterbinden. Der Widerstand wird zwischen Signalkabel und Signal-Pin der Ausgangsbuchse geschaltet. - SD FRAME OUT
Die Snaredrum des monotribe besteht aus zwei Klangteilen. Einer davon ist der FRAME, der eigentliche Snare-Klang. Der andere ist das Snare-Rauschen. Benötigt: Erdung, 3 kOhm Widerstand. - SD NOISE OUT
Das Snare-Rauschen charakterisiert die Attack-Phase der Snare. Benötigt: Erdung, 3 kOhm Widerstand. Um den gesamten Snare-Klang auf einen Ausgang zu legen, müssen die beiden Ausgänge summiert werden. Näheres zum Summieren von Audiosignalen weiter unten. - HH OUT
Der Ausgang des HiHats. Benötigt: Erdung, 3 kOhm Widerstand.
Wo ist jetzt eigentlich diese Erdung?
Die Erdung befindet sich am dicken Kabelstrang, der die Haupt- mit der Nebenplatine verbindet. Es ist das zweite Kabel von links bzw. jenes neben dem roten Kabel. Die Erdung wird praktisch für alle Modifikationen im monotribe gebraucht. Deshalb ist es praktisch, das Kabel in der Mitte zu trennen und z.B. ein Metallplättchen zwischen die Enden zu löten (im Bild eine Experimentierplatine), um dort beliebig viele Erdungskontakte anbringen zu können. So ist man auch für zukünftige Erweiterungen gerüstet.
Vorbereitungen zum Einbau
Man sollte sich VORHER sehr genau überlegen, wo man Anschlüsse legen bzw. Löcher ins Gehäuse bohren will. Ich habe meinem monotribe intern bisher nur die Decay-Regler für Bassdrum und Snare zugemutet, weil sie die meist benutzen und praktischsten Klangmodifikationen darstellen. Alle weiteren Modifikationen werde ich in Zukunft nur noch in der Breakout-Box realisieren.
Generell sollten auch die Längen der zu verlötenden Kabel großzügig abgemessen werden. Mindestens 2x die benötigte Länge sollte es sein. Die Gerätekomponenten sollte komplett demontierbar sein, ohne dabei die Kabel mit Zug zu belasten. So sollte beispielsweise, wie auf den Bildern als Beispiel gezeigt, die Hauptplatine komplett aus dem Gehäuse herausgenommen und daneben abgelegt werden können, ohne die Potis erst abschrauben zu müssen.
Also ERST ausmessen, dann anlöten.
Anmerkungen zu den Lötpunkten
Diese sind recht empfindlich, da sie in SMD-Manier nur AUF der Platinenoberfläche sitzen. Bei Zugbelastung können sie abreißen oder sich bei zu großer Hitzezuführung durch den Lötkolben loslösen.
Sollte das passieren, erst mal: DON‘T PANIC!
Es gibt Rettung, denn es befinden sich Verbindungsbohrungen zu den relevanten Bauteilen auf der anderen Seite der Platine. Die Bohrungen sind winzig, aber unweit der Lötpunkte zu finden. Es passen nur zwei oder drei Adern eines aufgezwirbelten Kupferkabels hindurch. Doch ist diese Notlösung hinreichenden belastbar, um eine gute elektrische Verbindung zu gewährleisten. Jedoch ist eine Zugbelastung dieser Kabel völlig tabu. Mit Isolierklebeband oder mit einem Tropfen Heißkleber AM RAND der Platine kann man aber auch hier etwas nachhelfen.
Diese Rettung erfordert Geduld und Feinfühligkeit, aber sie ist absolut machbar!
So oder so heißt es: umsichtig und gezielt arbeiten.
Die Potis vorbereiten
Ein Potentiometer hat drei Anschlüsse. In der Mitte ist das Signal anzulegen, an EINEM der beiden äußeren Pins wird die Erdung angelegt. Durch die Wahl des linken oder rechten Erdungs-Pins lässt sich festlegen, ob z.B. das Decay der Bassdrum beim Linksdrehen kürzer wird oder beim Rechtsdrehen. Auf den Bildern ist die Orientierung so, dass eine Drehung nach rechts das Decay verlängert, der Widerstand also kleiner wird, wie es bei den allermeisten Geräten der Standard ist.
Egal wie man sich entscheidet, zwischen Erdungskabel und Poti muss noch ein Widerstand in der Größe von ca. 300 Ohm eingesetzt werden, sonst wird in offenem Zustand ein Endlos-Delay erzeugt, das nicht mehr abklingt, auch wenn der Sequenzer gestoppt wird. Größere Widerstände wirken hier wie ein permanenter Dämpfungs-Offset, der die Länge des Decays mehr und mehr begrenzt.
Audioausgänge – einzeln oder am Stück?
Der Vorteil beim direkten Abgreifen der OUT-Signale liegt zum einen darin, dass sie auch zur Verfügung stehen, wenn am monotribe die Lautstärke der Percussion zugedreht ist, während Einzelausgänge beim Einsatz an einem Mischpult natürlich von Vorteil sind. Um ein Kurzschließen des Ausgangs zu verhindern, muss zwischen Signalkabel (NICHT Erdungskabel) und Ausgangsbuchse noch ein Widerstand eingefügt werden. 3 kOhm ist ein sicher Schutz.
Die Kanaltrennung der Audioausgänge ist nicht perfekt und selbst bei separaten Ausgängen ist ein Übersprechen der Signale registrierbar.
Es ist möglich, die diversen Ausgänge zu summieren, was z.B. bei SD FRAME und SD OUT sinnvoll ist, um den kompletten Snare-Sound auf einem Ausgang zu bekommen. Dazu werden die Signalleitungen HINTER den einzelnen 3 kOhm Widerständen zusammengeführt und noch ein weiterer Widerstand zwischen die Signalsumme und die Ausgangsbuchse geschaltet, da bei parallel geschalteten Widerstanden der Gesamtausgangswiderstand abnimmt. Wie groß dieser Widerstand ist, hängt von der Anzahl der summierten Ausgängen ab. Bei zwei Signalen es in diesem Fall ein 2,2 kOhm Widerstand. Bei der Summierung aller vier Ausgänge ist es 1 kOhm, um die Ausgangsimpedanz wieder auf 3 kOhm anzuheben. Mit Hilfe des Rechners für Parallelwiderstände auf der Sengpiel Internetseite (siehe Verweise) kann man sich den gewünschten Ausgangswiderstand auch einfach selbst ausrechnen und individuell anpassen.
Zur Ergänzung und zur Beatwortung von komplexeren Fragen haben wir einen Forums-Thread eröffnet, den ihr hier finden könnt:
http://forum.amazona.de/read.php?4,2220
@Markus Schroeder Das wars dann wohl mit dem Forum…
@Joghurt Keine Sorge, das Forum kommt wieder, Updates werden dann entsprechend nachgepflegt. Der Umzug ist etwas holprig. :)
Alles schön und gut, aber dass Korg kein Midi Interface eingebaut hat, bleibt doch eine rätselhafte Entscheidung – offenbar geht das Konzept ja auch nicht so ganz auf, sieht man ja am aktuellen Preisverfall beim Monotribe….
„Mit dem monotron und monotribe hat Korg für ein Unternehmen seiner Größe viel Mut bewiesen“
Mut für was?
Für so ein derart reduziertes low-tec Gerät?
Dürfte ja auch nicht wirklich riskant sein, hierfür die Schaltpläne zu veröffentlichen…
Im Zusammenhang mit anderen Billigheimer-„ECHT“ Anolgen Klangerzeuger, die einem gewissen Hipster Hype folgen zeigt sich hier wie mies „ECHT“ analog klingen kann. Furchtbar !
@tompisa …. ist aber bestimmt zielgruppenkonform.
@tompisa Sehe ich auch so, obwohl ich die Analoginitiative von Korg insgesamt positiv sehe. Ist aber tatsächlich mehr hype, als tatsächlich „toller“ analogsound was hier passiert. Ich find die Kiste nett, aber habe nie ernsthaft einen Kauf in Erwägung gezogen.
Wem die Monitribe nicht genug bietet fürs Geld, der schaue mal hier: http://mutable-instruments.net/anushri
den vorangegangen Unkenrufen zum Trotz meint Korg es mit dem monotribe echt ernst und spendiert ihm mit einem neuen System Update den lange ersehnten CV/Gate Eingang.
Wer will nochmal.
@Markus Schroeder Alos was hier wirklich für Schwachmatische Kommentare über den Monotribe abgelassen werden, zeugt wirklich davon, das hier manch einer absolut keine Ahnung von der Kiste hat.Ehrlich gesagt, bezweifle ich, das die Leute überhaupt Ahnung von Synthesizern haben…
Was Korg da für den Preis auf den Markt gebracht hat/bringt, ist absolut konkurrenzlos..
@jaxson hallo jaxson,
das kann man so nicht stehen lassen,
ich glaube nicht, dass die anderen kommentierenden keine ahnung von synthies haben. der monotribe ist eine kiste mit ecken und kanten, entweder man mag sie oder nicht. dazwischen gibt es nichts. ich komme mit meiner monotribe gut klar und hab sie mir bewusst als ergänzung für den bass geholt.
über das preis leistungsverhältnis kann man nun trefflich streiten, das fehlen von midi ist schon ein manko, mit einem cv gate und den kabeln liege ich preislich fast bei einer arturia minibrute. da ich selten meine kisten modde oder pimpe, ist das natürlich deftig und wegen des sync kabel, was der king korg bei liegt kaufe ich sie mir sicher nicht.
es gibt natürlich auch noch andere alternativen motu volta, expert sleepers silent way, die setzen aber wieder dc soundkarten voraus und kosten mehr als die monotribe.
ich denke, das korg die monotribe im verbund mit den 3 volcas sieht da macht die dann auch sinn.
vielleicht bringt korg ja zur musikmesse 2014 eine neue version der monotribe, weil die 3 volcas machen die monotribe irgendwie obsolet.
Nun, es kann auch sein, das Sie wirklich keine Ahnung haben…Hab hier 100M´s, Code 8 etc stehen, und die Monotribe ist einen absolute Aufwertung meines Setups…wenn man paar Beispiele im Netz oder vielleicht mal grob drüber fliegt, und dann so eine Kritik abgibt, zeugt von einer Gewissen Arroganz…Von den neuen Volcas will ich erst garnicht reden, die sind der absolute Preisl-Leistungs-Soundhammer!
Moinsen!
Ich besitze nunmehr zwei Monotribes und dank deines formidablen Tutorials sind beide jetzt vollstens modi- und midifiziert. Allerbesten Dank für die Bereitstellung dieser selbst für Elektronik-Noobs leicht nachbaubaren Anleitungen!
Ich bin von der Kiste absolut begeistert und kann manche „Puristen-Kommentare“ hier überhaupt nicht nachvollziehen. Klanglich ist der Kleine nämlich mal keineswegs so schlecht, wie manche hier darlegen, sondern in meinen Augen ne absolute Sahneschnitte.
Für den Studioheimer, der nur noch in high fidelityesken VST-Welten schwelgt, mag der Monotribe in der Tat eher „low-ended“ sein, aber für den Frickler und „Live-Alles-Unter-Kontrolle-Haben-Woller“ ist er eine kleine Offenbarung. Denn bei keinem live-fähigen Instrument hatte ich bislang ein solch sicheres Gefühl, „beherzt ins Blaue improvisieren zu können“, wie beim Monotribe. Speicher? Juckt mich nicht, denn ich spiele gerne -live-. Mit dem aktuellen OS kann ich ihn jetzt sogar ohne Midifizierung und CV-Anlöterei mit externem Keyboard/Sequencer spielen. So dass man sich das stete Zukaufen etwaiger Midikits für die gewiss bald Anstehende Zukauferei noch weiterer Monotribes sparen kann.
Mittlerweile hat Korg die Analogen ja bereits um die Volca-Reihe erweitert, der Odyssey steht in den Startlöchern und mal gespannt, was noch alles kommen wird.
Ich bin von der aktuellen Markt-Entwicklung, die bereits auch andere Hersteller aufgegriffen haben, restlos begeistert.
Reagiert die Monotribe mit dem Midi Mod auch auf eingehende Midisync Daten ?
Wenn ja, sind Einstellungen an der Tribe von Nöten ?
Danke
@Analogue Hi,
ja MIDI-Sync In & Out wird unterstützt, EInstellung sind keine Notwendig.
hier die Demo des MIDItribe von Nick Batt:
https://youtu.be/vFqBOyIKPMM
@Markus Schroeder Danke für die schnelle Antwort !