Audiointerfaces für Anfänger bis Profi
Soeben hat Focusrite die dritte Generation seiner Scarlett Audiointerfaces vorgestellt. Alle sechs USB-Interfaces sind ab sofort erhältlich. Mit den sechs Konfigurationen aus Ein- und Ausgängen mit den überarbeiteten Scarlett Mikrofonvorverstärkern sowie mit Air-Modus, Instrumenteneingängen mit viel Headroom und Hochleistungswandlern ermöglicht die Scarlett Serie Musikern, Songwritern und Produzenten das Aufnehmen, Mischen und Wiedergeben von Audiomaterial in Studioqualität – und zwar überall und jederzeit.
Focusrite Scarlett MK3 Audiointerfaces
Focusrite baut seit 30 Jahren Mikrofonvorverstärker und die 3. Generation ist laut Hersteller die Beste, mit der Scarlett je versehen wurde. Die 24 Bit/192 kHz Wandler geben Aufnahmen Klarheit, während der Air-Modus den Vocals Leben einhaucht.
Die Scarlett Interfaces sind die meist verkaufte Serie von Focusrite und verfügen über verschiedene Konfigurationen: Solo, 2i2, 4i4 8i6, 18i8 oder 18i20. Die Interfaces 4i4 und 8i6 sind neu hinzugekommen und haben gegenüber der 2. Generation 2i4 und 6i6 zusätzliche Line I/Os. Die neuen Solo und 2i2 Studio Packs sind ebenfalls erhältlich. Zusammen mit dem Scarlett HP60 MkIII Kopfhörer und dem CM25 MkIII Kondensatormikrofon bietet Focusrite dazu gute Anfänger-Pakete an.
Preamps der Scarlett Mk3 Serie
Die überarbeiteten Mikrofonvorverstärker sollen den Air-Effekt der legendären und originalen ISA-Preamps von Focusrite reproduzieren und den Aufnahmen einen klareren und geräumigeren Sound verpassen. Die Instrumenten-Eingänge mit großem Headroom sowie zusätzliche Line-Level-Eingänge für flexible Recording-Setups und symmetrische Klinkenausgänge runden die Interfaces ab.
Wieder mit dabei sind die Gain Halos von Focusrite, die Beleuchtung die rund um die Potis angebracht ist. Diese zeigen auf angenehme Weise die Eingangspegel an.
Neu ist ein interaktiver Quick-Start Guide. Dieser soll den User schnell und sicher durch die Registrierung bringen und begleitet ihn bei der Einrichtung von Software und Treibern.
Alle Interfaces bieten aktuelle USB-C-Schnittstellen und ab dem Modell 4i4 ist auch überall eine MIDI-Schnittstelle an Bord.
Lieferumfang der Focusrite Scarlett USB-Audiointerfaces
Zum Lieferumfang der neuen Scarlett-Interfaces MK3 gehört ein großes Software-Paket, das Ableton Live Lite Pro Tools First, Focusrite Creative Pack, ein 3-monatiges Gratis-Abo für Splice Sounds, XLN Audio Addictive Keys, Focusrite Red Plugin Suite und das Softube Time & Tone Bundle enthält.
Hinzu kommt die Mitgliedschaft im Plug-In Collective von Focusrite, die regelmäßig kostenlose Software-Downloads und Rabatte anbietet.
Die Preise der Interfaces starten ab einer unverbindlichen Preisempfehlung von 114,99 Euro für das Solo-Modell und reichen bis 519,99 Euro für das größte Interface der Serie, das 18i20.
Für Linuxer sieht mir das nach einem Schritt zurück aus. Während die kleinen Scarlett-Interfaces bis 2i4 Class Compliant und komplett Linux-tauglich waren, scheinen einige Parameter selbst der kleinen 3rd Gen-Modelle (Air, Pad) nur noch mit den plattformabhängigen Tools einstellbar zu sein, also nur mit Windows und Mac. Selbst die Control-Software für iPhone/iPad steuert nicht das Interface sondern bloß die Software auf dem PC oder Mac.
Es wäre schön, wenn mich jemand korrigieren würde, aber Focusrite scheint nicht mal Lust zu haben, die Interfaces per MIDI steuerbar zu machen.
Schade, denn zumindest die kleinen Scarletts laufen unter Linux richtig gut, vor allem mit 48000 (statt 44100).
Der Weg, den MOTU mit dem UltraLite AVB ging, d.h. die Interna sind per Web-Browser und sogar per JSON-API steuerbar, ist der deutlich bessere. Es ist mir ein Rätsel, warum Hersteller zwar Aufwand in die Entwicklung dreier Softwarelinien (Windows, Mac und iOS) stecken, sich aber gleichzeitig so verzetteln, dass dabei bloß Unterstützung für zwei Betriebssysteme rausspringt.
Das ist vermutlich geheimes BWLer-Wissen, das einem Ingenieur verschlossen bleibt.
Servus!
Weiss jemand vielleicht, ob es möglich ist, mehrere dieser Interfaces gleichzeitig an einem (Windows) Rechner zu betreiben, bzw. ob der gleichzeitige Betrieb eines MK1 und eines MK3 ohne MIxerkonflikte möglich ist?
@hschieck Es gibt schon ein Problem davor: Wenn es gleiche Modelle sind, melden sie sich (höchstwahrscheinlich) mit dem selben Namen, auch wenn es sich um unterschiedliche Generationen handelt.
Unter Linux z.B. meldet sich das 2i4 2nd Gen auch nur mit „Scarlett 2i4 USB“, ohne Zusatz für die Generation.
D.h. der Rechner kann nicht unterscheiden, welches ist welches, und das kann dazu führen, dass Du nicht nicht auf die Verkabelung von gestern verlassen kannst. Mit den Mixern dürfte das im besten Fall die selben Probleme geben, im schlechtesten Fall noch mehr Ärger. Da würde ich vor dem Kauf unbedingt eine Supportanfrage an Focusrite stellen.
@bluebell Besten Dank für die Einschätzung. Ich hielt es nur für denkbar, dass die Software in den letzten zwei Generationen dieser Audiointerfaces vielleicht auch ein oder zwei Evolutionsstufen durchlaufen haben könnte, und es inzwischen möglich wäre, die Interfaces zu kaskadieren, wie man es bei den RME z.B. tun kann. Mir werden mit dem 18i20 + ADAT inzwischen die Kanäle knapp. Anstatt nun Gruppen von Synths über analoge (Rack-)Mixer zusammenzufassen und deren Output dann über das 18i20 in den Rechner zu bringen, hoffte ich, dass Focusrite hier treibertechnisch auch schon etwas weiter gekommen wäre.
R.I.P. Linux und Focusrite Scarlett Gen 3 – mehr schlechte Neuigkeiten:
Der Focusrite-Support teilt mir mit, dass bei den kleinen Modellen Solo und 2i2 auch in Gen3 Hardware-Bedienelemente für „Air“ vorhanden und dass die Interfaces class compliant sind, aber:
Im Auslieferungszustand melden sie sich jetzt als Mass Storage Device, also wie ein USB-Stick. Damit soll dann die Registrierung noch einfacher sein. Um das Interface zu nutzen, muss man es mit der Focusrite Control Software umstellen. Das geht natürlich nur unter Windows und Mac. Volltreffer. Versenkt. Sauber kaputtgemacht.
Erinnert sich noch einer an den Zeroconf-Ärger? Netzwerk-Sticks meldeten sich als Mass Storage Device, auf dem Windows-Programme lagen, mit dem man den Stick konfigurieren musste. Findige Linuxer haben damals Wege gefunden, einige Hardware dann doch irgendwie mit viel Gefummel zum Laufen zu bekommen. Es war damals schon falsch, und es ist heute nicht richtiger, Hardware mit Gewalt so zu zerbasteln, dass sie möglichst schwer mit Linux zum Laufen zu bekommen ist.
Vermutlich ist ein paar Marketingfritzen aufgefallen, dass mehr Interfaces verkauft als registriert wurden. Dass das an Linuxern liegt, die überhaupt nichts von einer Registrierung haben, weil die dann erhältliche Software für sie nutzlos ist, haben sie nicht bedacht. Denn man unterstützt ja kein Linux.
Sie haben den Unterschied zwischen „Linux nicht unterstützen“ und „Linux nicht aussperren“ nicht verstanden.
Ich hab jetzt ein MOTU UltraLite AVB. Mixer/Config per Browser.
@bluebell Ich muss das Interface tatsächlich online registrieren, um die Hardware überhaupt nutzen zu können? Oder geht das auch ohne, aber mit der (überflüssigen) Focusrite Control Software?
Absolutes Nogo, Man stelle sich einen Gitarrenverstärker, ein Auto oder einen CD-Player vor, der ohne Registrierung nicht funktioniert. Audio Interfaces haben gefälligst Pug+Play zu sein.
Derartige Ignoranz beschädigt auch den Absatz anderer Developer, die Jungs von Bitwig oder Reaper geben sich viel Mühe mit ihrem Linux-Support, das hilft aber nix, wenn es nur ganz wenige oder sogar keine modernen Audio-Interfaces dazu gibt.
Ich selbst benutze noch ein Steinberg UR22 (ohne Mk2), das läuft out of the Box unter aktuellem Linux-Kernel und hat dort (mit Jack) sogar eine bessere Latenz und weniger CPU-Verbrauch als unter Windows. Ich wollte mich eigentlich mal klanglich verbessern und hatte an die Scarlets gedacht, aber nicht unter diesen Konditionen.
Ob Du das Interface registerieren musst, um es nutzen zu können, weiß ich nicht. Vielleicht kann man die Treiber und Steuerungssoftware auch ohne Anmeldung herunterladen. Ich hab das Interesse verloren, weil ich kein Geld ausgebe, nur um dann vom Hersteller aktiv behindert zu werden, das Produkt zu nutzen.
Ich weiß, dass es Hersteller gibt, die bereits in dieser Weise ausgelotet haben, dass sie ihre Kunden endlos gängeln und kontrollieren können. Das ist nur der logische Schritt, denn die Nutzer sind ja bereit, Schnüffel- und Konrollsoftware sowie vollkommen unnötige Downloadsoftware des Herstellers zu installieren. Manche geben noch Geld aus für einen iLok. Lizenzierung und Raubkopien sind das Problem des Herstellers. Sie machen es in der Windows- und Linux-Welt allerdings sehr erfolgreich zum Problem des Kunden.
In jedem Fall ist Focusrite so heiß auf die Daten der Kunden, dass sie lieber Linux-Nutzern das Leben schwer machen als auf Möglichkeiten zu verzichten, an die Daten der anderen Kunden zu kommen.
Scarlett Solo, 2i2 und 2i4 als 1st und 2nd Gen sind nach wie vor prima Interfaces für Linuxer. Anschließen, fertig. Keine Treiber, keine Lizenzierung, keine Registrierung, kein Einsenden von Fingerabdrücken, Blut-, Stuhl- und Urinprobe …
Nein konnte es ohne Registrierung per Mac nutzen , nur die Treiber hatte ich installiert
Das Interface heisst 18 in/20 out aber es hat 8 analoge Eingänge plus 2 Adat Inputs mit je 8 Kanälen gehen die alle gleichzeitig oder nur 18 davon zum auswählen..
Wäre nur interessant wenn die Box alle 24 gleichzeitig zur Verfügung stellen kann…
Hallo zusammen,
Ich arbeite noch mit dem alten Saffire Pro 24. Läuft seit Jahren ohne Probleme und klingt auch richtig gut! Bin eh ein Fan von FireWire Interface‘s. Selbst wenn in Zukunft ein neuer Rechner her muss, kann man immer noch ein FireWire zu Thunderbolt Adapter nehmen! Gruß
Nachdem mein Anspruch gestiegen ist und das Lexicon Omega einfach nicht mehr qualitativ tragbar war, holte ich mir das Interface Scarlett 8i6 3. Gen. Angestöpselt, und das läuft jetzt seit etwa einem Jahr ohne zicken. Daher schildere ich meine Erfahrung:
Positiv: Schön ist das rote Metallgehäuse. Einfach zu reinigen und man kann etwas darauf ablegen. Toll auch die cremigen Regler, die selbst nach einem Jahr nicht rauschen oder knacksen. Die Software ist einfach gestrickt, erfüllt aber den Zweck. Weiter erwähnt werden muss der vorhandene Aus/Einschalter. Keine Selbstverständlichkeit.
Negativ: Die hinteren Line-Ins sind im Vergleich zu den vorderen etwas leise. Wer also schon ein Gerät besitzt mit leisem Output, könnte hier an seine Grenzen geraten. Mir reicht die Lautstärke aus, aber auch ich habe sämtliche Regler schon bei 16.00 Uhr. Bei Kopfhörer mit hoher Ohmzahl gilt das gleiche. Mir reicht es völlig aus, aber für andere könnte es zu wenig sein. Ausprobieren ist angesagt.
Tipps und Tricks: Ich vermisse hardcore abgrundtief eine Front-Kontrollleuchte. Daher habe ich immer Lichter der vorderen Line-Ins an: AIR, INST oder PAD. Desweiteren funktioniert der Headphone Out 2 nur, wenn in Out 1 ein Headphone steckt. Wenn man also den Out 2 ohne den Out 1 benutzen möchte, einfach ein Klinkenstecker (ohne Gerät) in Out 1 stecken und Out 2 aber nutzen. Er wird quasi „ausgetrickst“.