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Interview: Axel Hartmann – Designing music industry – 2

(ID: 3572)

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Wie groß ist denn dein Team mit dem ihr all diese Projekte stemmt?

AXEL HARTMANN
Wir sind 3 Produktdesigner. Manchmal sitzt hier noch ein Praktikant. Wir haben eine Teilzeitkraft, die uns bei der Buchhaltung hilft. That’s it.
Wir lösen alle designrelevanten Aufgaben inhouse – arbeiten aber in der Konstruktion und allen weiterführenden Projektabschnitten mit externen Partnern zusammen.

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Wie groß ist denn derzeit noch der Anteil an Aufträgen aus der Musikbranche im Vergleich zu den restlichen Aufträgen, die die DESIGN BOX bekommt?

AXEL HARTMANN
Ich würde über die Jahre ein 50:50 Verhältnis schätzen. Das schwankt natürlich immer mal – im letzten Jahr haben wir zum Beispiel deutlich mehr Aufträge aus anderen Industriebereichen bearbeitet. Dafür war in dem Jahr davor ein Mehranteil der Kunden im Musikbereich angesiedelt.

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Im Jahr 2000 hast u eine neue Firma ins Leben gerufen, die HARTMANN MUSIC (GmbH?). Wie kam es dazu und was waren die Ziele dieser Firma?

AXEL HARTMANN
Mit der Hartmann Music wollte ich meinen persönlichen Traum erfüllen, einen Synthesizer zu gestalten, der in allen wesentlichen Teilen auf meinem eigenen Pflichtenheft beruht. Mit Stephan Bernsee (damals noch Sprenger) habe ich zur Musikmesse 2000 einen Partner gefunden, dessen Technologie in der Lage war, meine sehr spezifischen Ideenansätze zur Klangbearbeitung in eine Synthesizer Engine umzusetzen.
Die Hartmann Music haben wir dann gemeinsam gegründet – Stephan wurde mit seiner Company „Prosoniq“ 50%iger Teilhaber an der Hartmann – ich hatte die anderen 50% inne.
Zur Finanzierung des Projektes „Neuron“ gesellten sich dann noch einige Freunde hinzu, die uns die finanziellen Mittel für die Entwicklung aller Systemkomponenten zur Verfügung stellten. Generell war die Hartmann ein Gebinde aus Freunden, die auch gleichzeitig eine Funktion in der Firma einnahmen – was sicher nicht ungewöhnlich für Neugründungen von Technologiefirmen ist.
Das Ziel der Company war die Entwicklung und der Vertrieb des Neuron Synthesizers – des ersten neuronalen – also lernfähigen – Resynthesizers. Arnd Kaiser bezeichnete das Instrument einmal als „den heiligen Gral“ aller Synthesizer Enthusiasten. Und tatsächlich konnten wir Hans Zimmer als hochkarätigen Teilhaber für die Hartmann und unsere Ideen gewinnen – Hans konnte uns helfen, dieses Baby zu gebären. Und ohne seine Hilfe wäre der Neuron sicherlich ein Traum geblieben.

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Hans Zimmer? Der Filmkomponist? Wie kam es denn zu diesem Kontakt und letztendlich zu seiner Unterstützung?

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AXEL HARTMANN
Als ich die ersten Entwurfszeichnungen und den Rohentwurf des Pflichtenheftes des Neuron beisammen hatte, fuhr ich in die USA, um mich dort mit ein paar hochkarätigen Musikern zu treffen – darunter der Toto Keyboarder Steve Porcaro und Hans Zimmer. Beide fanden das Konzept sehr interessant und die ersten Klangproben, die Stefan mir auf einer CD mitgegeben hatte, sprachen ebenfalls für sich.
Hans zeigte auch großes Interesse an der Firmenidee und ich war völlig verblüfft, dass er wohl auch persönlich schon seit längerem meine Arbeit als Designer verfolgte.
Nach diesen Besuchen war es dann eigentlich Hans, der mich immer mal wieder anrief und sich nach dem Stand des Projektes erkundigte. Irgendwann einmal sagte ich – mehr aus Spaß – dass er ja in die Company einsteigen könnte. Der Gedanke war ihm nicht unsympathisch und er wollte uns gerne helfen. Wir hatten nach der langen Entwicklung eine wirklich schwierige Phase durchlaufen, – die finanziellen Mittel waren erschöpft – wie auch alle zentralen Mitstreiter, die neben der Neuron Entwicklung ja auch noch ihren Haupttätigkeiten nachgehen mussten – denn von irgendwas mussten wir ja auch alle leben!

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Offensichtlich scheint Hans Zimmer selbst ein leidenschaftlicher Synthesizer-Fan zu sein, anders kann ich mir seine Initiative nicht erklären. Liege ich da richtig?

AXEL HARTMANN
Hans ist natürlich ein absoluter Synthesizer Enthusiast – sein Studio strotzt vor moderner – aber auch guter alter Analog Technologie. Und er ist einer der wenigen hochkarätigen Anwender, die sich mit ihrem Equipment tiefgehend beschäftigen.
Daneben ist er einer der freundlichsten Menschen, die ich kenne – ohne jegliche Star Allüren und höchst interessiert an allem Neuen. Irgendwie hat er da ein paar Gene seines Vaters geerbt, der Erfinder war. Ich glaube, es war sein ehrliches Interesse an dieser frischen Synthese Idee, die wir hatten und seine Sympathie für die paar Jungs aus Deutschland, die gemeinsam dieses große Ding ausbrüteten.

Hier gehts zu Teil 3, Schiffbruch mit dem Neuron

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Forum
  1. Profilbild
    c.hatvani RED

    Das Design für den Microwave ist Axel Hartmann gut gelungen. Allerdings war das Äußere des Alesis Andromeda der wichtigste Grund, warum ich mir keinen zulegen wollte.

    • Profilbild
      synthboy

      @c.hatvani Also ich finde das Design absolut genial, nur das Display ist nicht so toll.
      Auch die Aufgliederung der einzelnen Bereiche und Module ist sehr gelungen.
      Man sollte nicht vergessen das es sich beim Andromeda um einen sehr aufwendigen Synthesizer handelt, also bitte keine Design Vergleiche mit irgendwelchen einfachen Synthesizer machen, die ganze Funktionsvielfalt auf einer Bedienoberfläche unterzubringen ist sicher nicht einfach gewesen.
      Einen Synthesizer nur wegen des Designs nicht zu kaufen halte ich für Blödsinn…sorry :-P

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