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Live-Sets im Überblick für DJs: MIDI-Keyboards & Synthesizer

Nach dem Hardware-Controller ist vor dem Keyboard

16. Februar 2023

Live-Sets im Überblick für DJs: MIDI-Keyboards & Synthesizer

Nachdem wir im letzten Teil unserer Serie zum Thema Live-Sets für DJs über Ableton Live und den passenden Controller für die DAW geschrieben haben, möchten wir in diesem Teil auf MIDI-Keyboards und passende Synthesizer eingehen.

Die im vorherigen Artikel beschriebenen Produkte dienen der Kontrolle über die Funktionen von Ableton Live. Zwar ist es mit einem Gerät wie der Ableton Live Push 2 möglich, Noten einzuspielen, jedoch kann man nicht gleichzeitig eine Szene wechseln und eine Melodie einspielen. So empfiehlt es sich, je nach Spielstil, verschiedene Funktionalitäten zu separieren.

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MIDI-Keyboards im Live-Set

Dahingehend ist es praktisch, wenn wir zusätzlich zu einem Hardware-Controller noch MIDI-Keyboards einsetzen, mit dem wir Melodien und Harmonien einspielen können. Außerdem ist ein wichtiger Punkt beim Thema Live-Set, dedizierte Buttons, Fader und Tasten zu haben. Die meisten Geräte heute verfügen über eine schier endlose Anzahl an Einstellungsmöglichkeiten und so großartig die auch sind, so begrenzt ist leider jedoch auch die Oberfläche. Dahingehend denken sich die Hersteller Untermenüs aus und Untermenüs der Untermenüs und… naja, ihr könnt euch vorstellen, wie das weitergeht. Zwar ist es toll, dass ein Gerät über diese Funktionen verfügt, jedoch ist es im Live-Einsatz ein purer Horror, sich für bestimmte Punkte gefühlt die Finger am Gerät zu brechen, um schnell genug ins passende Untermenü zu flüchten. Daher gerade am Anfang unser Ratschlag – „Keep it simple!“ Somit kann ein MIDI-Keyboard sehr praktikabel sein, da hier die Hauptfunktion ganz klar definiert ist: Noten einspielen.

Aber hier kommen wir zu einem weiteren wichtigen Punkt, dem Formfaktor. 88 Tasten zu haben, ist für den Keyboard-Virtuosen natürlich ein Traum. Für den Live-Act bedeutet das, ein viel zu großes Gerät mitzuschleppen und in den meisten Clubs kommt recht schnell die Ernüchterung, dass der Platz in der Booth dafür meist viel zu klein ist. Achtet also darauf, welche Größe das MIDI-Keyboard haben soll.

CME Xkey 25 Silver

Live-Sets im Überblick für DJs: Midi-Keyboards & Synthesizer

CME Xkey 25 Silver

Das CME Xkey 25 Silver ist so kompakt, dass es in jeden Rucksack passt, aber mit Klaviertasten in Originalgröße oft eine tolle Option für die Bühne darstellt. 25 Tasten mit Anschlagdynamik und polyphonem Aftertouch, sowie Pitchbend- und Modulationstasten werden ohne Treiberinstallation direkt erkannt und es kann losgehen und das für einen vernünftigen Preis von 119,- Euro.

AKAI APC KEY 25 MK2

Live-Sets im Überblick für DJs: Midi-Keyboards & Synthesizer

AKAI APC KEY 25 MK2

Natürlich hat auch AKAI hat eine Vielzahl an passenden, sehr kompakten MIDI-Keyboards und sogar eins, das eine Kreuzung zwischen der erwähnten APC und einem Keyboard ist: das AKAI APC KEY 25 MK2. Hier habt ihr neben der 25-Tasten-Klaviatur noch eine Matrix, mit der ihr Clips in Ableton Live triggern und 8 Potis, mit denen ihr Parameter steuern könnt. Das gibt es für einen Preis von 99,- Euro. Mehr dazu hier im Testbericht.

Native Instruments Komplete Kontrol M32

Live-Sets im Überblick für DJs: Midi-Keyboards & Synthesizer

Native Instruments Komplete Kontrol M32

Abseits davon muss man auch noch die Komplete Kontrol Reihe von Native Instruments nennen. Hier gibt es zwei Optionen: einmal die M-Serie, bei dem wir auf das Komplete Kontrol M32 verweisen möchten.

Der Formfaktor ist hier klasse und zudem hat man im Kontrast zu den bisher genannten Keyboards 32 Tasten statt 25. Potis zur Einstellung von Parametern und zwei Touch-Strips für Pitchbend und Modulation lassen keine Wünsche offen. Hier möchten wir allerdings erwähnen, dass das Native Instruments auch die Maßen der einzelnen Tasten verkleinert hat, was gegebenenfalls ein wenig Übung und Gewöhnung erfordern kann. Das Native Instruments Komplete Kontrol M32 gibt für 109,- Euro und den ausführlichen Testbericht gibt es hier.

Native Instruments Komplete Kontrol S49 MK2

Live-Sets im Überblick für DJs: Midi-Keyboards & Synthesizer

Native Instruments Komplete Kontrol S49 MK2

Neben der Variante mit 32 Tasten haben wir noch die ausladendere Version, die Native Instruments Komplete Kontrols S49 MK2. Diese verfügen nicht nur über mehr Tasten mit den klassischen Proportionen, sondern auch über zwei Displays, die einem Informationen über das aktuelle Plug-in geben können.

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Durch den NKS-Standard sind hierdurch graphische Interfaces für eine Vielzahl an Plug-ins, sowohl von Native Instruments, als auch beispielsweise Arturia verfügbar. Zudem hat man durch LEDs über jeder Taste einen „Light Guide“, der einem je nach Modus nur die passenden Noten in der ausgewählten Tonart aufzeigt.

Keyboards, die größer sind als 49 Tasten, würden wir euch ohnehin nicht im Live-Set-Kontext empfehlen, da nicht nur der Transport umständlicher wird, sondern auf der Bühne, je nach Setup, auch meist zu wenig Platz ist. Hinzu kommt sonst auch schnell die Notwendigkeit eines passenden Keyboardständers, der das Gepäck nicht nur erschwert, sondern zusätzlich noch sperriger macht. Mehr zu dem Komplete Kontrol S49 MK2 findet ihr hier. Der Preis liegt bei 635,- Euro.

Arturia MiniLab 3

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Arturia MiniLab 3

Abschließend zur Thematik MIDI-Keyboards möchten wir euch noch das Arturia MiniLab 3 ans Herz legen. Ein 25-Tasten-Keyboard mit schmalem Formfaktor, das acht Potis, vier Fader und acht hintergrundbeleuchteten Pads mit sich bringt, die man frei in Ableton auf zu steuernde Parameter mappen kann. Dies kann eine zusätzliche Unterstützung zum Hardware-Controller sein. So könnte man beispielsweise die Reverb-Return-Spur auf einen der Fader mappen und so einfach mit einem Handgriff dazuschalten oder wieder aus dem Mix nehmen. Preislich liegen wir hier bei 95,- Euro. Den ausführlichen Testbericht zu dem Arturia MiniLab 3 findet ihr hier.

Mit einer Kombination aus einem guten Hardware-Controller und einen MIDI-Keyboard könnt ihr schon extrem viel auf der Bühne bewerkstelligen. Allerdings hat man eventuell schon den einen oder anderen Synthesizer zum Produzieren angeschafft und ja, diesen könnt ihr natürlich auch mit einbinden! Hierbei sollte man aber auch auf den Formfaktor und Verwendungszweck des jeweiligen Synthesizers achten.

Einen echten Juno-106 mit auf die Bühne zu nehmen, würden wir nur mit passender Versicherung empfehlen und selbst dabei noch mehr als zögerlich sein. Mittlerweile gibt es aber eine große Auswahl an Synthesizern, die auch eine ansprechende Größe für die Bühne haben.

Synthesizer im Live-Set

Wir möchte euch im Weiteren eine kleine Auswahl an Geräten präsentieren, die sich unserer Meinung nach gut in einem Live-Set machen können. Vorab möchten wir euch aber kurz etwas zu den Anschlussmöglichkeiten sagen. Je umfangreicher euer Setup wird, desto mehr Anschlussmöglichkeiten benötigt ihr. Bisher haben wir uns darauf begrenzt, dass alles, was wir an Sound erzeugen, innerhalb Ableton Live stattfindet. Dahingehend ist es simpel, als dass wir lediglich mit einer passenden Soundkarte das Ausgangssignal von Ableton auf die Anlage bringen müssen. Da wir uns meist im Club-Kontext bewegen, bedeutet dies, dass wir aus der Soundkarte in den DJ-Mixer laufen können.

Theoretisch ist es möglich, den Synthesizer auch direkt in einen anderen Kanal des Club-Mixers einzuspeisen, jedoch kann man das Signal dann nur rudimentär mit dem 3-Band-Equalizer und den Effekten des Mischpultes bearbeiten und gegebenenfalls ist das Signal auch zu leise. Je nach Art des Sounds kann zudem ein Kompressor gewünscht sein. Dahingehend empfiehlt es sich, den Synthesizer durch Ableton zu senden, da man so softwareseitig einen Kompressor oder weitere beliebige Effekte dazwischenschalten kann. Wir werden in einem späteren Teil dieser Reihe auch noch auf Soundkarten, Anschlussmöglichkeiten und das Thema Latenz eingehen und euch da die nötigen Tipps und Tricks verraten.

Bezogen auf die Synthesizer gibt es natürlich fast keine Grenzen und man hat schon viele im Live-Einsatz gesehen.

Arturia Microfreak

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Arturia MicroFreak

Mit einer mehr als angenehmen Größe und einen spektakulären und außergewöhnlichem Sound bringen wir den Arturia MicroFreak ins Rennen. Dieser Synthesizer verfügt über eine kapazitive, anschlagsdynamische Tastatur mit 25 Tasten. Ausgestattet mit polyphonem Aftertouch, digitalen Oszillatoren und einem analogen Filter. Durch die Modulationsmatrix mit fünf Quellen und sieben Zielen könnt ihr einiges an Sounds formen. Durch das flache und handliche Design kann man diesen Synthesizer überall verwenden. Den ganzen Testbericht zum Artura MicroFreak gibt es hier. Was den Preis angeht, so liegen wir bei diesem Synthesizer bei 329,- Euro.

Korg Volca

Live-Sets im Überblick für DJs: Midi-Keyboards & Synthesizer

Aus der Korg Volca Reihe: Der Korg Volca Bass

Klein, aber oho, passt wahrscheinlich extrem gut zur gesamten Korg Volca Reihe. Neben der einen oder anderen Drummachine gibt es natürlich auch eine Vielzahl an Synthesizer-Modulen, ob Keys, Bass, FM oder dem Vacuum Tube Modell Volca Nubass, sollte hier für jeden etwas dabei sein.

Zugegeben, die Geräte sind wirklich klein, aber haben einen tollen Sound und nicht zu vollgepackte Oberflächen. Das eignet sich sowohl zum schnellen Lernen als auch im Live-Set-Kontext. Mit einer Preisspanne um die 149,- Euro kann man sich hiermit auch einen Grundstock an Hardware zulegen, mit der man eine Menge Spaß haben kann. Wer mehr über die Korg Volca Modelle erfahren möchte, dem können wir hier diesen vollumfänglichen Test ans Herz legen.

Roland Boutique

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Die Roland Boutique Klassiker: JX-03, JU-06 und JP-08

Die Synthesizer von Roland sind weltbekannt, vor ein paar Jahren brachte die japanische Firma eine Auswahl in einer „Boutique“-Version raus. Zwar leider nicht analog, dafür aber kompakt, findet man hier den Retro-Sound, den man sich wünscht. Von Haus aus ohne Klaviatur, kann man jedoch mit einem einfachen MIDI-Kabel sein MIDI-Keyboard mit den Synthesizer-Modulen verbinden, um diese anzusteuern. Roland verkauft separat eine 25-Tasten-Klaviatur für genau diese Boutique-Module, das Roland K-25m.

In unserem Live-Set verwenden wir zum Beispiel den Roland JU-06 und den analogen Roland SE-02. Mittlerweile gibt es schon die nächste Version, den Roland JU-06A, der bei 377,- Euro liegt und auch schon von uns auf AMAZONA.de getestet wurde . Der Roland SE-02 liegt bei 499,- Euro und wer sich für das Roland Key-25m interessiert, muss dafür noch einmal 109,- Euro investieren.

Roland TB-03

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Roland TB-03

Wenn wir über Roland reden, bleibt es natürlich nicht aus, über den Roland 303 oder eine seiner Abwandlungen zu reden. Wir hatten beispielsweise am Anfang den Roland TB-3 im Set und uns hat dies eine sehr angenehme Struktur gegeben. So war es klar, dass der Roland TB-3 von uns meist als Bass-Synthesizer verwendet wurde. Der Vorteil war dadurch, dass man im Eifer des Gefechts sofort wusste, welche Rolle dieses Gerät einnimmt und man dadurch gezielter und schneller handeln konnte. Mittlerweile gibt es auch hier eine aktuelle Version: den Roland TB-03. Dieser liegt preislich bei 399,- Euro. Mehr zum dem Gerät erfahrt ihr hier.

Vom MIDI-Keyboard bis zum analogen Synthesizer

Natürlich müssen es nicht nur Tabletop-Module sein! Mehr als bekannt und beliebt sind Modelle wie der Moog Sub 37, aber auch ein Dave Smith Prophet ’08 Rev 2 wird ein absolutes Schweizer Taschenmesser auf der Bühne sein. Über MIDI kann auch von einem alleinstehenden Synthesizer ein MIDI-Signal in Ableton Live einspeisen, um so auch Software-Synthesizer zu spielen. Best of both worlds. Ein weiterer Trugschluss, den wir ansprechen möchten, ist, dass ihr nicht zwangsläufig eine Vielzahl an Geräten benötigt. Bevor ihr euch mehrere Synthesizer zulegt, damit es auf der Bühne cool aussieht, investiert lieber in ein ordentliches Gerät und lernt es richtig kennen. Durch die zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten sind die meisten Synthesizer extrem vielseitig und mit dem richtigen Know-how könnt ihr den gewünschten Sound zum richtigen Zeitpunkt schnell abrufen.

In dem genannten Kontext von Ableton Live, einem Hardware-Controller, der die Software steuert und einem weiteren Synthesizer, werdet ihr schon genug auf der Bühne zu tun haben und braucht nicht unbedingt zwei oder drei verschiedene Synthesizer.

Wie bereits in unserer Reihe erwähnt: Es gibt kein Richtig oder Falsch und euch sind keine Grenzen gesetzt. Je illustrer die Kombinationen, desto interessanter. Nur am Anfang raten wir euch zu übersichtlichen Synthesizern, die euch eine gute Hands-on-Kontrolle geben, bevor ihr im Wald aus Kabeln hinter einer Modular-Wand verschwindet. So hoffen wir, dass euch diese kleine Auswahl an MIDI-Keyboards und Synthesizern inspiriert und ihr auch solche Geräte in euer Live-Set einbindet.

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Forum
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    g00n

    Die Launchkey-Modelle von Novation machen sich aufgrund der Integration mit Ableton Live auch gut als Controller-Keyboards für diese DAW. Bin mit dem 37er recht zufrieden.

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