Die Essenz von Pittsburgh
Nach ein paar Teasern stellt Pittsburgh Modular den semi-modularen, paraphonen Synthesizer Taiga nun offiziell vor. Für Taiga wurden mehrere Eigenentwicklungen aus früheren Geräten des Herstellers aufgegriffen und in einem Gerät vereint.
Der Signalweg von Taiga ist komplett analog. Am Anfang der Signalkette stehen drei Oszillatoren, deren Spektrum weit über Sinus, Sägezahn, Dreieck und Rechteck hinausgehen. Jeder VCO verfügt über drei kaskadierende Waveshaper, mit denen sich die Symmetrie und der Obertongehalt des Audiosignals vielfältig variieren lässt. Darüber hinaus gehört zu jedem Oszillator ein 6-stufiger Wavefolder, mit das Signal noch komplexer gestaltet werden kann.
Außerdem besitzt jeder Oszillator Eingänge für Sync und FM. Für die FM und andere Modulationsanwendungen ist pro VCO ein separater Sinusausgang vorhanden.
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Die Oszillatoren werden mit einem Noise Generator in einem 4-Kanal-Mixer zusammengefasst. In jedem Kanal lässt sich auch externes Audiomaterial einspeisen. Zu dieser Sektion gehört auch ein Preamp mit einstellbarem Gain (1x – 30x).
Der Sound wird mit dem sogenannten „Pittsburgh Filter“ bearbeitet. Dessen Schaltung zeichnet sich laut Entwickler durch sein Klangverhalten aus, in dem es keine „dead spots“ gibt. Das Filter kann zwischen Tief-, Band- und Hochpass umgeschaltet werden.
Anstelle eines herkömmlichen VCAs besitzt Taiga einen sogenannten Dynamic Controller. Die Schaltung basiert auf einem Low Pass Gate, wurde jedoch von Grund auf neu entwickelt. Hierbei wurde auf ein Vactrol verzichtet. Es gibt zwar auch einen normalen LPG-Modus, jedoch kann der Dynamic Controller auch eine Resonanz hinzufügen, die pegelabhängig reagiert. Weiterhin lässt sich das Response-Verhalten einstellen. Damit soll das eine viel organischere Dynamik erreicht werden können. Den Abschluss der Signalkette bildet ein modulierbares Delay mit analoger BBD-Schaltung.
Zur Modulation verfügt Taiga über zwei ADSR-Hüllkurven und einen LFO mit Dreieck und Rechteck sowie ein digitales Multi-Modulation Tool. Anschlussseitig sind 60 Patch-Buchsen vorhanden. Neben den Steuer- bzw. Audioeingängen und -ausgängen gibt es hier auch Sample&Hold, einen MIDI/CV-Wandler mit separatem Ausgängen für CC/Mod und Velocity sowie ein Clock-I/O. Darüber kann der interne Arpeggiator synchronisiert werden. Aufgrund des semi-modularen Aufbaus kann Taiga aber auch ohne Patch-Verbindung gespielt werden.
Pittsburgh Modular Taiga wird voraussichtlich ab Ende Februar erhältlich sein. Der UVP beträgt 899,- Euro.
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Ab hier die Meldung vom 26. Januar 2023
Pittsburgh Modular teasert einen neuen Synthesizer mit dem Namen Taiga an. Die Videoclips im mittlerweile von Pittsburgh Modular gewohnten Stil einer studentischen Dokumentation geben zwar noch keine Details preis, doch die Sounds vermitteln einen ersten Eindruck.
Im ersten Teaser-Video sinnieren Entwickler Richard Nicol und seine Mitstreiter über einige Synthesizer, die sie in den vergangenen zehn Jahren veröffentlicht haben: Monorocket, System 10, Lifeforms SV-1, Microvolt 3900 und Voltage Research Laboratory. Und nun scheint es an der Zeit zu sein, wieder etwas Neues zu entwickeln. Aber außer dem Namen Taiga wird nichts verraten.
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Einzig der kurzzeitiger Leak eines Online-Händlers (die Seite wurde inzwischen schon wieder offline genommen) gab ein paar Schlagwörter bekannt: analog, paraphonic, modular, black/wood.
Somit haben wir zumindest eine Vorstellung der ungefähren Richtung, wohin die Reise geht. Die richtige Vorstellung des Synthesizers soll bereits am nächsten Dienstag, dem 31. Januar, in einem Live-Stream erfolgen.
In dem jüngsten Clip mit Horrorfilm-Anspielung hört man klare, metallische Töne, die teils zweistimmig gespielt werden. Der Sound lässt auf eine Form der Audiomodulation (RM, AM, FM?) schließen. Ob der Hallefekt auch von Taiga stammt oder extern ist?
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Es gibt noch weitere Demotracks, die von Richard Nicol mit dem Pittsburgh Moduar Taiga eingespielt wurden. Möglicherweise folgen weitere bis nächste Woche.
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Hallo der Jim, alle Zusammen,
Vielen Dank der Jim für die interessante Nachricht. Ich bin mal gespannt was dabei rauskommt :-)
Leider aber wird Pittsburgh Modular von den meisten/bekanntesten Händler hier in Deutschland nicht mehr verkauft… Vielleicht ändert sich das mal wieder.
Viele Grüße, Garfield.
@Garfield Modular Hing das nicht damit zusammen, dass die Module von PM im Zusammenspiel mit anderen Eurorack anderer Hersteller Probleme verursacht hatten? Ich meine mich da an so etwas erinnern zu können. Aber ich kann mich auch irren.
Aber ja, grundsätzlich lassen sich die PM-Entwickler regelmäßig sehr eigenständige Instrumente einfallen.
Auch der Taiga scheint seine einzigartige Klangvielfalt mitzubringen. Ganz nach PM-Tradition.
@targon Hallo Targon,
Also, von einer von die bekannteste Händler habe ich gehört das die kein Pittsburgh Modular mehr haben wollen wegen mangel an Qualität. Mehr weiss ich aber auch leider nicht. Vielleicht was Du meinst ist eine diplomatischere Aussage als das Qualitätsthema? ;-)
Trotzdem schade das es jetzt schwierig ist ein Pittsburgh Modul zu bekommen. Ich finde PM haben regelmäßig interessante Ideen.
Viele Grüße, Garfield.
@targon Hallo Syrinx,
Vielen Dank für Dein Erfahrungsbericht, schade das es so gekommen ist mit Pittsburgh Modular.
Das Teil das ja jetzt veröffentlicht wurde sieht wirklich appetitlich aus! :-D
So bald Du Dir ein Bild geschaffen hast wegen das neue Teil hier, ich meine wirklich ausprobiert hast, wäre es Cool uns das hier mit zu teilen.
Schon mal vielen Dank im Voraus dafür und viele Grüße, Garfield.
@Garfield Modular Momentchen… ich sehe das dieses Teil (vor zu) bestellen ist bei Thomann. Nah ja, vielleicht wird das dann der Rückkehr von Pittsburgh in Deutschland! :-) Ich bin gespannt!
Sehr coole Sache. Bisher habe ich es leider noch nicht geschafft, einen der interessanten und außergewöhnlichen Synthesizer von PM zu ergattern. Mal gucken ob’s auch vom Aussehen her funkt.
ich glaube, der würde hervorragend zu meinem tanzbären passen :D optisch und klanglich.
@dflt Ich glaube, ich habe mich auch verliebt … und man gerät auch nicht gleich an die Grenze zur Privatinsolvenz, wenn man sich den Taiga kauft. Zumindest wird man nicht von den Bankangestellten mit den strengen Minen zu sich zitiert. 😀
@Flowwater als alternative würde ich mir den implexus von majella anschaun. top notch. und ich habe noch nie ein derart hochwertig gebautes gerät besessen.
ich hatte tatsächlich schon troubles mit deren modulen. erstens deren outputmodul, das härter rauscht als mein doepfer A-118-2. gebraucht gekauft, also nix mit rückgabe. mail an pm geschrieben, nie was gehört von denen. dann ist der (eigentlich sehr gute) filter gestorben und hat gleich die stromversorgung lahmgelegt. mail geschrieben – nix. ein osc trackt nicht mehr obwohl ich kalibriert habe, einer läuft noch. die anderen module laufen noch (generator+expander, 2x vilfo) aber mein vertrauen ist nicht mehr da. die module sind nicht gut kalibriert und man hat einen etwas schlampigen eindruck, wenn ich das so sagen darf. zumindest bei den modulen mit den alufrontplatten und den moogy knöpfen
@Bave the Dutcher Oh, wenn Dein Vertrauen so nachhaltig beschädigt ist, dass Du die Module los werden willst, darfst Du Dich gerne bei mir melden. 😎
@swellkoerper mach ich die nächsten Tage 🙂
Erfrischend, mal ein bisschen was anderes und trotzdem analog. Sehr schön weitergedacht und die alte Technik mal neu ausgewürfelt. Ein wenig Westcoast im Eastcoast-Fell: Gefällt mir!
Gut: Der Filter klingt für mich etwas haarig, ledrig, das Design ist für meinen Geschmack ein bisschen zu sehr in Richtung Fischer Technik, aber warum nicht. Leider such etwas teuer für das Gebotene, aber das ist eben Baukunst statt Fließband.
Ich werde mir das Ding auf jeden Fall mal ansehen. Schade, dass ich grad kein Geld flüssig hab, aber vielleicht wirds ein ehrenvoller „Beinahekauf“ mit Tränchen.
Schönes Teil. Ich war schon immer der Meinung, dass ein Wavefolder/-shaper Bestandteil eines analogen Oszillators sein sollte. An Quellen für spektrale Dynamik kann man nie genug haben. Das der VCA die Option hat, als LPG zu arbeiten, ist auch sehr zu begrüßen. Jetzt muss nur noch jemand auf die Idee kommen, auf dieser Basis einen speicherbaren Keyboardsynth anzubieten (fände zumindest ich gut)
Meine Erfahrungen mit Pittsburgh Modular sind so 50/50. Ich hatte mal 3Stück Waveforms VCOs, die waren mangels Stimmstabilität und Tracking-Abweichungen kaum zusammen nutzbar, obwohl der Grundklang hammermässig war. Die In/Out-Module waren einfach nur Mist, ein Output-Modul ist mir gestorben und wurde anstandslos ersetzt. Insgesamt bin ich da mit einem leichten blauen Auge rausgekommen. Die verbleibenden Module (Timerunner, Dynamic Impulse Filter, MIDI3, Primary Oscillator, etc.) sind einfach nur wunderbar und bleiben für immer bei mir. Was mir an der Firma so gefällt, ist dass sie ausprobieren, die Grenzen was mit Analog möglich ist ausloten, und Neues sowie Altbekanntes in ihre Instrumente kombinieren. Sie nehmen den Nutzer mit auf eine Reise, auf eine sehr charmante Art.
Wenn der Taiga ein Erfolg wird (wovon ich ausgehe), spekuliere ich anhand der vorhergegangenen Safari-Module auf eine semimodulare Drummachine. Wär` sonst enorm schade, wenn all die Ideen und Schaltkreise wieder verworfen würden.
Tolles Teil. Ich wollte immer das Pittsburgh Voltage Research Lab haben, habe aber den Kickstart verpasst.
Die experimentellen Soundbeispiele von Sarah auf youtube sind überzeugend:
https://youtu.be/o-pzxGa0T7M
Und der Preis des europäischen Pittsburgh Vertriebes mit Sitz in Deutschland ist mit EUR 799,99 absolut OK:
https://pittsburghmodular.proactiveaudio.eu/
Das Konzept finde ich mehr als super, den Ruf von PM natürlich etwas fragwürdig. Es würde mich aber auch wundern nach all der Zeit so ein Produkt auf den Markt zu bringen ohne aus den Fehlern gelernt zu haben.
@Jens Hecht stimmt, ich kenn nur die -2010 er oder so – module; nachher nix mehr gekauft.
Sodele, gekauft. Irgendwann muss man auch mal Nägel mit Köpfen machen. 😜
@Flowwater Meldung vom Händler: Wird leider erst am 06.03.23 geliefert.
Deswegen erst mal: 😑
Allerdings muss ich hier sowieso Platz in der Bude und auf dem Schreibtisch schaffen.
Deswegen wegen der Vorfreude: 😍
Qualitätsmängel sind Schnee von gestern. Ich habe einiges der neuen Sachen. 3900, Analoge Voltage Laboratory und 2 Primary VCO b. Alles perfekt, sehr gute Qualität, keine Mängel und stimmstabil. Klanglich alles erste Klasse, besonders die VCOs und VCAs. Bessere Folder kenne ich keine.
@smoo Absolut, ab den Lifeforms-Modulen war die Qualität erstklassig. Was man auch bedenken sollte, Pittsburgh Modular reagiert sehr schnell auf Support-Anfragen und meist kulant, falls es etwas zu beanstanden gibt, auch lange nach Produktionsende.
Ich werde ihn denke ich mal antesten, Danke für dein Artikel zu dem Teil.
Ich war vom Taiga leider nur semibegeistert:
https://www.youtube.com/watch?v=dZdGQPWHj-c&t=189s