Unser Interview & Audio-Feature zum VRL
Mit Hilfe unseres Kamera-Dreamteams vor Ort auf der Superbooth 19, konnten wir mit Richard Nicol, dem Masterbrain hinter Pittsburgh Modular ein kurzes Interview führen. Danach führte uns Richard den VRL ausführlich in einer genialen Audio-Demo vor.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Ganz am Ende dieses Beitrags findet ihr außerdem ein ersten Sounddemo, das unser Autor Markus Schröder heute eingespielt hat.
Von dem analogen semi-modularen Synthesizer gab es bislang nur Audiobeispiele zu hören, mit denen man offenbar hauptsächlich Klangforscher ansprechen will.
Im Livestream vor einer Woche wurde das Pittsburgh Modular Voltage Research Laboratory in etwa so vorgeführt, wie es auch kommende Woche auf der Superbooth demonstriert werden wird.
Das Klanglabor unterteilt sich in zwei Sektionen. Das Voltage Lab stellt den eigentlichen Synthesizer dar. In ihm befinden sich einige Komponenten aus der Lifeforms- & Modulreihe von Pittsburgh Modular wieder.
Die Klangerzeugung basiert auf dem Primary Oscillator, den es in anderer Form auch als einzelnes Modul gibt und der unter anderem mit modulierbarer Symmetry und Axis aufwartet, FM und Ringmodulation gleichzeitig bietet und von dem etwas einfacher ausgestatteten Secondary Oscillator moduliert werden kann.
Als äußerst vielseitige Modulatoren gibt es zweimal den Function
Generator mit jeweils den zwei Phasen Rise und Fall, die als einfache Hüllkurve und im Cycle-Modus als LFOs oder sogar Oszillator eingesetzt werden können. Damit erinnern sie ein wenig an den EMS Trapezoid Generator. Die Kurve kann stufenlos von von logarithmisch über linear bis exponentiell geregelt werden. Beide Function Generatoren haben eine zuschaltbare Sustain-Phase, geben Trigger am Ende von Rise bzw. Fall aus, lassen sich koppeln und CV-steuern.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Für die Klangformung ist, ebenfalls in doppelter Ausführung, der Dynamics Controller vorhanden. Dieser vereint ein resonanzfähiges Filter und einen VCA. Es gibt zwei die Modi Pluck und LPG (Low Pass Gate), womit der Dynamics Controller auch im West Coast-Stil, etwa für perkussive Sounds à la Buchla eingesetzt werden kann.
Den Abschluss bildet ein analoges Delay, dessen Verzögerung via Steuerspannung moduliert werden kann. Außerdem ist ein Arpeggiator mit eigener Clock sowie Hold-, Transpose- und Random-Funktion vorhanden.
Die zweite Sektion des Pittsburgh Modular Voltage Research Laboratory ist der der Touch Controller. Dieses „Keyboard“ besitzt 10 Felder zum Spielen des Synthesizers und Steuern des integrierten Sequencers. Die Flächen habe auch eine Y-Achse, mit der durch vertikale Bewegung ein beliebiger (gepatchter) Parameter während des Spielens gesteuert werden kann. Der Controller und der Sequencer kann in zwei Sektionen unterteilt werden, die jeweils unabhängig voneinander zweimal CV, einmal Gate und den Y-Wert ausgeben. Über Touch Controller bzw. Sequencer kann das Voltage Lab auch duophon gespielt werden. Es ist keine Paraphonie, sondern echte Zweistimmigkeit, da alle Klangfunktionen im Lab doppelt ausgeführt sind.
Angaben zu Preis und Lieferbarkeit des Pittsburgh Modular Voltage Research Laboratory werden sicherlich in den kommenden Tagen folgen.
Auf der Superbooth waren das Voltage Research Laboratory erfahrbar und es gibt das Labor auch ohne Keyboard/Sequencer.
Das Teil macht mich unglaublich an. Der Primary Oscillator und ein paar LPGs stehen eh schon eine Weile auf der Einkaufsliste. Den Sequencer/Controller hätte ich nicht unbedingt gebraucht – zur Not muss ich halt meine Pressure Points verkaufen. Mein Interesse ist jedenfalls mehr als geweckt.
Der Synth sieht für mich 1000x interessanter aus als die gesamte Clone-Armee. Schon der Microvolt war geil, aber der hier scheint das noch zu toppen.
Ein Mini-Buchla Easel im Pittsburgh Style – sehr geil.
Auf Gearnews.com wird verkündet, dass die obere und untere Einheit wohl als Einzelmodule ohne Gehäuse verfügbar sein werden. Wenn das Voltagelab-Synth Modul preislich in der Nähe von 0-Coast, SV-1 oder Microvolt liegen sollte, schlage ich sofort zu. Man darf sich bei Pittsburgh halt keine perfekten Pitches mit Temperaturkompensation über 8 Oktaven vorstellen. Das Teil wird wie immer mies tracken, aber das ist bei dem Einsatzgebiet auch nebensichlich.
Abgesehen davon bin ich der Meinung, dass Pittsburgh Modular hier von Konzeption, Layout und Soundmöglichkeiten in diesem wunderbaren Case auf Anhieb ein moderner Klassiker gelungen ist.
@swellkoerper Danke für die Info. Die obere Einheit macht mich echt an :) Aber scheinbar gibts auch alle verwendeten Module einzeln? Der Function-generator sieht spannend aus. Scheint ja eine Art OSC/LFO/ENV in einem einzigen Gewand zu sein.
@GioGio Oh, so ein West Coast-style Funktionsgenerator kann noch viel mehr. Je nach Patch und Eingangssignal ist so ein Teil im einfachsten Fall wie du schon sagst eine simple A/D-Hüllkurve oder ein VCO/LFO. Kann aber auch als Sample&Hold, Slew Generator und als solches auch als einfaches Lowpassfilter eingesetzt werden. Hier kommen scheinbar noch einige Logik-Funktionen dazu, z.B. nicht-quantisierter Clockteiler.
Anders gesagt, man hätte das Voltage Lab auch mit 6 identischen Funktionsgeneratoren ausstatten können und hätte einen Synth-Signalpfad (gut, ein VCA würde noch fehlen).
@swellkoerper Danke für die Infos. Wusste nicht, dass dies West-Coast-typisch ist.
Das klingt mega spannend. Ich glaube so ein Teil schraube ich mir in meinen Rackbrute. Klingt vielversprechend und auch platzsparend. Doch bisher gibt’s den anscheinend noch nicht als einzelnes Modul. Habe gestern auf deren Seite nix gefunden.
Einmal Westcoast komplett – für sub 1000 Euro. Großartig!
Um die Preise zu sehen, muss man lediglich kurz auf der Kickstarter Page vorbeischauen. Leider ist mir das Teil zu teuer, auch wenn es geil klingt. Hier die Retail Preise laut Kickstarter (in US $):
1600US$ für Beide Teile samt allem drum und dran (Synth + Controller+ Case etc.)
1300$ nur für die beiden Eurorack Module ohne Case etc.
1000$ für das Synth Modul samt Plastik Case
900$ für das Synth Modul ohne Cases etc.