Wir waren live am Start - hier unser STUDIO Rundgang
Der Anteil von Pro Audio wird auf der Superbooth immer wichtiger und wächst langsam aber kontinuierlich. Illustre Hersteller von A wie APB Dynasonics bis Z wie Zähl Audio geben sich hier ein Stelldichein. Vorteil für die Hersteller: Auf der Superbooth lassen sich Formate wie Gesprächskonzerte und Demo-Sessions wesentlich einfacher realisieren. Somit ergibt sich eine Situation, die für den Besucher, den Veranstalter wie auch für den Aussteller extrem günstig ist. APB Dynasonics Pulte beschallten die einzelnen Events, die über die Superbooth verteilt waren und waren auch oft im Praxiseineinsatz in einzelnen Booths zu finden. Später dazu mehr.
Inhaltsverzeichnis
Für die Software-Hersteller im Studioumfeld dreht sich alles um Cloud-Kollaboration und KI-Unterstützung. Wobei sich bei der KI-Unterstützung eine Schwarz/Weiß-Situation abzeichnet. Die einen lehnen sie ab, andere sehen zumindest teilweise einen Nutzen. Man wird sehen wie es weitergeht. Roland und Universal Music Group haben sich hier zusammengetan, um die Nutzung von ML/KI/AI einzuhegen. Da Roland auf der Superbooth aber durch Fehlen glänzte und UMG unsere Anfrage noch nicht beantwortet konnte, warten wir einfach mal ab. Konkrete Anwendungsfälle außer Stem-Separation und etwaige Mastering-Tools waren auf der SB24 nicht sichtbar. Man kann aber davon ausgehen, dass die eine oder andere Firma hier was in der Pipeline hat und den professionellen Anwender mit Software und Service beglücken wird. Wir bleiben dran. Aber kommen wir noch mal zu …
Mischpulte auf der Superbooth 24
Im Hochfoyer konnte man sich an dieser NEVE 5088 erfreuen, die a) diskret aufgebaut war und b) mit Hochvolt-Technik arbeitet. So wie wir das Pult hier sehen, haben wir noch nicht den Vollausbau vor uns. Die Besonderheit des Pultes ist zudem, dass es weitgehend modular ist und an Kundenwünsche angepasst werden kann.
APB Dynasonics waren sowas wie der offizielle Mischerlieferant der SB, dank Presseband konnten hier Bilder auf der Seebühne geschossen werden. Tatsächlich war ja in den letzten Jahren immer wieder die Kritik vernehmbar, dass die Live-Acts eher „ballern“ und partiell entweder schlecht gemischt oder Schlimmeres waren. Generell war das 2024 besser – was sicher auch an den APB Dynasonics liegt.
Definitiv ein Highlight: die Zähl-Konsolen.Diese haben ihre Heimat in unzähligen Studios und Broadcast-Umgebungen. Zähl stellte die Produkte im Rahmen von Demo-Sessions vor.
Wer wissen wollte, wie ein Moog durch ein SSL Pult klingt, konnte sich nicht nur in der SSL Booth austoben, sondern auch bei MOOG selbst. Sicher, das SSL Six ist nicht günstig, aber zumindest den Ohren des Autors fiel ein Unterschied auf.
Pro Audio Booth
Cranborne Audio präsentierte mit Stolz den weltweit ersten harmonischen EQ. Sowohl als 500er Modul als auch 19 Zoll. Wie schrieb Kollege Jörg in seinem Test: „Das gab es so noch nicht!“ Die Ergebnisse sind drastisch, aber immer musikalisch. Standpartner Dangerous Music präsentierte seine komplette Produktpalette.
Digital Audio Workstations auf der Superbooth 24
Egal wie wir es drehen, an einer DAW kommen wir nicht vorbei. Irgendwo muss aus dem Multitrack ein Stereo-Track werden und in das Format unserer Wahl ausgespielt werden. Ableton zeigte an ihrer immer vollen Booth, dass mit Live 12 das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ist.
Während Fruity Loops noch einen Schritt weitergeht und via FL Cloud die Distribution der eigenen Tracks via Spotify, Apple und Co. erlaubt.
Native Instruments ist wieder im Tagesgeschäft angekommen und wir können gespannt auf neue und hoffentlich innovative Produkte sein.
Den Ehrenpreis für den besten Soundteppich auf der Superbooth 2024 geht, tadaa, an Bitwig. Man sollte sich von dem Teppich nicht ablenken lassen, Bitwig ist ein höchst interessantes Stück Software.
Avid nahm innerhalb der DAW Booth größeren Raum ein. Das lag zum einen daran, dass Avid nun einen Dolby Atmos Renderer nativ in Pro Tools eingebaut hat und gleich die passenden Controller und Interfaces am Start hatte.
MOTU hatte unter anderem das bereits von uns getestete Interface 828 mit zur SB gebracht. Beim deutschen Vertriebspartner Klemm konnte man auch gleich AEA Mics und Preamps ausprobieren. Als weiteres Highlight hatte man Telefunken Mikrofone dabei.
Effekte und Mastering auf der Superbooth 24
Eine Gattung, die zu Unrecht auf der SB zu kurz kommt, sind Effekte aller Art. Tatsächlich war hier nur Eventide auszumachen, auch wenn die derzeitigen Formate eher für die Bühne gedacht sind. Aber dafür haben die Eventides durchaus Alleinstellungsmerkmale. So ein schöner Multifunktionseffekt im 19 Zoll Format wäre es mal wieder. Gerne mit DAW-Integration.
Nicht nur optisch, sondern auch akustisch ein Highlight, der SPL Stand.
Mystery Foto bei Warm Audio. Warm Audio präsentierte an seinem Stand sowohl alte als auch neue Produkte. Warm Audio wurde 2011 „in der Garage“ nach einem einfachen Prinzip gegründet, nämlich klanglich hochwertige Aufnahmeprodukte zu bauen, die aber auch für den normalen Musiker und Tontechniker erschwinglich sind. Seit der Gründung hat der Gründer und Präsident Bryce Young ein Team von Audio-Experten zusammengestellt, die zusammen über 50 Jahre Erfahrung in der Entwicklung, Herstellung, Vermarktung und dem Vertrieb von Pro-Audio-Equipment haben.
Tatschlich sind in den Jahren nach der Gründung immer mehr Produkte hinzugekommen. Mittlerweile umfasst das Spektrum Mikros, Leveller, EQ, diverse Kompressoren uvm..
Recording-Equipment auf der Superbooth 24
Auch hier ging’s relativ sparsam voran. Zoom zeigte seine neuen H4 Essential und den R4 Multitrack. Beide beherrschen 32 Bit Float Audio. Bei H4 ist angeblich kein einpegeln nötig. Die Profis werden das sicher anders sehen. Dem möchte ich mich gerne anschließen.
Mit Z wie Zoom sind wir auch schon am Ende des Rundgangs angekommen. Tatsächlich würde ich mir wünschen, wenn man für das nächste Jahr weitere Hersteller aus dem Pro Audio Bereich gewinnen könnte. Es ist jedenfalls noch Platz auf der SB. Musik kommt eben nicht nur mit Software und aus der Steckdose zum Konsumenten. Hier ist definitiv noch Luft nach oben. Zumal Neve, APB, Zähl eher eine Nische besetzen. Und da nicht jeder blind ein X32 oder Wing kaufen möchte und eine Messe mit Workshops, Konzerten und jede Menge „Hands On“ der perfekte Rahmen für eine gelungene Präsentation ist. Also Marketing-Abteilungen, ran ans Budget 2025, plant die Superbooth mit ein. Auch dann wird AMAZONA.de wieder am Start sein und berichten.
Wie zuvor in der Keys-Zusammenfassung geschrieben: Trotz allem war es eine „Super Superbooth“. Man hat nicht gemerkt, dass die Superbooth 20 Jahre wird. Das Organisationsteam rund um Andreas Schneider hat wieder drei Tage, Sommer, Sonne, Sound geliefert. Der Nerd- und Networking-Faktor war sehr hoch. Die Events waren super gestaltet und organisiert. Vielen Dank. Und wir sehen uns 2025.
Bei Native Instruments habe ich das dezente Gefühl, dass in letzter Zeit Masse statt Klasse Motto ist. Siehe Play-Series = eine schlecht klingende Sampleburg mit wenig Eingriffsmöglichkeiten! Da darf ruhig die Zeit kommen für Innovationen und endlich ein Access für Native Instruments, Plugin-Alliance und iZotope. Ist eh in Planung also woran scheitert es noch?
Für mich war das Lebenszeichen von Rodec mit dem modularen Mixer ein Highlight
Vielen Dank dir Tobi für beide Artikel.
(Die Zähl Konsole !!! Leider finanziell nicht erreichbar, aber ein absolutes MEGATEIL!)
Den Sound an der Seebühne fand ich am Freitag sehr schlecht. Kaum Höhen, sehr unausgewogen. Die Techniker standen gelangweilt abseits ihres Mischpults herum und verfolgten das Geschehen auf der Bühne nicht. Warum? Der Act hatte sein eigenes Analogpult dabei und hat sich vermutlich selbst gemischt.