10 Filter machen den Sound
Der semi-modulare Spektralprozessor Moog Spectravox kann sowohl als Vocoder als auch als Filter Bank eingestzt werden. Das Gerät trägt Ideen in sich, die seinerzeit von Bob Moog und Wendy Carlos zusammen entwickelt wurden. Spectravox wurde ursprünglich als Workshop-Projekt auf dem Moogfest 2019 präsentiert. Jetzt geht das Gerät in Serienproduktion und kann auf der Superbooth 24 am Stand 0245 angetestet werden.
Moog Spectravox, Vocoder / Filter Bank
Spectravox vereint eine Filter Bank mit 10 Bändern, einen analogen Oszillator im Moog-Stil und einen White Noise Generator. Es kann als Synthesizer, Vocoder oder Fixed Filter Bank eingesetzt werden. Das Konzept ist semi-modular, so dass das Gerät gänzlich ohne Patch-Verbindungen eingesetzt werden kann, aber trotzdem viele Möglichkeiten zur Interaktion mit anderen semi-modulatren Synthesizern und Modularsystemen bietet.
Der VCO erzeugt Saw oder Square (mit PWM) und kann mit dem White Noise gemischt werden. Die Tonhöhe lässt sich manuell einstellen oder via CV steuern. Im Vocoder-Modus dient dieses Signal als Carrier, während das Modulatorsignal wird über einen kombinieren XLR-Klinkeneingang mit regelbarem Gain eingespeist.
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Die Filter Bank besteht aus acht Bandpässen sowie einem Hochpass und einem Tiefpass. Diese Filterarchitektur ähnelt dem ursprünglich von Homer Dudley entwickelten Vocoder von 1928. Für die Bänder 9 und 10 kann Hiss oder Buzz aktiviert werden, was zum Beispiel für Zischlaute im Vocoder Mode geeignet ist.
Hinter den Filtern ist jeweils ein VCA, dessen Pegel manuell geregelt oder über einen separaten CV-Eingang moduliert werden kann. Außerdem besitzt jedes Filter einen Envelope Follower, dessen Signal über einen Ausgang zu einem beliebigen Ziel gepatcht werden kann. 2019 hatte das Gerät noch Fader für die Filterbänder, verzichtet dafür aber auf die VCA- und EnvF-Buchsen.
Die Resonanz der Filter wird gemeinsam geregelt und mit Spectral Shift lassen sich die Filterfrequenzen verschieben, was unter anderem mit einem dedizierten Triangle-LFO moduliert werden kann.
Der VCA kann mit der internen Decay-Hüllkurve oder über einen CV-Eingang gesteuert werden, alternativ lässt er sich für den Vocoder oder Drone-Sounds permanant öffnen. Spectravox besitzt ein Patch-Feld mit 16 Buchsen für Audio- und Steuersignale.
Das Gerät ist im gleichen 3 HE / 60 TE-Format gehalten wie Mother-32, DFAM und Subharmonicon und kann aus den Desktop-Gehäuse genommen und in einen Eurorack-Rahmen eingesetzt werden.
Moog Spectravox soll in Kürze erhältlich sein. Der Preis beträgt 699,- Euro.
moog hat bei SoundCloud ein paar Soundbeispiele hochgeladen:
https://soundcloud.com/moogmusicinc/sets/spectravox-sound-samples
@Sunjammer Danke für den Tip
Ich finde das echt blöd von Moog, denn eigentlich wollte ich nix Neues mehr kaufen.
*lechzzzz*
@Bernd-Michael Land Finde ich auch sehr interessant, zumal der Preis akzeptabel ist.
Filterbänke gibt es ja mittlerweile viele. Dass man hier die Filter shiften kann, macht das schon interessant.
Auch das ansteuern der Einzelfilter mit hoher Resonant z.B. mit Triggern aus mehreren Clockdividern könnte zu interessante.Ergebnissen führen.
Ob sich die shift-funktion sich nur auf die 10 Carrier-Bänder begrenzt oder auf alle 20 inklusiv Analysebänder auswirken, konnte man aus dem Manual zuerst nicht erkennen.
Laut Schaltbild sind die Analysebänder fixiert, was ich ein wenig seltsam finde.
Großartig. Und schon bald im Laden 🙂
Diesbezüglich sollten Sie jetzt für das Moog Soundstudio ein 4er-Rack anbieten. Die Familie hat jetzt Zuwachs bekommen.
Eine tolle Ergänzung zum Soundsystem.