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Special: And.Ypsilon (Fanta4) vergleicht Eurorack VCAs

(ID: 128540)

Andis bescheidenes Eurorack System.

Andys bescheidenes Eurorack System.

Was VCAs so alles können sollten

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In ihrer minimalen Ausstattung entsprechen VCAs dem Aufbau des Doepfer Low Cost Moduls: ein Audioeingang, ein Audioausgang sowie ein CV-Input genügen, um die Amplitude eines Audiosignals zu formen, beispielsweise mit einer Hüllkurve. Für viele Anwendungen reicht dies vollkommen aus. Etwas komplexere Module erweitern dieses Grundkonzept in verschiedene Richtungen: Mehrere CV- und Audioeingänge ermöglichen die Mischung unterschiedlicher Spannungen, ein Gain Regler sorgt für eine konstante Öffnung des VCAs, was beispielsweise bei LFO Modulationen sinnvoll ist, um auch die negativen Ausschläge des LFOs für die Amplitudenmodulation zu nutzen. Ferner findet sich an manchen Modulen ein Schalter zur Wahl der linearen oder exponentiellen Charakteristik. Einige Hersteller vereinen mehrere VCAs im selben Gehäuse, um diese parallel, in Serie oder als Multiplikatoren zu nutzen, teils kombiniert mit Invertern.

Bei aller Vielfalt von Modulen – Schneidersladen bietet 45 VCA Module fürs Eurorack System an – geht es doch stets um die banale Aufgabe, ein Signal zu verstärken. Wobei dies streng genommen falsch ist. Amplifier ist ein irreführender Begriff, da VCAs das Signal in der Regel nicht lauter ausgeben als das Eingangssignal. Technisch gesprochen liegt ihr Verstärkungsgrad zwischen 0 und 100%. VCAs sind eigentlich Abschwächer.

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Testaufbau

Andy hat sich einige Gedanken zum Testaufbau gemacht, der ein möglichst objektives Urteil ermöglichen soll. Auf dem Prüfstand stehen 10 VCAs (9 Eurorack Module sowie ein 5 HE Moog Klon). Alle VCAs werden mit demselben Klangmaterial gefüttert.  Als Oszillator wählten wir den EMS Klon von Analogue Solutions (RS-95e) mit zwei Schwingungsformen: eine Pulsschwingung mit langsamer und synchronisierter LFO-Modulation sowie eine Zwischenform von Dreieck und Sägezahn. Beide Schwingungsformen werden im VCO-Mixer von Erica Synths zusammengeführt. Ziel war es, einen vollen Oszillatorklang zu kreieren, der ohne Filtereinsatz voluminös und musikalisch klingt. Der Output des Mixers wird direkt in den VCA geführt, dessen Ausgang über ein Universal Audio Apollo Interface mit Logic 9 aufgezeichnet wird.

Als Hüllkurve kommt bei allen Modulen die System X von Frequency Central zum Einsatz. Ein Verfahren, das seine Tücken hat. Exponentielle VCAs reagieren zuweilen sehr unterschiedlich auf dieselbe Hüllkurve. Da es uns aber in erster Linie um den Klang (und nicht das exponentielle Verhalten der VCAs) ging, mussten wir die Hüllkurve für die meisten VCAs anpassen, um vergleichbare musikalische Ergebnisse zu erhalten.  Dies ist uns nicht perfekt gelungen, wir bitten um Nachsicht. Die (unquantisierte) Sequenz ist natürlich stets dieselbe und erstreckt sich über vier Oktaven.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Pflosi

    Danke für den Test! Schade, dass Ihr keinen Cwejman VCA hattet.

    Zwei kleine Anmerkungen: die summierten und subtrahierten Ausgänge beim WMD können z.B. für Ringmod oder MS Encoding / Decoding benutzt werden. Ferner, bzgl. dem Ansprechverhalten, es ist schlicht ein Mythos, dass lineare VCAs nicht für Audio (nur CV) geeignet sind – persönlich tweake ich lieber die Envelope als die VCA Kennlinie. Und das geht „intuitiver“ mit linearen VCAs.

    Gruss!

    • Profilbild
      Martin Andersson RED

      @Pflosi Gewiss wäre ein Cwejman VCA auch spannend gewesen. Gleiches gilt für Harvestman, Mutable Instruments, Bastl Instruments (Quattro Figaro!) etc.
      Wir konnten schlicht nicht alle 46 in Deutschland erhältlichen Eurorack VCAs testen und mussten eine Auswahl treffen.

      • Profilbild
        Pflosi

        @Martin Andersson Finde ich nicht – Cwejman VCAs sind all diesen anderen deutlich in Qualität überlegen. Wäre als Extrembeispiel (im positiven Sinne) aufschlussreich gewesen.

        Gruss!

          • Profilbild
            Pflosi

            @Martin Andersson Falls Du „verglichen“ etwas weniger eng fasst als ein strikter A/B Test wie von Euch netterweise vorgelegt… Mit diversen Doepfer VCAs, Intellijel uVCA (V1) / hexVCA, 4ms VCA Matrix, Addac 802 (ein Favorit, aber nicht clean), Pittsburgh Dual VCA (V2), Makenosie Rosie / Moddemix / Optomix… Bei Cwejman hab ich v.A. Erfahrung mit VCA2P und VCA4MX (und natürlich den zahlreichen internen VCAs in allen Modulen).

              • Profilbild
                Pflosi

                @Martin Andersson Nun ja, die meisten davon hab ich nicht mehr, aber die Cwejmans sind auf jeden Fall noch hier und installiert :) Ebenso der Addac 802. 4ms VCA Matrix und uVCA 1 hab ich noch irgendwo in irgendeiner Schublade rumliegen (wobei ersteres Modul eventuell einem baldigen Trade zum Opfer fallen könnte)…

  2. Profilbild
    gutzufuss

    Die Unterschiede sind für mich tatsächlich wenig wahrnehmbar und kaum relevant, da ich ja die entsprechenden Anpassungen an den persönlichen Geschmack schnell an Hüllkurve und Filter eingestellt habe. Einzig der Raging Bull weist mir zuviel Eigenfärbung des Klangbildes auf.
    Tatsächlich habe ich mich schon gefragt, ob ich mit meinen Doepfer Modulen etwas verpasse. Die erfreuliche Quintessenz für mich lautet: Nö, alles gut!

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Vielen Dank an alle Beteiligten!!! Das Zusammenspiel verschiedener Hüllkurven, VCA´s und lin/log, formen das individuell gewünscht, gehörte Ergebnis. Schön so hier die Bestätigung zu lesen.

  4. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Wenn ich die Wahl hätte dann bitte schnelle, Exp/Lin, ADSR und im im Audiobereich loopbare VCA’s/Envelopes. Eine fixe Pulsweite hätte ich für die Klangbeispiele besser gefunden. Je reiner der Klang desto leichter die Analyse. Die Schwebungen stören schon sehr. Die Lautstärkeunterschiede waren wohl gewollt, leider sind die Intellijel dadurch fast nicht beurteilbar. Subjektiv gefielen mir die Moog am besten. Waren ja auch schön laut. :)

  5. Profilbild
    AndreasKrebs

    Ah, ein schöner Test, vielen Dank dafür! Wie immer schwelge ich im Klang vom A-131, der beim näheren Hinhören ganz und gar nicht „analytisch“ ist ;-)

  6. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Bin schon auf die nächste Folge gespannt: Den Test der Patchkabel :)

  7. Profilbild
    martin stimming

    und die dritte Folge ist dann: die Stromversorgung :)

    dann bitte noch raumaktivatoren miteinbeziehen (besser nicht googlen wenn man ein freund des gesunden menschenverstandes ist) und dann müsste man ne optimale rechteckwelle ausspielen können…

    aber im ernst, ich muss mich pflosi anschliessen – schade dass ihr keinen cwejman dabei hattet. ich erinnere mich wie ich einmal eher durch zufall nen externes audio mit meinem s1 „tremoliert“ hatte und begeistert war wie gut das klingt. bin mir ziemlich sicher dass es bei amps schon unterschiede gibt.

    • Profilbild
      Pflosi

      @martin stimming Genau re:Cwejman :)

      Bin nicht sicher, ob das ironisch war – die Stromversorgung ist definitiv relevant! Auch wenn sich das in einem solchen A/B Test eher nicht zeigen würde… Die Qualität von Patchkabeln wird zudem spätestens ersichtlich, wenn die Kabel kaputt sind :)

      Gruss

      • Profilbild
        TobyB RED

        @Pflosi Hallo Florin,

        wenn die Strom/Spannungversorgung so schräge ist, wirst du es an einem „parametrischen“ spannungsgesteuertem Verstärker hören. Und das ist noch nicht mal Vodoo. Ich meine jetzt nicht abrauchen, sondern das sich die Kennlinien des VCA so verschieben, das er ganz anders arbeitet.

        Bei Patchkabeln nehme ich gerne pinke linksgedrallte stoffummantelte Kabel, deren Drall für Audio ausgelegt ist, damit ich auch die Länge keine allzugroße Dämpfung habe. ;-)

        • Profilbild
          Pflosi

          @TobyB Haha :)

          Ja, aber die typischen Probleme mit der PSU sind eher anderer Art: Bleed von VCOs in den Audiopfad ohne Patching; VCOs, die ohne Patching moduliert werden; VCOs, die ohne Patching bei ähnlicher Frequenz „syncen“; hochgepitchter „Switching Noise“ im ganzen System resultierend von den schlechten Switching PSUs; „wobblige“ CV wenn man zwischen mehreren Cases (bzw. PSUs) patcht; inkonsistente Levels; usw. Wobei das alles genauso sehr die Stromverteilung (Busboards) betrifft wie die PSU selbst.

          Gruss!

          • Profilbild
            TobyB RED

            @Pflosi Hallo Pflosi,

            stimmt. Wobei wenn ich diese Fehler feststellen würde, hätte ich mit meinem Rack ein Problem. Deine Ausführungen gelten natürlich für VCOs noch mehr. Aber mittlerweile sollten sich die weniger fehleranfälligen Schaltungsdesigns rumgesprochen haben. Auch für Schaltnetzteile und Platinenlayouts.

              • Profilbild
                TobyB RED

                @Pflosi Hallo Pflosi,

                Das Netzteil sieht robust aus! Ich hab ehrlichgesagt keine Ahnung wie die Hersteller momentan so ticken. Persönlich bevorzuge ich aber lieber PSUs mit genügend Leistungsreserven und entsprechendem Platinen und Schaltungslayouts. Schaltnetzteile mag ich eigentlich gar nicht. Ich hatte die Tage wieder das Erlebnis das ich im Audiobereich ein hörbares Rauschen und Zisseln vernommen habe, am Ende war es wieder ein Schaltnetzteil.

                Grüße ToB

                  • Profilbild
                    TobyB RED

                    @Pflosi Hallo Florin,

                    die PSU würde ich nicht in die Nähe lassen. Ich gehe mal davon aus, das du die Technischen Daten kennst. Ich war letztes Jahr in Oslo und war dort bei einem Gig norwegischer Hipster. Die hatten ein nagelneues System 1m und die Scooper, Demora, Torcido, Bitrazor Module. Die PSU war etwas schlaff konzipiert. Du ahnst was jetzt kommt. 220V~ haben das ganze Case gegrillt. Hat aber vorher immer funktioniert ;-)

                    • Profilbild
                      Pflosi

                      @TobyB Haha :) Die Roland Dinger brauchen sehr viel Stromstärke, jedes der Effektmodule braucht 450mA und das 1m 700mA (!). Das sind 2.5A, eine Doepfer PSU2 z.B. liefert maximal 1.2A. Wundert mich also überhaupt nicht.

  8. Profilbild
    changeling AHU

    Es gibt aktuell drei verschiedene Versionen vom A-131 (1. mit CEM3382, 2. mit CA3080, 3. = aktuelle mit THAT2159/V2159/SA2159) und zwei Versionen vom A-132-3 (die erste mit CEM3360, die aktuelle mit SSM2164), da wäre es schon schön gewesen zu wissen, welche dieser Versionen genutzt wurde.

    Ich persönlich finde den Qualitätsunterschied zwischen uVCA II und den Döpfer VCAs (allerdings alte Versionen mit CA3080 bzw. CEM3360) allein an den besseren Werten beim Übersprechen bemerkbar.

  9. Profilbild
    Marienberg

    Wenn du das Material noch hast schick mal sich widerhohlende Bursts variabler Länge und Pausendauer rein, dann wird es nochmal richtig interessant.

    Steffen Marienberg

  10. Profilbild
    Joghurt AHU

    Ob der Hörer die verschiedenen VCAs am Schluss hört oder nicht, finde ich gar nicht so wichtig. Ich habe auch die einen oder anderen Gerätschaften herumstehen, welche für mich wichtig sind, am Schluss aber für andere nicht wahrnehmbar sind. Wenn Andy es als Produzent wichtig findet 10 VCA zu haben, zeigt das für mich, dass er die Musik immer noch so macht, dass er damit glücklich ist. Und so soll es sein.

    Ach ja: Witzig finde ich, dass unter dem zweiten Foto Andi steht.

  11. Profilbild
    c.hatvani AHU

    Das ist ja interessant, ich dachte bisher, ein VCA ist Jacke wie Hose, der Sound wird eh von Filtern, Oszillatoren und Hüllkurven geprägt…

    Aber ein Sound kann kraftvoll oder mehr „träge“ daherkommen, obwohl die Klangfarbe selber mehr oder weniger gleich ist. Etwa wie der Unterschied zwischen Roland Juno-60 und 106.

    Durch die Soundbeispiele habe ich jetzt meinen Traum-VCA zwar nicht gefunden – der Bericht hat mir aber die Augen geöffnet.

    • Profilbild
      Stephan Merk RED

      @c.hatvani Unter HiFi-Freunden gibt es generell die Diskussionen, ob Verstärkerelemente klangformend sein können. Die Theorie vieler sagt nein, die Praxis aber sagt ja. Sonst wären ja alle High-End-Verstärker am Ende exakt gleich. Daher wundert mich dieser Test überhaupt nicht, denn hier kommen Bauteile zum Einsatz, durch die das Signal geschickt wird. Das kann ja gar nicht ohne Klangformung passieren. Ich höre hier auch teils deutliche Unterschiede, kann diese Mangels Erfahrung aber nicht in gut oder schlecht einordnen, sondern sage einfach pauschal anders. Das ist wohl wie mit dem Musikgeschmack allgemein, dem einen gefällt das, dem anderen dieses. Und das macht das Ganze spannend und vielfältig.

      • Profilbild
        c.hatvani AHU

        @Stephan Merk naja, bei Hifi Freunden ist das wieder eine andere Sache, ich glaube nur was ich wirklich höre :-)
        Mit einem Hifi Freund habe ich mal teure und vergoldete Kabel mit normalen verglichen, weil er meinte, die teureren klingen besser. Dann habe ich mit ihm einen Blindtest im A/B Vergleich gemacht und er lag gehörig daneben.

        Ich denke, bei VCAs sollte es aber einen wahrnehmbaren Unterschied geben – wirklich auf den Boden der Tatsachen.

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