Die unerschütterliche Liebe zum Klang
Der Markt für Orchester Librarys ist zur Zeit in einem großen Umbruch. Neue Firmen und deren neue Produkte drängen und manchmal verdrängen sie die etablierten Platzhirsche. Das Angebot ist fast nicht mehr zu überblicken. Um in diesem Markt wahr- und ernstgenommen zu werden, muss man dem geneigten Kunden etwas Besonderes bieten, was es so bei der Konkurrenz nicht zu kaufen gibt.
Spitfire Audio ist so eine neue Firma und präsentiert nun mit der HZ Percussion Library wirklich etwas Besonderes! Meines Wissens nach ist es die erste große Library, die unter dem Label eines Künstlers/Produzenten/Komponisten herauskommt und sozusagen seinen klanglichen Stempel trägt. Und wer eignet sich für eine Signature Library besser als Hans Zimmer – ein Soundenthusiast, ein experimentierender Klangfetischist und unermüdlicher Verteidiger seiner Vorstellung eines „rockenden“ Orchesters?
Das Spitfire Audio Universum
Spitfire Audio wurde von den beiden Filmkomponisten Paul Thomson und Christian Henson 2008 gegründet, die am Anfang nur Sample Librarys an andere Komponisten abseits des Massenmarktes verkauft haben. Seit ca. 3 Jahren können die Librarys der Firma kommerziell erworben werden.
Spitfire bringt fast im Monats- bzw. Wochentakt eine neue Library heraus. Das fängt mit einzelnen Kontakt-Instrumenten für eine Spende an UNICEF von umgerechnet mindestens 2,40 Euro an, geht über kleine aber feine Instrumenten und Sound Librarys für Musikproduzenten bis hin zu den drei Albion Librarys und der in der Entwicklung befindlichen großen Orchester Library: die British Modular Library (BML). Wer die Freude hat, Content von Spitfire zu besitzen, der weiß, dass hier ein hohes Klangniveau geboten wird.
Generell werden alle Orchester Librarys von Spitfire Audio in den Air Studios in der Lynhurst Hall, dem ehemaligen „Arbeitszimmer“ von Sir George Martin, aufgenommen, wahrscheinlich einer der schönsten und bestklingenden Aufnahmeräume der Welt. Ob wir wollen oder nicht, jeder von uns hat bestimmt schon einmal diesen Raum gehört, der jetzt schon über Jahrzehnte die Filmmusik entscheidend mitgeprägt hat.
Die Aufnahmen für die Librarys werden bei Spitfire genau so realisiert, wie es bei einer Session für Filmmusik in der Lynhurst Hall üblich ist – dieselben Musiker, dieselben Mikrofone, dasselbe Neve 88R Mischpult und dieselbe Studer Tape Machine. Paul und Christian vertreten die Ansicht, das nur die besten Musiker, der beste Raum und die besten Voraussetzungen für eine Session, auch den besten Samplecontent generieren.
Alle Librarys von Spitfire Audio können nur über deren Webshop gekauft und mittels eines Software-Programmes heruntergeladen werden. Das Programm entpackt die jeweilige Library in einen Ordner und kann dann wie normal in Native Instruments Kontakt integriert und registriert werden.
Meiner meinung nach die best klingensted percussion library für den grossen klang. Alle spitfire sachen klingen einfach extrem gut und so wie moderne filme. Natürlich wird man hier für kleine klänge falsch beraten sein.
Wer nach einer Percussion-Library sucht, die sich auf substantielle Elemente beschränkt („Rohkost“) ohne mit überkomprimierten Samples/Loops („Heavoycity Damage“) vermüllt zu sein und bereit ist sehr viel Festplattenplatz zu opfern, ist hier sehr gut bedient. Trotzdem muss ich persönlich erwähnen, dass die von HZ – der sich für einen „Ingenieur“ hält – bearbeiteten Instrumente/Samples zu viel des Gutes sind (im Vergleich zu anderen zwei Ingenieuren komprimierter/lauter, fühlbar weniger Dynamik).