Überhaupt ist die Idee, die Stereo Mix und Artist Elements von unterschiedlichen Produzenten zu veröffentlichen, einfach nur genial und geht, soviel ich weiß, auf Hans Zimmer selbst zurück. Die Library wird so zu einem klanglichen Schmuckstück, das flexibel in den verschiedensten Produktionen eingesetzt werden kann. Normalerweise bekommt man eine Orchester/Percussion Library die ca. 4 Mikrofon-Perspektiven besitzt und klanglich den kleinsten gemeinsamen Nenner repräsentiert. Oder die Library ist so konzipiert, dass sie klanglich zu einem bestimmten Musikgenre passt. Die Einengung auf ein spezifisches, von Hans Zimmer genutztes, Instrumentarium ermöglicht eine Weite der klanglichen Möglichkeiten. Die Liebe zum Klang ist an allen Ecken dieser Library zu spüren.
Ich habe mir persönlich noch nie so viele Gedanken über Raum und Mikrofonierung gemacht wie bei den HZ Percussion. Durch den Ansatz, mehrere Produzenten und deren Mikrofone und Mixe auszustellen, werde ich ständig mit der Frage konfrontiert: Was ist eigentlich mein Klang, mein Sound? Mittels der Stereo Mix hört man die klanglichen Vorstellung der drei Produzenten. Man kann sie vergleichen und seine eigenen Vorstellungen erweitern, revidieren, verändern. Die Artist Elements lassen mich auf eigene klangliche Entdeckungsreisen gehen. Das Ganze verfolgt, gewollt oder ungewollt, einen angenehm pädagogischen Weg. Ohren auf und seinen eigenen Sound kreieren!
Mit “Shift+Maus” können mehrere Ensembles einer Percussion-Gruppe gleichzeitig selektiert und gespielt werden. Klasse!
Als ich das erste Mal die Instrumenten-Liste in Kontakt überblickt und die ersten Ensembles in den Kontakt Player gezogen habe, war ich sehr erstaunt darüber, wie bei diesem Datenvolumen so wenige Instrumente vorhanden sein können. Durch die große klangliche Bandbreite, die hier geboten wird, kam bei mir aber beim Spielen nie der Gedanke auf, dass mir etwas fehlt. Im Gegenteil, ich hatte immer das Gefühl, noch nicht alles ausprobiert zu haben. Dabei werden noch 2/3 an Content für diese Library erst noch veröffentlicht!
Ich habe beim Testen keine großartigen Bugs bemerkt. Wobei mir nicht klar ist, warum bei den HZ Percussion das automatische Nachladen der unterschiedlichen Perspektiven-Samples bei Betätigungen der Fader in der Mixer-Sektion weggelassen wurde, obwohl dieses Feature die anderen Spitfire Librarys anbieten? Da ich per MIDI-Controller während des Einspielens gerne die Perspektiven mische, ist es für mich etwas unpraktisch, erst mal mit der Maus das Nachladen zu betätigen.
Wenn der ein oder andere Leser verzweifelt sich fragt, wann ich nun die MIDI-Loop-Sektion, wie sie z.B. in den NI Action Strikes zu finden ist, kann ich ihn beruhigen: Bei den HZ Percussion muss noch selbst alles von Hand „getrommelt“ werden. Wer damit kein Problem hat, den erwartet ein großartiges und einmaliges Produkt.
Meiner meinung nach die best klingensted percussion library für den grossen klang. Alle spitfire sachen klingen einfach extrem gut und so wie moderne filme. Natürlich wird man hier für kleine klänge falsch beraten sein.
Wer nach einer Percussion-Library sucht, die sich auf substantielle Elemente beschränkt („Rohkost“) ohne mit überkomprimierten Samples/Loops („Heavoycity Damage“) vermüllt zu sein und bereit ist sehr viel Festplattenplatz zu opfern, ist hier sehr gut bedient. Trotzdem muss ich persönlich erwähnen, dass die von HZ – der sich für einen „Ingenieur“ hält – bearbeiteten Instrumente/Samples zu viel des Gutes sind (im Vergleich zu anderen zwei Ingenieuren komprimierter/lauter, fühlbar weniger Dynamik).