Erster Ausblick auf den Polysynth
Hinter dem Label SynthR steht der französische Entwickler Remy Wasselin, der seine Synthesizer weitestgehend in Handarbeit und nur auf Anfrage produziert. Auf dem diesjährigen Synthfest France stellte er den Prototypen des SynthR10 vor.
SynthR10, polyphoner Analog-Synthesizer
Die bisherigen Synthesizer SynthR3 und SynthR4 werden nicht mehr produziert. Stattdessen steht nun das neue Projekt SynthR10 an. Mit dessen Fertigstellung ist aber nicht vor Ende dieses Jahres zu rechnen und die ersten Modelle werden erst 2025 verfügbar sein.
Die Zahl 10 im Namen des analogen Synthesizer steht einerseits für die Polyphonie, aber andererseits auch für Inspirationsquelle, nämlich der Sequential Prophet-10 (die neue Version). SynthR10 ist allerdings flexibler, insbesondere was die Modulationsmöglichkeiten betrifft. Und so wird der SynthR10 klingen:
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Die Schaltung des Synthesizers ist analog aufgebaut und arbeitet mit SSI- und AS-Chips, wie sie auch schon beim SynthR4 zum Einsatz kamen. Es gibt zwei VCOs, bei denen Sine/Triangle, Saw und Pulse gemischt werden können. Im nachfolgenden Mixer kommen ein Suboszillator und Noise hinzu.
Die VCOs können in zwei Filter geroutet werden. VCF1 ist ein Tiefpass-, VCF2 ein Multimode-Filter. Man hat die Wahl, die Oszillatoren jeweils in ein oder beide Filter zu schicken, die parallel oder auch seriell geroutet sein können.
Neben zwei Hüllkurven, einem globalen LFO und einem per-Voice LFO kann auch VCO als Modulator genutzt werden. Außerdem wird das Desktop-Gerät auch polyphonen Aftertouch verarbeiten können.
SynthR10 ist mit dem gleichen DSP für Effekte ausgestattet, wie er auch im SynthR4 verwendet wurde, allerdings wird es neue Algorithmen geben, die jedoch noch nicht implementiert sind. Die Effektparameter werden modulierbar sein.
Soweit zum derzeitigen Stand des SynthR10. Die Fertigstellung wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen, die gezeigte Bauform ist nur provisorisch und der Preis kann jetzt nur grob mit ca. 4.500,- Euro abgeschätzt werden.
Hier noch das Video, das von Synthanatomy auf dem SSF aufgenommen wurde:
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Sieht klasse aus, klingt ordentlich, ist analog aufgebaut und hat satte 10 Stimmen. Ich bin mehr als begeistert, auch wenn der geschätzte Preis sogar 100€ teurer wäre als ein Prophet 10 Keyboard. Er erinnert tatsächlich sehr daran. Nur die Hüllkurvenstifte muten etwas fummelig an.
@Filterpad Bei dem Preis sollten für die Fader die paar Slider Caps auch noch drin sein.
So wie etwa die von Sifam, die machen das ganze angenehmer und griffiger:
https://www.thonk.co.uk/shop/sifam-slider-caps/
Für mich passen aber auch die moog-style Potis irgendwie nicht so gut ins Gesamtbild.
Vor allem müsste man die Maschinen auch richtig gut vorführen.
Dabei muss ich u. a. an die Videos von Artisan Electronic Instruments denken, die bereits an ihrer daran scheiterten. Das Kickstarter-Video hatte ich damals gesehen und wusste sofort, dass er niemanden damit hinterm Ofen hervorlocken wird. Schade eigentlich.
@PaulusS Danke für dein Input. Man muss wissen dass das Gerät ein Prototyp ist. Der Synth wurde kurz vor dem SynthFest France so zurecht gemacht dass er vorführbereit ist. Patches waren daher limitiert und nicht 100%.
Schwer dann eine perfekte Demo zu machen weil auch viele von den Features noch nicht implementiert waren. Beispielsweise die vollen 10 Voices.
Zu dem kann das Projekt und dem Artisan Electronic nicht vergleichen. Rémy macht das nicht Hauptberuflich sondern als Hobby. Er entwickelt wie andere mit Model Eisenbahnen spielen Synthesizer. Daher die kleine Anzahl.
@Tom Aka SYNTH ANATOMY Das ist mir klar. Es war mir nur aufgefallen und sollte kein Vorwurf sein.
Insgesamt sicher eine tolle Leistung, solche Projekte durchzuziehen.
Da gilt bei mir generell – Hut ab!