28. April 2022
Großes Groovebox-Update
Die all-in-one Groovebox Synthstrom Deluge hat ein neues, feines Update bekommen und bietet ab Firmware Version 4.0 unter anderem eine Wavetable-Synthese, Unterstützung von MPE und euklidisches Sequencing.
Synthstrom Deluge 4.0
Die Groovebox Deluge ist zwar schon lange kein Geheimtipp mehr, aber so richtig präsent ist sie auch nicht – mal verglichen mit einem Elektron Produkt oder einer MPC. Das mag daran liegen, dass es bis heute noch keinen europäischen oder gar deutschen Vertrieb oder Händler gibt. Deluge ist nämlich nur im Direktvertrieb direkt in Neuseeland bestellbar.
Nichtsdestotrotz lohnt sich der Aufwand, denn Deluge gehört unserer Meinung nach zu den vielseitigsten Grooveboxen, die es überhaupt gibt. Dazu bieten die Entwickler in unregelmäßigen Abständen große kostenlose Updates. Und da macht das Firmware-Update 4.0 auch keine Ausnahme.
Wavetable-Synthese
Ab sofort bietet Synthstroms Deluge die Unterstützung von Wavetable-Dateien, auch der Ringmod kann hierfür genutzt werden. Der Deluge hat schon immer das Abspielen von Single-Cycle-Schwingungsformen unterstützt, indem er sie als Samples geladen hat. Die neue und ab Version 4.0 verfügbare Wavetable-Engine ist für diesen Zweck laut Entwickler aber besser geeignet: Sie ist CPU-effizienter und erzeugt eine höhere Klangqualität mit weniger Aliasing, insbesondere bei hohen Noten. Außerdem ermöglicht sie die Verwendung von Ringmod und Oszillator-Synchronisation. Auf Wunsch lassen sich sogar in jeden der beiden Oszillatoren ein eigenes Wavetable einbauen.
Euklidisches Sequencing
Mit der euklidischen Noteneingabe bekommt Deluge eine völlig neue Methode der Beat- und Melodieerstellung spendiert. Zusammen mit der Möglichkeit, jede Reihe innerhalb eines Kits in beliebiger Länge zu erstellen, erweitert dies den Spielraum für neue rhythmische Variationen und sich ständig weiterentwickelnde Melodien unendlich.
Dabei kann die Länge einer Reihe festgelegt werden, es kann eingestellt werden, wie viele Steps auf dieser Reihe gespielt werden und die Noten lassen sich horizontal verschieben.
Abspieldirektionen
Dazu lässt sich ab sofort auch die Abspielrichtung (vorwärts, rückwärts oder ping-pong) für Notenreihen festlegen. Auf Wunsch lässt sich jede Reihe in einer anderen Richtung abspielen.
MPE-Unterstützung
Mit Firmware 4.0 bietet Deluge nun auch eine umfassende MPE-Unterstützung (MIDI Polyphonic Expression), mit der MPE-Signale mit kompatiblen Geräten aufgenommen, bearbeitet und übertragen werden können. Auch externe MPE-Geräte können dabei zum Einsatz kommen.
Polyphoner Aftertouch & Mono-Expression
Mit der Einführung von MPE in Deluge hat Synthstrom gleichzeitig die Unterstützung für den polyphonen MIDI-Aftertouch eingeführt. Außerdem können sowohl Pitchbend als auch Channel Pressure in Synth-, MIDI- und CV-Clips genutzt werden. Diese Daten bleiben auch dann erhalten, wenn das Preset geändert oder der Clip-Typ gewechselt wird (z. B. von MIDI zu Synth etc.).
Bend-Bereich
Der Bend-Bereich des Deluge ist nicht mehr fest auf eine Oktave festgelegt.
Preset- und Song-Ordner
Verbesserte Unterteilung von Presets und Songs und dadurch eine einfachere Navigation.
Unterscheidung von MIDI-Eingabegeräten
Der Deluge unterscheidet nun zwischen MIDI, das von verschiedenen gehosteten USB-Geräten kommt, und MIDI, das am DIN-Eingang eingeht sowie von einem angeschlossenen Computer, der den Deluge hostet.
Insgesamt ist das ein großes und richtig tolles Update für den Deluge. Nach unserem erstmaligen Test im Jahr 2018 werden wir versuchen, ein Testgerät zu bekommen, um die neuen Features auch ausgiebig testen zu können.
Das ist schon vorbildlich, dass ein so „altes“ Gerät immer noch weiter entwickelt wird.
Die meisten Hersteller bringen doch lieber gleich neue Geräte auf den Markt um sich das entsprechend versilbern zu lassen.
Wie bin ich heute im Kreis gesprungen als ich früh diese Nachricht bezüglich dem neuen Update gelesen habe. Im Wochentakt immer wieder auf die Homepage des Herstellers geklickt..
Nun ist das Update da… Jetzt heißt es erstmal ausprobieren…
Yeah Yeah Yeah…
Schade das nicht alle Hersteller ihre Geräte so vorbildlich updaten.
Bei aller ehrenwerter Produktpflege, aber als ehemaliger DL Besitzer sind die bisherigen Funktionserweiterungen zwar nett, aber wesentliches wurde bisher nicht angefasst. Zum Beispiel:
– immer noch kein Stem Recording
– kein USB Audio
– kein Projekt Export
Solange eines der drei Features fehlt, ist es für mich eine Sandbox.
Nach ein paar Wochen mit FW 4.0 kann ich sagen, dass das ein krasser Gewinn ist. Grade auch für das Sequencing von Modular-Systemen. Da geht einfach mittlerweile extrem viel. Wenn sie jetzt noch den Arpeggiator ein wenig aufmotzen, bin ich happy.