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Test: Apple Logic Pro X 10.3, Digital Audio Workstation

(ID: 167810)

Neue Mix-Engine

Die interne Audio-Engine von Logic Pro X 10.3 wurde verbessert und liegt jetzt in 64 Bit vor. In den Audio-Einstellungen lässt sich auswählen, ob man die 32 Bit-Summierung oder die präzisere 64 Bit-Summierung nutzen möchte.

64-Bit Summenbus

Gleichzeitig hat sich auch die Bus-Architektur erweitert, so dass jetzt 256 Busse zur Verfügung stehen. Auch wird beim Bus-Routing angezeigt, welche Spuren auf einem Bus liegen. Busse, die hingegen von einem Software-Instrument mit mehreren Ausgängen beschickt werden, sind nun in einer Spalte zusammengefasst. Vor allem bei großen Projekten schafft das die nötige Übersicht beim Routing.

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256 Busse

Auch in Sachen Stereo-Bearbeitung hat sich einiges getan. So können Plug-ins auf Stereokanälen nun in Dual-Mono geladen werden. Das jeweilige Plug-in liegt also für den linken und den rechten Kanal einzeln vor, was eine unabhängige Bearbeitung der der Stereokanäle ermöglicht. Bisher ließ sich das nur über Umwege bewerkstelligen. Beim Laden von Plug-ins fällt auch auf, dass die letzten fünf benutzten Plug-ins direkt angezeigt werden. Wer also einen prall gefüllten Plug-in-Ordner besitzt, aber nur wenige Plug-ins häufiger benutzt, wird das zu schätzen wissen.

Plug-ins lassen sich als Dual-Mono Instanzen laden

Auch das Panning wurde für Stereo-Spuren verbessert. Bis dato gab es für Stereo-Spuren kein Panning im eigentlichen Sinne, sondern einen sogenannten Balance-Regler. Damit wird je nach Reglerstellung die eine oder die andere Seite lediglich lauter oder leiser. Nun gibt es echtes Stereo-Panning, bei dem neben der Positionierung im Panorama auch die Breite des Stereo-Signals von Mono bis Stereo eingestellt werden kann. Bisher musste man dafür den Umweg über den internen Direction-Mixer gehen. Das I/O-Plug-in besitzt nun einen Dry-Wet-Regler. So lassen sich parallele Bearbeitungen mithilfe von Outboard-Equipment wesentlich komfortabler bewerkstelligen.

Klangoffenbarung durch 64 Bit Summierung?

Um dem klanglichen Nutzen der neuen Summierungs-Engine von Logic Pro X 10.3 auf den Zahn zu fühlen, habe ich einen fertigen Mix geöffnet und einmal mit 64 Bit Präzision und danach mit dem 32 Bit-Summenbus exportiert. Die beiden Mixe habe ich danach wieder in Logic importiert und verglichen. Der Unterschied ist klanglich schwer auszumachen. Die 64 Bit-Version hat eventuell etwas mehr räumliche Tiefe, aber in einem Bereich, der auch der eigenen Einbildung entspringen kann. Um den Unterschied zweier eigentlich identischer Audiodateien aufzudecken, gibt es einen einfachen Trick. Man dreht auf der einen Spur einfach die Phase und mischt beide Spuren zusammen. Hört man dann nichts mehr, sind beide Spuren absolut identisch.

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Auslöschungstest durch Phaseninvertierung

Hier muss man aber aufpassen, denn es gibt Plug-ins, die ihrerseits eine Portion Zufall hinzufügen, wodurch zwei Mischungen nicht mehr exakt gleich klingen können. Dazu gehört z.B. mein Lieblings-Hall-Plug-in Eos von Audio Damage. Wahrscheinlich mag ich es deswegen so gern.

Zurück zum Thema, die beiden Mixe haben sich beim Auslöschungstest zu 100 Prozent ausgelöscht, was bedeutet, dass sie identisch sind. Dabei ist es auch egal, ob ich beim Bounce Dithering aktiviert habe oder nicht. Ist die 64 Bit-Summierung also nur ein Marketing-Gag? Schwer zu sagen, zumindest klanglich hat es offensichtlich keinen Mehrwert.

Während der Testphase gab es auf meinem Mac Mini (Ende 2013) mit i7-Quadcore-Prozessor und 16 GB RAM keinerlei Probleme oder Abstürze. Auch eine Mehrspur-Schlagzeugaufnahme verlief reibungslos. Es scheint mir, dass Logic nun sogar stabiler und performanter läuft als vorher. Ich kann das Update demnach bedenkenlos weiterempfehlen, zumal es für Logic-Besitzer kostenlos ist.

Die Liste aller Neuerungen, die Logic Pro X 10.3 mit sich bringt, ist lang und würde den Rahmen sprengen. Im zurückliegenden Test habe ich die Dinge herausgezogen, die mir am wichtigsten erscheinen. Wer es genau wissen will, kann sich aber die Release Notes direkt bei Apple durchlesen.

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Fazit

Auch wenn die hochgepriesene 64 Bit Summierung keinen klanglichen Einfluss auf die Mischung hat, ist das Update auf Logic Pro X 10.3 zweifelsohne sehr willkommen. Die Spuralternativen und die auswahlbasierte Verarbeitung alleine sind schon Grund genug für ein Update.

Dazu kommen die Verbesserungen bei der Bearbeitung von Stereo-Dateien wie z.B. echtes Stereo-Panning und Dual-Mono Plug-in-Instanzen oder die vielen kleinen Verbesserungen im Arbeitsfluss. Davon profitieren nicht nur die Profis unter uns, denn auch die Anbindung an Garage Band wurde vereinfacht. Logic Pro X ist und bleibt im vielfältigen DAW-Markt der Preis-Leistungs-Sieger, was auch an der vorbildlichen Update-Politik von Apple liegt. Man muss man sich das in Form von Apple-Hardware zwar teuer erkaufen, doch das ist es wert.

Plus

  • auswahlbasierte Verarbeitung
  • Spuralternativen
  • mehr Busse
  • echtes Stereo-Panning
  • MIDI-Plug-ins können Plug-in-Parameter modulieren
  • mehr Übersicht

Minus

  • 64 Bit Summierung ohne klangliche Vorteile

Preis

  • Update: kostenlos
  • Logic Pro X 10.3: 200,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    Chick Sangria

    „Bitte an die Entwickler: Gebt uns die Modulationsmöglichkeit durch MIDI-Plug-ins auch für Plug-ins auf Audiospuren und Bussen – danke.“
    Ein +1 von mir.
    Lässt sich einstweilen umgehen, indem man ein Plugin in eine MIDI-Spur lädt, das Audiospuren als Sidechain benutzen kann (geht mit Eventide Octavox z.B.).

    • Profilbild
      TobyB RED

      @Chick Sangria Hallo Chick,

      Programmierkenntnisse vorausgesetzt, ist das mit Scripter möglich.

      • Profilbild
        r.biernat RED

        @TobyB Wie wäre es mal mit einem Workshop/Bericht dazu? Das würde mich durch aus interessieren.

        • Profilbild
          TobyB RED

          @r.biernat Moin Robert,

          mach dir mal Gedanken wie man das Thema methodisch und didaktisch für Amazona umsetzen kann. Schwierig ist in Scripter höchstens die Mathematik, das Programmieren ist ähnlich einfach wie Apple Script oder Automator. Du weisst ja wie du mich erreichst :)

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    Chick Sangria

    Man kann anscheinend auch den Modulator mit einer anderen Modulator-Instanz modulieren. Zum Thema Modulation und Modulationsmodulation in Logic hoffe ich noch auf mehr Anwendungsbeispiele.

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    Tai AHU

    Einen Grossteil der Features der Touchbar bekommt man durch Einbindung eines iPads und/oder iPhones. Eine Option, die viele meiner Bekannten komplett aussen vor lassen.

    Die Optik gefällt mir deutlich besser. Die Schrift ist klarer, die düsteren Farben anpassbar

    Schüler, Studis und Lehrer bekommen momentan für die 200 € noch FinalCut ProX, Mainstage, Motion und Compressor dazu. Gnadenlos guten Angebot

  4. Profilbild
    Atarikid AHU

    So sehr mich Logic nach dem Ende der PC-Versionen auch wieder reizen würde, ich wüsste aktuell nicht welche Apple-Hardware ich kaufen sollte. Bis auf die Audio-Sache überzeugen mich die letzten Geräte nicht. Vielleicht wird es mal Zeit für ein ausgedehntes Hackintosh-Tutorial auf Amazon ;)…

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      Tinotik

      @Atarikid genau vor dieses problem stehe ich grad, welches macbook pro müßte ich mir mindestens zulegen?(gebraucht).Hackintosh-Tutorial wäre auch cool, leider macht da meine grafik karte vom lappy nicht mehr mit & es muß aber eh ein neuer her.

    • Profilbild
      TobyB RED

      @Atarikid Atari Morsche,

      die Frage ist wie hoch ist der TCO Wert bis dein Hackintosh läuft. Der Punkt ist das Apple hier auf Intel setzt und die Plattform mehr oder minder ausgelutscht ist. Bleibt die Adapterorgie. Okay, 50 Prozent gehen an Apple und die anderen ans USB Konsortium. Apple hätte das etwas komfortabler gestalten können. Generell und das ist nur meine persönliche Erfahrung mit Apple, sind die Kosten die ich für ein Mac OS System aufwenden muss günstiger als für andere Lösungen. Zum anderen spare ich bei der täglichen Arbeit Zeit ein. Das Apple die Pro Reihe für uns Audio Fuzzies vernachlässigt sehe ich nur bedingt. Wenn ich an Windows denke, hab ich da wesentlich mehr Zeit und Geld verbrannt. Aktuelles Beispiel mein HP Elite Profi Notebook von W7 auf W10 heben. Dank fehlendem Boardtreiber hab ich unter W10 kein eSata und Thunder…

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        TimeActor AHU

        @TobyB Ist kein großer Aufwand! Bei mir läuft seit 3 Jahren ein „Hackintosh“ ohne auch nur irgendeinem Problem. Man muss nur auf die Kompatibilität der zu verwendeten Hardware achten! Ich habe ein regulär gekauftes MacOS welches nativ auf der Hardware läuft ist also nicht gepatcht, gecrackt oder irgendwas. Ein entsprechender Bootloader teilt dem OS mit „ich bin ein Applerechner“ :-). Der nächste Rechner wird wieder so gebaut. Das einzige was man als Nachteil ansehen könnte ist die Auswahl der richtigen Kompnenten und der Zusammenbau…mir hats allerdings Spaß gemacht daher no Problem :-) Einen fetten MacPro für weitaus weniger als die Hälfte des Preises ist da schon sehr verlockend. Es gibt ja sogar Gehäuse die genau so aussehen wenn man wert darauf legt.

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          TobyB RED

          @TimeActor Hallo Martin,

          Voller Respekt! Ich hab da nicht wirklich Zeit für, deswegen geh ich in den Apfel Laden und hol mir den Apfel ;-) Und ich bin so faul, dass ich eine Apple Care Karte habe. Spart ne Menge Zeit wenn man an die Genius Bar will :) Spass bei Seite. Ich hab hier daheim u.a. einen ollen Powermac 9400 , welcher noch läuft. Meine Frau hat noch ihren heiss und innig geliebten Klodeckel, dem ich grad erst noch einen neuen Akku gebaut hab. Unser TV wird von einem Apple TV der 1 Generation betrieben. Und zum Musik machen, arbeite ich mit 2 Macs. Da muss man halt Prios setzen. Ich schraube zwar gerne am OS und an der BASH rum aber Hardware ist nicht mehr so mein Ding.

          • Profilbild
            TimeActor AHU

            @TobyB Hallo Toby, ein zufriedener Apple Hardware User – da spricht überhaupt nichts dagegen! Und im Falle der sprichwörtlichen Langlebigkeit resp. Nutzbarkeit sind die Geräte auch schlecht zu toppen!
            Ich mag die Geräte auch und bei mir kommen auch keine anderen Tablets ins Haus!

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              TobyB RED

              @TimeActor Hallo Martin,

              was nicht heisst das ich jede Entscheidung nachvollziehen kann die aus dem Hause Apple kommt. Stichwort Ipad 3 Generation. Aber langlebig ist die HW und die Software schon, innerhalb von Parametern. Festplatte wechseln, schneller RAM. Auf meinem ollen PM läuft noch ne olle Emulation vom Roland System 700 und CD Brenn Software. Mein alter iMac Intel Core Duo 2 läuft auch, zum Musik machen musst ich nur mal die HDD tauschen. Läuft immer noch mit Logic 10.3 und zeichnet artig das MIDI auf, was ihm ein anderer Mac und der MIDI Fuhrpark liefert.

    • Profilbild
      Soundreverend AHU

      @Atarikid Ich habe jahrelang mehrere Hackintosh betrieben, das …kann… wunderbar funktionieren. Ich denke auch schon darüber nach wieder einen neuen zu bauen, diesmal im 19“ Gehäuse, allerdings hält mich der nötige Zeitaufwand noch davon ab.
      Die neuen MacBooks finde ich gut, auch das Touchbar, allerdings sind die Preise wohl dank des Dollar Kurses einfach zu hoch. Mein MacBook Retina 15 i7 habe ich noch für 1700€ bekommen, die neuen fangen bei >2500€ an. Mögen sie wert sein aber das ist heftig.

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      Tai AHU

      @Atarikid Willst du wenig investieren: ein iMac 21,5 von 2011 oder 2012. Da eine 500er SSD an Stelle der DVD und eine grosse 3,5″ als Datenplatte. Mich hat der Umbau 250 gekostet, den Rechner gibt’s für 400, mit langer Garantie für 600

      Natürlich kommt da das Argument mit der veralteten Hardware, aber die Fortschritte bei den i5 und i7 sind auf der Prozessorseite nicht soo gross, sondern die grössten Schritte wurden bei der integrierten Grafik gemacht.

      Hast du das Geld dazu, nimm einen 27er 600-900. Klapprechner mag ich persönlich nicht, sie blasen zu schnell, haben aber zumindest bei den 15″ Prozessoren Leistungen, die locker mithalten (i7). Nur 15″ Klapprechner haben QuadCore Prozessoren, aber alle i5, i7 iMacs

  5. Profilbild
    TobyB RED

    Hallo Robert,

    kurz, knackig gut. Was m.E noch erwähnenswert ist, das Zusammenspiel mit Logic X Remote. Das hat sich auch noch mal verbessert. Was Logic auf iDevice angeht, mir persönlich reicht GB zumal mit Interaudio und AU und Alchemy Zeug am Start ist. Und man mit Audiobus und den Muxxen, dass iDevice lässig aus Logic steuert oder mittels Zweitem das Erste über Logic steuert. Was mich als Mainstage Nutzer nach wie vor ärgert ist die fehlende Click and Drop Integration in Logic. Hier sehe ich noch eine Baustelle, zumal die letzte Aktualisierung auch älter ist.

    • Profilbild
      Chick Sangria

      @TobyB Was hat sich denn da genau verbessert?
      Nett von Apple, dass das weiter betrieben wird, wo man ja Leute vermutlich eher dazu bringen möchte, MacBooks mit Touch Bars zu kaufen.
      Wenn es mit USB ginge, wäre das natürlich noch viel praktischer und nicht instabilen Verbindungen unterworfen.

  6. Profilbild
    Chick Sangria

    Hab es gestern mal in einem öffentlichen WLAN-Netz getestet, da ging es nicht (da geht auch keine TouchOSC Bridge). Bluetooth ging auch nicht. Zuhause bzw. im Studio natürlich kein Problem.
    Die Remote-Funktionen sind ganz nett, aber außer Fadern kann ich 90% mit Tastaturbefehlen abdecken.
    Wirklich hilfreich wäre es, wenn man im Piano Roll bzw. in der Automationsspur mit dem Finger herumzeichnen könnte.

    • Profilbild
      TobyB RED

      @Chick Sangria Hallo Chick,

      vermutlich wird in dem öffentlichen WiFi auf einem Gateway eine Firewall arbeiten. Weiterhin werden die Clients isoliert im WiFi hängen. Für IPcops gibts ein Template namens WiFi Client Isolation. Sonst könntest du auf jedem Client rumspionieren. Apples Bluetooth Handsoff, Handover erfordert immer eine bestehende iCloud Verbindung, fehlt diese funktioniert das nicht. Bitte vergiss nicht das du mit Remote auch Klangerzeuger mit Pads steuern kannst und via Pad Akkorde, Arpeggios abfeuern kannst. Zum anderen kannst du Skalen definieren. Und z.B zwischen den Alchemy Presets morphen. Und noch viel mehr was nicht mit Short Cuts geht. Klar geht einiges mit aber eben nicht alles. Schlussendlich am Synth rumschrauben der 3 m weg vom Rechner ist, das alles aufnehmen, hat Charme.

      • Profilbild
        Chick Sangria

        @TobyB Danke für den Tipp mit iCloud.
        Ja, an Smart Controls rumschrauben (bzw rumwischen, um genau zu sein) ist eine einfache, beschränkte und dadurch Kreativität ermöglichende Methode.
        Aber abgesehen Live Input fehlt eben das, was an einem Multitouch-Interface eben reizvoll wäre: Kurven ziehen (siehe FluXpad), Steps setzen etc.

        • Profilbild
          TobyB RED

          @Chick Sangria Hallo Chick,

          das wird kommen, Du kannst ja derzeit schon in EQs Kurven „zeichnen“. Was ich cool fände, wenn man die Looper Funktionen aus GB auf iPad aus Logic ansteuern könnte, bzw. wenn GB MIDI und eine volle Transport Kontrolle hätte.

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