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Test: Arturia FX Collection 3, Effekt-Plug-ins Bundle

26 Audioeffekte in einem Bundle

27. Juni 2022
arturia fx collection 3 test

Arturia FX Collection 3, Effekt Plug-ins Bundle

Die Arturia FX Collection 3 ist da und die jüngste Iteration des Software-Bundles umfasst ganze 26 Effekte, bestehend aus:

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  • 5 Modulationsdeffekte: Chorus JUN-6, Phaser Bi-Tron, Flanger BL-20, Chorus DIMENSION-D, Efx FRAGMENTS
  • 4 Bus-Effekte: Bus Force, Comp Diode-609, EQ Sitral-609, Tape MELLO-FI
  • 3 Filter: Filter Mini, Filter M12, Filter SEM
  • 4 Preamps: Pre 1973, Pre TridA, Pre V76, Dist OPAMP-21
  • 3 Delays: Delay Tape-201, Delay Brigade, Delay Eternity
  • 4 Kompressoren: Comp VCA-65, Comp Tube-STA, Comp FET-76, Dist TUBE-CULTURE
  • 3 Reverbs: Rev Plate-140, Rev Intensity, Rev Spring-636

Arturia selbst verspricht, dass das Bundle keine Lückenfüller enthält, sondern es sich bei allen 26 Effekten um Plug-ins handelt, die man auch tagtäglich im Studioalltag im Einsatz haben möchte.

Arturia FX Collection 3 FX Plug-Ins

Die Arturia FX Collection 3 umfasst ganze 26 FX Plug-ins, darunter viele Emulationen, aber auch innovative eigenentwickelte Effekte.

Da wir im letzten Jahr ausführlich die FX Collection 2 getestet haben, möchte ich in diesem Testbericht nur auf die Neuerungen der Arturia FX Collection 3 eingehen.

Klangeispiele zur Arturia FX Collection 3

Die in diesem Test verwendeten Klangbeispiele stammen bis auf die E-Gitarre aus der Arturia V Collection 9. Beide Produkte ergänzen sich miteinander und auch die Bedienung wurde Arturia übergreifend vereinheitlicht und modernisiert. Wer also bereits im Besitz eines Arturia Produktes ist, wird sich schnell zurechtfinden.

Unbearbeitet klingen die fünf Instrumente, auf denen wir nachfolgend die neuen Effekte aus der Arturia FX Collection 3 anwenden, wie folgt:

Installation des Effekt Plug-in Bundles

Nachdem man sich einen eigenen Arturia Account angelegt hat und über eine Seriennummer und einen Unlock-Code die Software registriert hat, kann man sich alle zum Bundle gehörenden Plug-ins über das Arturia Software Center herunterladen. Aber schauen wir uns die neu hinzugekommenen Effekt-Plug-ins an.

Arturia Dist OPAMP-21

„Smells like teen spirit“, denn „Dist OPAMP-21“ hat seine Ursprünge in den 80ern und basiert auf dem Gitarrenpedal The SansAmp, das auch von Kurt Cobain persönlich für seine Gitarrenriffs genutzt wurde. Aber auch auf Aufnahmen von Bands wie Arctic Monkeys und The Black Keys ist das Original zu hören. Mehr Biss, Wärme und Distortion lassen sich mit der Neuauflage Gitarrenriffs, Drums, Vocals, Basslines und allen weiteren Instrumentenspruen verpassen.

Die Bedienung ist intutitiv und selbsterklärend. Oben befindet sich der Preset-Browser, der in All Presets, Distortion, EQ, FX-Chain und Template (Default) unterteilt ist. Mit den Reglern Drive, Presence, High kann man die Intensität jeweils einstellen, Output regelt den Lautstärke-Gain und Dry/Wet das Ausgangs- mit dem bearbeiteten Signal. Mit den Buttons unter Mode und Character kann man die Klangcharakteristik einstellen und betätigt man einen Knopf, erscheint unten links am Plug-in eine Zeile, die beschreibt, wie sich die Einstellungen auf den Klang ausüben. Wie schon oben geschrieben, sehr intuitiv und selbsterklärend.

Dist Opamp-21

Dist OpAmp-21 basiert auf The SansAmp®, ein Gitarrenpedal-Amp, der von vielen Bands in den 80ern benutzt wurde, darunter auch von Kurt Cobain von Nirvana

Was mir bei den Presets gefällt ist, dass sie sehr musikalisch gewählt sind, teilweise hört man nur einen subtilen Unterschied. Aber genau darum geht es ja auch beim Mischen, Instrumenten ein bisschen mehr Präsenz oder Wärme zu verleihen und da finde ich die Preset-Auswahl einen guten Startpunkt.

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Arturia Dist TUBE-CULTURE

Das Distortion Plug-in „Dist TUBE-CULTURE“ ist eine Neuauflage des 1998 von der UK basierenden Firma Thermionic Culture entwickelten Distortion-Racks „The Culture Vulture“. Während das Herzstücks des Originals beheizte Vakuumventile waren, reicht für die Neuauflage heutzutage eine performante CPU. Neu gegenüber der Hardware ist , dass „Dist TUBE-CULTURE“ nun eine eingebaute Lautstärkekompensation enthält, einen Post-Drive-EQ sowie eine erweiterte Stereo-Verarbeitung. Damit kann man dem eigenen Audiomaterial analoge Wärme verleihen oder voll aufgedreht auch vollständig verzerren. Das Original ist auf vielen legendären Gittarren- und Vocal-Aufnahmen zu hören, eignet sich aber auch als Effekt für eine Gruppenspur, um zum Beispiel verschiedene Instrumentenspuren klanglich mehr miteinander zu verschmelzen.

Dist TUBE-CULTURE

Dist TUBE-CULTURE ist ein Distortion-FX-Plug-in, das auf dem Original „The Culture Vulture“ aus dem Jahre 1998 basiert

Der Preset-Browser enthält die Unterteilung in Distortion, Dynamics, EQ, FX Chain, Other und Template (Default). Auch hier ist das User-Interface dank der beschrifteten Regler selbsterklärend, zusätzlich zeigt das Display in der Mitte an, wie sich durch die Veränderungen der Einstellungen der Frequenzverlauf verändert.

Arturia Efx FRAGMENTS

Doch die Arturia FX Collection 3 hat nicht nur Emulationen und Weiterentwicklungen bekannter Klassiker im Gepäck, sondern auch das eigenentwickelte FX-Plug-in „Efx FRAGMENTS„. Wie der Name vermuten lässt, lassen sich hiermit Instrumente und Vocals fragmental bearbeiten. Grund dafür ist, dass Efx FRAGEMENTS auf granularer Synthese basiert und kombiniert mit Glitch-, Stutter- und experimentellen Texturen unbegrenzte kreative Möglichkeiten bietet. Für mich persönlich ist „Efx FRAGMENTS“ das Highlight der FX Collection 3 und wäre für mich ein Grund, vom Vorgänger upzugraden. Denn aus jeder noch so langweiligen Klangquelle kann man mit Hilfe von Efx FRAGMENTS völlig absurde, ungehörte Klangteppiche und Welten entwickeln. Aus einem Pianosound werden im Handumdrehen atmosphärische Flächen oder aus Vocals, ein Streicher-ähnliches Instrument oder aus einem langweiligen Drum-Loop entsteht ein rhythmisch neuer oder aus einer einfachen Melodie eine komplex gespielte Arpeggio-Sequenz.

Efx Fragments

Die FX Collection 3 enthält nicht nur Emulationen bekannter Hardware-Klassiker, sondern auch eigens entwickelte FX-Plug-ins, wie das auf granularer Synthese beruhende Effekt-Plug-in Efx Fragments

In der Advanced-Ansicht wird die Komplexität des FX-Plug-ins deutlich, aber auch hier hilft der Preset-Browser erst mal, einen Überblick über die Klangbearbeitungsmöglichkeiten zu bekommen. Delay, Distortion, Filter,  Modulation, Other, Pitch, Reverb und Template (Default) sind eine gute Basis für eigenes Sounddesign. Im Test habe ich mich dabei ertappt, mich in den Klängen zu verlieren, weil es einfach sehr viel Spaß gemacht hat, mit den Reglern zu spielen und zu hören, wie drastisch sich die Sounds dadurch verändern lassen. Arturia selbst bietet für Efx FRAGMENTS ein umfassendes Walkthrough-Tutorial, das alle Funktionen im Detail erklärt:

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Mehr Informationen

Kommen wir zu den Klangbeispielen:

Arturia Tape MELLO-FI

„Tape MELLO-FI“ basiert auf dem 1963 vorgestellten „The Mellotron“, das als erstes Keyboard unter jeder Taste einen Tonband Abspielmechanismus verbaut hatte. Während „Mellotron V“ ja schon sehr lange Bestandteil des Arturia V Collection ist, kann man mit „Tape MELLO-FI“ den Tape-Effekt nun auch für alle anderen Instrumentngruppen verwenden. Interessant finde ich das Plug-in zum Beispiel, um statisch klingenden Instrumenten mehr Bewegung und Leben einzuhauchen oder aber auch für Lo-Fi-Produkten oder Produktionen mit Retro-Touch. Auch hier ist das User-Interface wieder so simpel und intuitiv gehalten, so dass es keine Erklärung braucht.

Tape Mello-Fi

Der Tape-Effekt „Tape Mello-Fi“ basiert auf Arturias „Mellotron V“, das wiederum auf dEM im Jahre 1963 vorgestellteN „The Mellotron“-Keyboard basiert

Neben dem (Default) Template enthält der Preset-Browser hier nur die Kategorie Other, in der sich insgesamt 24 Presets befinden.

Systemanforderungen für die FX Collection 3

Die Arturia FX Collections 3 unterstützt die folgenden Formate:

  • AAX native 64 Bit
  • AU 64 Bit
  • VST2 64 Bit
  • VST3 64 Bit
  • NKS

Je nachdem, wie viele Instanzen ihr an Effekten verwendet, kann das schon auf die CPU schlagen. Arturia gibt die Mindestanforderungen an euren Rechner wie folgt an:

  • Windows: ab 8.1 (64 Bit)
  • Mac OS (64 Bit): ab 10.13
  • CPU min.: 2 GHz
  • RAM min.: 4 GB
  • Festplattenspeicher min.: 3 GB
  • zusätzl. Systemvoraussetzungen: OpenGL 2.0 compatible GPU

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Fazit

Arturia hat sich durch hochqualitative Emulationen von Hardware-Klassikern in der Studioszene einen Namen gemacht. Genau wie die Instrumente in Arturia’s V Collection, überzeugen die FX-Plug-ins in der FX Collection 3 durch eine durchweg hohe Klangqualität und einen authentischen analogen Klang. Mit dem auf granularer Synthese basierenden FX-Plug-in „Efx Fragments“ legt Arturia aber auch eine Eigenentwicklung bei und die ist aus meiner Sicht für Besitzer der FX Collection 2 bereits das Upgrade wert. Wer ansonsten noch gar kein Arsenal an FX-Plug-ins sein Eigen nennt, dem sei die Arturia FX Collection 3 wärmsten empfohlen.

Plus

  • Klangqualität
  • Umfang
  • intuitive Bedienung
  • Walkthrough Tutorials beim allerersten Öffnen eines Plug-ins

Minus

  • teils CPU-hungrig

Preis

  • 299,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    CDRowell AHU

    Voll krass!

    Bei den ganzen Funktionen werde ich als Hobbie-Musiker totaaaaal überfordert… Was muss ich machen, um ein FX-Plugin von denen zu erhalten, um mehr Zeit für mich zu generieren?

    Making music is to be quiet too…

      • Profilbild
        CDRowell AHU

        @casterTele Nö… ich meine, mein Hobbie generiert aus der Fülle der Optionen mit den gefühlt 10.000 Modulen aus der vorhandenen Zeit gefühlt einen Flaschenhals. ;-)

    • Profilbild
      Flowwater AHU

      @CDRowell > Bei den ganzen Funktionen werde ich als Hobbie-Musiker totaaaaal überfordert […]

      Ich auch … und deswegen habe ich mir hier erst einmal nur die zwei PlugIns geschnappt, die mich am meisten interessieren (den Röhren-Verzerrer Dist Tube Culture und den Granular-Effekt Efx Fragments, letzteren besitze ich schon länger), und mache mit denen alles mögliche. Ehrlich gesagt bringt mir das am meisten Spaß. Und ich habe auch den Eindruck, dass es meine Kreativität beflügelt, wenn ich mich beschränke und mich eben nicht in dutzenden von PlugIns suhle. Ähnlich gehe ich übrigens mit der V Collection von Arturia vor, die ich ebenfalls besitze. 🙂

      • Profilbild
        JohnDrum

        @Flowwater Was meinst du damit?
        Plugins einzeln gekauft oder Bundle gekauft und nur einzelne Plugins davon installiert?
        Für das Bundle würdest du wahrscheinlich nur 99.-€ zahlen, wenn du die V Collection hast und noch was anderes dazu!

        • Profilbild
          Flowwater AHU

          @JohnDrum Ich besitze die »FX Collection 3« und da habe ich schon alle installiert aber erst einmal nur mit den beiden Genannten befasst. Da bin ich mir sicher, dass ich im Laufe der Wochen und Monate schon mal alle ausprobieren werde (und die, die ich nicht nutzen werde, dann auch wieder deinstalliere). Bei der »V Collection« habe ich dagegen von vornherein »nur« neun Synthesizer installiert (wobei … »nur« ist da auch schon der Overkill, mit den von mir gewählten Synthesizern kann man sich bereits Jahre seines Lebens vergnügen) und werde mir auch da einen nach dem anderen vornehmen (als erstes wird demnächst endlich mal ausgiebig mit dem »CS-80 V3« herumgespielt).

          Da habe ich bereits die Fairlight-Emulation »CMI V« nach einem Wochenende des Herumspielens wieder deinstalliert, weil mich dessen Klangästhetik wirklich gar nicht interessiert. Das war quasie nur »Historische Neugierde«. Nach dem Wochenende war klar: Das Teil ist so gar nichts für mich.

    • Profilbild
      Lapin

      @CDRowell Was muss ich machen, um ein FX-Plugin von denen zu erhalten

      Arturia Account erstellen
      Software center runterladen
      Beliebige Demo installieren
      Es gibt ein Zeitlimit von ca20 Minuten und man kann keine presets speichern
      Daher immer gleich aufnehmen und dann als sample behandeln

        • Profilbild
          mort76

          @Flowwater Das ist kontraproduktiv, wenn es darum geht, „mehr Zeit für sich zu generieren“.

          Ich hatte früher einen 4-Spur-Multitracker, einen Drumcomputer mit ein paar Synth-Sounds, ein Effektgerät, eine Flohmarktgitarre, einen Kopfhörer-Amp und ein billiges Mikrofon. Damit wurde dann aufgenommen.
          Wenn ich bedenke, wieviel Zeit ich heute brauche, um die Rechner, die Synths, die sonstigen Instrumente und die Effekte auch nur einsatzbereit und das Kellerstudio aufgeräumt zu halten…in der Zeit haben wir damals ganze CDs aufgenommen.

          • Profilbild
            AMAZONA Archiv

            @mort76 Oh ja, da stimme ich mit ein. Ich habe das auch schon oft hier geschrieben und man kommt sich schon echt albern vor diese These mantraartig zu wiederholen. Weniger Alternativen = kreativere Arbeit und schnelleres Ergebnis. Hochwertiger sei dahingestellt…

            • Profilbild
              Klang X

              Naja, ist eher eine sinnfreie Äußerung und/oder Rechtfertigung.

              Wie viele knallen sich die Bude voll mit Synthies und kaufen
              immer weiter die neusten Modelle. Und wie geil doch wieder der neuste Synthie ist.

              Aber ob was außerhalb von Piep, Bliep und Blub rauskommt???

              Mit Plugins ist es genauso, sagen weniger ist mehr…haben aber die Platten voll davon…

              • Profilbild
                AMAZONA Archiv

                @Klang X Ich bin schwer synthgeil obwohl ich davon nur einen Bruchteil effektiv nutze. Aber beim nächsten oder übernächsten Track werd ich einen von denen sicher wieder nutzen😆
                Wenn man mit so einer Sammelmacke umgehen kann wirds leichter.
                Als ich noch hauptsächlich mit plugins unterwegs war hatte ich einige hundert vst‘s auf dem Rechner und letztlich nur einen Bruchteil benutzt ABER nächtelang gesucht und probiert. Völlig irre wird man.
                Wenn ich heute einen Produktionsabend angehe schalte ich ziemlich gezielt an mit was ich arbeiten will. So hält sich das im Rahmen und der Stromzähler dreht nicht durch.

                Und wieder: mit Drummachine, Amiga, Fostex-4 Spur und 2 Synths habe ich in den 90ern superschnell gearbeitet. Overkill ist nix

  2. Profilbild
    padbell

    Ich finde die Collection richtig klasse. Wer weniger braucht, um kreativer zu sein, muss ja nicht alles installieren. Installation erfolgt in kleinen Dosen, die man dann um so intensiver erforschen und erlernen kann. Zudem ist hier das Verhältnis Preis/Leistung absolut top!

  3. Profilbild
    Flockig

    Danke für den Test, der sehr aufschlussreich ist und vor allem mal ein ganz allgemeines Dankeschön für diese tolle Seite, die ich mittlerweile in meine tägliche Internet Routine eingebunden habe und auf der ich jeden Tag super gerne rum stöbere.

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