Analoger Röhrensound per Plug-in gesteuert
Auch die ein oder andere Recording-Neuheit wurde auf der diesjährigen Superbooth 22 vorgestellt. Neben einem neuen RME Audio Wandler namens ADI-2/4 PRO SE haben wir auch ESIs ersten USB-Pad-Controller XJAM entdeckt. Ebenfalls aufgefallen ist uns der Freqport FT-1 freqtube.
Freqport FT-1 freqtube
Bei freqtube handelt es sich um eine Kombination aus Plug-in und passender Hardware. Allerdings dient die Hardware nicht nur als Controller, sondern sorgt dank Wandler und analoger Komponenten auch gleichzeitig für den eigentlichen Sound der ganzen Geschichte. Im Prinzip schickt man seine Signale von der DAW aus über den USB-C-Port an die Freqport Hardware. Dort wird mit 32 Bit und 192 kHz gewandelt. Durch die analoge Hardware wie vier Röhren (2x E83CC/12AX7 und 2x 12AU7), acht Filter, Overdrive etc. gestaltet man den gewünschten Sound. Zur Steuerung dienen acht Drehregler. Danach geht es wieder zurück in die DAW.
Das zugehörige Plug-in zeigt die vorgenommen Einstellungen an und bietet diverse vorgefertigte Setups für Instrumente und unterschiedliche Einsatzgebiete. Einsatzbar ist die Plug-in-Hardware Kombination unter Windows und macOS, die genauen Spezifikationen wird der Hersteller noch bekanntgeben.
Ab August soll Freqports FT-1 freqtube ausgeliefert werden. Der Preis wird sich auf 799,- Euro belaufen. Vorbestellen könnt ihr bereits über die Website von Freqport.
Oh, das klingt ja spannend. Nur der angepeilte Preis erscheint mir recht hoch. Hoffentlich bekommt Amazona das Teil für einen ausführlichen Test. ;)
DAW-Einbindung ist natürlich zeitgemäß, aber eine Spur nach der anderen da durchzuschicken klingt für mich nach nem ziemlich Flow-Killer. Oder man braucht einfach mehr. 💸
@kons Waldorf war mit der DAW Einbindung von Analogfiltern nach dem selben Prinzip vor 20 Jahren etwas zu früh bzw. vielleicht mit 16 Filtern etwas zu teuer am Start …
https://waldorfmusic.com/en/hardware-archive/afb-16
@Holk Superspannend, danke für den Hinweis! Wer noch mehr zum Afb 16 wissen möchte: Da gibt es auch einen Test von einem sehr geschätzten Magazin dazu: https://www.amazona.de/test-waldorf-afb-16-analoge-usb-filterbank/
Das Teil greift eine alte Idee auf. Habe solche Experimente vor einigen Jahren öfter gemacht. Signal aus DAW raus – rein in den (Gitarren-) JMP 1 Röhren-Preamp – und wieder zurück. Die Electribes hatten auch mal Röhren verbaut, um den Sound anzufetten. Auch mit Magnetbändern/Kassetten wurde das schon probiert. Ein Beispiel ist das T-Rex Replicator Tape Echo … In den 90ern hat ein befreundeter Tontechniker mal das sorgsam mit Samplitude aufgenommene Material auf Kassette überspielt und zurück in den Rechner re-recorded. Damals im Digital-Fieber kam mir das wie ein Schildbürgerstreich vor. Heute wissen wir, was der Sinn dessen war …