Surfen auf dem Regenbogen
Vorab ein kleiner Hinweis: Aufbauen auf diesen Test, finden sie einen Test zu erweiterten Pigments Version 3 HIER.
Ja, es stimmt. Die Wavetable-Synthese ist aktuell (mal wieder) in aller Munde. Wenn man einmal unterstellt, dass im Grunde bereits alle möglichen Arten der Klangsynthese entdeckt und entwickelt worden sind (bis auf DIE eine noch fehlende Syntheseart, auf die wir alle unser Leben lang schon gewartet haben), ist das also kein Wunder. Hat uns im vergangenen Sommer noch die Wavetable-Synthese als klanglicher Bestandteil des Quantum Synthesizers von Waldorf beschäftigt und kündigte U-He kürzlich an, dass ihr Synthesizer-Plugin HIVE um genau diese Syntheseform erweitert worden ist, haut Arturia nun erstmalig und right-in-time das PIGMENTS Plugin heraus, das uns mit einer Kombination aus virtuell-analoger und eben auch Wavetable Synthese neue Klang-Horizonte oder – wenn man der Werbung folgen mag – einen heißen Ritt auf dem Regenbogen verspricht. Zugegeben. Das Trailer-Video zum Pigment ist schon sehr gelungen und macht sofort neugierig. Was dahinter steckt, werden wir uns im folgenden Test etwas näher anschauen.
Arturia Pigments – VST, AU, AAX
Nach Erwerb der Lizenz steht diese im lokal installierten Arturia Software Center zum Download bereit. Über den Arturia-Assistenten kann man auch die Pfade für die Installation der VST32 und VST64 Versionen auswählen. Das Plugin wird in den Formaten VST 2.4, VST 3, AAX und Audio Unit (MacOS) geliefert und kann auch standalone betrieben werden. Die Plattform-Anforderungen sind Win 7+ (64 Bit) PC: 4 GB RAM; 2,5 GHz CPU, 1 GB free hard disk space bzw. 10.10+: 4 GB RAM; 2,5 GHz CPU, 1 GB free hard disk space. OpenGL 2.0 compatible GPU. Zunächst schaue ich mir Pigments im Standalone-Betrieb an.
Ein erster Überblick
Arturia Pigments ist zunächst in drei „übereinander“ liegende Hauptfenster Synth – FX – Seq unterteilt, die man über entsprechende Menüpunkte im oberen Fensterbereich (Upper Toolbar) auswählen kann.
In der linken oberen Ecke findet man ein Pull-down-Menü, über das man Untermenüs für das Speichern und Importieren von Presets, die Darstellungsgröße der Anwendung, Tutorials und die Audio-Settings finden kann. Genau diese Audio-Settings sollten als erstes geöffnet werden. Abhängig von den installierten Treibern und den verwendeten Audio- und MIDI-Devices können hier alle notwendigen Einstellungen für den Standalone-Betrieb gemacht werden. Nun sollten die ersten Sounds zu hören sein. Wem das Ergebnis zu laut ist, der kann die Lautstärke (leider je Preset) über den Master-Regler wunschgemäß anpassen.
Um sich in Arturia Pigments einen Überblick über die vorhandenen Presets zu verschaffen, sollte man den Preset Browser öffnen. Dies geschieht durch Klick auf die vier senkrecht stehenden Linien in der Toolbar.
Um sich einen Überblick über die vorhandenen Arturia Pigments Presets zu verschaffen, sollte man den Preset Browser öffnen. Dies geschieht durch Klick auf die vier senkrecht stehenden Linien in der Toolbar. Der Preset Browser ist ein eigenständiges Fenster, das reichlich Auskunft über verschiedene Aspekte der Presets gibt und eine bequeme Suche des „richtigen“ Sounds ermöglicht. Da sind u. a. die Hauptkategorien, unter denen das Preset abgelegt worden ist (Types), das sind weitere Tags (Styles), die zur besseren Einordnung des Sounds beitragen, das sind die Bänke (Factory oder User) als generelle Speicherorte und das sind die Presets selbst, die im Factory Bereich bei der Auslieferung des Plugins mitgeliefert werden. Wer mehr über die Presets im Detail erfahren will, kann im rechten Bereich des Browsers Informationen über den Sound-Designer, die Styles und einen individuellen Kommentar des Sound-Designers über den Einsatzbereich des Sounds lesen. Wem das noch nicht reicht, der kann den Browser verlassen und auf die kleine Glühlampe in der Toolbar klicken. Dann öffnet sich ein weiteres Fenster und man kann detailliert erfahren, wer der Designer hinter dem Sound ist. Das ist eine nette Geste, aber nicht zwingend notwendig. Zurück zum Preset Browser.
Eine Einbindung eigener Hardware kann über das Feature „Browse presets with MIDI Controller“ durchgeführt werden. Spätestens hier zeigt sich, dass Native Instruments mit seinem Komplete Kontrol Konzept deutliche Spuren hinterlassen hat und das man hier ein ähnliches Konzept zu gestalten versucht. Der Deckel zur Außenwelt ist hier aber beinahe dicht. Will sagen, obwohl unter Audio Settings das von mir verwendete Masterkeyboard (Komplete Kontrol S88) unter MIDI Devices erkannt und eingebunden worden ist, wird dessen tiefergehende Funktionalität nicht in diesem Feature aufgenommen. Hier tauchen aktuell nur die Controller Keyboards aus der Keylab und Minilab Serie von Arturia auf. Was ja im Prinzip auch in Ordnung ist. Da Pigments aber über ein äußerst intelligentes MIDI Learn Feature verfügt, geht von den MIDI Control Möglichkeiten anderer Masterkeyboards nicht all zu viel verloren. Doch dazu später mehr.
Sehr Performance orientiert (sowohl im Studio, als auch auf der Bühne) ist die Möglichkeit des Arturia Pigments , eigene Presets in eine Playlist zu schreiben. Diese ist schnell in einem separaten Bereich des Browsers erstellt. Aus der Gesamtheit aller Presets oder einer vorher „getagten“ Auswahl kann man nun die gewünschten Presets per drag and drop in die Liste ziehen und dort auch umsortieren. Einmal angeklickt, kann man den Browser verlassen und über die Steuerpfeile in der Toolbar oder über externe Controller Sound für Sound aufrufen. Das verkürzt Suchzeiten ungemein und man hat projektbezogene Klänge schnell und elegant zusammengefasst. Der untere Bereich des Browsers stellt ein virtuelles Keyboard daf, über das man notfalls auch mit der Maus spielen kann. Zum Vorhören eines Presets reicht das vollkommen aus. Unterhalb davon kann man die Stimmenanzahl des Presets (von Mono bis Poly32) und die MIDI-Kanäle einstellen. Für einen MIDI-Hänger gibt es einen Panic Button und eine CPU-Anzeige, der man ruhig etwas rote Farbe hätte spendieren können, zeigt an, wie viel Ressourcen aktuell in Anspruch genommen werden. Abschließend seien noch vier Monitore erwähnt, die Anzeigen, was in den beiden Engines und den beiden Filtern aktuell passiert.
Sozusagen nicht zum Browser gehörend, sondern als statisches Fenster auf allen Hauptseiten von Pigments sichtbar, ist das Macros Fenster. Was der MatrixBrute in Hardware präsentierte, liegt hier nun als Software-Lösung vor. Die Macro Buttons sind vier unipolare Universal-Controller, die als virtuelle Drehregler ausgeführt sind und die ich später im Themenkomplex Modulation näher vorstellen werde.
Die Pigments Klangerzeugung
Über die Toolbar und mit einem Klick auf „Synth“ öffnet man das erste Hauptfenster von Arturia Pigments; den Synth Mode. Der obere Teil des Fensters beinhaltet vier Sektionen für die Programmierung der beiden Synth Engines, der Filter-Sektion (Filter 1 und 2) und eine Filter Routing/Amp Mod Sektion. Pigments besteht aus zwei identischen Engines, die jeweils entweder im Wavetable- oder im Analog Mode betrieben werden können. Je Engine kann man den Mode über ein Pull-down-Menü auswählen. Um das Editieren zu erleichtern, verfügt jede Engine über eine Copy-Funktion (Dokument Icon), mit der die Daten in die jeweils andere Engine übertragen werden können. Mit dieser Funktion kann man z. B. eine Variante eines bestimmten Settings anlegen. Sollen aktive Modulationen mit übertragen werden, kann man das mit „Copy to engine x with modulations“ bewerkstelligen. Natürlich kann man eine Engine über einen entsprechenden Schalter deaktivieren. Die Darstellung der Engine wird dann grau.
Jede Arturia Pigments Engine kann separat über Coarse- und Fine-Tune gestimmt werden. Relativ versteckt wird im Tune Modul mit Mod Quantize ein interessantes Feature mitgeliefert. Geht man davon aus, dass man Coarse-Tune irgendwie moduliert (z. B. mit LFO1), dann kann man nun die stufenlose Modulation quantisieren, also aus einer „Sirene“ eine Art Arpeggio erstellen. Dazu muss man nur Mod Quantize durch Klick auf das kleine Q-Symbol aktivieren und durch einen weiteren Klick auf das Stift-Symbol ein Mini-Keyboard öffnen. Jeder erleuchtete Punkt stellt einen Halbton einer Oktave dar. Je mehr Stufen man nun ausschaltet, umso mehr wird die durchlaufene Oktave aufgelöst. Interessant wird das Ergebnis, wenn man der Modulationsquelle eine komplexere Form zuweist. Dann kann man sozusagen rhythmische Sprünge erzeugen und das, ohne den Sequencer zu verwenden. Klasse.
Die Analog (VA) Engine
In jeder (VA) Analog Engine des Arturia Pigments steht ein Triple Oszillator zur Verfügung, wobei jeder Oszillator alternativ vier Schwingungsformen Sinus, Dreieck, Sägezahn (abfallend) und Rechteck (inkl. Pulsbreitenmodulation sofern aktiviert) hat. Diese können nicht stufenlos gemischt werden. Jeder Oszillator verfügt über einen Volume-Regler. Wir finden hier quasi das Minimoog-Prinzip wieder. Oszillator 1 kann mit Oszillator 2 synchronisiert werden (Hard Sync) und die Oszillatoren 2 und 3 können über Key-Schalter chromatisch spielbar gemacht werden (oder eben nicht). Der allgemeinen Fenstertechnologie folgend, gibt es auch im Bereich der Analog Engine kleine Fenster, die die eingestellte Schwinungsform abbilden. Diese Fenster sind erfreulicherweise aktiv, d. h. wenn Modulationen auf die Oszillatoren wirken, wird die Veränderung der Schwingungsformen aktiv, also in der Zeit dargestellt. Diese Fenster sind also im Grunde kleine Oszilloskope. Damit wären wir auch schon beim nächsten Abschnitt. Über einen Modulation-Regler können die Oszillatoren 1 und 2 des Arturia Pigments bis in den Audiobereich hinein in der Frequenz moduliert werden. Modulationsquelle ist hier entweder Oszillator 3 oder (stufenlos regelbar) der Noise Generator. Die Intensität der Modulation wird mit dem Amount-Regler eingestellt. Der Noise Generator wiederum kann stufenlos von Red (dunkel) über White zu Blue Noise (dünn) eingestellt werden. Sowohl sein Signal, als auch die Ausgangssignale der drei Oszillatoren werden im Output-Modul zusammenführt werden. Hier findet man auch den Filter-Mix-Regler, über den man den Anteil des Summensignals auf Filter 1 bzw. 2 regeln kann. Die Zwölf-Uhr-Stellung bedeutet also, dass das Ausgangssignal auf beide Filter gleichermaßen geroutet wird. Mit dem Volume-Regler wird die Ausgangslautstärke der Oszillatoren eingestellt. Die VA-Sektion klingt wirklich gut. Allerdings hätte ich mir hier doch etwas mehr Flexibilität in der Klangerzeugung, wie z. B. stufenlos überblendbare Schwingungsformen gewünscht. Die Arturia Hardware ist diesbezüglich flexibler. Allerdings macht hier die zweite Synth-Engine, die man komplett anders einstellen kann, wieder sehr viel wett.
Die Wavetable Engine
Das, worauf alle bei Arturia Pigments schauen, ist natürlich die Wavetable Engine. Jede Engine kann man unterschiedlichen Wavetables geladen werden. Jedes Wavetable besteht maximal aus 256 Stufen, wobei jede Stufe (Single-Cycle Waveform) maximal eine Länge von 2048 Samples hat.
Über den Waveform Browser kann man die entsprechenden Wavetables auswählen und laden. Leider muss man ein Wavetable tatsächlich laden, denn eine Möglichkeit, vorher einen „Blick“ darauf zu werfen oder das Wavetable vorzuhören, gibt es leider nicht. Über den Browser kann man auch eigenes Material im WAV-Format importieren. Ist die Wellenform länger als Single-Cycle wird das File entsprechend der obigen Vorgaben aufgeteilt.
Jedes Wavetable kann nun manuell oder auch automatisch (z. B. per externer Modulation) über den Position-Regler durchfahren werden. Sind die einzelnen Stufen (sprich Single Cycle Schwingungsformen) in Bezug auf die folgende Schwingunmgsform arg unterschiedlich, hört man im Klangverlauf natürlich deutliche Unterschiede. Um die Übergänge fließender zu machen, können sie interpoliert werden. Dazu muss nur der Morph-Schalter gedrückt werden und schon werden alle Zwischenstufen errechnet. Dominierend in der Wavetable Engine ist natürlich der Wavetable Viewer. Hier sieht man nun, was mit dem Wavetable passiert. Wer einen besseren Überblick über das Geschehen braucht, der kann den Viewer vom 2D- auf den 3D-Modus umstellen.
Das Unison Modul ermöglicht vielfache des ursprünglichen Wavetables (bis zu acht) mit einer einzigen Note zu spielen. Im Classic Mode können all diese Wavetables gegeneinander verstimmt und im Stereofeld verteilt werden. Dadurch kann ein klanglich reicherer und breiterer Sound erzeugt werden. Im Chord Mode können den eingestellten Stimmen (Voices) über den Chord-Regler Akkord-Presets zugewiesen und ebenfalls im Stereofeld verteilt werden. Je mehr Stimmen eingeschaltet werden, umso mehr Noten umfasst der eingestellte Akkord. Ratsam ist hier allerdings ein Blick auf die CPU-Anzeige, denn dieses Feature ist zwar toll, verbraucht aber reichlich Ressourcen.
Bevor ich auf die einzelnen Möglichkeiten, ein Wavetable zu modulieren, zu sprechen komme, werfen wir zunächst einen Blick auf das Modulator Modul. Dieses kann man durchaus als eigenständigen zweiten Oszillator betrachten.
Einerseits ist der Wavetable Modulator des Arturia Pigments die Modulationsquelle für alle nun folgenden Waveshaping-Funktionen. Andererseits kann er aufgrund seines separaten Audioausgangs (Volume) als zusätzlich Klangquelle verwendet werden. Die Stimmung (Tune) dieses Modulators kann über drei Modi durchgeführt werden. Das sind Relative und Absolut (chromatisch) sowie Hertz. In dieser Betriebsart wird der Modulator zu einem statischen Oszillator, der keiner Tonhöhenänderung folgt und in einem Bereich von 20 – 3.000 Hz arbeitet. Der Regler Fine Tune ermöglicht eine Verstimmung im Bereich +/- ein Halbton. Interessant am Modulator ist die große Anzahl an Wellenformen (10 Stück), die er bereithält (siehe Bild). Die Palette reicht dabei von den klassischen Analog-Wellenformen, über eher zufällige Signalverläufe bis hin zu Rauschen verschiedener Färbung.
Die Frequenzmodulation des Wavetables kann linear oder exponentiell erfolgen. Über einen nicht weiter benannten Drehregler mischt man nun das vorher im Modulator eingestellte Signal dazu.
Die Phase Modulation wird mit dem nächsten Modul gemacht. Hier wird das Wavetable (Carrier) vom Modulator in der Phase verändert, was zu Veränderungen in der Obertonstruktur des Ausgangssignals führt. Wer mehr über das Verfahren lernen möchte, dem sei hier das passende Video https://youtu.be/s34wyILX3Yw empfohlen ;-) Als Modulator kommt bei Pigments nicht nur der Modulator selbst als Quelle in Frage. Man kann die Phase des Wavetables auch über eingehende MIDI-Noten (Key), ein von den Coarse- und Fine-Tune-Werten abhängiges Reset (Self) oder ein zufällig erzeugtes Reset (Random) steuern. Zugegeben, das klingt alles sehr technisch. Hier muss man selbst ausprobieren und sich die Ergebnisse anhören.
Phase Distortion verständlich zu erklären, ist nicht ganz einfach. Die Phasenverzerrung ist ein Verfahren, bei dem die Phasenlage unseres Trägersignals (unser Wavetable) gemäß der Amplitude einer sog. Target-Wellenform „verbogen“ oder besser verzerrt wird. Pigments bietet hier 6 Targets an, die im Single-Cycle-Format auftreten und die Skew, Round, Tri/Pulse, Octave Plus, Pseudo PW und Fractalize genannt werden. Auch in diesem Modul kann der Wavetable Modulator zusätzlich hinzugemischt werden. Insgesamt erzielt man mit allen drei Verfahren, die auch gleichzeitig eingesetzt werden können, immer stark verzerrt klingende Ergebnisse. Natürlich immer mit einer anderen Ausprägung oder Qualität. Und natürlich hängt das Ergebnis auch immer vom Carrier-Signal an sich ab. Positiv ist die optische Kontrolle des „veränderten“ Wavetables im 2D-Modus, das leider nicht separat als neues, eigenes Wavetable, sondern nur in Verbindung mit einem neuen Preset gespeichert werden kann.
Wavefolding ist die vierte Modulationsart, die hier irgendwie meine Lieblingsmodulation geworden ist. Wie kennen diese Modulationsart u. a. auch vom MatrixBrute Synthesizer, wo diese Funktion als Metalizer bezeichnet worden ist. Der Unterschied hier ist, dass in Pigments nicht die Originalshwingung, sondern mittels externem Klangmaterial in Form dreier bereits implementierter Schwingungsformen (Sinus, Dreieck, Noise) oder/und dem Modulator gefaltet werden kann. In jedem Fall werden dadurch dem Originalklang Obertöne hinzugefügt.
Was auch immer man in den Engines des Arturia Pigments mit einem Wavetable getrieben hat, final kommt das Audiomaterial in der Wavetable Output Section an. Da in der folgenden Abteilung zwei identische, aber unterschiedliche belegbare Filter auf Arbeit warten, kann man in dieser Section über den Filter-Mix-Regler den Signalanteil regeln, der auf die beiden Filter geleitet werden soll, also 100 % F1 über 50/50 % F1/F2 bis zu 100 % F2. Der Regler Output Volume regelt die Gesamtlautstärke des Wavetables und des Wavetable Modulators, der ja auch als Audiooszillator funktionieren kann. Vorab kann man aber noch über den Position-Regler den Startpunkt einstellen, aber dem ein Wavetable durchfahren wird (manuell oder automatisch). Über den Wavetable-Volume-Regler kann man die Lautstärke des Wavetables einstellen. Schaut man sich ein Wavetable in der 3D-Ansicht an und dreht man am Position-Regler, kann man gut die Position der Startwelle bestimmen und Veränderungen leichter erkennen (das klappt natürlich auch mit den Ohren ?). Die Oszillator-Sektion liefert mit der Mischung aus VA und Wavetable-Synthese noch vor der weiteren Bearbeitung eine ungemein große Vielfalt an Klangmöglichkeiten, die noch größer durch die zwei Synth-Engines wird. Die Engines sind separat zuschaltbar. Sind beide aktiviert (mit ihren jeweils eigenen Sounds), läuft Pigments quasi permanent in einem Layer-Modus. Jeder Engine kann ihre eigene Lautstärke zugewiesen werden. Überblendung z. B. über das Modulationsrad oder andere Modulatoren ist in der Modulationssektion einstellbar. Leider kann kein Keyboardsplit eingestellt werden. Bei zwei Engines wäre diese Option durchaus denkbar oder wünschenswert. Vielleicht finden wir sie in einem zukünftigen Update.
Die Filter Sektion des Arturia Pigments
Arturia Pigments stellt uns zwei identische Filter zur Verfügung. Jedes Filter kann separat in der Lautstärke (Volume) und in der Stereoposition (Pan) eingestellt werden. Das betrifft auch die Wahl verschiedener Filtermodelle. Ein interaktiver Monitor (je Filter) zeigt den eingestellten Frequenzverlauf an. Man kann sogar den Kurvenverlauf mit der Maus (Drag) verändern. Die Parameterregler (abhängig vom Filtermodell) verändern sich dann entsprechend. Alle Parameter sind extern modulierbar und können somit dynamisch verändert werden. Auch diese Veränderungen werden auf den Monitoren angezeigt. Über einen Schalter kann ein Filter komplett ausgeschaltet werden.
Mit dem Filter Routing Regler des Arturia Pigments kann man die Anordnung der Filter stufenlos von seriell zu parallel einstellen. Gerade in einem Zwischenbereich ergeben sich klanglich interessante Möglichkeiten. Das muss man sich anhören, denn seriell parallelisierte Filter vermag ich mir kaum vorzustellen. Wie auch immer. Über einen weiteren Schalter (Swap Filters) kann man die Reihenfolge der Filter ändern. Im rein seriellen Betrieb ergibt das deutliche Klangunterschiede.
Im Folgenden will ich mich auf eine reine Beschreibung der Parameter und Möglichkeiten dieser Filtermodelle beschränken. Die Erfahrung lehrt, dass Diskussionen über Filter verschiedener Synthesizer meistens und leider recht schnell entweder ins Akademische oder Polemische (oder beides gleichzeitig) driften. Deshalb verzichte ich hier weitestgehend auf eine Bewertung.
Je Filter stehen insgesamt acht Modelle (Types) und weitere Betriebsmodi zur Verfügung.
Das Multimode-Filter ist keines im klassischen Sinne, sondern ein Filter, das 12 verschiedene Modi, sprich Betriebsarten, bereitstellt. Diese reichen von Lowpass, Highpass, Bandpass und Notch jeweils mit einer Flankensteilheit von 12, 24 oder 36 dB/Okt. Daneben gibt es noch die Regler für Cutoff, Resonance und Keyboard Amount. Alle Parameter können natürlich auch extern moduliert werden.
Oberheims berühmtes SEM State Variable Filter stand bei der folgenden Emulation Pate. Über den Mode Regler kann dieses Filter stufenlos von Lowpass über Notch nach Highpass gefahren werden.
Interessant sind die direkt zuweisbaren Modulationsquellen des Arturia Pigments (z. B. die beiden Engines, Hüllkurven oder die LFOs). Arturia selbst referenziert auf die hauseigene V-Collection. Nicht nur hier scheint das entsprechende Know-how in Pigments eingeflossen zu sein.
Denselben Prozess erkennen wir auch im folgenden Filtermodell, das da Matrix 12 genannt wird. Wer träumt nicht von diesem Schlachtschiff? Immerhin können Pigments Besitzer nun wenigstens von diesem Synthesizer träumen. Wie nah dieses Filter dem Original kommt, vermag ich nicht zu beurteilen. Für Puristen und Liebhaber von Originalen wird dieses Filter wohl eher nichts sein. Dennoch ist Pigments‘ Matrix 12 Filter Interpretation ein vielseitiges Werkzeug, das dem eher harschen Grundklang durchaus eine warme, analoge Note verleiht.
Mini wurde hier die nächste heilige Kuh genannt und ja, Arturia Pigments kann auch Minimoog. Schraubt man die Soundmöglichkeiten soweit es geht runter, verwendet man die VA-Engine und stellt man ein wenig Oszillator-Drift ein, kann man Pigments durchaus in die Richtung Solo-Synth aus dem Hause Moog trimmen. Hard Facts: Mini ist eine Emulation des 24 dB/Okt Transistor Ladder Filters. Auch diese findet man in der V-Collection. Einzig die Drive-Funktion führt hier überhaupt nicht zu der gewünschten und bekannten Art, ein Signal des Minimoog (Ausgang auf ext. In) zu übersteuern. Aber eigentlich brauchte ich diese Feature hier auch nicht.
Surgeon versteht sich als chirurgisches Instrument. Warum eigentlich nicht? Bei einer Flankensteilheit von 64 dB/Okt und den Betriebsmodi Lowpass, Highpass, Bandpass und Notch, kann man dieses Filter schon wie ein Skalpell einsetzen. Außerdem bringt es im Bassbereich ganz schön Schub.
Wird ein Signal mit einer zeitverzögerten Kopie desselben additiv überlagert, entsteht ein kammgefiltertes Signal. Comb macht hier genau das, wodurch sowohl Auslöschungen, als auch Anhebungen bestimmter Frequenzbereiche erzielt werden. Der Frequenzverlauf des Signals sieht nun „kammartig“ aus. Neben zwei einstellbaren Feedbackmodi, kann noch die Filterfrequenz, das Keyboardtracking und mit Gain die Stärke der Signalanhebung bzw. Absenkung eingestellt werden.
Ähnlich dem Kammfilter werden im Phaser Auslöschungen und Anheben bestimmter Frequenzbereiche hier eben durch Phasenverschiebung einer zeitverzögerten Kopie des Originalsignals erreicht. Mit dem Poles Parameter kann die Anzahl dieser „Peaks“ und „Notches“ (Berge und Täler) eingestellt werden. Moduliert man nun die Cutoff-Frequenz, entsteht das typische Phasing.
Will man seinen Sound stimmartig klingen lassen, sollte man das Formant Filter einschalten. Dieses Filter fügt dem Originalsignal durch einstellbare Resonanz bestimmte Partialtöne (Formanten) hinzu. Dadurch klingt das Material „hohl“ und „kehlkopfartig“.
Die Amp Mod Sektion des Arturia Pigments
Über das Filter-Routing hatte ich bereits gesprochen. Fehlt nun ein Blick auf die Amp-Sektion. Signalpegel wurde ja bereits vorher in den verschiedenen Bearbeitungsstufen eingestellt. So muss man sich jetzt nur noch entscheiden, wie und ob die Ausgangslautstärke des Signals moduliert werden soll. Werksseitig ist dieser Parameter auf Velocity eingestellt. Die Modulationsstärke wird mit einem einzigen Regler eingestellt. Will man die Modulationsquelle ändern, so kann man ein Untermenü aufklappen, das insgesamt 24 Quellen bereitstellt. Das bringt mich zu meinem abschließenden Thema: der Modulationssektion.
Die Modulationssektion
Beinahe alle bislang erwähnten Parameter und alle Regler, ob in den Engines, den Modulatoren, den Filtern, dem Amp oder den Effekten, haben eines gemeinsam: ein kleines Pluszeichen, das erscheint, wenn man mit der Maus über das entsprechende Steuerelement fährt. Dieses Pluszeichen drückt aus, dass der entsprechende Parameter modulierbar ist. Modulierbar durch alle Modulationsquellen, die im Modulationsstrip erscheinen. Insgesamt sind es 23 an der Zahl (siehe Bild). Gedanklich mag es kaum einen Sinn ergeben, aber im Grunde können alle Modulationsziele von allen Modulatoren gleichzeitig beeinflusst werden. Doch im Einzelnen.
Ein Klick auf das Pluszeichen und die Darstellung des Modulationsstrip ändert sich. Alle Modulatoren werden im Arturia Pigments nun grau dargestellt (Modulation Source View). Im Mittelpunkt eines jeden Modulators befindet sich ein virtueller Schieberegler, der mit der Maus in den positiven oder negativen Wertebereich verschoben werden kann. Genau in diesem Moment nimmt der Modulator wieder seine ursprüngliche Farbe an und zeigt damit an: Ich bin aktiv. Die Modulationsverbindung wurde nun hergestellt. Das Ziel wird durch ein blaues Quadrat umrahmt, in dessen oberer, rechter Ecke nun anstatt des Pluszeichens ein Kreuz erscheint. Klickt man auf das Kreuz oder einfach in einen leeren Fensterbereich, wird wieder der gesamte Modulationsstrip in der Normalansicht dargestellt. Was heißt nun Normalansicht? Normalansicht bedeutet, dass die Aktivität jedes Modulators durch einen „Monitor“ dargestellt wird. Hat man z. B. ein Ziel auf einen LFO geroutet, erscheint dessen Schwingungsform abhängig von der eingestellten Frequenz in besagtem, kleinen Monitor. Der gesamte Prozess ist so dermaßen effizient und leicht zu verstehen, dass man schon nach wenigen Minuten des Ausprobierens weiß, wie die ganze Angelegenheit funktioniert. In einem weiteren Schritt kann man nun z. B. auf das Tab LFO gehen (unterhalb des Strips) und den speziellen ausgewählten LFO editieren (Schwingungsform, Frequenz, Phase) usw. usw.
Ein weiterer Schritt darf nicht unerwähnt bleiben. Klickt im Modulationsstrip auf den Namen des Modulators, erscheint nun die Modulation Target View. Wie der Name schon sagt, werden in diesem Sub-Fenster alle Modulationsziele und ihre eingestellten Werte dargestellt. Jede Quelle kann separat ein- oder ausgeschaltet werden.
Für den Fall, dass man eine Modulationsquelle durch eine andere modulieren will, wurde jeder Modulationsquelle ein sog. Side Chain spendiert. Klickt man auf das Feld Side Chaim, öffnet sich ein Fenster, das 24 weitere Modulationsquellen bereitstellt. Ist eine Zuweisung erfolgt, erscheint neben dem Modulator nun ein Wertefeld, das man durch Ziehen der Maus verändern kann (von -1 bis +1). Ein Beispiel gefällig? Ein oder mehrere Oszillatoren werden durch einen LFO moduliert (Vibrato). Die Stärke des Vibratos wird durch das Mod-Wheel geregelt, das als Side-Chain dem LFO zugewiesen worden ist.
Die Modulationsquellen
Die Modulationsquellen des Arturia Pigments sind in Gruppen (farblich separiert) angeordnet. Somit ist eine Orientierung sehr schnell möglich. Eine weitere Zusammenfassung folgt in sog. Tabs, die hier Keyboard, Envelopes, LFO, Functions, Random und Combinate genannt werden. Unterhalb eines Tab werden die Modulationsquellen gezeigt, die zu dieser Gruppe gehören, z. B. gibt es in Envelopes drei auch mit der Maus editierbare Hüllkurven, nebst weiterer zuweisbarer Modi. LFO stellt drei LFOs bereit. Functions stellt drei ebenfalls frei editierbare Funktionsgeneratoren bereit, mit denen man ziemlich coole Sachen machen kann, die über normale Hüllkurven hinausgehen. Random stellt drei vollkommen unterschiedlich strukturierte Zufallsgeneratoren bereit. In Combinate kann man unterschiedlichste Modulationsquellen miteinander kombinieren, was völlig neue Modulationsmöglichkeiten ergibt.
Insgesamt stehen in Arturia Pigments dermaßen viele Modulations- und Routing-Möglichkeiten zur Verfügung, dass jeder Versuch einer Beschreibung schon im Ansatz scheitert. Ausprobieren und selbst entdecken heißt hier die Devise.
Und das führt mich zum Abschluss dieser Arturia Pigments Präsentation, obwohl ich bislang „nur“ die Synth-Engine und ihre zahlreichen Modulations- und Bearbeitungsmöglichkeiten vorgestellt habe. Alle anderen Features, wie z. B. die sehr umfangreiche Effektsektion oder den Sequencer-Arpeggiator, dem in Pigments nochmals ein eigenes Menü zugewiesen worden ist, lasse ich hier nun unbetrachtet. Ich könnte noch einmal so viel darüber schreiben. Ausprobieren und selbst entdecken heißt hier die Devise.
Finde auch das Pigments von der Bedienung her ganz klasse ist! Es macht sehr viel Spaß so übersichtlich Sounds zu erstellen.
Es sollte nicht unerwähnt bleiben das User die ne V-Collection ihr eigen nennen Pigments nochmals zu nem günstigerem Preis von 69€ bekommen bis 10.01.2019.
Für mich ist Pigments sehr gelungen um Sounds zu schrauben und zu entdecken. Die „Modulationsmatrix“ ist dermasen übersichtlich gestaltet, das man sich diese auch in anderen Virtuellen Synthesizern in Zukunft wünscht.
Allerdings finde ich persönlich den „Normalpreis“ von 199€ zu übertrieben! Auch wenn Pigments geil zu bedienen ist, gut klingt sollte der Preis meiner Meinung nach eher bei 99€- 129€ angesiedelt sein…:-)
@tuonodriver Hallo Tuonodriver, Du hast Recht. Ursprünglich hatte ich folgendes geschrieben:“Dieses Angebot ist wirklich etwas für Kurzentschlossene. Bis zum 10. Januar 2019 bietet Arturia das Pigments Plugin gratis auf seiner Website zum Testen (Preview-Lizenz) und zu einem Vorzugspreis von 149,00 Euro an (https://www.arturia.com/products/analog-classics/pigments/overview#en). Danach wird es dieses Plugin zu einem regulären Preis von 199,00 Euro über die Händlerplattformen geben. Wer bereits über ein User-Account bei Arturia verfügt, erhält dort auch weitere Angebote, z.B. die V-Collection 6 plus Pigments zu einem Sonderpreis. Nach Erwerb der Lizenz steht diese im lokal installierten Arturia Software Center zum Download bereit.“ Allerdings ist die Preispolitik von Arturia dermaßen dynamisch, dass wir kurzfristig kaum folgen konnten. Der Specialpreis für registrierte Nutzer wurde kurzfritsig nun auf 99,00 Euro heruntergesetzt. das gilt aber nur bis einschließich 10. januar 2019 ;-)
Das Plugin garantiert endlosen Spass am Ausprobieren und den komplexen Sounds. Es lässt jeden analogen Synthesizer mit Tongeneratoren und Hüllkurven aus der Steinzeit alt aussehen. Ganz zu schweigen vom Preisunterschied.
@tantris Lieber Tantris,
wir alle haben gemerkt, dass Du begeistert bist. Das sei Dir gegönnt. Aber bitte verschone uns mit diesen unsinnigen Hardware vs. Software bzw. Digital vs. Analog Kommentaren. Das braucht 2019 kein Mensch mehr…!
Es gibt soviel tolle Arten um Musik zu machen, da soll sich jeder einfach das raussuchen was er möchte und was sein Geldbeutel hergibt.
Es gibt sicher auch genug Leute, die einen derartigen Sound von Herrn Kistenmacher nicht mehr hören können. Aber auf der anderen Seite gibt es halt genug die genau diesen Sound lieben.
Ich persönlich kann diese Berliner Schule/Sequenzer Sachen nicht mehr ab, weil mir der Groove fehlt. Aber sage ich deshalb, dass es schlecht ist. Nein! Ich bin Herrn Kistenmacher und allen anderen Autoren für Ihre Beiträge dankbar.
Es lebe die Vielfalt. In diesem Sinne ein gutes neues Jahr! Make more Music (nicht mein Spruch aber er passt…)
@Bernd: danke, sehr viele Infos auf „nur“ 2 Seiten, man merkt, dass er dir wohl auch selbst gefällt;) Profi Arbeit, gut geschrieben, gute Sounds!
@Team Arturia: Top Synth, ebenso wie der Matrixbrute ein HQ Chamäleon, das ganz viel abdeckt und doch ganz eigen und dabei angenehm bedienbar ist.
Und noch wegen dem Preis: Man kann über die verschiedenen Preise (69€, 99€, 149€ und 199€) durchaus geteilter Meinung sein, aber selbst wenn er für alle 199 EUR kosten würde, dann wäre das sicher kein Grund, gleich wieder von „teuer“ zu sprechen. Zumindest hatte ich beim Ausprobieren das Gefühl: „Wow!…So viel Synth, so viel guter Sound und das alles für 199 EUR“
@syntach Lieben Dank :-) Ja, diese „Kiste“ hat es mir sofort angetan.
@syntach Teuer ist er nicht. Aber man muss es pragmatisch sehen. Wenn man zig virtuelle Synths im Rechner hat, die alle genutzt werden wollen, dann muss es sich schon irgendwo rechnen. Und im Verhältnis zum Komplettpaket von Arturia ist er halt relativ teuer.
Wird natürlich von mir gekauft, aber nur im Falle, wenn er im nächsten Upgrade des Pakets mit drin ist, zum guten Upgradekurs, versteht sich.
Wir haben die Tage mal die Demo des Pigments getestet.
Technisch gesehen ist die Software auf der Höhe der Zeit.
Beispielsweise mit den zwei variablen Filtern und den Modulationsmöglichkeiten.
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Zum Sound: Pigments ist einer der besser klingenden VST´s,
aber die Auflösung / Brillianz des Sounds kriegt Bsp. Serum besser hin.
Auch der Bassbereich des Pigments ist etwas mager.
Da muss man wohl mit Eq oder Bassenhancer ran.
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Was wir nicht rausgefunden haben, ob es einen Wave-Editor oder sowas gibt,
mit dem man Wavetables bearbeiten kann, oder eigene erstellen darf.
Gibts im Pigments sowas ?
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Zum Preis: Ich halte maximal 129 Euro für angemessen.
(wär mir persönlich immer noch zu teuer)
@Coin Einen Editor gibt es nicht. Darauf habe ich aber auch hingewiesen. Zum Preis: da macht es dann also Sinn, ihn jetzt für 99 Euro zu erwerben.
69,-€ investiert…
Sehr innovativ das Teil, aber unten rum viel zu dünn!
…FX und dezente Flächen, aber dann?
…erinnert mich an meinem alten Kawai K-5000S Obertöne konnte er, aber in der „Mannschaft“ durfte er nur selten mitspielen!
Wer Zebra oder Omnisphere hat soll mal gegenhören, das geht anders!;-)
Pigments ist aber von Arturia und die lassen sich nicht lumpen, die V-Collection haben sie ja auch klang-technisch wieder nach vorne gebracht!
@Mick Ich weiß nicht genau, was Du da erwartst, aber mein Subwoofer lief bei einigen Sounds ganz ordentlich mit….
@Mick Also im vergleich zu meinem OB6, P6,Rev2, Solaris, Quantum etc. klingt da nix dünn. Wasch dir mal die Ohren =D
Die Benutzeroberfläche ist wirklich gelungen! Und die reichhaltige Modulationsmatrix lädt wirklich zum endlosen Rumprobieren ein.
Aber wenn man schon Serum, Synthmaster, Massive etc. benutzt, haut einen Pigments klanglich nicht unbedingt vom Hocker. Für aktuelle Stilarten wie z.B. Future Bass bietet z.B. Serum deutlich mehr schnell einsetzbares und gut klingendes Klangfutter.
Was den Vergleich mit Analog-Synths betrifft, sind die natürlich nicht so flexibel in der Klangformung, stecken Pigments aber fast alle klanglich locker in die Tasche mit einem eigenständigen und lebendigen Grund-Klang, den diese Software nicht nachbilden kann.
Fazit: sieht gut aus und kann viel, ist für mich aber klanglich nicht so überzeugend, dass ich den m.E. unattraktiven Preis dafür ausgeben würde.
Danke für den schönen Testüberblick!
Seit ich den Microwave mit dem Sounddivereditor zum ersten Mal unter den Fingern hatte bin ich Fan der Wavetablesynthese. Für mich kann es gar nicht genug Wavetablesynths geben denn die unterscheiden sich alle im Klang.
Vielen Dank für diesen ausführlichen Testt der sehr angenehm zu Lesen ist.
@paulilein Vielen Dank :-) Ich finde auch, dass die Synths unterschiedlich klingen und allesamt ihre Berechtigung haben. Icarus ist z.B. auch ein Knaller mit ganz anderen Möglichkeiten. Quantum macht sein eigenes, feines Ding. Serum kenne ich noch nixht, werde ich mir aber mal in Ruhe anschauen ;-)
@Bernd Kistenmacher Serum ist so was wie der Platzhirsch, was aktuelle Stilarten betrifft: mit Massen von erhältlichen Presets und Wavetables von vielen Anbietern (so wie seinerzeit für Massive viele Libraries kamen, weil der Synth von vielen dauernd benutzt wurde).
Aber Vielfalt ist immer gut und willkommen, auch wenn sich für mich der Klang-Kaufanreiz zu diesem Preis in engen Grenzen hält.
@defrigge OK, vielen Dank :-) Mal schauen, ob das hier schon im Test gewesen ist…
@Bernd Kistenmacher Auf Amazona gibt’s m.W. keine Tests zu aktuellen Serum Versionen.
Für den ersten Eindruck guck mal hier:
https://www.youtube.com/watch?v=i35X-20KWoU
Ein älterer guter Überblick ist hier:
https://www.youtube.com/watch?v=TYhnSuuVqBE
Inzwischen wurde es noch weiter entwickelt.
Danke für den Test. Ich habe mir aus einer Laune heraus (war von einem YouTube-Demo des Pigments recht begeistert) Pigments zugelegt und bin jetzt überraschenderweise etwas enttäuscht.
Optisch und „haptisch“ beeindruckend, aber ich finde beim Klang lässt er stark zu wünschen übrig. Die u-He-Synths, die ich üblicherweise benutze, klingen – für meine Ohren – deutlich besser!
Hab’s vor kurzem Pigments entdeckt und war nach der Demo stark begeistert!
Die Kombinationen bei Synthesizer sind eigentlich immer schier unendlich, aber Pigments, bringt das auf ein neues Level und die Benutzeroberfläche schafft es auch noch, diese Unendlichkeit benutzerfreundlich rüber zu bringen.
Aus vielen Videos habe ich das Gefühl, dass einige direkt Inspirationen für Cinematic, sehr abstrakte und eindrucksvolle Sounds bekommen. Mir ging es nicht anders. Nach kürzester Zeit, habe ich ein Pad geschaffen, der nicht von dieser Erde stammt.
Wieso habe ich mir Pigments am Ende doch nicht geholt?
Diese Woche hat der Summer Sale von Arturia geendet und ich war drauf und dran, es mir zu kaufen..
Leider ist Pigments, wie auch andere Plugins von Arturia, extrem Performance hungrig und läuft auf meinem Mac bei mehren Instanzen nicht mehr flüssig, was zu Soundfehlern führt.
Ich hoffe, ich konnte meine Eindrücke kurz gebunden schildern. Sollte Arturia mal ein Performance Update liefern, was ich eher nicht glaube, oder ich ein besseren Rechner mir zu lege, ist Pigments sicher in meiner Favoriten Plugin Liste 👍🏼