Eurorack-Bundle zum Nice Price
Und wieder einmal ist es passiert: Die Cases sind voll mit Modulen, das optimale Setup dafür ist gefunden, soll auch nicht mehr verändert werden und wir brauchen nun ein neues Case, weil der letzte Monat wieder einmal ein paar tolle Module, denen man einfach nicht widerstehen konnte, in den geliebten Kreativ-Kosmos gespült hat. Und so werfen wir ein ums andere Mal den beliebten Suchmaschinenriesen an, um nach einer optimalen Erweiterung für die heimische Schrankwand zu suchen. Kennt ihr – oder? Just in diesem Moment der eigenen Schwäche sah ich dann aber ein starkes Angebot, das ich für euch hier gern einmal genauer unter die Lupe nehmen möchte: Das Cre8audio NiftyBUNDLE.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist das Cre8audio NiftyBUNDLE?
- Cre8audio NiftyBUNDLE – Check der Einzelkomponenten
- Cre8audio NiftyBUNDLE – Das NiftyCASE
- Das MIDI-Interface des Cre8audio NiftyCASE
- Cre8audio NiftyBUNDLE – Modul CHIPZ
- Cre8audio NiftyBUNDLE – Modul CELLZ
- Cre8audio NiftyBUNDLE – die beigelegten Blindplatten
- Die beigelegten Patchkabel: The Amazing Nazca Noodles
- Und da geht noch mehr – die Erweiterungen!
- Individualisierung und DIY-Anregungen
- Cre8audio NiftyBUNDLE – Zeit für eine Abrechnung
Vor Kurzem hatten wir ja schon das Cre8audio NiftyKEYZ im Test. Durch unsere Partnerschaft mit dem SynMag gab es dabei über das tolle Eurorack-Keyboard und einige neue Module von Cre8audio einen wunderbaren und sehr lesenswerten Artikel von Gastautor Rolf-Dieter Lieb. Der Kollege war dabei in seinem Fazit zu den Komponenten sehr angetan und hätte ich nicht das ebenfalls bei uns getestete Waldorf kb37 schon im heimischen Fuhrpark, wäre ich mit Sicherheit auf den Zug aufgesprungen. Nun gibt es die abgespeckte Variante des NiftyKEYZ, quasi ohne Tastatur und wir werden testen, ob sich der Kauf auch diesmal lohnt. Zuerst klären wir aber erst einmal:


Was ist das Cre8audio NiftyBUNDLE?
Das Cre8audio NiftyBUNDLE sorgt als eine große bunte Spaßtüte für einen preiswerten Einstieg in den Eurorack-Kosmos. Für den erfolgreichen Start ist hier auch alles gleich mit dabei: Aus der mit Cre8audio NiftyBUNDLE-Grafiken geschmückten Kartonage schält sich gut verpackt das Cre8audio NiftyCASE, zwei Blindplatten sowie die beiden Eurorack-Module Cre8audio CELLZ und Cre8audio CHIPZ.
Dazu gesellt sich dann noch ein Steckernetzteil für die Stromversorgung mit austauschbaren Steckernetzadaptern für Steckdosenarten aller Herren Länder, eine Tüte mit sechs Eurorack-Patch-Kabeln, eine Kurzanleitung (die nur den richtigen Anschluss der Module bildlich erklärt) und ein hübsches Cre8audio-Stickerset. Ich liebe diese niedlichen Zugaben. Eine Bedienungsanleitung lag dem Cre8audio NiftyBUNDLE nicht bei, dafür gibt es den ausführlichen englischen User Guide, zumindest für das Cre8audio NiftyCASE, dann als umweltfreundlichen Download auf der Hersteller-Webseite. Kleine Anmerkung: Die Module und Blindplatten kommen im Case schon fix und fertig vormontiert und angeschlossen, man kann also direkt loslegen. Für das Bild habe ich die Komponenten des Cre8audio NiftyBUNDLE zur besseren Übersicht einzeln auf den Präsentierteller gelegt.
Cre8audio NiftyBUNDLE – Check der Einzelkomponenten
Wie man das im Handel so gewohnt ist, besteht ein Bundle ja immer aus mehreren, gegeneinander gut abgewogenen Komponenten. Die Kunst ist es hierbei, die guten gegen die mäßigen Komponenten, auch Beilage genannt, entsprechend abzuwiegen und dabei den wirklichen Mehrwert zu erkennen. Von daher denke ich ist es der richtige Weg, hier einfach mal die Einzelkomponenten genau zu beleuchten und dabei eine ungefähre Preiseinschätzung als Summe zu fahren, die am Ende der Rechnung das Bundle dann in ein prinzipielles, hoffentlich wohlwollendes Licht rückt.
Ich hoffe natürlich, dass ich mit meiner Einschätzung dabei nah am Kern der Sache bin und dass ihr im Grunde durch eure eigenen Erfahrungen meinen Überlegungen dazu folgen könnt. Gerne können wir die Kommentarfunktion zu diesem Test dazu auch nutzen, hier weiter in die Tiefe zu gehen. Los geht’s! Machen wir die Rechnung für das Cre8audio NiftyBUNDLE doch einfach mal auf, beleuchten und bewerten die hier gebotenen Einzelkomponenten:
Cre8audio NiftyBUNDLE – Das NiftyCASE
Mit einer Breite von 84 Teileinheiten ist das im Cre8auido NiftyBUNDLE enthaltene NiftyCASE nun nicht gerade superriesig, aber für den Einstieg hat es nach meinem Empfinden genau die richtige Größe. Auch als Test- oder Tischgehäuse ist diese Größe wohl die richtige Wahl. Das Grundgewicht von 1,8 kg, das sich durch den Einbau von Modulen ja noch erhöht, ist sicher für unsere mobilen Modularisten von Bedeutung. Die äußeren Abmessungen des Cre8audio NiftyCASE betragen 6,8 cm in der Höhe, 44,6 cm für die Breite und 18,6 cm in der Tiefe.
Der Einbau der Module ist über festinstallierte Threaded-Strips mit genormtem Lochabstand gelöst, die Lochgröße ist standardgemäß 3M. Die 16 beigelegten Schrauben sind bei mir sofort nach dem Test in die Schraubenkiste gewandert, da es sich hier um Inbusschrauben handelt. Für eine Festinstallation sind diese sicher stylisch, aber bei ständigem Modulwechsel doch eher umständlich. In der Regel ziehe ich da Befaco Knurlies oder normale Kreuzschlitzschrauben mit Washern vor. Erfreulicherweise wird hier ein passender Inbusschlüssel mitgeliefert. Bei einer möglichen Maximalauslastung des NiftyCASEs mit 10 verbauten Modulen dürften die mitgelieferten Imbusschrauben wohl eh nicht reichen.
Die nutzbare Innentiefe für den Einbau von Eurorack-Modulen beträgt 55 mm. Diesen Platz kann man auch fast komplett nutzen, da die Stromversorgung der Module über ein sogenanntes Flying-Busboard mit zehn verpolungssicheren Anschlüssen realisiert wird.
Das Busboard stellt als Leistungsabgabe an die verbauten Module auf der +12 V Leitung 1500 mA, der -12 V Leitung 500 mA und sogar auf der +5 V Leitung 500 mA jeweils als Spitzenleistung zur Verfügung. Spitzenleistung erwähne ich deshalb, weil man laut Anleitung bei der Planung, welche Module man verwenden möchte, mindestens 25 % zusätzliche Leistung für Module einplanen sollte, die beim Start zusätzliche Leistung benötigen.
Wichtig für den Einbau von Modulen ist auch noch zu erwähnen, dass das Cre8audio NiftyCASE bis auf die außen angebrachten Holzseitenteile komplett, also auch innen aus Metall besteht. Module, deren leitende Komponenten über die Frontplatte seitlich herausragen, sollten also nicht an den Seiten eingebaut werden, da es sonst zu unerwünschten Themen wie Kurzschlüssen oder unkontrolliertem Stromfluss kommen kann. Das eben Gesagte gilt damit logischerweise auch für die Einbautiefe, ein bisschen Luft nach unten sollte man also lassen.
Die Verarbeitung des hübschen Cre8audio NiftyCASE ist sehr wertig. Ein gleichmäßiger Farbauftrag, passende Holzseitenteile, abgerundete Kanten ohne scharfe Ecken oder gar Grate. Vier dicke Gummifüße am Gehäuseboden sorgen für einen sicheren und rutschfesten Stand auf jeder Art von Oberfläche.
Kommen wir zu den Anschlüssen des Cre8audio NiftyCASEs. Hier finden wir auf der Rückseite von rechts nach links gesehen, den Anschluss für das Netzteil, den globalen Ein- und Aus-Schalter, einen USB-Anschluss, DIN5-Buchsen für MIDI In und MIDI Thru sowie einen Mono-Audioausgang, ausgeführt als große Klinkenbuchse.
Auf dem Cre8audio NiftyCASE finden wir noch acht weitere Buchsen, ausgeführt als Eurorack-Miniklinke. Ganz rechts, von oben gesehen, finden wir zwei Buchsen, beschriftet mit to out. Diese sind als summierte Buchsen mit dem Mono-Audioausgang auf der Rückseite des Gehäuses verbunden. Die anderen sechs Buchsen erkläre ich im folgenden Absatz über:
Das MIDI-Interface des Cre8audio NiftyCASE
Sieht man die beiden DIN5-MIDI-Anschlüsse auf der Rückseite des NiftyCASE, wird schnell klar, dass hier ein MIDI-to-CV-Interface mit eingebaut wurde. Aber auch die USB-Buchse auf der Rückseite gehört zum MIDI-Interface, denn über diese kann man eine Direktanbindung zur DAW schaffen, wobei der Ein- und Ausgang als Cre8audioNiftyCASE dann auch direkt dort als MIDI-Device angezeigt und auswählbar wird. Eine Treiberinstallation ist dazu nicht notwendig, das Interface wird sofort vom System erkannt.
Über das MIDI-Interface werden eingehende MIDI-Daten dann an der Oberseite des NiftyCASE als zwei monophone CV/Gate-Kanäle bereitgestellt. Eingehende MIDI-Daten auf MIDI-Kanal 1 werden als Noteninformation im Bereich von 0 bis 10 Volt am Anschluss cv1 und als Tonlängeninformation mit 5 Volt am Anschluss gate1 ausgegeben. Auf MIDI-Kanal 2 eingehende Daten beliefern dann selbstredend die Anschlüsse cv2 und gate2. Auf MIDI-Kanal 3 werden eingehende Daten dann duophon über die beiden CV/Gate-Ausgänge verteilt.
Auf allen drei MIDI-Kanälen reagiert das NiftyCASE auch auf eingehende Pitchbending-CC-Meldungen, wobei die maximale Tonhöhenbeugung +/-1 V, quasi eine Oktave nach oben oder nach unten beträgt. Modulationsdaten, zum Beispiel von einem Modwheel, werden über den Anschluss mod im Bereich von 0 bis 10 V ausgegeben, eingehende MIDI-Clock stellt das NiftyCASE über die Ausgangsbuchse clock bereit.
Und sogar einen Drum-Modus bietet das integrierte MIDI-Interface. Sendet man die MIDI-Noten C1 bis E1 auf MIDI-Kanal 10, werden die fünf Buchsen cv1, gate1, cv2, gate2 und mod plötzlich zu Trigger-Ausgängen, die dann 5 V Trigger-Gates ausgeben, womit man dann eingebaute Drum-Module antreiben kann.
Die komplette MIDI-Implementation ist im englischen User Guide zum Cre8audio NiftyCASE sehr gut und ausführlich beschrieben, weshalb ich an dieser Stelle einfach mal darauf verweise, um den Testvericht nicht ausufern zu lassen.
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Alles in allem ist das eingebaute MIDI-Interface sehr leistungsfähig und wenn man bedenkt, dass man hierbei schon mal Platz in Teileinheiten und den Preis für ein MIDI-Interface-Modul einspart, freut man sich über den hier gebotenen Mehrwert. In der Regel kosten MIDI-Interface-Module ab 100 Euro, mit den hier genannten Features sicher deutlich mehr, aber die schreiben wir uns jetzt einfach mal mit auf die virtuelle Rechnung.
Cre8audio NiftyBUNDLE – Modul CHIPZ
Das erste dem Cre8auido NiftyBUNDLE beigelegte Modul ist das Cre8audio CHIPZ, ein Dual-VCO mit 80er-Jahre Grundsound und zusätzlichem LFO. Das 12 Teileinheiten breite und mit 30 mm Tiefe sehr flache Modul saugt auf der +12 V Leitung 35 mA, auf der -12 V Leitung 19 mA und auf der +5 V Leitung auch noch mal 30 mA. Die Verarbeitung ist ordentlicher Eurorack-Standard, alle Bedienelemente sind mit der sauber verarbeiteten Frontplatte verschraubt. Die Regler sind vielleicht ein wenig eng beisammen, ein Schmied könnte hier möglicherweise Probleme bekommen.
Die Funktionsweise ist einfach erklärt: Die obere Reihe Regler widmet sich VCO 1 mit den Parametern tune, also der Einstellung der Tonhöhe. Der Regler filter bändigt den Sound und über den Regler waveform, kann man den Grundsound des VCO1 über die Grundschwingungsformen Sinus, Dreieck, Sägezahn, Rechteck und Rauschen stufenlos überblendet einstellen.
Die zweite Reihe Regler bietet bei einem anderen Grundklang Zugriff auf die Einstellungen des zweiten VCOs. Auch hier finden wir wieder den Regler tune mit gleicher Funktion, dann aber den Regler width, der die Pulsbreite regelt und ganz links wieder den Regler waveform mit den schon genannten Grundschwingungsformen.
In der dritten Reihe Regler finden wir dann die Einstellungen für den LFO. Der Regler rate regelt die Geschwindigkeit, depth die Tiefe der Modulation und waveform stellt wieder die Grundwellenformen von Sinus bis Rauschen bereit.
Die Eurorack-Buchsen sind analog dazu auch in drei Reihen aufgeteilt. Ganz oben VCO1, darunter VCO2 und ganz unten dann der LFO. Bei VCO1 kann man die Parameter tune und filter über die gleichnamigen Eingangsbuchsen via Control-Voltage dynamisch steuern, rechts daneben findet sich der Einzelausgang für den VCO1. Bei VCO2 sind es dann die Parameter tune und width, die dynamischen Input vertragen und auch hier gibt es dann ganz rechts die Buchse für den Einzelausgang des VCOs.
Der LFO hat einen Reset-Eingang, kann also zu eingehenden Trigger-Signalen synchronisiert werden. Daneben gibt es dann sogar zwei Ausgänge, um externe Parameter gewinnbringend zu modulieren, wobei Ausgang out2 dann die vierfache Geschwindigkeit hat. Zwei LEDs visualisieren die Taktrate der Ausgänge.
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Geliefert wird hier der typische Sound von Casio, Commodore, Atari und den damaligen Arcade-Konsolen. Um es mal so zu sagen: Ich bin ein Kind der 80er und von daher liebe ich den Grundsound des Cre8audio CHIPZ schon mal von Haus aus. Er trifft bei mir irgendwie einen nostalgischen Punkt und die berühmte Erpelpelle ist davon dann auch nicht weit entfernt, aber das ist natürlich völlig subjektiver Natur.
Praktisch gesehen bekommt man hier einen formidablen digital gesteuerten analogen Dual-VCO mit dem typischen Chiptune-Sound der damaligen Zeit. Als Dreingabe gibt es noch einen resetbaren LFO, den man ja auch gern mitnimmt. Das Modul kostet im Handel 99 Euro und die schreiben wir wieder mit auf die Gesamtrechnung.
Cre8audio NiftyBUNDLE – Modul CELLZ
Beim zweiten mitgelieferten Modul aus dem Cre8auido NiftyBUNDLE habe ich erst einmal kurz gestutzt: Das Modul kenne ich doch, aber von einer anderen Firma – oder? Nach einer kurzen Recherche wurde ich auch prompt fündig: Twisted Electrons Cells, hier mit s statt z. Mit den gleichen Features, einer gegensätzlichen Anordnung der Bedienelemente und mit schwarzer Frontplatte geht das Modul glatt als Bruder vom Cre8audio CELLZ durch.
Das dem Cre8auido NiftyBUNDLE beigelegte Cre8audio CELLZ ist im Grunde ein Controller-Modul mit mehreren Anwendungsmöglichkeiten. Es ist nutzbar als programmierbares Control-Voltage Touch-Pad, als dualer unipolarer Steuerspannungs-Generator, als Arpeggiator und sogar als Sequenzer.
Das mit 30 mm Tiefe sehr flache CELLZ benötigt im Case 12 Teileinheiten. Es saugt am Eurorack-Powerbus auf der +12 V Leitung magere 2,5 mA, auf der -12 V Leitung weitere magere 1,5 mA, aber dafür auf der +5 V Leitung dann 27 mA.
Eigentlich erstaunlich, dass beide mitgelieferten Module die 5 V Leitung nutzen, die doch im Eurorack-Kosmos sonst durchaus stiefmütterlich behandelt wird und gut, dass das Cre8audio NiftyCASE diese auch versorgt, das ist heute nämlich nicht mehr selbstverständlich.
Die Verarbeitung ist auch hier auf gutem Eurorack-Standardniveau, Regler und Buchsen sind mit der sehr gut verarbeiteten Frontplatte verschraubt, die Touchflächen lösen sauber aus. Die beiden Regler haben einen angenehmen Widerstand im gut aufgelösten Regelweg und lassen ein sauberes Einstellen der Werte zu.
Die Bedienung ist schnell erklärt: Auf den 16 berührungsempfindlichen Pads und ihren Zustandsanzeigen kann man mit den tune-Buttons auf zwei CV/Gate-Kanälen gerasterte Steuerspannungen mit einer Halbton-Quantisierung oder einer freien Skala erzeugen. Die erstellten Skalen, CV-Werte oder eben Notenwerte lassen sich dann manuell per Fingerdruck einzeln oder mit mehr Fingern als Arpeggio spielen. Über die beiden CV-Eingänge kann man die getunten Touchpads aber auch dynamisch durchschalten, CELLZ wird damit zum Sequencer. Die Bedienung ist dabei kinderleicht und wird im nachfolgenden Video ausreichend erklärt.
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Ja geil – oder? Was für ein cooles Spaßmodul, das hatte ich ja so gar nicht auf meiner Wunschliste, aber ab jetzt wird das CELLZ einige meiner Patches mit Sicherheit bereichern: Dicke Pluspunkte! Der Preis im Handel liegt für das Cre8audio CELLZ bei 99,- Euro und auch die schreiben wir nun mit auf die Gesamtrechnung.
Cre8audio NiftyBUNDLE – die beigelegten Blindplatten
Ein Extra-Kapitel über Blindplatten im Eurorack? Ein wenig übertrieben – oder? Aber: nein! Das muss jetzt einfach mal sein. Es gibt diese Blindplatten ja in allen möglichen und unmöglichen Teileinheiten, in allen Farben und/oder auch hübsch bedruckt und ich gestehe: Ich bin ein Fan davon, Leerraum durch Blindplatten abzudecken.
Das hat mehrere Gründe: Vor allen Dingen optische, aber auch sicherheitstechnische und vor allen Dingen dienen sie auch dem Schutz unserer edlen Module. Optisch: Ja, sind wir doch mal ehrlich: Das Auge isst bekanntlich mit und da ist doch eine hübsche Blindplatte schöner als eine Lücke im System, wo man in das Case-Innere reinschaut, wie in eine offene Wunde. Sicherheitstechnisch: Aus Versehen in das Case fassen, Netzteil berühren und dabei eine ungewollte Extra-Lehrstunde in Breakdance zu nehmen, möchte ich mir lieber ersparen. Das machen meine alten Knochen so nicht mehr mit und über den Schutz der edlen Komponenten müssen wir wohl nicht viel reden: Das Thema Staub, Feuchtigkeit und damit verbundener Rost als Sargnagel für unsere edlen Module sollten hier als Stichpunkte einfach reichen.
Kommen wir zu den im Cre8auido NiftyBUNDLE beigelegten Blindplatten. Beide sind identisch mit Cre8audio-Logo und verschließen einzeln satte 30 Teileinheiten. Schauen wir mal auf den hiesigen Markt, erkennen wir, dass es diverse Blindplatten in den kleinen Größen zwei bis acht Teileinheiten in rauen Mengen gibt, aber die großen Blindplatten? Das ist dann schon eher selten. In der Regel kosten diese dann auch zwischen 10,- und 20,- Euro. Hier liegen sie also im dezenten Design gleich bei: Netter Mehrwert – oder? Behalten wir mal den ungefähren Preis von zusammen gut gerechneten 20,- Euro (10 pro Blindplatte) im Hinterkopf für die Gesamtrechnung und kommen zum nächsten Punkt.
Die beigelegten Patchkabel: The Amazing Nazca Noodles
Na ja, was will man hierzu Besonderes schreiben? Vermutlich der billigste Teil des Cre8auido NiftyBUNDLEs, finden wir hier sechs dünne Spaghetti-Kabel in drei verschiedenen Farben und Konfektionslängen, witzigerweise auch auf der Verpackung als Nudeln bezeichnet.
Ob die dürren Strippen dann dem harten Eurorack-Alltag lange standhalten, wird sich zeigen, aber hey: Ihr kennt ja sicher den Spruch vom geschenkten Gaul – oder? Nehmen wir die Teile einfach wohlwollend mit und schreiben auf die Endabrechnung gutgemeinte 6 ,-Euro (1,- Euro pro Kabel, anvisierter Preis im Handel: 10,- Euro).
Und da geht noch mehr – die Erweiterungen!
Wer mit diesem ganzen Beikram aus dem Cre8auido NiftyBUNDLE nichts anfangen kann und nur ein günstiges Case sucht, der kann sich natürlich das Cre8audio NiftyCASE auch einzeln kaufen. Der Mehrwert sind auch hier die bereits ab Werk verbaute MIDI-Schnittstelle und die Anschlüsse für die externe Anbindung, die sonst über Extra-Module realisiert werden müssten.
Und man kann das Cre8audio NiftyBUNDLE auch mit einem weiteren NiftyCASE kombinieren und so ein 2×84 Teileinheiten großes und durchaus hübsches System bauen. Cre8audio bietet hierfür auch ein passendes Holzseitenset namens Cre8audio BigEARS an, das anstelle der bis dahin verbauten Holzseitenteile einfach per Schrauben montiert werden kann und für das obere Case einen festen Arbeitswinkel anbietet.
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Okay, der Einwand gilt: Um Scheine zu sparen, könnte man sich mit einem gewissen handwerklichen Geschick die Seitenteile mit individuell gewähltem Arbeitswinkel auch selbst zusammenzimmern.
Als modultechnisch passende Erweiterung für das Cre8audio NiftyBUNDLE habe ich für mich das auch bei uns getestete Mr. Phil Ter aus gleichem Hause ausgemacht. Auf weiteren 12 Teileinheiten ergänzt das Modul den Cre8audio CHIPZ Dual-VCO um ein 24 dB LowPass-Filter, einen VCA, zwei Hüllkurven und nimmt auch dessen Look und Feel wieder auf. Damit hat man dann schon eine komplette, kompakte und durchaus flexible Synth-Voice.
Individualisierung und DIY-Anregungen
Dem aufmerksamen Leser wird ein kleines Detail nicht entgangen sein, denn nichts ist mehr so wie es war. Wer zur Hölle ist bei Cre8audio auf die grandios-absurde Idee gekommen, dass gelbe und grüne Potiknöpfe optimal in mein Setup passen? Aber ganz schnell weg damit und dem Outfit der tollen Module ein seriöses Antlitz verpasst. Meinem DIY-Baukasten sei Dank, denn der hat für solche Fälle immer ein eigenes Schubfach mit Unmengen an Knobs.
Nun sieht das Cre8audio NiftyBUNDLE doch mal richtig amtlich aus, – oder? Das war natürlich ein rein subjektiver Einwurf, da darf jeder Nutzer ruhig seines eigenen Glückes Schmied sein. Komischerweise werden die Module auf den Cre8audio Produktbildern auch mit diesen schwarzen Knobs gezeigt.
Robin Vincent, mit seinem unter Eurorack-Modularisten beliebten Kanal „Molten Modular“ hatte das Cre8audio NiftyBUNDLE auch im Test und zum Ende hin verpasste er kurzerhand dem Case einen neuen schwarzen Anstrich und spendierte ihm Bananuts von Befaco. Das sah auf jeden Fall schon mal ganz cool aus und ist tatsächlich auch eine Überlegung wert: Vielleicht in Silber?
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Was ich auf jeden Fall in das NiftyCASE integrieren werde, sind weitere kleine Tools, denn genügend Platz dafür bietet ja die Oberseite. Ein paar passende Löcher gebohrt und ein paar passive Tools gegengeschraubt, spart dann wieder Platz im Case für weitere Module. Ich kann mir gut vorstellen, dass ich dort dann so Tools wie Routing-Switches, Clock-Divider, Trigger-Konverter, aber auf jeden Fall noch ein passives Multiple und einen Stereo-Out nachrüste. Aber da geht sicher noch viel mehr. Wenn ihr dazu Ideen habt, schreibt mir diese gern in die Kommentare, dafür bin ich immer sehr dankbar.
Cre8audio NiftyBUNDLE – Zeit für eine Abrechnung
Zum Ende zählen wir nun einfach mal die für das Cre8audio NiftyBUNDLE im Test notierten, virtuellen Preise zusammen:
- Cre8audio NiftyCASE: 198,- Euro
- MIDI-to-CV Interface: 100,- Euro
- Cre8audio CHIPZ Eurorack-Modul: 99,- Euro
- Cre8audio CELLZ Eurorack-Modul: 99,- Euro
- 2x Cre8audio Blindplatte a 30 TE: 20,- Euro
- 6x Patchkabel Nazca Noodles: 6,- Euro
- Schraubenset, Inbus und Sticker: 3,- Euro
Das macht nach Adam Riese dann in Summe satte 525,- Euro! Und jetzt schauen wir auf den im Handel aufgerufenen Preis – noch Fragen?
Hallo Dirk,
feiner Bericht, da ich nur das Cellz mein Eigen nennen kann bin ich bei dem Case und dem Chips außen vor.
Das Cellz ist meiner Meinung nach ein ganz eigenes Teil.
Erstens, das mit den 5V hatte mir schon mal einen gewaltigen Strich durch die Rechnung gemacht als ich das Teil gebraucht um weniger als den halben Neupreis erstanden habe,
da meine Doepfer PSU diese 5V nicht von vornherein bereit stellt, und mir das aber nicht bewusst war. Daraus folgten einige Wochen Wartezeit in der das Modul über den Privatverkäufer, Händler, Hersteller und wieder zurückgeschickt wurde.
Nur um dann festzustellen, dass ich einen separaten 5V Adapter benötige.
Naja man lernt ja immer dazu.
Das Modul an sich ist etwas schwierig einzustellen. Die CV Werte „live“ sinnvoll zu ändern ist meines Erachtens gar nicht so einfach.
Hat man mal die richtigen CV Werte pro Zelle eingestellt, die Inputs mit rhythmisch sinnvollen
Signalen beaufschlagt macht das Cellz dann seine Sache ganz gut!
Am coolsten finde ich die berührungsempfindlichen Zellen, die auch ohne Input- Signal verwendbar sind.
ciao Joe
@D-Joe Hi Joe, vielen Dank für das nette Lob und auch vielen Dank für Deinen Leserbericht. Das die beigelegten Module so ordentlich auf der 5 Volt-Leitung saugen, musste ich auch mit Erstaunen feststellen. Ich konnte mich in Deinem Bericht auch wiederfinden. Mir ging es mit einem Modul damals in einem DoepferCase genauso. Ist das defekt? Kann doch nicht sein, dass ist doch nagelneu? Tja .. man lernt immer dazu, wie Du es so schön gesagt hast. Seit dem habe ich meine DoepferCases, wo das der Fall ist,. mit dem 5 Volt Adapter nachgerüstet. https://www.thomann.de/de/doepfer_a_100ad5.htm
Viele Grüße und noch viel Spaß im Eurorack-Kosmos. :)
Dirk
Das war vor ein paar Jahren mein Einstieg in die Eurorack-Welt zusammen mit dem Field Kit FX von Koma Elektronik. Hab das Case und Cellz immer noch, und auch die beigelegten Patch-Kabel leben noch ;)
Kann mich erinnern das ich mal Probleme hatte gewisse Module unterzubringen (+/- 0,5 TE) aber die Erfahrung hab ich auch mit anderen Cases gemacht. Für den Preis finde ich das Bundle nicht nur für Einsteiger interessant! Sehr schöner, detaillierter Artikel:)
@Jens Hecht Hi Jens,
vielen Dank für Dein Lob, geht runter wie Öl. :) Leider habe ich das Bundle erst viel später entdeckt, sodass mein Einstand im Eurorack-Kosmos ein wenig geldintensiver war. Aber das ist schon fast egal, denn das Hobby ist eine Geldvernichtungsmaschine sondersgleichen. :) Btw. Danke auch für den Hinweis, dass die Kabel noch leben .. und das nach ein paar Jahren .. cool .. hätte ich fast nicht gedacht. Dann könnte man ja in der Endabrechnung doch den anvisierten Preis nehmen. :)
Viele Grüße und Happy Patching!
Dirk
ich schleiche gefühlt ja schon seit 2 jahren um das niftycase/bundle rum… bisher konnte ich vom eurocrack aber noch fernhalten 😁
@dflt Wir kriegen EUCH ALLE! :)
„Nun gibt es die abgespeckte Variante des NiftyKEYZ, quasi ohne Tastatur und wir werden testen, ob sich der Kauf auch diesmal lohnt“
Eigentlich ist es ja genau umgekehrt. Das NiftyCASE bzw Bundle gibt es ja schon länger auf dem Markt und NiftyKEYZ ist eher die neue, aufgebohrte Tastaturen-Variante.
@ollo Ollo: Du hast völlig Recht! Zu diesem Zeitpunkt, als ich das schrieb, ging ich davon aus, dass das Bundle nagelneu sein muss, da es mir vorher nicht aufgefallen ist .. sehr strange. Richtig müsse es demnach heißen: „Nun testen wir für euch die abgespeckte Variante des NiftyKEYZ, quasi ohne Tastatur und wir werden sehen, ob sich der Kauf auch diesmal lohnt.“ :) Danke Dir auf jeden Fall für den konstruktiven Hinweis. Durch aufmerksame Leser, die mitmachen und mitdenken, wird jeder Artikel noch besser. :) Viele Grüße!
Dirk
Ich hab grade (aufgrund der „das ist doch viel älter“-Diskussion) mal nachgeschaut, und damals das Bundle (und nicht das Case, das ich eigentlich wollte) gekauft, weil es nur ca. €50 teurer als das Case war, und die Module nicht soo verkehrt wirkten. Gezahlt hab‘ ich damals (12/19) 269, das Produkt ist also von der Inflation verschont geblieben – schön, daß hier nicht einfach der Preis erhöht wurde, einfach weil alle das machen.
Ich fand das Case damals (und find‘ es immer noch) ein schönes Produkt mit einem sehr schönen Preis. Und auch wenn die Module „nothing to write home about“ sind, so kriegt man hier durchaus einen einfachen etwas „chippigen“ Oszillator (nett z.B. zu nem A-111-6 oder aktuell zu nem Nanozwerg Pro) und nen einfachen cartesian sequencer für nen Appel und nen Ei dazu.
Ich hatte verschiedentlich Probleme mit Notenhängern beim MIDI-Interface (das allerdings nur, wenn ich die MIDI-Eingänge und nicht den USB-Anschluß verwendet habe). Ich hab‘ länger drüber nachgedacht, nen Loch hinten reinzubohren und nen zweiten 1/4“-Klinkenausgang einzubauen, um die beiden Anschlüsse oben quasi in stereo umzuverkabeln, war aber bislang immer zu faul…Ansonsten: alles fein.
(55mm Einbautiefe ist in der heutigen Casewelt abseits der Monstercases und so schon ne ziemliche Menge, mit der man diesseits von so Exoten wie dem wunderbaren A-108 oder so auch meistens glücklich wird).
Empfehlung!
@moinho Ja hey Moinho! Vielen Dank für Deinen ausführlichen Erfahrungsbericht mit dem NiftyBUNDLE. Es ist für einen Tester doch immer wieder schön, wenn sich das Schlussendlich dann mit der eigenen Empfehlung deckt. :) Und ja .. der Preis ist tatsächlich stabil geblieben. Viele Grüße, Dirk
Ein toller Bericht, herzlichen Dank. Und der Preis passt ideal.
@Brunhilde53 Danke für das nette Lob. :)
Hallo Dirk,
danke für den umfänglichen Test, den ich zwar schon vor einiger Zeit gelesen und daraufhin das Nifty Case erworben habe – Gott sei dank, ist ja zur Zeit nicht lieferbar. Aber ich habe mich erst gestern mit dem dual Modus auseinander gesetzt, Midi Kanal drei auf Senderkeyboard steht ja im Artikel, musste ich erstmal drauf kommen, aber dann: kein Ton, wenn ich nur eine einzelne Taste anschlage! Schalte ich zwei an, volle Duophonie. Hast du eine Erklärung, jeder polyphone Synthie macht doch Töne bei einzelnem Tastenanschlag!
Liegt es am Nifty oder den verwendeten Modulen? Auf jeden Fall leuchtet bei Einzelanschlag keine entsprechende LED auf, was eher für ein Problem im Nifty spricht, oder? Ich wäre für eine Erklärung sehr dankbar und glaube, dass etliche Eurorack Fans dies ebenfalls wären!
MfG
Heinz
@hejasa Hallo Heinz, ich habe das jetzt mit meinen beiden NiftyCases über DIN-Buchsen und USB noch einmal ausgiebig getestet. Sendekanal 1: Eingehende Note wird auf CV1 in der Tonhöhe und Gate 1 in der Länge korrekt ausgegeben. Sendekanal 2: Eingehende Note wird auf CV2 in der Tonhöhe und über Gate 2 in der Länge korrekt ausgegeben. Sendekanal 3: Erste eingehende Note wird auf CV1/Gate1 ausgegeben. Eine gleichzeitig auf diesem Kanal ausgegebene zweite Note wird dann auf CV2/Gate2 ausgegeben. Sprich: Drückst Du zwei Tasten, ist eine Note auf CV1/Gate1 und die andere auf CV2/Gate2 zu hören. Sollte das bei Dir nicht so sein, dann liegt da wohl ein Fehler vor. Viele Grüße, Dirk.