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Test: E-RM Polygogo, Eurorack Oszillator

Frische Synthese braucht das Land!

12. Oktober 2022
Test: E-RM Polygogo, Eurorack Oscillator

Test: E-RM Polygogo, Eurorack Oszillator

Ja, so ein Autorenleben bei AMAZONA.de macht schon echt Spaß! Manchmal bekommt man Geräte, die man schon eine ganze Weile mit Sehnsucht beobachtet, plötzlich in das heimische Testlabor geschickt und freut sich wie ein frisch gebackener Schneekönig. So ging es mir auch mit dem aktuellen Testprobanden, dem E-RM Polygogo.

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Vor etwa zwei Jahren sah ich in einem Video auf einer bekannten Online-Plattform eine Performance auf einem Eurorack-Modularsystem. Die Musik war tatsächlich ganz nett und so hielt ich Ausschau, was da so an Bord für den Sound zuständig war. In einem riesigen Case voller wild blinkender Eurorack-Module erspähte ich ein Modul, das sofort meine Aufmerksamkeit entfachte. Ein extrem cooles Display, das im Takt der Musik faszinierende Formen in die Umwelt brannte, war dabei der totale Eyecatcher. Dass ich mit meiner Beobachtung nicht allein war, zeigte sich kurz darauf in der Kommentarspalte, die sich schnell mit Anfragen wie „Was ist denn das für ein cooles Modul da rechts oben“ füllte. Eine kurze Recherche nach dem Schriftzug auf der Frontplatte lüftete das Geheimnis um das damals brandneue Modul kurz darauf und seitdem ging es mir irgendwie nicht mehr aus dem Kopf und endlich, ja endlich, halte ich es in den Händen und darf es sogar für euch testen. Ja was denn eigentlich? Und da wären wir schon bei der ersten Frage:

Was ist das E-RM Polygogo?

Der E-RM Polygogo ist ein digitaler Stereo-Oszillator als Eurorack-Modul mit der brandneuen polygonalen Synthese, die im Grunde auf einer komplexen, zweidimensionalen Amplitudenformung von Sinusschwingungen basiert.

E-RM Polygogo Herstellerbild Frontplatte Kreis

Der Hauptalgorithmus wird dabei auf einem digitalen Prozessor ausgeführt, was eine absolute Frequenzstabilität für interne Modulationen gewährleistet, während der Stereoausgang mit Wave-Overflow dann aber eine klassische analoge Schaltung in das Modul integriert, die für den sagenhaften Biss und den breiten Sound des E-RM Polygogo verantwortlich ist.

Die in Zusammenarbeit mit dem Designer Tatsuya Takahashi entwickelte „Single-Knob, Single-Function“-Bedienoberfläche des E-RM Polygogo bietet dabei direkten Zugriff auf jeden Parameter der Klangerzeugung – ganz ohne Menüs. Der Knaller aber ist, dass fast jeder dieser Parameter auch noch dynamisch über externe Control-Voltage steuerbar ist, was in einer extrem breiten Palette von animierten Spektren mündet, womit die Basis für variantenreiche und ausdruckstarke Sounds schon auf Oszillator-Ebene gelegt wird.

Der Verpackungsinhalt

E-RM Polygogo Userbild Verpackungsinhalt

Aus der stylisch gestalteten Umverpackung holen wir das E-RM Polygogo Eurorack-Modul, ein kunterbuntes Eurorack Stromkabel, das obligatorische Schraubenset, sogar mit Washer und zwei hübsche Sticker im E-RM-Design.

Detail Red Stripe

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Das kunterbunte Eurorack Stromkabel habe ich naserümpfend erstein mal bei Seite gelegt, denn die Teile kann ich überhaupt nicht leiden. Der Eurorack Standard schreibt am Flachbandkabel eine rote Ader vor, damit man ganz klar erkennen kann, wo die -12 V Leitung liegt. Und selbst E-RM schreibt auf dem PCB ja richtigerweise „Red Stripe“, um genau das auch zu kennzeichnen. Mit diesem kunterbunten Kabel ist es leider ziemlich einfach, sich mal ein Modul so richtig zu zerschießen, wenn man nicht richtig aufpasst und das Modul keine Reverse-Protection eingebaut hat, also ganz schnell weg damit.

Okay, genug mit dem Zeigefinger gewedelt, die Schrauben und Washer (hatte ich erwähnt, dass ich Rackrash hasse?) aus der Verpackung geangelt und schon ist das hübsche Modul im Testcase fixiert und wartet auf meinen Test.E-RM Polygogo Userbild Rückseite

Natürlich hatte ich vorher noch die Rückseite für unsere Leserschaft festgehalten. Viel sieht man hier aber nicht und die einzig nennenswerte Erhöhung bildet, in der ansonsten flachen Landschaft, rechts oben die verpolungssicher angelegte Eurorack Strombuchse.

Das ist auch das Stichwort für die weiteren, wichtigen Infos: Das E-RM Polygogo nutzt auf der +12 V Leitung des Eurorack Powerbusses moderate 110 mA und auf der -12 V Leitung noch einmal schlanke 15 mA, wobei die 5 V Leitung gar nicht genutzt wird.

Das mit 26 mm ultraflache Polygogo dürfte mit diesem Maß in jedes mobile Modularskiff problemlos reinpassen, das Fliegengewicht von 266 g ist beim Transport wohl zu vernachlässigen, da dürfte eher die Breite von 32 Teileinheiten zum Problemkind im immer knapp bemessenen Case werden.

Rundgang über die Frontplatte des E-RM Polygogo

E-RM Polygogo Herstellerbild Frontplatte

Nun ist es an der Zeit, den in meinen Tests üblichen Spaziergang zu machen. Wir laufen nun einmal gemeinsam gemütlich rund um die Frontplatte des E-RM Polygogo und dabei erkläre ich alle Bedienelemente und erwähne in gleichem Atemzug auch eventuelle Besonderheiten. Wer hier gut aufpasst, kann in der Regel das Modul danach sofort problemlos bedienen.

Fangen wir einfach links oben auf der Fronplatte mit unserem Rundgang an. Dort finden wir unter dem E-RM-Logo mit Polygogo-Schriftzug eine Note, darunter ein Potentiometer, darunter dann einen Fader und zu guter Letzt ganz unten eine Eurorack Eingangsbuchse. Die Note oben hat es schon angedeutet: Diese Bedienelemente in Kombination bilden den V/Oct.-Eingang des E-RM Polygogo, ganz unten auch korrekt so beschriftet. Hier schließt man für gewöhnlich also ein CV-Keyboard oder einen Sequencer an, damit der Polygogo mit Notenwerten gefüttert werden kann. Der Fader stellt den Notenwert grob ein, der gekennzeichnete Mittelwert ist C3 und das Poti oben ist dann für das Feintuning verantwortlich.

Fadersektion links

Rechts daneben finden wir den Parameter ORDER, auch hier wieder ein kompletter Strang mit Potentiometer, Fader und der Eingangsbuchse für die dynamische Steuerung via Control-Voltage. Das Potentiometer ist mittengerastert und ist, wenn kein Kabel an der zugehörigen Eingangsbuchse anliegt, für das Finetuning zuständig. Sobald die zugehörige Eingangsbuchse aber dann mit externer Control-Voltage befeuert wird, wandelt sich das Poti dann zum Attenuator, genauer gesagt zu einem Attenuverter. Diese Doppelfunktion besitzen alle nachfolgenden Potentiometer im linken Bereich des E-RM Polygogo, weshalb ich das da dann nicht noch einmal extra erwähne.

Über den Parameter Order stellt man die Obertöne ein. Visuell erkennt man das dann auf dem Display an der Anzahl der Ecken auf dem Polygon. Das steigert sich von einer Linie, bei Fader-Stellung ganz unten über ein Dreieck, dann Viereck bis zu einem fast perfekten Kreis, dem Sinuston bei voll aufgerissenem Fader. Die Anzahl der Ecken während der Fader-Fahrt definiert das Verhältnis der Obertöne zur Grundfrequenz: Eine niedrige Anzahl hält die Harmonischen nahe der Grundfrequenz, eine hohe Anzahl verschiebt diese dann nach oben.

Der nächste Parameter TEETH beißt sich namensgebend durch den Sound. Auch hier finden wir wieder den kompletten Strang mit Potentiometer, Fader und der Eingangsbuchse für die dynamische Steuerung der Zähne über externe Control-Voltage. Bei der Fader-Fahrt kippen die Seiten des Polygons aus der normalen Ausrichtung. Dies kann verwendet werden, um die Lautstärke der Obertöne zu steuern. Die Zähne erzeugen Diskontinuitäten in der Schwingungsform und wirken dabei als Ausgleich zwischen der Grundfrequenz und dem Obertonspektrum.

E-RM Polygogo Userbild gepatcht mit Soundforce DualLFO

Der vierte Parameter ROLL, auch wieder komplett ausgestattet, bringt namensgebend das ganze Muster zum Rollen. Das Rotieren in einem langsamen Tempo ergibt ein schönes Panning, wenn der Klang zwischen den beiden Kanälen oszilliert. Schiebt man den Fader nach oben, erhöht sich das Rolltempo und das Panning wird zur Amplitudenmodulation, was den Klang dann drastisch kippen lässt.

Die letzten beiden noch fehlenden Parameter gehören dann zur FM-Sektion des E-RM Polygogo. Frequenzmodulation, welch Triggerwort, schon schnalzen die Kenner wohlwissend mit der Zunge. Einer der Vorteile eines digitalen Oszillatorkerns ist die präzise Frequenzverfolgung für lineare FM-Modulation. Die Einheit OP ratio/1:N bestimmt dabei, in welchem Verhältnis (Ratio) der Operator, also der modulierende zweite VCO zum Main-VCO steht. Das Verhältnis 1:1, also die gleiche Tonhöhe beider VCOs ist im Fader-Weg mittig markiert. Der Strang OP amt/AMT regelt den AMOUNT, also die Intensität der internen Frequenzmodulation, was dann vom subtilen Knurren in den tiefen bis hin zu Aliasing-Chaos in den hohen Frequenzen reicht. Und wie bisher, ist auch bei diesen beiden Bediensträngen die dynamische Steuerung via Control-Voltage gegeben.

Userbild Buttons

Damit lassen wir die linke Hälfte des E-RM Polygogo hinter uns und gehen rüber auf die rechte Seite. Dort finden wir unter dem coolen Display drei Buttons. Der Button CYCLE aktiviert den Parameter ROLL in einer festen Geschwindigkeit gegen den Uhrzeigersinn. was in Kombination mit den Fadern von ROLL tolle Effekte ermöglicht. Mit dem Button REGULAR korrigiert die Geometrie des Vektors hin zu einer komplett regulären Form ohne Offset. Über den Button OP ratio quantisiert man den Operator (1:N ratio) in musikalisch sinnvolle Intervalle und ermöglicht dadurch wohltemperiertes Tuning bei gleichzeitiger Nutzung von FM.

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Ein Stockwerk tiefer auf dem E-RM Polygogo finden wir dann eine Eingangsbuchse exp in mit dem dazugehörigen Regler FM In, ganz klar ein zweiter 1 V/Oct.-Eingang, diesmal für die Frequenzmodulation. Rechts daneben finden wir den Eingang sync für die harte Syncronisation des Polygogo (Hardsync) zum Beispiel zu anderen VCOs.

Anschlüsse rechte Seite

Der letzte noch fehlende Eingang ist die in der Vorstellung des Polygogo bereits erwähnte analoge Wave-Overflow-Schaltung, beschriftet mit FOLD. Fold lässt die Schwingungsform am eingestellten Punkt überlaufen, was bei niedrigen Einstellungen die Schwingungsform zerdrückt und zerschneidet, um sie in hohen Einstellungen dann vollständig zu verzerren.

Kleiner Tipp in diesem Zusammenhang: Mike Lee Birds hat auf seinem YouTube-Kanal einen sogenannten FOLD VCA HACK für den E-RM Polygogo veröffentlicht. Was bewirkt dieser? Das Einspeisen einer negativen Spannung in den Fold und das Drehen des Attenuverters auf eine Einstellung zwischen 2 und 3 Uhr bringen den Polygogo zum Schweigen, mit einer positiven Spannung kann man dann die Lautstärke steuern. Hier das Video dazu.

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Ganz unten rechts sind dann noch die Audioausgänge X und Y, die in diesem Zusammenhang keine weitere Erklärung benötigen, doch halt, da war doch noch was? Na klar – der Clou: Die X- und Y-Ausgänge des Polygogo funktionieren nämlich auch als Video-Output. Wer hier zum Beispiel ein Lasersystem, einen X/Y-Plotvisualisierer oder ein Video-Modular-System anschließt, kann die faszinierenden, sich ständig transformierenden Formen auf dem kleinen Display des E-RM Polygogo auch großflächig visualisieren. Wie so etwas aussehen kann, zeigt nachstehendes Video sehr eindrucksvoll. Das ist doch der Knaller für jede Live-Performance – oder?

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Damit sind wir mit der Bedienoberfläche auch schon durch und widmen uns der

Verarbeitung und Bedienung des Polygogo von E-RM

Das E-RM Polygogo macht aus der Verpackung geschält sofort einen absolut hochwertigen Eindruck. Die Eurorack Buchsen sind alle mit der Frontplatte verschraubt und die herrlich langen Fader laufen butterweich mit einem gewissen Widerstand im Regelweg: Sehr angenehm!

E-RM Polygogo Userbild Seitlich liegend Frontansicht

Die Potis sind leider nicht mit der Frontplatte verschraubt, sitzen aber trotzdem bombenfest auf der Frontplatte. Sie haben einen guten Grip und lassen ein genaues Einstellen der Parameter im gut skalierten Regelweg zu. Die Buttons haben einen merklichen Druckpunkt und reagieren sofort. Der Farbauftrag der Frontplatte ist durchgängig qualitätiv hochwertig ausgeführt, ohne jeden Makel und vom aus jedem Blickwinkel gut ablesbaren Display brauchen wir hier gar nicht erst anzufangen: Das ist definitiv der Knaller und Eyecatcher in jedem System, kurz: der absolute Hammer! Nachstehend ein Bild einer frühen Mockup-Studie des Polygogo ohne das Display – ach nö!

Frontplattenmockup ohne Display

Eine Bedienungsanleitung habe ich tatsächlich nie vermisst. Das Modul ist sofort intuitiv bespielbar, da es ja keine versteckten Menüs gibt. Es passiert bei jedem Potidreh, bei jeder Faderfahrt oder auch bei einem Druck auf die Taster immer hörbar etwas und genau das lädt dann auch einfach zum Spielen und Experimentieren mit dem E-RM Polygogo ein. Eine große Anlauf- und Einarbeitunsphase findet praktisch überhaupt nicht statt, denn nach kurzer Zeit weiß man, welcher Parameter wie auf den ausgegebenen Sound wirkt, ohne dabei den technischen Hintergrund überhaupt wissen oder gar verstehen zu müssen.

Was gibt’s auf die Ohren?

Die sehr ergiebige Polygonale Synthese wurde ursprünglich am Berliner E-RM von Maximilian Rest und Christoph Hohnerlein erfunden. Wer mehr zum technischen Hintergrund dieser neuartigen Syntheseart erfahren möchte, kann dies gern in diesem Dokument nachlesen. Aber diesen ganzen technischen Hintergrund muss man gar nicht wissen, um an sein Ziel: „hübsche Sounds“ zu kommen. Es macht einfach einen Heidenspaß, am E-RM Polygogo die Fader und Potis zu bewegen und zu hören, was sich dann da tut und klar, das omnipräsente coole OLED-Display vertieft das Gehörte zum visuellen Erlebnis und macht subjektiv die Bedienung des Polygogo irgendwie noch einfacher. Schöne schwebende Drohnes, dynamische Klangteppiche, Noises, faszinierende Sprektren bis hin zum totalen Chaos ist hier auf Oszillator-Ebene schon alles möglich.

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Richtig abgefahren wird es aber, wenn man das E-RM Polygogo mit allen Parametern dann dynamisch über externe Control-Voltage füttert. Als bemerkenswerte Zuspieler haben sich hier die CV-Schleudern Befaco Rampage, der von uns auch getestete Rossum Electro-Music Control Forge und sein kleiner Bruder Satellite bewiesen. Was da an animierten Klängen durch den Raum flog, war schon echt ganz großes Kino! Dazu trug das supercoole Display natürlich auch enorm bei, das dann dazu einfach nur wilde Formen abfeuerte und eine visuelle Untermalung sondergleichen ablieferte. Wer eines der genannten Geräte zufällig im Modularhaushalt hat: Unbedingt mal ausprobieren!

Modul gepatcht mit REM Satellite

Wenn man viele Parameter gleichzeitig moduliert, zeigt sich, dass eine große Stärke des Polygogo in geräuschhafter Musik liegt. Durch die FM-Sektion ist hier natürlich auch alles, was dieser Soundkategorie anhaftet, also röchelnd, metallisch und glockig an Sounds machbar. Im tonalen Bereich sollte man sich eher auf einige zielführende Parameter in der Modulation beschränken, da gilt dann wie eh und je: Weniger ist mehr.

Für typische, dynamisch modulierte Synthbässe ist der Polygogo eher weniger geeignet, da viele der Parameter die tiefen Frequenzen ungünstig beeinflussen, hier kann der Hardsync-Eingang aber meistens noch ein Quentchen überzeugende Frische herausquetschen. Überhaupt ist der Hardsync eine meiner Lieblings-Eingangsbuchsen am Polygogo geworden: Dort mit Control-Voltage gefüttert, hörte sich der dann resultierende Output fast immer sofort prima an. Klar kann der E-RM Polygogo ordentliche Bässe machen, aber auch hier sollte man sich dann mit wilden Modulationen eher zurückhalten. Ich erwähnte es bereits: Weniger ist mehr.

Brass-Sounds und fette Strings, gewürzt mit einer ordentlichen Prise Effekt, profitieren wiederum enorm von den vielfältig animierten Spektren des Polygogo, sicher auch eine seiner Stärken.

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Natürlich kann das E-RM Polygogo auch wunderbar am Anfang der Signalkette als stinknormaler, aber sehr ergiebiger und flexibler Oscillator für die weitere Bearbeitung durch die subtraktive Synthese dienen. Der offene Klang hat dabei immer eine crispe, digitale Note, die mir persönlich sehr gut gefällt. Klar gibt es in einigen wilden Einstellungen im Grenzbereich digitale Artefakte, sprich Aliasing. Hier heißt es dann je nach eigenem Gusto, entweder man fährt einfach nicht in diese Bereiche oder man nutzt diese Artefakte halt kreativ. Sie klingen dabei fast immer musikalisch und sind nicht zu harsch, sodass sie sich auch als tolle Grundlage für Noise-Texturen, Percussions oder coole Effektklänge eignen.

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Ich hatte über den gesamten, leider viel zu kurzen, Testzeitraum eine Menge Spaß mit dem E-RM Polygogo und deswegen bekommt er auch von mir eine ganz klare Kaufempfehlung. Und ja: ICH LIEBE DAS ULTRACOOLE DISPLAY!

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Fazit

Ein wirklich faszinierendes Modul hat das Erfindungsbüro-RM hier mit ihrem Erstlingswerk für das Eurorack Modularsystem geschaffen. Das E-RM Polygogo überzeugt klangtechnisch wie auch visuell auf ganzer Linie. Die Bedienung des wertigen Ozcillators ist einfach straight forward, für jeden Parameter gibt es Direktzugriff via Bedienelement und die dynamische Steuerung über Control-Voltage. Man kann den Jungs aus Berlin tatsächlich nur gratulieren zu ihrem Debüt im Eurorack Kosmos und meine Haben-Wollen-Liste ist hiermit um ein tolles Modul reicher geworden. Interesse geweckt? Unbedingt antesten!

Plus

  • neuartige Klangsynthese
  • sehr wertige Verarbeitung
  • hoher Spaßfaktor mit Langzeitmotivation
  • intuitive Bedienoberfläche, einfache Bedienung
  • dynamische Steuerung fast aller Parameter über CV
  • supercooles Display

Preis

  • 569,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Filterpad AHU 1

    Bei so einem geilen Stuff wird man regelrecht angefixt für ein eigenes Modularsystem. Mal sehen wann es so weit sein wird.

    • Profilbild
      Flowwater AHU

      @Filterpad Genau das denke ich mir auch. 🙂

      Allerdings, auf der anderen Seite, so mal ganz nüchtern und im Sinne von GAS-Vermeidung betrachtet, glaube ich nicht, dass durch so einen Oszillator ganz neue ungehörte und verblüffende Klangwelten entstünden, die man ansonsten gar nicht hinbekommen würde (Stichworte FM- und Ring-Modulation).

      Und nicht, dass wir uns falsch verstehen: Na klar macht so ein neues Konzept für’s Eurorack total Spaß und total Lust drauf. Aber braucht man’s wirklich so dringend, dass man jetzt ein paar tausend Euro für ein Eurorack ausgibt?

      • Profilbild
        Anjin Sun

        @Flowwater Kaufe immer 2 der gleichen Sorte, alte Schwebe Weisheit!
        Die Display Disko würde mir sowas von auf die …

        • Profilbild
          Dirk E. aka Xsample RED

          @Anjin Sun Ernsthaft? Meine Drvise hieß immer: Nur ein gleiches Modul im Case .. hab ich aber beim genialen A-140 ziemlich schnell gebrochen. 😅

          • Profilbild
            Garfield Modular AHU 1

            @Dirk E. aka Xsample Hi Dirk,

            Nicht nur die A-140 (ADSR), der A-145 (LFO) gefällt mir auch gut und habe ich auch mehrfach. Der Rekordhalter bei mir ist das DVCA1 von Waldorf, einfach super VCA, mehrere habe ich davon und ich überlege mir gerade wieder ob ich noch eins dazu legen sollte…

            Vielen Dank für Dein nette Artikel, die Sound Beispiele sind schön und gut gemacht! Besser jedenfalls als was ich als „Lärm“ aus dem Polygogo heraus bekomme ;-)

            Aber ja, es ist ein Super Modul, macht sehr viel Spaß um damit zu spielen und zu probieren. Ein kleines Nachteil habe ich leider schon gefunden…

            Erst noch ein nettes Vorteil vom Modul was Du ja schon erwähnt hast, das Display ist Super und fast Genial! Interessant wie man sich eine „Sound baut“ :-)

            Das wirkt irgendwann, finde ich aber, auch als ein Nachteil. Das Display „lenkt“ Dich so enorm ab das ich, wenn ich ganz ehrlich zu mich selbst bin, weniger kreativ mit dem Musik-Kreieren dabei bin und mich fast zu viel auf das Display fokussiere. Es wäre gut gewesen wenn man später das Modul was besser kennt, das man dann mit ein Schalter oder Taster oder so das Display ausschalten kann und es nur dann bei Bedarf einschaltet, ich bin davon überzeugt dass das die Kreativität zu Gute kommen wurde.

            Das sind nur meine 2 Cents dazu :-) Vielen Dank noch mal und viele Grüße, Garfield.

            • Profilbild
              Erfindungsbüro

              @Garfield Modular Lieber Garfield,

              WIr sind selbst oft Opfer des Displays, haha!

              Die besten Sounds sehen auch sehr oft sehr langweilig aus…..:)
              Das sagt irgendwie auch einiges über die Welt aus.

              Liebe Grüße
              E_RM Erfindungsbüro

              • Profilbild
                Garfield Modular AHU 1

                @Erfindungsbüro Hallo E_RM Erfindungsbüro-Kollegen,

                Herzlichen Dank für eure nette und coole Feedback! :-)

                Dann hoffe ich auf ein Mk II mit an/aus Schalter für das Display oder vielleicht als das bessere alternativ ein „Extension Modul“ mit einige „Goodies“ und dabei halt dann ein an/aus Schalter für das Display dann werden die Mk I User auch schön bedient ;-)

                Ein herzlichen Dank für das tolle Modul! :-D

                Übrigens… wie kommt ihr an diese coole Name „Polygogo“? Habt ihr das ein bisschen „abgeguckt“ von der Bandname „GoGo Penguin?“ ;-)

                Viele Grüße, Garfield.

    • Profilbild
      Sensimood

      @Filterpad Hör auf die Stimme in dir, die dir zuflüstert: „ komm, öffne die wunderbare modulare Büchse der Pandora“😁

      Das Polygogo ist vom Soundergebnis nicht revolutionär, aber auf der letzten Superbooth hab ich mich speziell diesem Modul zweimal über nen längeren Zeitraum gewidmet und es hat mich absolut in seinen Bann gezogen. Daraufhin gebraucht eines erstanden und ich muss sagen es macht einfach sehr viel Spass durch die intuitive Bedienung. Das Modul hier erzeugt einen Sound der mich sehr stark an FM erinnert, mit dem gravierenden Unterschied dass das Soundbasteln hier auf sehr einfache und spielerische Art und Weise erfolgt. Love it!

      • Profilbild
        Erfindungsbüro

        @Sensimood Lieber Sensimood,

        Danke für das gute Feedback :)

        Wir müssen wohl ein Video machen um das tatsächlich vorhandene revolutionäre Potential darzustellen. Wir haben einige Kleinigkeiten festgestellt die es zu zeigen gilt.

        Liebe Grüße
        E-RM Erfindungsbüro

    • Profilbild
      Olaf Strassen

      @SynthNerd Würde ich eher als Weckton verwenden, wenn man nach durchzechter Nacht Gefahr läuft zu verschlafen…

  2. Profilbild
    komabot

    Fast 600€ ?
    Einzig Soundbeispiel 6 mag mir ein wenig gefallen.
    Jedesmal wenn Ich in die Modularwelt reinschnuppere bin Ich auch schon wieder weniger begeistert.
    Glück gehabt^^

    …und Ich benutze sogar einen R.O.A.T.😎

    • Profilbild
      Dirk E. aka Xsample RED

      @komabot Nein, nicht auf Soundbeispiele hören! Die sind subjektiv und Du als kreativer Kopf, würdest sicher viel bessere, in Deinen Ohren coole Sachen machen. Wenn interessant, dann vor der Geldausgabe unbedingt selber antesten.

    • Profilbild
      Erfindungsbüro

      @komabot Lieber Komabot,

      Danke für deinen Kommentar. Wir sehen das quasi genau so, weil es sehr wenige gute Soundbeispiele aus der Modularwelt gibt. Das liegt unserer Meinung nach aber nicht an der Gerätschaft sondern eher an den Bedienenden…..

      Darum haben wir ein paar Tracks gebaut die ausschliesslich mit Hüllkurve, VCA und dem polygogo funktionieren.

      https://soundcloud.com/e-rm_erfindungsbuero

      Vielleicht kannst du dir damit ja ein paar Minütchen vertreiben.
      Vor allem für Percussions (Hi-Hats!) kann man das Teil wunderbar benutzen.

      Liebe Grüße
      E-RM Erfindungsbüro

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