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Test: Elysia xfilter qube, Class A Equalizer

Analog to Go: Elysia xfilter qube

29. Juli 2022
elysia xfilter qube test

Elysia xfilter qube, Class A Equalizer

Mangelnden Einfallsreichtum kann man dem Team rund um Ruben Tilgner, seines Zeichens das „Brain“ bei Elysia, nicht vorwerfen. Die Herausforderung war: Wir machen einen kompakten Equalizer. Neben dem sensationellen, aber leider sehr hochpreisigen museq, wurde der xfilter geboren, ein 1 HE Rackmount Equalizer mit vier wählbaren Frequenzbändern und der bekannten Elysia Qualität.

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Elysia XFilter Mastering Edition Front

Diese Qualität war so hoch, dass die Kunden sich eine Mastering Edition des xfilter wünschten, um dem gemischten Signal auf der Summe das letzte Quäntchen Energie zu geben. Eine feinere Reglerauflösung und penibel selektierte Bauteile ermöglichen dem „xfilter Mastering Edition“ seine Eignung im Mastering.

Dann meldeten sich die Freunde des 500er Systems und Elysia reagierte prompt: Der xfilter 500 war geboren – perfekt für den Einbau in das platzsparende Rack-Format. Eigentlich sollten doch alle zufrieden sein, oder?

Elysia_xfilter_qube_500

Ich habe selbst einen xfilter in meinem Studiosetup und bin jedes Mal maximal begeistert ob seiner perfekten Verabeitungsqualität, dem einfachen Handling und des superben Klangs. Also: Alle happy?

Nun, nicht ganz. Herrn Tilgner war es offensichtlich ein Dorn im Auge, dass immer noch viele Anwender „In the box“, also ausschließlich am Rechner mischen und mastern. Der Grund dafür ist oft mangender Platz. So wurde der xfilter 500 in ein kleines, schmuckes Gehäuse mit hochwertigem (externem) Netzteil gepackt und ermöglich so ein echtes analoges EQ-Feeling mit Class-A-Technologie und einem sehr kleinen Fußabdruck im Studio. Und tatsächlich macht der qube neben einem Desktop-Audiointerface einen sehr feinen optischen Eindruck.

Elysia_xfilter_qube_Apollo

Und wie dumm wäre es , die anderen 500er Module nicht auch gleich zu „qubifizieren“? Voilà: Zur Auswahl stehen nun neben xfilter auch der Soundshaper karakter qube, der Transienten Designer nvelope qube, der Kompressor xpressor qube, der kleine Channelstrip skulpter² qube im Doppelformat und schließlich der kompakte mpressor² qube – ebenfalls als 2-Kanal-Doppelpack.
Elysia nennt das „Analog to go“. Eine gute Idee und eine Gratulation von mir an die Marketingabteilung.

Elysia_xfilter_qube_gehäuse

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Übrigens geht es Elysia bei der qube-Serie sicher nicht darum, bis zu sechs kleine Kistchen auf dem Studiotisch zu platzieren – dafür wäre das 500er-Set (oder die 19“ Zoll Versionen) besser geeignet. Wer aber öfter im mobilen Einsatz ist, der packt sich einfach ein oder zwei kleine „qubes“ in seinen Rucksack und hat ein sehr hochwertiges, analoges Tonstudio mit großartigen Effekten dabei.

Die Ausstattung des Elysia xfilter qube

Elysia_xfilter_qube_frontal

Der xfilter qube verschwendet tatsächlich keinen Platz auf der Frontplatte: vier Frequenzbänder samt Gain-Regler finden sich auf der blauen Front: Low Shelf (20 – 900 Hz), High Mid (300 Hz – 16 kHz), Low Mid (45 Hz – 22 kHz) und High Shelf (700 Hz – 28 kHz). Low und High Shelf lassen sich per Low-Cut- und High-Cut-Schalter neben der „Kuhschwanz“-Charakteristik auch schmalbandig nutzen. Die beiden Mitten können per Narrow Q auch in ihrer Kurvenbreite verändern. „Passive Massage“ ist eine leichte Höhenanhebung ab 12 kHz und gibt dem Signal einen Charakter, wie man es von guten passiven Equalizern kennt. Hell und spritzig. Letztlich haben wir noch „Hit It!“ – ein echter Hardwire-Bypass.

Elysia_xfilter_qube_opben

Die gleichen Bedienelemente finden sich übrigens auch auf der klassischen 19“ Variante des xfilter – nur sind die Drehregler in der qube Variante deutlich kleiner.

Elysia_xfilter_qube_untern

Rückseitig ist es sehr aufgeräumt: Da das Gerät als Dual-Mono oder Stereo verwendet werden kann, findet man je zwei Ein- und Ausgänge pro Kanal: Jeweils als XLR-Ports oder 6,3 mm Klinke ausgeführt. Hier ist der einzige Unterschied zur 19“ Variante festzustellen, denn diese bietet zwei zusätzliche Ausgänge im Klinkenformat an.

Elysia_xfilter_qube_backx

Elysia xfilter qube – Verarbeitung und Bedienung

Niente, nada – aber auch gar nichts gibt es am qube auszusetzen. Alles, was Ihnen der Hersteller aus Nettetal in NRW offeriert, ist von außergewöhnlicher Qualität. Jeder Regler, Schalter, das Gehäuse und die Buchsen bzw. Stecker sind nicht nur preisbezogen völlig ohne Kritik.

Elysia_xfilter_qube_rack

Die Anfassqualität und auch beim Blick durch eine Lupe wird man keine Dinge entdecken, die auch nur ansatzweise zu kritisieren wären. Es ist schön zu sehen, dass Elysia, aber auch andere deutsche Unternehmen wie SPL oder die Tegeler Audio Manufaktur, hier klare Statements in Richtung „Made in Germany“ setzen.

„Aber das Steckernetzteil“ höre ich die Skeptiker rufen. In seinem Blog beschreibt Elysia, dass diese unscheinbaren Teile nicht nur sehr rauscharm sind, sondern auch für die Anwendung im Audiobereich optimiert wurden. Die Bordelektronik der qubes läuft mit +/-16 V und so ist das 18 V Netzteil auch ausreichend dimensioniert. Es liegt auf der Hand, dass man bei diesem platzsparenden Design kein internes Netzteil verbaut hat. Selbst wenn man es reinquetschen könnte – die Abstände wären so gering, dass das Störfeld eines 220 V Trafos sich negativ auf den Klang auswirken würde. So gesehen ist das Steckernetzteil ein notwendiges Übel, das der Bauform geschuldet ist.

Elysia_xfilter_qube_back

Das von Elysia praktizierte Schrumpfen der 19“ Modelle hat noch einen anderen, ebenfalls bauartbedingten Nachteil. Wer über dicke Wurstfinger verfügt, der wird sich beim Einstellen der Encoder etwas schwertun. Zudem verdecken eben diese Regler beim Blick von schräg oben die Beschriftung. Da die Kompaktheit aber Ziel der qube Serie ist, werde ich dies nicht als Nachteil auflisten. Man kauft sich auch keinen Kleinwagen und mault dann über die engen Platzverhältnisse.

Wie klingt der Elysia xfilter qube?

Vorab etwas zur Elysia Klang Philosophie: Wir kennen bei vielen Hersteller einen sogenannten Signature-Klang. Das ist bei Lautsprechern meist sehr offensichtlich. So klingen Dynaudio Speaker meist ein wenig weicher und sind – und das ist nicht abwertend – mehr auf der HiFi-Seite. Bei Adam Audio steht der Charakter der AMT-Hochtöner über allem und KS Digital haben einen sehr neutralen Klang – manchmal als Klanglupe bezeichnet. In Sachen Elektronik gibt es das auch: Die Universal Audio Kompressoren, Pultec Equalizer, SSL Mischpulte – wenn man lange im Business ist, dann kennt man die jeweiligen Eigenheiten der legendären Hersteller.

elysia_alpha_side

Nicht nur mit dem Referenzkompressor „Alpha“ konnte sich Elysia einen gewissen Ruf aneignen, der aber nicht so leicht in einem Wort zusammenzufassen ist. Ich finde, „edel“ trifft es am ehesten. Die Geräte klingen sehr präzise, überaus neutral und wie bei kaum einer anderen Marke hat man immer das Gefühl „es passiert genau das, was ich erwarte“. Da interagieren die Frequenzbänder eines Equalizers nicht miteinander, ein Kompressor pumpt nicht und eine „All buttons in“-Funktion, die ein angenehmes, aber unkontrolliertes Chaos in den Klang bringt, das gibt es bei Elysia so nicht. Selbst bei ausgenommenen Klangveränderer, wie dem nvelope (Transienten Designer) oder dem karakter (Soundshaper) wird nicht „irgendwie irgendwas“ verändert, sondern der Anwender hat stets die Kontrolle über das zu erwartende Shaping des Klangbildes.

Elysia_xfilter_qube_front-top
Dies ist gerade im professionellen Umfeld von unschätzbarem Wert, denn man weiß: Der Kompressor komprimiert, der Equalizer gleicht aus etc. Somit sind die Geräte aus der Feder von Ruben Tilgner perfekte Arbeitswerkzeuge.

… und genau mit dieser Erwartungshaltung geht man an den xfilter qube heran und genau hier wird man auch nicht enttäuscht. Die Klarheit, mit der man zielgenau das gewünschte Frequenzband bearbeitet, erfreut und somit ist es auch sehr unspektakulär, mit dem kleinen Kästchen zu arbeiten. Es rauscht nicht, es verzerrt nicht und es passiert nichts Unvorhergesehenes. Ich verstehe, dass dies manchem Toningenieur zu nüchtern ist. Bei einem Pultec passiert beim Dreh am Regler viel mehr und auch dieses Boogie-Feeling wie bei den Hitsville Equalizern hat man beim xfilter nicht. Das Arbeiten mit Elysia ist anders! Während man bei Pultec & Co. den EQ einfach mal in den Channel bringt und schaut, wie es klingt, ist bei Elysia ein strukturiertes Arbeiten empfohlen. Sie überlegen sich im Vorfeld, wie das Klangergebnis sein soll und dann nehmen Sie den xfilter qube in den Effekt-Loop oder Insert und stellen genau das ein, was Sie sich vorstellen. Und: Es wird genau so klingen. Aus meiner Sicht haben beide Herangehensweisen ihren Charme, aber diese Präzision und Kontrolle des xfilter ist schon sehr beeindruckend.

Preis und Mitbewerber

Bei all dem Lob sind die aufgerufenen 969,- Euro für den qube allerdings schon ein Preis, der einen schlucken lässt. Die schöne Fantasie, die sechs qube Kästchen zur Verfügung zu haben und bei Bedarf in den Rucksack zu packen, würde mit einer Investition von fast 7.000,- Euro einher gehen.

Die Rackmount-Version des xfilter kostet 1.249,- Euro und die 500er Serie ohne Rahmen 785,- Euro.
Weitere Equalizer haben entweder viel weniger Ausstattung oder sind deutlich teurer. Vom kompakten Gehäuse ganz abgesehen. Somit – das muss man neidlos anerkennen – steht der Elysia xfilter qube ohne direkten Mitbewerber da.

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Fazit

So etwas gibt es aktuell am Markt kein zweites Mal: Ein 4-Band-Equalizer im sehr kompakten Gehäuse mit echtem Top-Klang. Auch Ausstattung und Verarbeitung sind sehr gelungen und so darf man Elysia nur zu diesem Schachzug gratulieren: Die Technik des 19″ xFilter Equalizers, die Kompaktheit des 500er-Moduls und das Ganze in einem hochwertigen Gehäuse ist ein sehr überzeugendes Paket. Klar, ein Schnäppchen ist der xfilter qube nicht, aber dafür sehr preiswert und universell einsetzbar. Sehr gut!

Plus

  • sehr kompakt
  • sehr guter Klang
  • präzise Verarbeitung
  • mobil einsetzbar

Minus

  • nicht ganz günstig

Preis

  • 969,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    Anjin Sun

    Den Kritikpunkt des Preises kann ich bei gebotener Elysia Qualität nicht wirklich nachvollziehen? Ich bitte den Autor 6 vergleichbare Qualitätsprodukte in Summe zu bennenen, speziell auch gerne zum „mpressor² qube“. Rein aus Kaufinteresse!

  2. Profilbild
    Garfield Modular AHU

    Hallo Jörg,

    Herzlichen Dank für dein sehr interessanten Artikel und die viele hilfreiche Details. Ich fand das lesen von dein Artikel sehr spannend und ich hatte im Hinterkopf schon den Karacter (19″) gehabt, mit dein Artikel erinnere ich mich wieder das ich mir wirklich mal die Elysia Marke anschauen muss und das es langsam zeit wird zum handeln! :-)

    Vielen Dank dafür und viele Grüße, Garfield.

  3. Profilbild
    Steppenwolf

    Schade dass eigene Klangbeispiele hier gänzlich fehlen. Die sind sonst der einzige Grund warum ich immer wieder nach Reviews auf Amazona gucke.

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