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Test Genelec 1032C SAM, Studiomonitore

(ID: 214650)

Wie klingt die Genelec 1032C SAM pur?

Als erstes habe ich die Wiedergabe ohne das GLM-Kit gecheckt, was ja den Basisklang des Lautsprechers darstellt. Das Ergebnis ist tadellos: Straffe Bässe ohne Mulm, sehr klare Höhen ohne künstliches Gebrizzel, saubere Mitten ohne Schärfe. Das Panorama sowie die räumliche Tiefe ist beeindruckend, die einzelnen Instrumente stehen plastisch und beinahe zum Greifen im Klangbild. Die Box klingt von der Gesamtabstimmung ohne die GLM-Software eher etwas nüchtern und sachlich, was dem entspannten Arbeiten über Stunden aber sehr entgegenkommt.

Genelec 1032C

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Wie klingt es mit dem GLM-Kit?

Nachdem ich die beiden Lautsprecher mit Hilfe dieses optionalen Zubehörs eingemessen hatte, war ich auf das Ergebnis sehr gespannt. Nach erfolgter Prozedur kann man über ein Steuerfenster sehr komfortabel zwischen der Raumkorrektur und der „nackten“ Genelec umschalten. Das Ergebnis ist zwar verblüffend, aber mit einem Schlag verliert die „Tschennie“ auch merklich ihren so typischen Charakter: Mit zugeschalteter GLM-Software klingt es plötzlich sehr smooth und ausgewogen, fast schon etwas langweilig und allgemeingültig.

Wäre ich Besitzer von zwei Genelec 1032C SAM würde ich mit großer Wahrscheinlichkeit immer zuerst ohne das Zutun der GLM-Software meine Mischungen angehen, denn so offenbart mir die kräftige Finnin viel eher diesen Punkt, wo ich einen Ätz zusammenmische. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass die korrigierte Einstellung alles viel schöner klingen lässt als es ist. Mische ich bereits in dieser korrigierten Einstellung so, dass es in meinen Ohren passt und schalte dann die Software ab, klingt es nicht wirklich gut. Umgekehrt geht das viel besser: Erst abgeschaltet mischen und wenn es dann passt, auf die Korrektur umschalten. In diesem Fall geht dann richtig die Sonne auf und man hat einen edlen Supersound.

Was aber bei eingeschalteter Korrektur-Software leidet, ist die „Greifbarkeit“, die Plastizität der einzelnen Instrumente. Diese ist bei „Nacktbetrieb“ phänomenal, man meint beinahe, in die Instrumente hineingreifen zu können, so plastisch wirkt das Klangbild. Schaltet man die GLM-Software nun zu, klingt zwar alles auf einen Schlag wie hochwertig gemastert, bei genauem und konzentrierten Hinhören bemerkt man aber auch eine gewisse Verflachung des Klangbildes.

Für wen sind die Genelec 1032C SAM die richtigen Lautsprecher?

Für professionelle Anwender im Audiobereich mit a) entsprechendem Regieraum und b) entsprechendem Portemonnaie. Für Überlebenskünstler wie euren Onkel Sigi definitiv zu teuer. Meine persönliche Obergrenze liegt bei 1.500,- Euro Paarpreis und hier liegen wir bei 4.000.- Euro, OHNE das GLM-Kit wohlgemerkt. Dieses kostet dann noch einmal ca. 490,- Euro.

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Nichtsdestotrotz sind die Genelec 1032C SAM diesen Preis wert, da sie in jeder Hinsicht vorzügliche Lautsprecher sind: Bestens verarbeitet, hohe Leistung, präzise Abbildung und Auflösung auch ohne die Verwendung der GLM-Software. Bei nur zwei Lautsprechern ist diese in meinen Ohren ein verzichtbares Zuckerl, wenn man denn die Lautsprecher wie in meinem Testfall vernünftig platzieren kann. Zudem darf man das „Mäuseklavier“ auf der Rückseite nicht vergessen, mit dem man bereits eine gute Anzahl an Parametern an der Box selbst einstellen kann.

Anders sieht die Sache aus, wenn man Surround-Mischungen macht und mehrere Lautsprecher verwenden muss. Hier sehe ich die besonderen Stärken der GLM-Software, da diese bis zu 45 (!) Lautsprecher verwalten und anpassen kann. Ebenso lassen sich Lautstärke-Szenarien kalibrieren, speichern und wieder abrufen. Überhaupt ist diese Software ein mächtiges Instrument für das Lautsprecher-Management, was ein Blick in die überaus umfangreiche Anleitung sehr deutlich macht.

Die GLM-Software

Die „nackte“ Genelec 1032C SAM ist ein zuverlässiges Arbeitstier und eher die treue Gattin fürs Leben denn die feurige Liebschaft für wenige Stunden, wenn ich das einmal so bildlich ausdrücken darf. Mit dem zusätzlichen GLM-Kit schminkt sich die treue Gattin dann auf Mondän, macht natürlich auch Spaß. Und anders als im richtigen Leben funktioniert das auch noch auf Knopfdruck….

Noch ein paar Anmerkungen zur Genelec 1032C

Das Yamaha AG06 ist mein liebster Minimixer für mobile Klein-Einsätze, ich schätze seinen weitgehend neutralen Klang und seine vielfältigen Möglichkeiten. Das Teil habe ich vor einiger Zeit für Amazona getestet:

Mobile Boxenständer waren wieder einmal meine geschätzten König & Meyer Universalständer 18825, die ja nun fast alles tragen, was irgendwie festen Halt benötigt.

Onkel Sigis Testaufbau der Genelec 1032C SAM

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Fazit

Die Genelec 1032C SAM sind vom Kern alte Bekannte und spielen nach wie vor ganz oben mit, bekommen aber durch die Möglichkeit der optionalen GLM-Software ein deutlich erweitertes Einsatzspektrum. Aber auch ohne diese Software sind sie hervorragende Hauptmonitore im Midfield-Bereich. Sie sind nicht billig, aber ihr Geld wert. Wie heißt es so schön in einem deutschen Lied? „Leider geil“!

Plus

  • exzellenter Klang mit oder ohne GLM-Software
  • sehr gute Verarbeitung
  • hohe Reserven der Endstufen
  • professionelle Anschlussmöglichkeiten

Preis

  • Genelec 1032C SAM: 1.999,- Euro
  • GLM-Kit: 490,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    Axel Tasler RED

    Onkel Sigi, Du magst anscheinend auch tendenziell eher spritzige Boxen, die den Fuß wippen lassen und hast hier schon einiges getestet.
    Was wäre Deine Empfehlung im Preisbereich bis 2000€, 1,5m Nahfeld und 14qm Studioraum?

    • Profilbild
      Onkel Sigi RED

      @Markus Schroeder Griass Di Markus,

      im Prinzip hast Du da völlig recht, aber diese baulichen Maßnahmen sind relativ teuer und aufwendig, zudem ist es in einer Mietwohnung oft auch nicht erlaubt. Eine Möglichkeit sind mobile Akustikpaneele, aber dafür braucht man halt auch den Platz. Und wenn man diese nicht selbst bauen kann/will, ist das GLM-Kit fast preiswert dagegen…..

      Musikalische Grüße

      Onkel Sigi

    • Profilbild
      Audiosexual

      @Markus Schroeder Eine Investition in die Raumakustik ist immer sinnvoll. Richtig eingesetzt ist GLM aber ein sehr gutes Werkzeug, um gerade im Bassbereich eine deutlich bessere Präzision und Durchhörbarkeit zu erreichen, die ansonsten nur durch aufwendige Baumaßnahmen erreicht werden kann. Und die Lautsprecher sollten (anders als hier im Bild) wandnah aufgestellt werden, um Rückwandreflexionen und die daraus resultierenden Auslöschungen zu unterbinden. Die mit dieser Aufstellung einhergehende gleichmäßige Anhebung im Bassbereich wird durch die Einmessung kompensiert, entlastet den Lautsprecher und verschiebt noch die untere Grenzfrequenz.

  2. Profilbild
    Audiosexual

    Sorry – aber die Einschätzung der GLM-Einmessung kann man so nicht stehen lassen. Bzw. man muss unterstreichen, dass das eine sehr persönliche Einschätzung des Autoren ist, die sich nicht mit der Mehrheit der Nutzer deckt, die wir kennen … ;-) Nach der Einmessung werden Raumeinflüsse kompensiert, d. h. besonders der Einfluss von Raummoden wird deutlich reduziert. Eine „Verschlankung“ des Klangbilds ist somit folgerichtig. Was ist das Resultat, wenn man beispielsweise „gegen“ den Einfluss einer Raummode mischt? Genau – in einem anderen Raum funktioniert die Mischung nicht mehr oder ändert sich zumindest deutlich. Einen Vergleich zu ziehen zwischen dem Mischen im GLEICHEN Raum, den man noch dazu gut kennt, und dem anschließenden Abhören ohne Einmessung ist somit nicht zielführend. Eine Mischung muss in unterschiedlichen Räumen auf unterschiedlichen Systemen funktionieren – und das ist definitiv einfacher, wenn man auf einer linearen Basis arbeitet (die gerne nach Geschmack angepasst werden darf).

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