Zwergenaufstand im Projektstudio!
Wenn man von einem Produkt der ersten Stunde redet, fällt mir unweigerlich der Name JBL ein. Schon als ich ein kleiner Junge war, war nahezu alles, was klanglich beeindruckte, in irgendeiner Form mit den drei großen Buchstaben des Gründers James Bullough Lansing verbunden, seien es die Alukalotten-Lautsprecher im Fender Twin Reverb, die berühmten „Pobacken“ der 44er Studiomonitore oder nicht zuletzt, der legendäre Control 1, mit dem ich selber noch unzählige Produktionen gefahren habe und der sich nebenbei wohl zur beliebtesten Gaststättenbeschallung aller Zeiten entwickelte. Mit dem JBL LSR 705P verbaut der US-Hersteller nunmehr einige Komponenten aus seiner High-End M2 Serie in die ultra-kompakten Monitore der Projektstudio-Klasse. Die Professional-Serie von JBL erfreut sich nach wie vor großer Wertschätzung im Pro-Lager. Inwieweit dieser Anspruch sich auch in die Klasse knapp unter 1.000,- Euro Ladenpreis hinüberretten kann, soll dieser Test zeigen.
Aufbau und Konstruktion der JBL LSR 705P
Schält man den JBL LSR 705P aus seiner Verpackung, offenbart sich einem das Einsatzgebiet des Monitors unmittelbar nach der Sichtung der Abmessungen. Der Nahfeld Monitor bietet sich aufgrund seines schlanken Erscheinungsbildes gerade zu für den Desktop-Betrieb an, wo es bekanntermaßen räumlich zumeist immer etwas „gestopft“ zugeht. Hier kann das Produkt mit den Abmessungen (H x B x T): 268 mm x 151 mm x 274 mm und einem Gewicht von moderaten 5,68 kg ordentlich punkten. Leider wird die Box ohne jede Standfüße oder Schaumstoffauflagen geliefert, das sollte generell aber vor allem auch in dieser Preisklasse nicht sein.
Dass es sich hierbei aber nicht um Spielzeug handelt, zeigen bereits die Leistungsdaten von 2x 250 Watt je Box, die über einen Prozessor gesteuert werden. Zudem bietet jede Box einen AD/DA-Wandler, der aufgrund der in verriegelten XLR ausgeführten Analog- und Digitalanschlüsse (AES/EBU) auch von Nöten ist. Der Digitaleingang kann im Daisy-Chain-Verfahren über einen ebenfalls in XLR ausgeführten Ausgang durch geschleift werden. Als weitere Besonderheit verfügt die JBL LSR 705P über einen RJ-45 Stecker, der auf das Harman HiQnet Netzwerk zugreifen kann, um Filter- und Delay-Funktionen über eine Fernsteuerung zu verwalten.
Rückseitig befindet sich die Steuerungszentrale der JBL LSR 705P, die aus einem Jogwheel, drei Tastern und einem schmalen Display besteht. Dieses ermöglicht umfangreiche Einstellungen, um das System für das jeweilige Einsatzgebiet zu optimieren. So können beispielsweise Verzögerungen gesetzt werden, um unterschiedliche Laufzeiten bei unsymmetrischem Aufbau auszugleichen oder aber Filterstellungen zwecks Raumoptimierung oder auch Video-Synchronisation. Alle diese Einstellungen sind speicherbar und mit separaten Namen zu belegen. Eine sehr flexible Ausrichtung ist garantiert!
Gut geschriebener Testbericht. Vielen Dank.
Wäre super wenn die 708er auch getestet werden.