Der Dauerbrenner unter den Grooveboxen
Den Test zum Nachfolger ELECTRIBE 2 finden Sie übrigens HIER.
Vorwort der Redaktion
Sensationelle 8 Jahre haben die MX und SX Electribes nun schon auf dem Buckel. Grund genug für uns, die Testberichte aus dem Jahr 2003 nochmals auf die Startseite zu bringen. In dieser langen Zeit wurde das Konzept der Electribes zu 99% beibehalten. Nur der Smart-Media-Kartenschacht wurde durch eine SD-Kartenschacht ersetzt und auch die Produktbezeichnungen haben sich leicht gewandelt. Lassen Sie sich davon aber nicht täuschen. Bis auf diese Unterschiede sind die Electribes SX, ESX1 und ESX1-SD vollkommen identisch. Ach stopp … einen Punkt gibt es noch lobend zu erwähnen. In den vergangenen Jahren wurde der Neupreis für diese Electribes um ca. 300,- Euro gesenkt. Auch das kommt selten vor und sollte Schule machen!!!
Ob House, Ambient, Techno oder andere rhythmusbasierende Musikstilistiken, die Korg Electribe Serie konnte eigentlich immer einen guten Beitrag zu einer Produktion leisten. Um den Erfolg der recht günstigen Grooveboxen weiterzuführen, hat Korg neben der Electribe MX (siehe Test) eine Sampling-Variante namens SX gebastelt.
Der direkte Nachfolger der Electribe S ist featuremäßig ganz schon aufgeblasen worden und räumt mit den meisten Beschränkungen der alten S auf. Als besonderes Schmankerl befinden sich vor den Ausgängen zwei waschechte Röhren, die dem Klang der SX wohl tun können. Die Röhren werden hierzu in die Sättigung gefahren und produzieren angenehme fette Verzerrungen.
Aufbau des Korg Electribe ESX1
Die Electribe SX ist in einem stabilen Metallgehäuse untergebracht, das auch bei heftigem Livebetrieb nicht kaputt gehen sollte. Die Potis und Taster sind hingegen etwas einfacher ausgeführt, so sind die Potis nicht verschraubt und die griffigen Soft-Pads klopfen direkt auf die Platine. In der Praxis dürfte dies aber bei normaler Behandlung kaum Probleme bereiten, allzu hart darf man aber nicht zulangen.
Vorne befindet sich ein Smart-Media-Card Slot, in dem handelübliche Karten benutzt werden können. Sind diese auf einem PC formatiert worden, können Dateien (z.B. Samples) ausgetauscht werden. Auf der Rückseite finden sich neben dem Kopfhörerausgang die Main-Ausgänge, die beiden Einzelausgänge sowie ein Stereoeingang für das Sampling.
Wie von Drumcomputern der 80er Jahre bekannt, setzt auch Korg auf die Lauflicht-Programmierung mit sechszehn Steps. Bis zu acht Takte können in Folge bearbeitet werden.
Oberhalb der Steptaster kann man bis zu zwölf verschiedene Samples laden und diese nach unterschiedlichen Vorgaben abfeuern und mit den Synthesizer-Funktionen und Effekten bearbeiten.
Abschließen seien noch die Anschlüsse erwähnt:
MIDI-Trio, 1 Stereo-Audioeingang, 4 Mono-Audioausgänge, die sich aber zu Stereopärchen zusammenfassen lassen und zu guter letzt ein Kopfhörer Ausgang, der leider ebenfalls rückseitig angebracht ist.
Drum Parts
Es gibt maximal sieben Drum Parts, wobei 6A und 6B sowie 7A und 7B nur alternativ erklingen können. 1+2 oder 3+4 können zudem als Stereo-Parts genutzt werden. Selektiert man einen Part, so leuchtet das Soft-Pad, und man kann sofort alle Einstellungen für diesen Part vornehmen.
Es können alle Synthesefunktionen und Effekte für jeden Part angewandt werden, und das sind eine ganze Menge! Durch Druck auf die Drum-Part-Taste erklingt auch gleich das Sample, sodass auch spontan getriggert werden kann.
Keyboard-Parts
Im Gegensatz zu den Drum-Parts können die Keyboard-Parts über die sechszehn Step-Taster wie zwei monophone Synthesizer transponiert gespielt werden. So kann man Bassläufe und Melodien einspielen. Schade dass die Parts nur monophon sind, aber gerade das zwingt den User auch zu kreativen Ideen.
Stretch Parts
Während bei den Keyboard-Parts die Länge der Samples je nach Tonhöhe verändert wird, bleibt bei den Stretch-Parts die Länge der Samples unverändert.
Die Tonhöhe kann also jedem Song angepasst werden. Durch das Echtzeitstretching kann man sich eine Menge arbeit ersparen. Bei extremen Einstellungen kann man abgedrehte Effekte erzeugen.
Slice Part
Der Slice Part zerstückelt (Recycle, Rex-Player) Samples und kann diese dann z.B. gestückelt wiedergeben. Eine Drumloop wird so in seine zeitlichen Bestandteile zerlegt die danach getrennte bearbeitet werden können.
Handling
Wie man also sieht sind alle Grundbausteine für Tanzmusik gelegt. Jeder Part verfügt über Filter, Hüllkurven und LFOs. Aber das Beste ist der direkte Zugriff!! Man kann einfach die SX anschalten und loslegen und kann direkt alle Parameter intuitiv Verändern. Hervorragend. Versuchen Sie das mal mit einem PC und Software.
Und gerade dieser Umstand ist beim intuitiven Erstellen eines Grooves extrem wichtig. Alles geht erstaunlich fix von der Hand, einfach ein Sample wählen, Hüllkurve drüberlegen und Filter justieren, alles in Echtzeit und vor allem ohne Mausakrobatik.
In puncto Groove bietet die SX das Accent-Pattern und die Swing-Funktion. Beide können global eingestellt und pro Part aktiviert werden. Schöner fände ich es, wenn man den Accent pro Part und Step getrennt zur Verfügung hätte. So wären noch filigranere Groove möglich.
Natürlich kann die LFO-Geschwindigkeit auch zum Songtempo synchronisiert werden.
Synthese-Funktionen
Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so ausschaut, die Klangeingriffsmöglichkeiten sind äußerst effektiv! Die Hüllkurve beschränkt sich zwar auf eine Decay-Phase, aber für knallige Dance-Sounds braucht man eigentlich auch nicht mehr. Besonders schick ist auch der Start-Point Regler. Mit ihm lässt sich der Sample-Start-Punkt verschieben. Der LFO kann BPM-synchronisiert werden und verschiedene Ziele modulieren. Jedem Part kann man die drei Effekte zuweisen, aber leider nur in zwei Zuständen: an oder aus. Mir hätte ein Aux-Level-Regler besser gefallen.
Sound – es röhrt!
Nun, wie klingt ein Sampler? Eben genau so gut, wie die geladenen Samples. Und das ist der eigentliche Knaller der SX. Man ist nicht auf gewisse Sounds beschränkt, sondern kann die SX immer neu mit Klängen bestücken. Ist eine Bassdrum out, lädt man einfach eine neue. Zack. Das Tolle ist, dass man sogar WAVs und AIFFs über den eingebauten Smart-Media-Slot laden kann. Man kann also am PC neue Sounds erstellen und diese dann in die SX laden. Auch Loop-Punkte werden übernommen, so kann man im PC schon normalisieren oder andere Effekte auf die Samples anwenden, sodass man in der SX weitere Ressourcen frei hat. Selbstverständlich geht dies auch innerhalb der SX per Resampling, aber der Weg über den PC kann durch Plug-ins verfeinerte Klänge herbeizaubern.
Neben den Samples selber macht die SX durch das Filter, die Effekte und die Röhren zusätzlichen Sound. Das Filter ist für eine Groovebox extrem gut und vielfältig, auch wenn man hier klanglich natürlich kein MiniMax-Filter erwarten darf. Ebenso verhält es sich mit den Effekten, die sehr gute Dienste leisten, aber nicht mit Triton-Effekten vergleichbar sind. Leider fällt der Hall besonders negativ auf, hier hätte man sich etwas mehr Mühe geben können. Abhilfe kann man sich schaffen, indem man evtl. verhallte Samples benutzt, gerade bei Percussions kann das die Mischung nochmals aufwerten. Unter dem Strich können besonders die Röhren überzeugen. Durch die Sättigung entsteht ein Bandsättigung-ähnlicher Effekt, der das Ausgangssignal der SX besonders fett und rund klingen lässt. Gerade bei Dance-Stilistiken kann hier mächtig Druck erzeugt werden.
Korg Electribe ESX1 on YouTube
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kann man den Electribe denn auch als Midi Sequencer verwenden?
@nativeVS ….kann man. 3 Kanäle können ausgegeben werden. Grüsse
Macht sich gut als Sequencer für eine JoMoX AirBase 99 :)
Der ES-X ist so schlüssig konzipiert, so dass diese als Groovebox oder Drumsampler eingesetzt werden kann. Man kommt recht schnell zu einem Ergebnis und es gibt eine Menge Tutorials um dieses Device. Latenzen oder ähnliches konnte ich nicht feststellen. Großer Pluspunkt sind die 8 Bars pro Pattern = max 128 Steps, um der Kiste genügend Leben einzuhauchen. Einige Einschränkungen (Mono-DrumPads, bzw. Reduzierung der Kanäle beim Einsatz von Stereosamples) – geben eher Anlass zur Kreativität .. Zweiter grosser Pluspunkt ist das Metallgehäuse… steht dadurch fest und sicher.
Die Röhre gibt noch etwas Punch und Fülle. Die Röhre lässt sich dazu mit etwas Geschick wechseln – zumindest empfand ich die originalen Röhren der SM Version nicht geeignet, die SD Version dagegen liefert bereits richtig Gute mit… Somit bietet der Sampler schon etwas „Organisches“ ab Werk.
Immernoch geiles Teil. WYSIWYG in reinkultur. Könnte natürlich mehr Samplespeicher haben.
Gegenüber der neuen E2s um Welten besser zu Programieren.
unerreicht.
die beste groove box von korg insgesamt .
die werkspattern stil-echt und das beste aus dieser zeit..die geht einfach ab wie eine drecksau ..so einen recording all songmode gibt es sonst nirgends