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Test: Moog Moogerfooger MF-101 Filter

Original Moog-Filter als Stompbox

16. Oktober 2001

MOOG bleibt MOOG!!!

Der Moogerfooger MF-101 Filter ist aus einem speziellen grund eine kleine Sensation:
Nach langen Jahren dürfen Geräte von Bob Moog endlich auch wieder das Label MOOG tragen. BIG BRIAR ist Geschichte, auch wenn es noch auf einigen Geräten zu finden sind. Und bald wird auch der Minimoog Voyager, der direkte Nachfahre des Moog Minimoog, am Markt erscheinen und selbstverständlich unter der Flagge MOOG laufen.

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Aber zurück zu den Moogerfoogern: „Stompmachines“

An sich sind die Muh-gah-fuh-gah „Tretminen“, sie haben also eine bodenkompatible Bauform und einen Bypassschalter, der sich mit dem sockentragenden Körperteil sicher bedienen lässt. Eine LED am Moogerfooger MF-101 Filter zeigt dies durch rotes oder grünes Leuchtfeuer an. Was allerdings typisch für Tretminen ist: Netzadapter. „Wandwarzen“ werden auch hier verwendet. Aufgrund der Gehäusegröße aber käme ich auch auf keine andere Idee. Die Gehäuse sind aber stabil und sehen auch gut aus.

Das Layout und Design des Moogerfooger MF-101 Filter lassen unschwer erkennen, dass es nun doch keine gewöhnliche Tretmine sein kann: Holzseitenteile und vor allem die Schalter und Drehknöpfe haben gaaanz zufällig das altbekannte Retro-Minimoog-Design. Somit, auch für weniger Synthesizerbegeisterte, schon über das Kleinhirn intuitiv als „Moogprodukt“ erkennbar und als „das ist was Solides“ eingestuft. Recht hat es, das Kleinhirn.

Aussteuern:

Synthesizer oder Gitarre einstecken (ja, ist leveltechnisch in Ordnung) und ein bisschen Krach machen: Die LED sollte gelb flackern und hat netterweise als Hilfe auch andere passende Farben (wo man sich pegelmäßig besser nicht aufhalten sollte). Jetzt kann man den Moogerfooger prima einschalten und schrauben. Der Drive-Regler (ein kleinerer Knopf als die anderen) dient der Verstärkung und auch der Verzerrung. Nein, es ist kein Verzerrer an Bord, gedacht ist dieser Knopf lediglich zum Einpegeln. Offiziell und amtlich. Aber man kann ja schon… ;)

Damit sind wir bei den Knöpfen und Schaltern.

MOOGERFOOGER MF-101 FILTER

Der Lowpassfilter (Tiefpassfilter), wie er auch im Minimoog zu finden war, kann in seiner Filtereckfrequenz und Resonanz frei eingestellt werden. Dazu kommt aber, dass auch die Flankensteilheit des Filters auf 12 dB (neu bei Moog) oder 24 dB (wie beim Minimoog) per Minimoog-Kippschalter (modisch in „minimoog-rot“ gefärbt) eingestellt werden. Soviel zu dem Satz, in dem möglichst oft das Wort „Minimoog“ steht.

Weiterhin kann man den Mix zwischen dem Original und dem Filterausgangssignal am Moogerfooger MF-101 Filter einstellen.

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Natürlich hat der Moogerfooger MF-101 Filter einen Envelope-Follower; dieser Hüllkurvenfolger tut nichts anderes als den Lautstärkenverlauf des Eingangssignals festzustellen und damit den Filter in seiner Eckfrequenz (Cutoff) zu steuern.
Die Auswirkungen des Hüllkurvenfolgers kann man übrigens an einer LED optisch überwachen, welche natürlich immer auch eine Frage des (Eingangs)Pegels ist.

Bei besonders „wildem“ Material kommt der letzte minimoog-rote Schalter ins Spiel: Hier kann man nämlich den Verlauf etwas weicher und träger (direkt und schnell folgend) einstellen.
Schön ist natürlich, dass die Flankensteilheit am Moogerfooger MF-101 Filter ebenfalls einstellbar ist. Wenn ich den Moogerfooger aber als eine Filterbox werte (das genau ist nämlich der MF101), so fehlt mir schon eine Hochpassfilteroption oder ein Bandpassfilter, die ich, trotz großen Namens bei diesem Preis schon gern gesehen hätte. Mich beruhigt aber die Tatsache, dass dies selbst beim Minimoog Voyager offenbar nur diese LPF-Variante gibt. Also im Klartext: Lowpassfilter mit 2 Flankensteilheiten. Der Klang ist aber definitiv und eindeutig das, was man von einem MOOGerfooger erwartet.
Speziell zum Moogerfooger MF-101 Filter sei aber gesagt, dass einfache Oszillator-Signale aus einem Synthesizer wenig interessante Ergebnisse bringen werden. Der Envelope-Follower kann nicht zaubern. Denn es wird ja die Lautstärke analysiert! Interessant (dafür um so mehr) wird es im modularen Verbund und mit interessantem/bewegtem Eingangsmaterial.

Anwendungen:

Sofort bei dem Wort „wilde Signale“ kommt der Zentraldenker auf einen Gedanken: Drumloops! Ja und das ist auch etwas, was richtig prima verwurstet werden kann.
Aber, dem nicht genug: Es gibt natürlich neben der Gitarrenfilterung noch eine weitere Verwendung: Es gibt Anschlüsse auf der Rückseite, welche die Integration in ein analoges Synthesizersystem (Modular oder nicht) anbietet:
Das Envelope-Follower-Signal ist nämlich als Buchse (alle 6,3mm Klinke) vorhanden und kann weitere Geräte oder Module ansteuern (Hüllkurve, Oszillator, Ringmodulator, etc…)

Es gibt noch weitere Buchsen auf der Rückseite des Moogerfooger MF-101 Filter, die man bedenkenlos „komplett“ nennen darf:
Cutoff (Steuerung des Filters von außen), Mix („Effektanteil“). Diese kann man mit einem Fußschalter oder eben mit einem Modularsystem oder anderen analogen Geräten oder akustischen Instrumenten ideal steuern und verbinden. Dass „Resonance“ und „ENV-Amount“ ebenfalls dabei sind, habe ich nicht erwähnt? Ich habe ja gesagt, dass es „komplett“ ist. Das sollte jedes analoge Gerät haben, bei einigen Synthesizern früherer Zeit fehlt die Kontrolle über analoge Signale und muss nachgerüstet werden oder ist nicht so vollständig wie hier – daher: besten Dank Herr Moog vom Moogulator. Bis auf die Flankensteilheit und Drive lassen sich somit auch alle Steuerspannungen z.B. mit einem Midi-to-CV-Converter sogar per MIDI steuern, falls man das möchte.

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Fazit

Klassischer Moog-Tiefpass in bestechender Qualität. Der MOOGERFOOGER MF-101 FILTER ist sicher kein Schnäppchen, aber sowohl für Gitarristen, als auch für VST-User eine perfekt Ergänzung um so machem Digital-Signal analoge Wäre einzuhauchen.

Vor allem Modularfreunde können dank CV/Gate-Steuerung den Moog-Tiefpassfilter wunderbar in bestehende Setups einfügen.

Plus

  • Nostalgie ;-)
  • Moogfilter, die auch so klingen
  • Flankensteilheit einstellbar
  • Komplette Steuerung/Integration durch Steuersignale

Minus

  • Keine Hoch oder Bandpassfilter

Preis

  • Straßenpreis 329,-€
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