Moog Minitaur im neuen Gewand?
Der Moog Sirin basiert auf der Klangerzeugung des Moog Minitaur und beide sind von dem legendären Moog Taurus inspiriert. Der Moog Sirin ist auf 2500 Stück weltweit limitiert. Er wurde für die Moog House of Electronicus Feier entwickelt, die 2019 stattfand. Was er auf dem Kasten hat, erfahrt ihr hier.
Moog Sirin vs. Moog Minitaur Design
Als ich zum ersten Mal Fotos vom Moog Sirin sah, kam es mir so vor, als hätte ich ihn schon mal irgendwo gesehen – klar er steckt im selben Gehäuse wie mein Moog Minitaur.
Und auch technisch sind sich beide weitestgehend ähnlich. Ich empfehle daher als Grundlage auch unseren Moog Minitaur-Test – HIER KLICKEN.
Worin genau liegen denn nun die Unterschiede der beiden Geschwister?
Fangen wir bei den Äußerlichkeiten an
Der Moog Sirin wurde in einem gebürsteten Metallgehäuse verbaut und das Panel ist mit einer Kunststoffplatte beklebt, die an das Material von Maus-Pads erinnert.
Ich hätte mir gewünscht, dass der Moog Sirin bedruckt ist, weil dies edler aussieht als eine Kunststoffplatte. Wenn man ein Spielkind ist, zupft man unwillkürlich an diesem Pad herum, um zu überprüfen, ob es sich ablösen lässt. Gut verarbeitet scheint das Ganze schon zu sein.
Die neue Farbgestaltung folgt der neuen Generation von Moog Instrumenten, wie dem Moog Grandmother und dem Moog Matriarch. Die Farben stehen dem Moog Sirin sehr gut, sie sind lebensbejahend und schön anzusehen. Die Sektoren des Synthesizers wurden farblich unterschiedlich gestaltet, was dabei hilft, den Weg der Klangerzeugung besser nachzuvollziehen.
Der Stier des Minitaur wurde von einer Taube abgelöst, die wohl an die Namensgebung erinnern soll, Sagengestalten in Vogelkörpern mit Frauenköpfen.
Der technische Aufbau des Moog Sirin
Auf den ersten Blick gibt es in Fragen des Aufbaus keinen Unterschied zum Moog Minitaur. Da Synthman schon den Moog Minitaur getestet hat, nur eine kurze Zusammenfassung. Wir haben es hier mit einem monophonen Synthesizer zu tun, der über zwei Oszillatoren verfügt, die über die Schwingungsformen Rechteck und Sägezahn verfügen. Man bekommt das typische fette Moog Ladder-Filter geliefert und einen LFO, der auf VCO und VCF wirken kann. Dazu zwei ADSR-Hüllkurvengeneratoren für das Filter und den Amplifier.
An Anschlüssen stehen MIDI-Input, Audio-In, CV-Inputs, USB und ein Kopfhörerausgang zur Verfügung. Auf der Rückseite des Geräts findet man auch ein Kunststoff-Pad, auf dem die Bezeichnungen der Anschlüsse aufgedruckt sind.
Die Klangerzeugung:
Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Moog Sirin und Moog Minitaur
Mein Stimmgerät misst beim Moog Sirin einen Tonumfang von C-1 bis B6. Beim Moog Minitaur messe ich A-2 bis C4. Aber auch der Moog Sirin eignet sich sehr gut für Bässe, weil man sich bei -2 Oktaven schon im Bereich des schwer hörbaren Tons befindet. Wenn man über eine mega-krasse Subbassanlage verfügt, spürt man mehr, als man hören würde. Der Tonumfang ist somit für Bässe vollkommen ausreichend. Die ganze Klangerzeugung vom Moog Sirin und Moog Minitaur beruht auf dem Moog Taurus und somit ist es seine Aufgabe, die Wände zum Wackeln bringen. Tatsächlich kam ich mal in den Genuss einer Moog Taurus Bass-Massage und das ist unvergleichlich.
Da ein Sirin sich nach der Mythologie nahe dem Paradies aufhalten, ist er befähigt, Leads zu spielen oder Sequenzen in einem höheren Tonspektrum wiederzugeben. Das ist sehr hilfreich bei Sequenzen, die im Hintergrund das Geschehen bestimmen – oder monophone Melodien können in höheren Tonlagen glänzen. Der Moog Sirin klingt wie der Moog Minitaur auch, fett, satt und kraftvoll. Das liegt mit Sicherheit an dem Moog Ladder-Filter, das auch zur Eigenschwingung fähig ist. Für manche scheint das typische Moog Filter mittlerweile langweilig zu sein. Ich empfinde es immer noch als großartig. Der Moog Sirin liefert einen erstklassigen Moog Sound, da gibt es nichts zu meckern. Fett, zupackend, warm und kraftvoll.
Oszillator Vergleich
Die Schwingungsformen Rechteck und Sägezahn pur. Viel Spaß beim Vergleich.
Der Editor des Moog Sirin
und die Unterschiede zum Moog Minitaur Editor
Die meisten Unterschiede zum Test von Synthman liegen darin, dass sich für den Moog Minitaur mit dem Update auf Version 2.2. sehr viel unter der Haube getan hat. Den gleichen Funktionsumfang und ein paar Extras hat der Moog Sirin von Haus aus mitgeliefert bekommen. Dazu wurde vor allem die Software erweitert, die Zugriff auf Funktionen erlaubt, die von der Oberfläche nicht zu erreichen sind. Das hat seine Vor- und Nachteile. Die Bedienung über einen Bildschirm ist äußerst komfortabel und praktisch. Man ist nicht auf Tastenkombinationen angewiesen, die notwendig sind, um Patches zu speichern oder andere Funktionen aufzurufen.
Auf der anderen Seite besteht immer die Gefahr, dass sich Moog irgendwann dagegen entscheidet, die Software weiterzuentwickeln und man damit von den zusätzlichen Funktionen auf neuen Betriebssystemen nicht mehr profitieren kann. Es gibt nur ein paar wenige Details, in denen sich die Software vom Moog Sirin und vom Moog Minitaur unterscheiden. Da es sich um einen Moog Sirin Test handelt, werde ich im Weiteren nur noch vom Moog Sirin schreiben. Wenn es Unterschiede zum Moog Minitaur gibt, werden diese selbstverständlich erwähnt.
Auf den Editor hat man kostenlosen Zugriff, wenn man seinen Moog Sirin registriert hat. Die Software liegt standalone und als AAX, VST, VST3 und Audio-Unit vor. Man verbindet den Moog Sirin über USB mit dem Rechner. In der Software gibt es drei Fenster. Eine Oberfläche spiegelt den Moog Sirin als Hardware wider. „Under the Hood“ zeigt die Funktionen an, welche nur mit der Software zu erreichen sind. Das „Extended“-Fenster vermählt das „Hardware“-Panel mit „Under the Hood“ und stellt alle Funktionen übersichtlich dar. „Settings“ ist die Verwaltungszentrale vom Moog Sirin. Hier ist es z. B. möglich, die CV-Eingänge allen anderen Parametern zuzuweisen. Das macht den Moog Sirin unglaublich flexibel und anschlussfähig mit Modularsystemen und Equipment mit CV-Steuerung.
Von allen Fenstern hat man Zugriff auf die sehr übersichtlich gestaltete Preset-Bibliothek.
Doch werfen wir ein Blick auf das Extended-Fenster. Sofort fällt auf, dass man in der LFO-Sektion Zugriff auf 5 Schwingungsformen und Filter-EG hat. Das weiß natürlich zu gefallen und als alter Sample&Hold Fan freue ich mich besonders, diese Schwingungsform in der LFO- Sektion anzutreffen. Daneben findet man noch Rechteck, 2 Sägezähne und Dreieck. Die LFOs lassen sich zum MIDI-Tempo synchronisieren und Key-Trigger lässt sich einstellen. Dass der LFO nur auf Oszillator 2 reagieren kann, ist eine sehr gute Idee. Um diesen Effekt hörbar zu machen, ist es aber unbedingt notwendig, VCO LFO Amount und VCF LFO Amount auf null zu stellen.
Nach diesem Schritt ist es möglich, Oszillator 2 mit der LFO-Rate zu beeinflussen. Wenn man aber VCO LFO Amount und VCF LFO Amount dazumischt, ist es leider egal, ob man VCO2 only aktiviert hat. Sofort werden beide Oszillatoren von VCF LFO und VCO LFO moduliert. Ich würde mir wünschen, dass in diesem Modus wirklich nur Oszillator 2 vom LFO gesteuert wird, einschließlich VCO LFO und VCF LFO Amount. Trotzdem ist es schön, wenn man die Schwingungsform von Oszillator 2 mit dem LFO modulieren kann, während Oszillator 1 nur stur vor sich hin oszilliert. Feine rhythmische Schwingungen kann man so über monophone Lead-Sounds legen. Für das Filter stehen zusätzlich Velocity–Sensibility und Keyboard-Tracking zur Verfügung. Funktionen, die Keyboard-Wizards das Leben erleichtern und generell die klanglichen Ausdrucksmöglichkeiten erweitern.
In der Envelope-Sektion gibt es eine vollwertige ADSR-Sektion für das Filter und die Oszillatoren. Hier zeigt sich auch ein großer Unterschied zum Moog Minitaur. Beim Moog Sirin sind Decay und Release nicht voneinander abhängig, sondern lassen sich unabhängig kontrollieren. Das macht mich als Moog Minitaur Besitzer nun schon ein bisschen neidisch, weil man so doch viel mehr Möglichkeiten in der Klanggestaltung hat. Leider hat sich Moog dafür entschieden, dem Moog Sirin nur 3 Regler für die ADSR-Hardware zu spendieren. Hier muss man zwischen 2 Funktionsmodi auswählen, die es ermöglichen, mit einem Druck auf die Taste „Release“ Decay oder Release zu kontrollieren. Trotzdem: 4 Regler für ADSR würden mehr Spaß machen. In der Oszillator-Sektion gibt es auch ein paar spezielle Funktionen, die sich der Moog Sirin mit dem Moog Minitaur teilt. Hard- und Note-Sync ist möglich für fette Lead-Sounds. Außerdem kann die Beat-Frequency für Oszillator 2 bestimmt werden.
Moog Sirins doppelt belegte Regler und Taster
Einige der Bedienelemente kann man auch auf der Oberfläche vom Moog Sirin bzw. Moog Minitaur erreichen, indem man die Taste „Glide“ hält und einen der Regler dreht, der jeweils für eine bestimmte Funktion steht. Insgesamt sind so 12 Funktionen steuerbar, z. B. Hardsync, Ext.-Input-Level, EG-Trigger-Mode usw. So lässt sich auch der Drone-Modus aktivieren, auf dem man in der Software keinen Zugriff hat. Drone traut man so einem kleinen Synthesizer eigentlich gar nicht zu. Damit ist es möglich, den Moog Sirin vor und nach Auftritten vor sich hinwabbern zu lassen oder mit Effekten Soundlandschaften zu erzeugen. Er wird mithilfe der synchronisierbaren LFOs auch zu einem Taktgeber. Es ist natürlich lobenswert, dass Moog sich entschlossen hat, auch eine tiefergehende Bedienung auf der Oberfläche zuzulassen. Im Alltag wird man sicher nicht alle 12 Kombinationen kennen müssen, aber der Musiker wird sicher mit seinen Lieblingskombinationen schnell verinnerlicht haben. Außerdem hat man auch nicht immer einen Computer zur Hand, um alles an der Software einzustellen. Mit Drücken spezieller Tastenkombinationen ist es auch möglich, Sounds im Gerät zu speichern.
Moog Sirin limited
Der Moog Sirin ist echt super, die neuen Möglichkeiten machen ihn ein bisschen besser als den Moog Minitaur. Der Moog Sirin ist auf 2500 Stück limitiert und wird damit über kurz oder lang zu einem gesuchten Sammlerobjekt werden. Für dieses Sammlerstück hat Moog auf schon bestehende Technik zurückgegriffen und sie leicht modifiziert. Wenn man den Moog Minitaur besitzt, werden die Modifikationen auffallen und in meinem Fall würde ich mir wünschen, sie zu besitzen. Dabei wäre für mich nicht so sehr der Oktavumfang in oberer Gefilde von Interesse, sondern dass man für Filter und Hüllkurve eine echte ADSR-Hüllkurve zur Verfügung hat. Vielleicht macht Moog ja noch diesbezüglich ein Update für den Moog Minitaur. Es gibt also schon ein paar Punkte, wo man sich doch überlegen kann, ob man mehr Geld für einen Limited Edition Sirin ausgeben möchte. Für Moog Sammler und Moog Enthusiasten wird dies keine Frage sein. Über kurz oder lang werden sie ein Sammlerstück besitzen.
Genau mein Ding, danke für den Test. Hätte aber ruhig kürzer ausfallen dürfen. So viele Funktionen hat der Sirin ja nicht ;-)
@SimonChiChi Hi Simon Chichi,
freut mich, dass er dir gefällt. Mir war der Vergleich zum Moog Minitaur sehr wichtig. Abhandeln ist da schwierig, weil ja nicht alle den Moog Minitaur kennen.
Grüße
Sven
Schönes Teil aber bei dem Preis lohnt sich auch den Mother in Erwägung zu ziehen.
@Emmbot Hallo Emmbot,
kann ich gut verstehen, aber Moog Sirin ist halt eine Limited Edition und die kosten meißtens ein bisschen mehr.
Grüße
Sven
679€ finde ich much zu teuer für den Fiepser.
@edeling Hey edeling,
Fiepsen tut er nicht gerade, er ist schon ein Moog durch und durch … ;-)
grüße
Sven
Warum ist Moog im monophonen Bereich so einfallslos und im polyphonen Bereich so überteuert!?
Aber Hut ab, sie halten sich…warum auch immer!?
@Mick Der analog-monophone Bereich ist ja – zumindest solange man pur analog bleibt – auch seit den 70ern quasi ausentwickelt. Was soll da schon noch innovatives kommen? Krass formuliert: Hat man einen Monophon-Analogen mit umfangreichem Feature-Set, dann braucht man eigentlich kaum noch einen anderen dazu, weil dieser keine grundlegend anderen Sounds liefern wird / kann, sondern nur Variationen der bekannten Sounds. Im monophonen Bereich betreibt Moog daher eigentlich schon seit dem Voyager nur Selbstplagiate und Variationen der eigenen Schaltungen aus den 70ern, gewürzt hier und da mit Neuem (wie Speicherbarkeit, Sequencern oder Drive-Schaltungen).
Mit dem Moog One dagegen ist Moog durchaus ein innovativer Schritt im polyphonen Bereich geglückt, indem sie quasi den Memorymoog auf Steroiden ins neue Jahrtausend gepustet haben und nahezu alles, was im analogen Bereich so möglich ist, in eine polyphone Box gesteckt haben.
Jetzt wäre es aber in der Tat mal Zeit, die eigene 70er Geschichte Geschichte sein zu lassen und in die Zukunft zu blicken, d.h. die analogen Schaltungen mit digitalen Soundkonzepten zu verquirlen. Also z.B. quasi soetwas wie Omnisphere in Hardware mit analogen Oszillatoren und analogen Filtern parallel zu digitalen Modellen. Sequential hat soetwas ja bereits mit dem Prophet X versucht.
Hallo Herr Rosswog,
ich kann die Kritik am Minitauer zu den nicht unabhängig regelbaren Zeiten über einen gemeinsamen Regler Release / Decay nicht nachvollziehen.
Schon im Oktober 2012 konnte man ab dem 2.0-Update beide Werte über vorherige Tastenumschaltung getrennt einstellen, dass vollständige ADSR-Kurven zur Verfügung stehen.
Siehe das Video von Moog Music mit Amos Gaynes https://www.youtube.com/watch?v=wdK1zcwuyyU
Ab 1:35
Im Softwareeditor sind die Regler ja auch getrennt wählbar.
@Citro Studio Hallo Citro Studio,
Ich muss dir Recht geben, kann aber mein Mitgeschick folgendermaßen erklären: Schau auf den Screenshot von meinem Moog Minitaur Software Fenster. Linked Envelope Release Mode. Ich habe mich ehrlich gesagt all die Jahre jetzt auf die Software verlassen und das war in ihr auch nicht abzuschalten. Vor 5 min habe ich diese Tastenkombination gedrückt und jetzt ist das Weg. Ist unglaublich. Das ist mir jetzt über Jahre wirklich entgangen. Und das obwohl der Synthesizer regelmäßig in Gebrauch ist. So kann es gehen.
Grüße
Sven Rosswog
Ich mag meine Synth’s wie meinen Kaffe: Schwarz!
Aber ernsthaft, irgendwie fehlt mir das gewisse Etwas.
Eine mögliche „alternative“ wäre evt. der „Pulse 2“ von Waldorf.
Drei Oszillatoren, eine mod matrix und äusserst gute verarbeitung. Allerdings mag ich das Moog Filter um einiges besser.
Hätte ich nicht genug analoge monophone, würde ich mir eher einen(eine?) „Mother32“ kaufen, welcher IMHO um einiges flexibler ist.
Würde mich freuen wenn Moog einen weiteren semimodularen herstellt. Finde DFAM und Mother32 schon sehr verlockend!
@Farbfalter Hallo Kari,
kann ich sehr gut nachvollziehen. Sirin und Minitaur zeichnen sich durch einen fetten Sound aus und sind sehr spezialisiert. Die Synthese beherrschen andere Synthesizer auch und können noch viel viel mehr. Trotzdem ist der Minitaur einer meiner Liebingsynthesizer, wahrscheinlich wegen des fetten Sounds.
Also kann man unter dem Strich festhalten, dass der Moog Sirin identisch mit dem Moog Minitaur ist und der einzige Unterschied im vergrößerten Tonumfang liegt (da auch die ADSR-Hüllkurven in den aktuellen Minitaur-Versionen getrennt regelbar sind)? Oder hab ich etwas verpasst? Und dafür benötigt es wirklich ein separates Modell mit deutlichen höherem Preis (Limited Edition hin oder her)?
@amyristom Hallo amyristom,
zu den getrennt regelbaren Decay/Release-Kurven -siehe- meinen Beitrag weiter oben.
Per USB-Software-Update kannst Du jeden Minitaur auf die neuste Firmware selbst updaten
und alle aktuellen Funktionen stehen zur Verfügung.
@Citro Studio Hallo Citro Studio,
habe ja selbst einen Minitaur (auf der aktuellesten Firmware). Daher ja meine Rückfrage an alle, ob von den im Artikeln genannten Unterschieden vom Sirin zum Minitaur nach deiner Korrektur bezüglich der Hüllkurven quasi als einziger Unterschied nur noch der erweiterte Tonumfang und das buntige Gehäuse übrig bleibt oder ob ich noch weitere Unterschiede übersehen habe?
Einen wesentlichen Unterschied mit Ausnahme des Tonumfangs scheint es ergo nicht zu geben. Das ist eine verpasste Chance. Hier hätte man durchaus auch mal mutig sein können und das Filter einen anderen Charakter geben können. Denn der Minitaur ist als Bass-Synth ausgewiesen und der Sirin hätte als Gegenpart zum Lead-Synth werden können. Aber wenn das Sounddesign kaum anders ist, macht das wenig Sinn. Da bin ich doch mit einem Minitaur vom Gebrauchtmarkt gut bedient. Wenn ich nicht schon einen Minimoog D hätte, wäre das überlegenswert.
Ich mag den Sound meines Minitaur ja sehr, fluche aber jedesmal wenn ich ihn nutze über die Midi-Implemetation (aktuelle Firmware). USB zu nutzen habe ich mittlerweile völlig aufgegeben, da sich alle 10 Sekunden eine Note festhängt, mit Standard-Midi seltener, aber immer noch zu häufig um ihn sinnvoll einzusetzen. Bin für jeden Tipp dankbar, wie ich das in den Griff bekomme.
@jazzhopper Hmm, das hilft jetzt sicher nur bedingt, aber ich hatte solche Probleme mit meinem Minitaur noch nie (ebenfalls über USB-Midi angeschlossen). Bestehen die Probleme auch, wenn du den Minitaur direkt über USB mit deinem PC/Mac verbindest, also ohne USB-Hub dazwischen? Und auch wenn du ihn direkt via Midi-Keyboard spielst? Wenn ja, dann würde ich eher einen Defekt deines Minitaur vermuten und ihn tauschen lassen. Wie gesagt, hier läuft er wie eine Eins, würde daher nicht von einem generellen Problem der Minitaur Firmware ausgehen.
@jazzhopper Hallo jazzhopper,
es könnte sich um ein Hardwareproblem handeln. Vielleicht auch ein Problem mit dem MIDI-interface oder USB Anschlüssen am Rechner? Ich nutze Minitaur fast nur über USB und habe keine Notenhänger.
@Sven Rosswog Hallo Sven, Hallo amyristom,
Kein PC im Setup vorhanden :)
USB lief über BomeBox, Sequencing entweder über Octatrack oder Pyramide, das Problem tritt vor allem mit Arps ab 16tel Noten auf. Im Moog-Forum finden sich ein paar Beiträge mit dem selben Problem, aber keine wirkliche Antwort („Note-Range beachten“ -ach- bzw. „dafür isser halt einfach nicht gemacht“). Wenn ich aus dem Urlaub zurück bin, mach ich mal ein paar mehr Tests (neues Setup mit Mio4). Das Problem wäre nur halb so groß, wenn Moog dem Gerät ein Din-Midi-Out spendiert hätte…
Ich überlege schon lange, ob ich nicht meinen MFB-Synth Lite2 durch einen Minitaur ersetzen sollte. Der MFB hängt am Step64 Sequencer und klingt zwar nicht schlecht in Richtung Moog, aber für richtige Erdbeben-Bässe ist der Minitaur wohl nicht zu übertreffen. Der erweiterte Notenbereich des Sirin fällt für mich kaum ins Gewicht, ebenso sein Limited-Edition-Status, und mit 419,-€ ist der Minitaur auch so günstig wie nie. Mal sehen…
Ich wollte schon immer einen Moog in mein Setup integrieren und habe mir damals einen Minitaur gekauft, weil ich vor allem im Bassbereich einen analogen Synth haben wollte und mein Budget begrenzt war. Leider konnten mich weder Sound (ständig am Equalizen gewesen) noch das Editor-Konzept überzeugen (gelegentliches aufhängen, digitales surren am Output wegen USB-Verbindung). Ich habe dem Teil wirklich viel Zeit gewidmet, es letzten endes verkauft und vermisse den Minitaur „Null“. Habe hier mittlerweile noch andere analoge Synth´s stehen, die auch im Bassbereich einen sehr guten Job machen.
@Mondlabor Habe den Minitaur seinerzeit aus einem sehr begrenzten Anwendungszweck heraus gekauft: Ich wollte in den Songs genau DEN Moog Taurus (1) Sound haben, den man so von diversen Police, Genesis, Marillion & generell Prog-Rock Alben her kennt (Abteilung Druck & Haare föhnen). Habe über die Jahre verschiedene Versuche gemacht, an diesen Sound mit anderen Klangerzeugern (wie z.B. Waldorf Pulse) heranzukommen, aber irgendwas fehlte immer zum Glück. Nun hab ich den Sound, den ich haben wollte. Und darüberhinaus kommt er nun bei allem zum Einsatz, was irgendwie einen Synth-Bass erfordert. Dahingehend: Anwendungszweck voll erfüllt. Aber ich gebe dir recht, er Minitaur ist im Sound schon sehr spezifisch und speziell und passt sicherlich nicht in jeden Anwendungszweck hinein.
Leider sind beim Sirin wie auch beim Minitaur einige Funktionen wieder nur über den Editor erreichbar, das paßt nicht in meinen Setup und ist ehrlich gesagt unverständlich, weil gerade Moog ja immer gern von Knopf-pro-Funktion und den alten Zeiten redet. An sich finde ich den Sound gut, aber besagte Einschränkung nervt mich (da unnötig), daher wirds mit dem Sirin und mir wohl wieder nix werden.
…das haben sie schon bei der LittlePhatty-Serie versaubeutelt, und dabei ist der Sound echt besser, als bei allen Synth der Sub-Serie!
Hallo, lightman
wenn man das aus der Historie seit 2011 betrachtet sehe ich das etwas anders. Der Minitauer
war als einfacher Bass-Synth gedacht. In den Jahren 2011 – ca. 2014 entwickelte sich im Forum auf der Moog – Firmenseite eine intensive Diskussionsrunde von Vor-und Nachteilen und Wünschen/Ideen der User für den Minitaur. Für mich immer noch beachtlich diskutierte auch Herr Amos Gaynes dort mit. Einer der Moog-Softwareentwickler des Minitaur. Viele Fehler wurden so beseitigt und Wünsche der User umgesetzt, die bis zur V 2.2 führten. Das kannte ich bisher so von keinem Hersteller. Nun war die Hardware aber schon vorhanden und die neuen Funtkionen wanderten auf bestehende Tasten als Doppelfunktion oder eben in den Editor.
@Citro Studio Es war toll, daß Moog auf die Benutzerwünsche beim Minitaur eingegangen ist. Die entsprechenden Diskussionen und die daraus resultierenden Extended Features, die nur per Software zugänglich sind, waren im damaligen Rahmen okay, weil die Hardware halt nun schon vorhanden war und man schlechterdings keine zusätzlichen Knöppe einbauen konnte.
Beim Sirin hätte man jetzt die Chance gehabt, diese Einschränkungen durch einige zusätzliche Schalter und Regler zu beheben und ihn damit nochmal ’ne Ecke attraktiver zu machen. Stattdessen wurde lediglich die Minitaur-Hardwarebasis hergenommen, ein wenig Farbe draufgemalt, der Tonumfang erweitert und ein neuer Name ausgedacht, ansonsten blieb alles gleich. Das finde ich gelinde gesagt ziemlich nachlässig und auch schade, weil mir der Sirin eigentlich gut gefällt, aber so paßt er nicht in mein Setup, in dem es außer einem Mac Mini fürs Aufnehmen (ohne MIDI-Schnittstelle) nur einen Atari ST mit Notator gibt.
Man kann ja die meisten Zusatzfunktionen auch direkt über Hardware einstellen, aber halt nur mit Tastenkombinationen. Daher wäre es sehr hilfreich gewesen, wenn diese Doppelfunktionen auf der Oberfläche abgedruckt worden wären. Das hat Moog leider verpennt.
Ich hatte immer das Gefühl, die Resonanz beim minotaur fügt sich nicht so recht in den Sound ein, pfeift vor sich hin, ohne gut zu färben… Der Filter am little/slim PHATTY gefällt mir da viel besser.
naja. wenn es immer noch und immer wieder der typische moog-sound sein muss, warum nicht. ich habe mich für den malekko manther entschieden. klingt anders, aber richtig gut, macht viel mehr spaß und kostet weniger. allen moogianern trotzdem maximale freude. ?
Danke für den Test. Ich habe eine Frage:
Es ist angegeben, dass sich mehrere Sirins polychainen lassen. Er hat aber nur einen Midi-In.
Das heißt doch, dass sich Polychain nicht ohne die Software realisieren lässt.
Stimmt´s oder bin ich in der Frage überfordert?