Erreicht wird das durch eine parallele Aufnahme des cleanen Gitarrendirektsignals auf eine zusätzliche Aufnahmespur, die nun im Wiedergabemodus eine neue Kombination FX Pedal-Verstärker-Box-Lautsprecher-Mikrofon zulässt. Um dieses Signal nun wieder aus dem Rechner raus in einem optimierten Signal an den Amp zu bekommen, bedarf es einer, ihr habt’s erraten, Re-Amplification Box!
Warum eine eigene Box, werden sich einige fragen. Signal raus aus Interface, rein in den Amp und gut. Nun, das mögen die Keyboarder so sehen, (die unglücklicherweise auch die Mehrzahl der Toningenieure stellen …;-) aber man möge ihnen verzeihen. Bei Overdrive denken die Tastendrücker sofort an zu wenig Headroom und der „typische Stratsound“ ist für sie der Pickupschalter in Position 4, direkt ins Pult. Um die analoge Chaostheorie vom Gitarren Recording wieder mit perfektem Pegel in den Amp zu bekommen, bedarf es daher einer Speziallösung, wie es die Palmer DACCAPO ist.
Besagtes Gerät verfügt zunächst über einen symmetrischen XLR-Eingang, schaltbar mit -10 dBV oder +4 dBV und mit einem Groundlift, der sich als sehr hilfreich entpuppt, sollte euer Recording-Equipment und der Gitarrenverstärker verschiedene Erdungspunkte haben. Bis hierhin aber noch nichts Ungewöhnliches. Das Konstruktionshighlight ist ein unscheinbarer Drehregler mit der Bezeichnung Level, der sich neben dem Isolated-Output im Klinkenformat befindet. „Was soll an einem Outputregler schon besonders sein“, fragt sich da der Keyboarder. Dank der interaktiven Aktion der einzelnen Komponenten untereinander, ist der eingespeiste Level des Signals essenziell für alle folgenden Komponenten. Ohne diesen Regler würde unser Reamping schlimmstenfalls zwischen hohlem Dünnpfiff und übersteuerter Presswurst wechseln.
Den Nutzen des Lautstärkereglers sollte man nicht unterschätzen. Ansonsten: Das Teil funktioniert einwandfrei und wird von mir wärmstens empfohlen.
Eine alt bewährte Möglichkeit im Studio den Sound bis zum Exzess zu pimpen! Dieses Gerät hilft problemlos die technischen Hürden zu überwinden.
Wer den ultimativen Sound sucht, findet ihn ganz flott mit diesem Teil. FAZIT : EMPFEHLUNG!
zum splitten bei der (ersten) aufnahme braucht man hier also noch eine extra kiste, oder?
@grazioso Wenn Du bei der Aufnahme sowohl in den Rechner/ins Interface und gleichzeitig in den Amp möchtest mit deinem Signal, dann benötigst Du eine DI-Box, z.B. aus dem gleichen Haus die PAN 01.
Das Teil habe ich (neben 10 anderen Helferlein von Palmer) seit drei Jahren in meinem Studio. Wie sagt der Römer?
GEIL, oh Cäsar!
;-)
Musikalischen Gruß vom Onkel
Lieber Axel, ich schätze deine Tests seit Jahren und möchte mich für die unterhaltsame Lektüre bedanken. Hier muss ich als Keyboarder aber mal zurückspotten: Re-Amping-Boxen sind, neben Esoterik-Produkten, das Überflüssigste, was es zu kaufen gibt. Es ist technisch (und auch praktisch) überhaupt kein Problem, das in einer DAW sauber aufgenommene Direktsignal eines Gitarrenpickups über einen Ausgang des Audiointerfaces auszuspielen und direkt in einen Gitarrenamp zu leiten – ohne Re-Amping-Box. Gitarrenverstärker vertragen nämlich nicht nur Signale von Gitarrenpickups (hohe Impedanz), sondern auch Signale mit niedriger Impedanz (Line-Signale). Sonst würden ja aktive Pickups, Buffer, Line Driver etc. nicht funktionieren. Der Level kann natürlich über den DAW-Mixer geregelt werden. Im Kemper Profiling Amp User-Forum gibt es dazu einen erhellenden Beitrag von Christoph Kemper. Der baut ja bekanntlich nicht nur innovative geniale Gitarrenamps, sondern auch Keyboards ;-)
http://www.....-and-Type/
@mhagen1 ach schön und auf den Punkt gebracht , Danke. Die Tests von Herr Ritt lese ich auch gerne, gerade auch , weil alles immer so oder so meist die Höchstnote erhält.
Wenn überhaupt Reamping speziell behandelt wird und das auch mit einem entsprechenden Effekt , der nicht so einfach mit einem Audio Interface hinzubekommen ist, dann evtl. noch mit dem Millennia TD-1 , aber das kostet dann halt über 2000 Euro und macht ttsächlich etwas mit dem Signal, was nicht mit einem Audio Interface möglich ist. Die Palmer Box , so wie hier beworben ist aber definitv kein “ Must Have“ für re Amping.
Jetzt habe ich eben eine halbe Stunde MÜHEVOLL versucht mit elektrotechnischen Kenntnissen den Sinn einer ReAmping Box zu beleuchten…
Da sagt mir Amazona: Leider zu lang (Zeichenbegrenzung)
Und da hätte ich ja gerne noch geändert/gekürzt aber NEIIN:
ALLES IST WEG. Könnt Ihr Euch vorstellen wie stinkig ich gerade bin?
Also in ganz kurzer Form:
Bitte erklärt doch mal allen in einem Artikel,
welche Aufgaben ton-und elektrotechnisch hat eine Reamping-Box eigentlich?
Ich versuche es jetzt nicht nochmal – futsch ist futsch…
Der Aufbau ist lächerlich einfach, nur ein Übertrager, 4-5 Widerstände und ein Poti. Funktioniert perfekt, aber der Preis ist nicht wirklich angemessen.